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randomgirl
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Rödental

Bewertungen

Insgesamt 59 Bewertungen
Bewertung vom 16.08.2025
Lorath, Peter

Gesetz des Midas - Wiener Abgründe / Leopold Kern Bd.3


weniger gut

Historische Kriminalromane sind in ihren Ermittlungen nicht mit den heutigen Möglichkeiten ausgestattet. Die Aufklärung erweist sich als schwierig und werden in diesem besonderen Kriminalfall von Sonderermittler Leon Kern übernommen, der den Tathergang an einem Mordfall an einem Ziegelarbeiter übernommen hat. Besonders ist in diesem Fall die Brisanz in den Reihen der Monarchien. Realismus und Fiktion werden eins. Soziale Schichten treffen aufeinander und der Wiener „Schmä“ des 19 Jahrhunderts gibt dem ganzen seinen besonderen Charakter. Besonders sind auch die verschiedenen Rollen, in die der Sonderermittler Leo Kern schlüpft und ob man ihn als Helden bezeichnen würde ist aufgrund seiner Handlungen und anhand seines Schicksals eher nicht anzunehmen. Aber auch das trägt zum Charme des Romans bei, den man im Übrigen auch ohne die Vorkenntnisse zu vorherigen Teilen genießen kann.

Bewertung vom 21.07.2025
Schoeters, Gaea

Das Geschenk


ausgezeichnet

Absolut fantastisch und ein wirkliches Geschenk an ihre Leser ist der zweite Roman von Gaea Schoeters. Schon ihr erster Roman „Die Trophäe“ war ein wahnsinnig faszinierendes Buch und ein MUST HAVE in jedem Bücherregal. Das Geschenk, bestehend aus einer Horde Elefanten durch den Präsidenten von Botswana überreicht, stellt ganz Berlin und die Regierung, sowie den Bundeskanzler vor erhebliche Probleme. Der aktuelle Bezug zu den Problemen der Flüchtlingskrise, der Klimakrise und der Kampf der Regierungen um Gesetze und Wahlerfolge wird in einer unglaublich eingehenden Sprache und mit soviel hintergründigen Anspielungen zu einem Feuerwerk der Lesefreude. Ich habe das Buch nur so verschlungen und wenn man politisch interessiert die derzeitige Lage verfolgt, erkennt man unzählige Parallelen und Botschaften und es wird einem bewusst, wie wenig man die Fäden im Hintergrund doch kennt.

Bewertung vom 20.07.2025
Engelmann, Julia

Himmel ohne Ende


gut

Mit viel Gefühl und Herz beschreibt die Autorin das Leben von Charlie. Einer Jugendlichen mit Identitätsproblemen, die viele in ihrem Alter begleiten und manchmal schwer zu ertragen sind. Freunde finden und behalten, die Rolle innerhalb der Familie, wenn das Familiengefüge durch Trennung zerbricht und neue Partner ins Spiel kommen. Familienzuwachs, dessen Sinnhaftigkeit in Frage gestellt wird. Für Leser zwischen 14 und 20 ist dieser Roman eine Bereicherung im täglichen Alltag. Für mich als Leser in einer späteren Lebensphase ein schöner Rückblick auf vergangene Zeiten, auch mit dem Weitblick von heute, dass sich viele dieser Probleme in späteren Jahren gar nicht mehr so dramatisch anfühlen und ein Rat an die Jugend, dass Leben mehr zu genießen. Der Roman beschreibt eine schöne Entwicklungsreise, in der Charlie erwachsen wird und wir ein Stück davon begleiten dürfen.

Bewertung vom 01.07.2025
Henry, Emily

Great Big Beautiful Life


gut

Wieviel Öffentlichkeit verträgt ein Mensch, bis er beschließt, sich zurückzuziehen und ein Leben in völliger Abgeschiedenheit zu verbringen. Für Margret, die aus einer der reichsten und skandalumwobensten Familien des 20. Jahrhunderts entstammt, wurde diese Entscheidung zur Wirklichkeit. Für Alice und Hayden, zwei Schriftsteller zur Chance ihres Lebens, eine herausragende Biografie über Margret herauszubringen. Margrets Geheimnis zwingt sie zu ungewöhnlichen Mitteln zu greifen und Alice und Hayden erfahren jeweils nur Auszüge, die sie aufgrund ihrer Verschwiegenheitserklärung nicht zusammenfügen dürfen. Für Alice und Hayden doppelt schwer, da sie im Laufe des Buches zueinanderfinden und damit ihre eigene Lebensgeschichte schreiben. Ein Lesegenuss für gemütliche Sonntage mit einer umfassende Story.

Bewertung vom 30.06.2025
Russ, Rebecca

Der Weg - Jeder Schritt könnte dein letzter sein


sehr gut

Mit der Entscheidung für die Ehe betrachtet man oftmals sein Leben in einem davor und danach. Vieles ändert sich, in Bezug auf alte Freundschaften blickt man meist zurück und reflektiert die schönsten Zeiten neu. So ist es auch für Julia im Wirrwarr der Gefühle eine spontane Entscheidung mit Nicki, einer alten Freundin aus Studententagen einer letzten Wanderung zuzustimmen. Das dieser Ausflug für alle Beteiligten zu einer lebensgefährlichen Mission wird, ahnt zu diesem Zeitpunkt niemand. Was so idyllisch begann, wird zu einer unglaublichen Reise in die Vergangenheit mit zahlreichen Überraschungen für Julia. Auch für den Leser sind diese Begebenheiten voller Spannung und Nervenkitzel und doch auch traurig und kaum zu glauben. Eines steht fest, für Julia ändert dieser Weg in einem völlig neuen Lebensweg, den es zu meistern gilt.

Bewertung vom 26.06.2025
Leciejewski, Barbara

Am Meer ist es schön


sehr gut

Am Meer ist es schön. Wer möchte es nicht glauben, vorallem wenn man bedenkt, dass Kinderseelen leiden, trennt man sie für lange Zeit von ihren Familien. Da ist die Aussicht ans Meer zu fahren nur ein kleiner Trost. Wie schön könnte es werden, am Meer, zusammen mit Gleichaltrigen und dem Versprechen von Genesung und Freude am Spiel. Für Unmengen an Verschickungskindern nur ein Traum, der ein jähes Ende findet und für viele Kinder ein Trauma bis ins Erwachsenleben bedeutet. Für Susanne wird dieses Leben durch ihre Erfahrungen im Kurheim ein anderes werden. Die Ursprungsfamilie wird ihr fremd werden, die eigene Familie zum eingeschworenen Duo, dass keinen Platz für die Liebe erschafft. Der Raum für eine zweite Chance vollzieht sich erst, als Susannes Mutter dem Tod geweiht ihren Anteil der Schuld erkennt und im freiwerden der alten Last ein Neuanfang möglich wird.

Bewertung vom 26.06.2025
Sauer, Anne

Im Leben nebenan


sehr gut

Im Leben nebenan, wer hat sich nicht schon gewünscht, darin zu verweilen? Für Toni und Antonia werden beide Möglichkeiten zur Wirklichkeit. In einer eingehenden Sprache werden wir mitgenommen in ein Leben mit Kind mit allen Höhen und Tiefen, mit Selbstzweifeln und traurigen Augenblicken, aber auch den schönen und liebevollen Momenten und der Geborgenheit des Familienlebens. Mit Toni tauchen wir ein in die Probleme, die Familien mit Kinderwunsch plagen. All die Hoffnung Monat für Monat, all die Sehnsüchte und geplatzten Träume. Den Hürden, die nicht jede Beziehung übersteht. Die Herausforderung, beide Geschichten in Einklang zu bringen ist ein kniffliges Unterfangen. Der Ausgang der Geschichte war kein klares Bild für den Leser. Es bleibt Raum für eigene Gedanken und Gefühle zu dem Buch. Für mich eine schöne Sommerlektüre.

Bewertung vom 19.05.2025
George, Nina

Die geheime Sehnsucht der Bücher


gut

Der dritte Band der „literarischen Apotheke“ des Buchhändlers Perdu ist eine Lebensreise dreier junger Frauen mit unterschiedlichen Problemen, jedoch der gleichen Sehnsucht nach Liebe und Zugehörigkeit. Perdu`s Gehilfin Pauline, die in Liebesdingen zwischen zwei Stühlen sitzt und ihren richtigen Platz nicht finden kann, Francoise, deren Familienverhältnisse ungeahnte Bahnen einschlägt und die Waise Marie, die mit ihren sonntäglichen Lesungen eine Brücke schlägt zum Wesen der Menschen. Das erste Buch von Nina George „Das Lavendelzimmer“ war so ein herausragender Roman, dass es schwer erschien, daran anzuknüpfen. Leider muss ich gestehen, dass ich beim Lesen teilweise so meine Schwierigkeiten hatte. Der Lesefluss war stellenweise durch dieses unbedingte Wollen der Autorin auf die Darstellung der Lebensweisheiten unterbrochen. Nichts desto trotz ein schönes Buch zum genießen und mitfühlen.

Bewertung vom 20.04.2025
Campos, Cristina

Verheiratete Frauen


sehr gut

Verheiratete Frauen in längeren Ehen wissen um den langen Atem, den es braucht um den stetigen Fluss der immer wiederkehrenden Alltagsunerträglichkeiten zu meistern. Zu Beginn des Buches wird eine Leidenschaft beschrieben, die den Leser augenblicklich in seinen Bann zieht. Hocherotisch und sehr einfühlsam werden Begierden geweckt, die Frauen mit langvermissten Sehnsüchten sehr gut nachempfinden können. Leider ändert sich der Schreibstil im weiteren Verlauf des Buches und es wird eher zur Aufzählung immer gleicher Abläufe und der Alltagsroutine in langen Ehen. Vielleicht ist es auch ein gewollter Kunstgriff, um die Eintönigkeit und die allseits bekannten Dramen langer Ehen zu verdeutlichen. Den sobald es leidenschaftlich wird, übernimmt die erotische Komponente mit ihrer einfühlsamen Schreibweise wieder die Oberhand. Alles in allem trotzdem ein tolles Buch, dass ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe.

Bewertung vom 08.04.2025
Lara, Emily Marie

Nowhere Heart Land


ausgezeichnet

Nowhere Heart Land ist ein beeindruckendes Werk über Verlorenheit in den Jugendjahren und gleichzeitiger Verbundenheit. Für Rosa ist die Zeit im Internat ein Vater und Mutterersatz, dessen sie sich erst Ende Zwanzig richtig bewusst wir. Ihre Zerrissenheit und Trunksucht sind unbewusste Abläufe, die zu ergründen viel Kraft und noch mehr Verletzungen mit sich bringt. Die fenomenale Schreibweise und die ausdrucksstarken Worte prägen sich dem Leser für lange Zeit ein. Man fühlt den Schmerz, den Rosa in sich trägt. Den Verlust, den Freundschaften, die sich auflösen bedeuten. Die Familie, die es nur schemenhaft gab und den Wunsch danach, diese zu vergrößern, immer auf der Suche nach Wahrheit. Die Internatszeit war die prägendste Zeit in Rosas Leben und sie findet den Ausgang nicht, die Teile, die ihr zum weiterentwickeln fehlen. Alles in allem ein toller, aber auch schmerzlicher Roman.