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Benutzername: 
Lesewahn
Wohnort: 
Aschaffenburg

Bewertungen

Insgesamt 18 Bewertungen
12
Bewertung vom 11.04.2015
An jedem einzelnen Tag
Kavanagh, Marianne

An jedem einzelnen Tag


ausgezeichnet

* Warum ist "An jedem einzelnen Tag" so besonders?

Dieser Roman hat sehr viele Wahrheiten in seinen Tiefen versteckt, man muss nur die Augen und Leseorgane offen halten dafür. Wir begleiten Tess und George 10 Jahre ihres Lebens, sehen sie stolpern und wieder aufstehen, lernen ihre Träume und Vorstellungen eines erfüllten Lebens kennen und wie diese nach und nach in den Hintergrund treten.

Tess ist überzeugt, dass jeder Mensch auf der Welt die ganze Zeit auf der Suche nach seiner anderen Hälfte, seines Seelenverwandten ist, der einen vollkommen glücklich macht. Und genau darum dreht sich das ganze Buch, aber nicht auf die kitschige Weise sondern eher philosophisch angehaucht, auf eine ganz besondere Art geht Marianne Kavanagh dieses Thema an und spielt dabei zart mit den Gefühlen ihrer Leser.

Die beiden in ihrem Leben zu begleiten, zu sehen wie sie sich beide immer ganz knapp verpassen und diese Ahnung nach einiger Zeit, dass die beiden so unglaublich gut harmonieren würden .. all das hat mir viel viel Spaß beim Lesen bereitet, aber es gab auch ein paar Situationen wo ich die beide gern zusammen geführt hätte, nur um zu sehen was passiert.

Und es ist ein Roman wie das Leben ihn wahrscheinlich nicht besser hätte schreiben können - denn wie oft stehen wir unserem Glück im Weg? Wie oft laufen wir der einen Person über den Weg mit der wir unbeschreiblich glücklich wären, ohne es zu wissen? Und warum leben wir unsere Träume nicht, sondern stellen sie uns lieber in vielen schillernden Farben vor, aber ohne sie jemals Wirklichkeit werden zu lassen?

* Worum geht es in dem Buch?

Tess glaubt von ganzem Herzen an Seelenverwandtschaft, daran dass es dort draußen den einen richtigen Menschen für jeden gibt. Sie liebt Vintage Kleidung, ist scheinbar glücklich in ihrer Beziehung und hat einen Job der sie ausfüllt ... oder doch nicht? George hingegen ist verträumt, liebt Musik über alles und würde damit am liebsten sein Geld verdienen.

All ihre Freunde sind der festen Überzeugung, dass die beiden perfekt zusammen passen würden und versuchen mit aller Macht ein Treffen zu organisieren. Doch zehn lange Jahre verpassen sich die beiden immer um ein Haar und so geben alle bald die Hoffnung auf ... doch das Schicksal hat da noch ein Wörtchen mitzureden.

* Top-Empfehlung

Ein Roman der eine wunderschöne Grundidee hat, dessen Thematik jedes Leserherz ( oder auch Frauenherz ) höher schlägen lässt und mit einzigartigen Charakteren auftrumpft. Lasst euch auf diese Geschichte ein, besucht Tess und fiebert mit ihr mit, ob sie ihren Seelenverwandten finden wird oder nicht.

Bewertung vom 27.03.2015
Bird Box - Schließe deine Augen
Malerman, Josh

Bird Box - Schließe deine Augen


sehr gut

Stellt euch vor, ihr lebt in einer Welt, in der jeder Blick nach draußen tödlich sein kann. In der ihr vor nichts sicher seid und gleichzeitig nicht wisst, wovor ihr euch fürchtet. Was würdet ihr tun, wenn eure Vorräte zu Ende gehen und eure einzigste Möglichkeit darin besteht über den Fluss zu einem Ort zu fliehen, den euch jemand vor einigen Jahren als Zufluchtsmöglichkeit genannt hat? Würdet ihr euer Leben und das eurer Kinder aufs Spiel setzen? ....

Um was geht es? Malorie ist hochschwanger als immer mehr Menschen dem Wahnsinn verfallen und durch eigene Hand sterben. Niemand weiß warum, was genau diese Anfälle auslöst und die Menschen verschanzen sich in ihren Häusern. Doch nicht alle glauben daran und müssen diesen Unglauben mit ihrem Leben bezahlen.

Sie flüchtet nach einem schrecklichen Ereignis in ein "sicheres" Haus zu anderen Überlebenden, lernt dort mit dieser neuen Situation umzugehen und ein Leben außerhalb des Hauses ohne Augenlicht zu meistern - doch nach und nach schleicht sich auch hier das Unglück ein ...

Der Schreibstil von Malerman ist eindringlich, lässt den Leser mit einem unbehaglichen Gefühl in die Geschichte eintauchen und den Horror wie einen Sirup zäh über die Charaktere gleiten. Die Geschichte von Malorie wird aus zwei Perspektiven dargestellt:

Auf der einen Seite begleiten wir sie, Junge und Mädchen ( so nennt sie ihre Kinder ) bei einem gewagten Fluchtversuch auf dem Fluss, auf der anderen Seite erleben wir hautnah wie der Wahnsinn in die Welt kam und was er mit den Menschen angestellt hat.

Die Hauptprotagonistin wird von vielen anderen Lesern als kühl und unnahbar bezeichnet, wenn man sich so die Rezensionen durchliest. Für mich war aber genau diese Unnahbarkeit sehr authentisch. Warum fragt ihr euch?

Malorie züchtigt ihre Kinder von Geburt an, überlegt längere Zeit sie zu blenden und ihnen so alles leichter zu machen. Ihre Erziehungsmethoden stoßen daher schon auf Entsetzen meinerseits, dennoch kann ich ihr Handeln aufgrund der besonderen schwierigen Lage durchaus rechtfertigen.

Denn schlussendlich trainiert sie die beiden auf die Flucht, schult ihr Gehör und will so später ihr aller Leben retten. Und das sowas nicht spurlos an ihr vorbei gehen kann und einen Menschen von Grund auf stark verändert, ist für mich völlig klar.

Dass das Ende dann offen gelassen wird, das es in manchen Augen kein richtiger Thriller ist ( ja, es fließt kein Blut und es wird niemand direkt ermordet ... aber braucht das der handelsübliche Thriller denn immer? ) und die ganze Atmosphäre so düster gestaltet ist ... das sind zwar kleine Kritikpunkte, aber sie können nicht über meine Begeisterung hinwegtäuschen.

Lasst euch auf "Bird Box" ein, schaut wie euch die Geschichte in ihren Bann zieht und wie ihr mit Malorie zurecht kommt, denn jeder hat ja einen anderen Lesegeschmack und warum sollte nicht genau EUCH dieses Buch gefallen können?! Testet es einfach aus!

Mein Fazit:

Ein dichtes, atmosphärisches Buch mit der gewissen Prise Horror - Malerman nimmt den Leser mit auf eine Reise in das tiefste Grauen, spielt mit seinen Charakteren ein makaberes Spiel und hält die Spannung bis zum Schluss. Was mich ganz fuchsig gemacht hat war die Tatsache, das man bis zum Ende nicht wusste, WAS diesen Wahnsinn auslöste.

Bewertung vom 24.03.2015
Unter Toten 1 / Unter Toten Bd.1
Molles, D. J.

Unter Toten 1 / Unter Toten Bd.1


sehr gut

Erst nach Beenden des Romanes ist mir aufgefallen, das dies nun meine erste Zombie-Apokalypse-Begegnung war - und sie war auch noch richtig gut! Aber als erstes muss ich noch ein Kommentar zur Covergestaltung loswerden: Wie super sieht dass denn aus?! Sie passt perfekt zum Inhalt des Buches, zeigt Captain Lee Harden im verzweifelten Kampf ums Überleben ... einfach grandios.

Um was geht es? In Amerika hat eine Seuche die Menschheit dahingerafft, alle die sich damit infizieren werden zu Zombies welche nicht mehr zurechnungsfähig sind und wild drauf losmorden. Jeder der gebissen wurde hat 72 Stunden Überlebenszeit, bis sich der Virus im Körper festgesetzt hat und die Kontrolle über die Person übernimmt. Chaos, Brandschatzen und eine Welt in der niemand mehr sicher ist tut sich auf und verschlingt jeden, der sich nicht verteidigen kann.

In diese Welt taucht nun Captain Lee Harden nach 30 Tage in seinem Bunker auf. Er gehört zu einer Elitegruppe von Soldaten, die die Regierung zusammenstellte um nach solche einer Katastrophe die Menschheit vor dem Aussterben zu bewahren. Harden macht sich auf den Weg und was sich ihm da alles in den Weg stellt ist weit weg von jeglichem Gut und Böse ...

Das ganze Szenario, welches hier aufgebaut wurde von D.J. Moll hat mir oft einen Gänsehaut-Schauer über den Körper laufen lassen. Wir erleben als Leser das ganze aus der Sicht von Captain Lee Harden, welcher ausgebildeter Soldat ist und dementsprechend mit der Lage besser umgehen können sollte ... oder?

Gemeinsam mit seinem Hund Tango trifft er nach 30 Tagen Bunkerzeit ( in der er mit sich und dem Geschehen draußen gehadert hat ) die Entscheidung an die Oberfläche zu gehen und seine Mission,Überlebende zu finden und mit ihnen eine Zivilisation zu gründen, zu beginnen. Doch draußen erwarten ihn grausame Zustände und er muss schnell einsehen dass alles nicht ganz so einfach sein wird, wie er sich das so vorgestellt hat.

Lee als Charakter hat mir ziemlich gut gefallen - auf der einen Seite ist er ein typischer Soldat, zeigt eine gewisse Emotionslosigkeit und ist auf sein eigenes Überleben getrimmt. Auf der anderen Seite ist er mit der neuen Menschheit die ihm da präsentiert wird überfordert, muss mit Schrecken verfolgen was sich ihm da bietet und dadurch unterlaufen ihm einige Leichtsinnsfehler.

Gerade das hat für mich eine runde Erzählung gegeben - denn niemand würde Angesichts einer solchen Katastrophe alles richtig machen. Der Roman endet dann mit einem Bonuskapitel was mich erst ziemlich genervt hat. Aber kaum hatte ich es gelesen war ich sehr besänftigt, denn dort wird dem Leser ein Pärchen präsentiert welches mit der gerade begonnenen Zombieseuche zu kämpfen hat. Eine Sichtweise welche sehr interessant war und zum Nachdenken angeregt hat.

Mein Fazit:

Ein solider Roman mit starken Charakteren die um ihr Leben kämpfen, um in dieser Zombiewelt überleben zu können. Ich bin gespannt wie es in dem zweiten Teil weitergehen wird, denn anlesen werde ich ihn auf jeden Fall. Kleine dezente Parallelen zu "Walking Dead" sind mir zwar aufgefallen, aber bei solch einem Szenario wird es das immer geben.

Bewertung vom 22.03.2015
Bald ruhest du auch
Lorenz, Wiebke

Bald ruhest du auch


ausgezeichnet

Wiebke Lorenz ist eine Autorin, die es jedes Mal schafft mich zu fesseln, in die Geschichte hineinzusaugen und mich dort so lange zu halten, bis ich völlig fertig die letzte Seite erreicht habe. Ein Thriller der unter die Haut geht, bei dem man nicht weiß wer hier welche Spiele spielt und man so ziemlich jeden verdächtigt. Nichts für schwache Nerven!

Um was geht es? Lena ist hochschwanger als ihr Mann bei einem schrecklichen Unfall zu Tode kommt. Bei der Beerdigung greift seine Tochter aus einer anderen Ehe Lena an und beschreit sie als Mörderin. Als Emma dann auf der Welt ist, dauert es nicht lange und ein Unglück jagt das nächste.

Und bald weiß Lena nicht mehr wem sie trauen kann, wer hinter diesem ganzen Horror steckt und mitten in dieser Verzweiflung wird auch noch ihre kleine Emma entführt und der Wahnsinn durchbricht alles je dagewesene für sie.

Ich wollte nur einen kurzen Blick in die Geschichte hineinwerfen, habe angefangen zu lesen und war sofort gefesselt von den Charakteren, der Geschichte und dem mysteriösen Unfall. Wiebke Lorenz bastelt geschickt einen Spannungsbogen nach dem anderen, sodass man einfach immer mehr wissen möchte.

Neben der Hauptstory erfährt der Leser in kleinen Häppchen die Kennenlerngeschichte von Lena und Daniel, begleitet die beiden durch Höhen und Tiefen. Genau diese kleinen Einblenden haben meinem Puls eine kleine Verschnaufpause verschafft ... nur um in kurz darauf wieder in die höhe zu treiben. Und im Nachhinein, wenn man das Ende erreicht hat, versteht man umso die ganze Tragik des Ganzen.

Der Rest der Erzählung rast nur so dahin, man fiebert mit und ist auch ein klein bisschen schockiert was Lena alles für Aufgaben bewältigen muss. Zuviel will ich nicht verraten, denn das würde den Lesespaß eindeutig zuweit drücken, nur soviel sei gesagt: Auf den schlussendlichen Täter wäre ich nie ( nicht in 10.000 Jahren!! ) gekommen.

Mein Fazit:

Actionreicher, spannender Thriller mit 100% Weiterempfehlungsrate! Nebulöse Nebencharaktere ( die der Leser irgendwann alle verdächtigt ), starke und greifbare Hauptprotagonisten und eine Geschichte die ich so zwar schon des öfteren gelesen habe, allerdings nie in dieser Art und Weise.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.03.2015
Revival
King, Stephen

Revival


gut

Gerade eben habe ich das Buch zu Ende gelesen und ich weiß nicht, was ich schreiben soll. Einerseits ist es wieder ein klassischer King; eine komplexe, dichte Geschichte mit Charakteren, die mit ihrem Leben zu kämpfen haben. Andererseits hatte ich das Gefühl, zwischen den Zeilen meinen liebsten King ( den Horror King ) durchblitzen zu sehen; ich konnte ihn allerdings nie fassen und gruseln konnte mich die Geschichte auch nicht wirklich.

Um was geht es? Grob umrissen geht es um Jamie, den wir als Leser das erste Mal im Kindesalter zu sehen bekommen und ihn sein ganzes Leben lang begleiten. Dort trifft er am Boden sitzend und mit seinen Soldaten spielend auf den Prediger Charles Jacobes, welcher ihn und seine Freunde über Jahre hinweg in einer kirchlichen Jugendgruppe an die Lehren Jesus und gleichzeitig die Macht der Elektrizität heranführt.

Nach einem schrecklichen Unfall verlässt Jacobs die Gemeinde, nicht ohne vorher eine Wunderheilung ( in Jamies Augen ) an seinem Bruder durchzuführen, welcher nicht mehr sprechen kann. Jahre später begegnet Jamie, nun vom Leben gebeutelt und im Drogensumpf steckengeblieben, erneut Charles Jacobes. Dieser hält sich mit fantastischen Tricks auf einem Jahrmarkt über Wasser und bald muss er mitansehen was aus seinem einstigen Idol geworden ist: Ein Prediger, der immer fanatischer in seinem Tun wird.

Als dann auch noch Wunderheilungen erneut beginnen, kann Jamie nur hilflos mitansehen wie das ganze aus dem Ruder läuft - kann er den einstigen Pfarrer aufhalten oder steckt er schon längst zutief in dessen Maschinerie fest?

Das sind die Grundzüge der Geschichte ohne zuviel zu verraten. Mich hat der ganze Roman schon gefangen gehalten, King versteht es wie kein anderer seine Leser an seinen Plot zu fesseln und sie im Lesen weiter voran zu treiben; doch irgendwann war für mich die Spannung, der Grusel raus bzw. nicht in der Form aufgetreten, in der ich ihn mir gewünscht hätte.


"King sagt selbst über Revival in einem Interview:

Es ist zu Furcht einflößend. Ich will über dieses Buch gar nicht mehr nachdenken. Es ist ein fieses, düsteres Werk. Das ist alles, was ich Ihnen sagen kann."


Vielleicht hat er damit seine eigenen Dämonen bekämpft, vielleicht hatte dieser Roman für ihn selbst eine viel wichtigere Rolle als wir als Leser erahnen können ... aber nichtsdestotrotz hat er mich enttäuscht. Es war kein schleichender Horror, auch wenn einige Szenen schon unter die Haut gingen, aber in meinen Augen brach er nie so heraus wie in seinen anderen Romanen.

Vielleicht wird Stephen King auf seine alten Tage etwas gesättigter vom Horror, vielleicht dreht sich sein Verständnis über Horror um 180 Grad oder ich bin abgestumpft, aber für mich war Revival nur eine Geschichte .. nicht mehr. Und das über einen King sagen zu müssen tut mir fast schon weh.

Mein Fazit:

Ich kann keine Empfehlung für diesen King aussprechen.

Eingefleischte Fans sollten ihn dennoch lesen und sich selbst eine Meinung darüber bilden - ich hatte mir etwas anderes erwartet und das nicht bekommen, sondern "nur" eine Lebensgeschichte eines Mannes, der mit sich und den Drogen, der Musik und seiner Vergangenheit zu kämpfen hat.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.07.2014
Japantown / Jim Brodie Bd.1
Lancet, Barry

Japantown / Jim Brodie Bd.1


sehr gut

Ich habe diesen Thriller von http://www.buecher.de/ zugeschickt bekommen und er lag einige Zeit bei mir Zuhause herum - bis ich vor 2 Tagen ihm endlich meine Aufmerksamkeit geschenkt habe. Ohne große Erwartungen bin ich in die Geschichte eingetaucht; gestehen muss ich aber dennoch, dass ich mit japanischen Namen gar nicht klar komme; aber das hat sich während dem Lesen dann doch eingerenkt.

Um was geht es? Jim Brodie wird zu einem Einsatz der Polizei beordert, bei dem es um einen Mord an einer japanischen Familie geht; kaum am Tatort angekommen findet Brodie ein Schriftzeichen welches er zum ersten Mal Jahre zuvor gesehen hatte, bei dem Mord an seiner Frau. Er ist Kunsthändler und Chef einer Sicherheitsfirma und stürzt sich in den Fall - bis er merkt dass es Leute auf ihn und seine Tochter abgesehen haben, denen er nicht wirklich gewachsen ist ..

Fangen wir mit den guten Dingen an: Der Schreibstil von Barry Lancet hatte mich von der ersten Seite an gepackt; er schildert Brodie, sein Leben und die japanische Kultur auf eine Art und Weise die mich fasziniert hat und immer weiter im Buch vorankommen lassen wollte. Lancet schafft einen gewaltigen Spannungsbogen der nie abreißt und mich als Leser nie gelangweilt hat; kaum ist unser Protagonist in Sicherheit kommt es zur nächsten brenzligen Situation.

Wie bereits gesagt spielt der Roman den Großteil der Geschichte in Japan. Ich habe viel über die Kultur durch diese Geschichte lernen dürfen, für Japan-Interessierte ein wahres Muss. Die Charaktere sind sehr stark, man fiebert mit ihnen mit und leidet mit ihnen; auf 590 Seiten sollte das auch so sein!

Der Nachteil: Für mich war ungefähr ab Seite 390 irgendwann ein Punkt erreicht an dem ich Brodie gerne erwürgt hätte. Nicht nur dass er sich teilweise richtig dämlich angestellt hat und Gefahrensituationen nicht mehr einschätzen konnte - neeeiiinnnn, auch alle anderen Polizisten hatten ihr Gehirn sonst wo liegen lassen. Und das hat mich richtig geärgert! Ein wenig übertrieben meiner Meinung nach, aber vielleicht auch Geschmackssache.

Fazit:

Ein actionreicher, spannender Japanthriller den man nicht so schnell aus der Hand legen kann - Japanfans werden hier besonders Freude daran haben; ich bin gespannt auf den zweiten Teil. Kleine Schwächen hatte der Roman trotzdem.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2014
Mehr als das
Ness, Patrick

Mehr als das


ausgezeichnet

Wo soll ich anfangen? Mich hat dieser Roman einfach umgehauen! Erwarten Sie Spannung? Erwarten Sie Liebe? Erwarten Sie eine Dystopie? Erwarten Sie lieber nichts, denn ihre Erwartungen werden so oder so übertroffen.

Um was geht es? Seth ist mit seinem Leben unglücklich, jeder wendet sich gegen ihn und so sieht er nur einen Ausweg: Sich umzubringen. Doch anstatt zu sterben wacht Seth in einer etwas anderen, zerstörten Welt auf. Doch warum ist er hier? Ziemlich bald findet er zwei weitere Jugendliche und gemeinsam machen sie sich auf, um das Geheimnis dieser Welt zu ergründen.

"Denn dieser Ort könnte eins sein.Oder etwas anderes. Oder auch etwas vollkommen Ungeahntes."

Mich konnte Patrick Ness mit diesem Buch, dieser Geschichte gefangen nehmen, auch wenn das Ende sehr nebulös ist und den Leser ein wenig im Regen stehen lässt. Ein wenig Spiritualität findet sich auch; denn Seth denkt über sein Leben nach; aber das Thema ist so verpackt, dass es jeden Leser mitreißen kann.

Eine unbedingte Leseempfehlung von mir - erwarten Sie das Unerwartete - denn genau das bekommen Sie hier!! :)

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

12