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Buch_puttel
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Neuruppin

Bewertungen

Insgesamt 137 Bewertungen
Bewertung vom 12.08.2025
Hauff, Kristina

Schattengrünes Tal


gut

Ich bin manchmal nicht sicher, ob ich Bücher richtig verstehe. Dieses war so eines. Die Story ist klar - und dennoch bleibe ich etwas fragend zurück.
Ein abgelegenes Hotel, in dem zwei Generationen wohnen. Um mit einem anderen Hotel mitzuhalten, möchte Tochter Lisa das Haus renovieren. Der Vater hingegen möchte das alles so bleibt wie es ist. Als dann die unbekannte Daniela im Hotel nächtigt, finden die Frauen zusammen und wollen das Projekt gemeinsam angehen.
So weiter so schön. Es geht um Familiengeheimnisse, Manipulation und Verstrickungen. Die Autorin schafft es, eine mystische, distanzierte Stimmung zu erschaffen, die sicherlich vielen gut gefällt, mich aber nicht richtig abgeholt hat. Und ich wollte es so gern mögen. Die Geschichte ist spannend und baut sich von Seite über Seite auf, allerdings ist das Ende irgendwie vorhersehbar. Die Charaktere sind gut gezeichnet, aber bleiben irgendwie super distanziert und oberflächlich. Ich brauchte viele Seiten um in den Schreibstil zu finden, und konnte mich bis zum Ende nicht ganz reinlesen. Dennoch ein solider Roman für einen netten Sommerabend!

Bewertung vom 12.08.2025
June, Joana

Bestie


sehr gut

Das Cover ist schon mal ein absoluter Hingucker! Ich würde auf jeden Fall in der Buchhandlung zugreifen! Der Titel ist absolut gut gewählt - die Doppeldeutigkeit des Wortes passt wunderbar!
INHALT
Es geht um zwei Frauen, Anouk hat ein Wohnung, Delia sucht eine. Die beiden treffen aufeinander, wobei das Treffen nicht ganz zufällig ist. Delia schlüpft in eine neue Rolle: Lilly. Und erfindet sich nahezu gänzlich neu. Kann eine inszenierte Freundschaft zu einer richtigen werden? Und welche Opfer muss man dafür bringen? Wie lange kann man eine Lüge geheim halten?
EINDRUCK UND FAZIT
Direkt nach dem Buch habe ich es schlechter bewertet - mit etwas Abstand hingegen, fand ich es doch richtig gut. Es ist anders, besonders und fesselnd. Die beiden Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein. Ich mochte beide irgendwie. Ein Buch voller Selbstinzenierung und Selbstfindung.
Das Buch zeigt, wie sehr wir uns von Medien blenden und beeinflussen lassen. Und was passiert eigentlich, wenn wir selbst Teil der Inszenierung sind?

Bewertung vom 06.08.2025
Schneider, Frank

Das erschütterte Ich


ausgezeichnet

Hier gehts den Mythen an den Kragen! Trauma betrifft nur Kriegsrückkehrer? Fehlanzeige! Herr Prof. Dr. Dr. Schneider räumt in seinem Buch ordentlich auf! Dieses Buch beschäftigt sich mit Definitionen, neubiologischen Grundlagen, Resilienzkonzepten und Therapiemöglichkeiten.
Er beschreibt dieses allerdings nicht wie in einem "klassischen Sachbuch" zu erwarten. Sondern wir lesen in diesem Buch von Fallbeispielen und lernen die traumatisierten Menschen nicht nur in der Theorie kennen. Ein Buch, dass anders ist. Dieses Buch bleibt auf jeden Fall hängen. Dieses Buch kann auch ohne Fachwissen gelesen und verstanden werden. Die Fallbeispiele sind bewegend und ggf. auch verstörend. Man muss also wissen, auf was man sich einlässt. Das wichtigste Thema in diesem Buch finde ich, ist die Entstigmatisierung von psychischen Krankheiten. Ja es kann jeden treffen (und oftmals trifft es auch jeden). Jeder kann in diese Lage kommen, wir brauchen demnach ein Verständnis in der Gesellschaft dafür! Dieses Buch ist ein guter Anfang!

Bewertung vom 04.08.2025
Uketsu

HEN NA E - Seltsame Bilder


gut

Dieses Buch ist wirklich etwas seltsam - und anders. Ein Buch, dass aus diesem Grund auf jeden Fall hängen bleibt.
Ein Mann schreibt Tagebuch. Wir erfahren, dass seine Frau schwanger ist und wie sie die Schwangerschaft erlebt. Schließlich stirbt die Mutter bei der Geburt und er beendet seine Aufzeichnungen mit der Info, dass Geheimnis entschlüsselt zu haben. Der Roman ist in vier Kapiteln und Geschichten gegliedert, man liest sie und denkt, sie seien eigenständig. Am Ende löst sich die Geschichte allerdings auf und ergibt ein Gesamtbild.
Besonders finde ich die Handlung des Buches und die Unterteilung der Kapitel - in diesen finden wir Zeichnungen vor und rätseln eigentlich während des gesamten Buches mit. Diese Art "Puzzleauflösung" fand ich persönlich ziemlich anstrengend. Ich musste einige Abschnitte wiederholt lesen um sie zu verstehen. Einige Kapitel wirken super überladen und voller Informationen. Das Buch insgesamt ist aber definitiv lesenswert!

Bewertung vom 04.08.2025
Myers, Benjamin

Strandgut


sehr gut

Dieses Buch kommt leicht daher, es liest sich in einem Rutsch gut weg, verbirgt aber tiefer eine Menge Themen.
Bucky ist ein älterer Herr, der in seinem früheren Leben einmal einen Hit hatte. Nun ist er zu einem Festival eingeladen worden und sagt ganz spontan zu. Er trifft dort auf eine Dame, Dinah, Gemeinsam durchleben sie die Tage auf dem Festival und durch seine Vergangenheit und eine Art Wendung.
Da ich das erste Buch noch nicht kenne, kann ich also kein Vergleich anstellen. Den braucht es für mich aber auch nicht. Ich mochte das Buch gern. Die Sprache und Stimmung des Buches gefiel mir, Dinah ist ganz wundervoll sarkastisch und leicht unterwegs. Ich mochte das Zusammentreffen der beiden Charaktere und die Entwicklung. Das Buch scheint eine emotionale Lösung der Vergangenheit zu sein, Bucky verlor seine Frau und fiel in ein tiefes Loch. Bucky beweist eine Menge Mut, in dem er die Reise auf sich nimmt und lernt auch, das Vergangene loszulassen und nach vorn zu schauen. Für alle die an einem Wendepunkt im Leben stehen, für alle die ein leises aber emotionales und teilweise witziges Buch lesen wollen. Für alle, die gute Cover zu schätzen wissen. Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 03.08.2025
Williams, Hattie

Bittersüß


sehr gut

Die junge Charlie (23Jahre) arbeitet in einem bekannten Verlag und lernt den erfolgreichen Autor Richard Aveling (53 Jahre) kennen. Es beginnt harmlos und endet in einer hinreißenden Affäre. Die Beziehung der beiden gestaltet sich eher toxisch, ist ist und bleibt die Affäre, er der erfolgreiche, bekannte, verheiratete Mann.
Wir durchleben mit Charlie eine wilde Zeit voller Hingabe, Heimlichkeiten und traurigen Abenden. Wir erleben eine junge Frau, die vieles über sich ergehen lässt und sich selbst noch gar nicht kennt. Sie kann weder eigene Grenzen abstecken, noch gut für sich sorgen. Zudem ist die depressiv, auch diese Krankheut spielt immer wieder eine Rolle. An vielen Stellen hatte ich das Gefühl Charlie schütteln zu wollen, ich war häufig wütend und erschrocken, wie wenig sie für sich einstehen kann. Das Ende fand ich hingegen eher etwas kitschig, ich hätte mir ein anderes gewünscht. Dennoch tut es dem Buch nichts ab: es bleibt ein ganz besonderes Debüt voller Emotionen und Gefühl! Lesenswert!

Bewertung vom 30.07.2025
Dussutour, Alice

Als Mädchen geboren


ausgezeichnet

Ein so schönes und wichtiges Buch!!! Im Buch geht es um, Mädchen verschiedener Herkunft und unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. Es wird deutlich, dass Mädchen an verschiedenen Orten mit verschiedenen Themen konfrontiert sind. Es geht um die ideale des Körpers, Beschneidung, Zwangsheirat und Menstruation als Tabu. Jedes Thema ist einem Mädchen unterschiedlicher Herkunft zugeordnet. Die Illustrationen dazu sind schön, im Anschluss gibt es noch einen allgemeinen Teil zum jeweiligen Thema.
Dieses Buch sollte jeder gelesen haben und ein Pflichtbuch in den Schulen sein! So unglaublich wichtig! Dieses Buch kann bereits im Grundschulalter (ca. ab 11) gelesen werden und bietet eine schöne Gelegenheit sich mit seinem Kind auszutauschen.

Bewertung vom 30.07.2025
Garvey, Elaine

Die Frau hinter der Bühne


gut

Mairead ist eine junge Frau, 21 Jahre alt. Sie zieht aus einem kleinem Dorf in Irland nach London. Dort möchte sie Theaterregisseurin werden. Sie nimmt eine Anstellung als Assistentin der Kostümbildnerin kennen und muss dort mit den hohen Erwartungen an sie umgehen. Der Coming of Age Roman beschäftigt sich mit Themen wie Unsicherheiten, Emanzipation und Selbstfindung. Es ist spannend zu "beobachten" wie sie sich entwickelt. Die Geschichte klingt gut - und könnte auch gut sein, allerdings bin ich nicht reingekommen. Ich fand den Schreibstil gewöhnungsbedürftig und konnte oftmals mit Redewendungen oder Metaphern nicht viel anfangen. Das Buch nimmt einen ruhigen Verlauf, was nicht das Problem war. Das Cover ist aber ein absoluter Hingucker!

Bewertung vom 27.07.2025
Hohberg, Annette

Ein Leben später


ausgezeichnet

Das Cover des Buches verspricht schon viel! Ich finde das Cover zum Text absolut gelungen!
Inhalt:
Jule, eine Klavierspielerin aus Wien verlässt ihren gewalttätigen Freund nach einem Übergriff mit Krankenhausaufenthalt. Kurz vorher hat sie einen Mann in einem Museum getroffen. Er bietet ihr an, in sein Haus in die Provence zu fahren. Sie fährt doch spontan hin und kommt zur Ruhe. Wir begleiten Jule auf dem Weg zu sich selbst, sie fängt an zu reflektieren und zu heilen. Sie heilt nicht nur körperlich, sondern vor allem psychisch. Sie nimmt dieses neue Leben an, gewöhnt sich ein und genießt es. Der Mann, in dessen Haus sie lebt, trennt sich von seiner Frau und kommt nach. Das Ende ist noch recht dramatisch, allerdings fand ich es absolut passend und stimmig.

Eindruck und Fazit:
Zu Beginn war ich einfach nur wütend, wie Jule. Immer wieder erschütternd, was manche Frauchen denken aushalten zu müssen. Zu sehen, dass sie sich nicht trauen zu gehen- und mit welchen Ängsten und Sorgen sie konfrontiert sind. Um so schöner zu sehen, wie Jule dem entkommt. Wie mutig sie ist, indem sie geht und alles hinter sich lässt. Wie sich ankommt und heilt. Wie sich zu sich findet und glücklich wird.
Dieses Buch ist so schwer und leicht zugleich. Ich mochte es sehr und werde es definitiv noch einmal lesen!

Bewertung vom 27.07.2025
Mohn, Kira

Die Nacht der Bärin


ausgezeichnet

WARNUNG: PSYCHISCHE UND KÖRPERLICHE GEWALT SIND THEMA!
Okay! Das war heftig! Ich habe den Atem angehalten. An vielen Stellen war ich schockiert und erschüttert. Ich wollte das Buch abbrechen, und konnte nicht - musste es einfach weiter hören! Dieses Cover lässt eine nette Geschichte vermuten, lasst euch gesagt sein, dem ist nicht so!
Inhalt
Wir lesen dieses Buch in zwei Zeitsträngen: Jule flieht nach einem Streit mit Freund zu ihren Eltern. Als dann noch die Nachricht vom Tod der Großmutter kommt, passiert das, was Jule sich wünschte: sie ist abgelenkt von der eigentlichen Thematik. Die Entscheidung ob die Beziehung weiterhin bestand hat, wird vorerst verdrängt. Mutter und Tochter fahren ins Haus der Großmutter, Jules Mutter erzählt von ihrer Kindheit.
Der zweite Strang des Buches ist aus der Sicht der jungen Großmutter, Anna, geschrieben. Wir erfahren von psychischer und körperlicher Gewalt in der Familie (vom Vater ausgehend) und wie die beiden Schwestern (Anna und Maja) dies ausgehalten haben und sich später aus den Augen verloren. An dieser Stelle würde ich gern stoppen - und sagen: man MUSS es einfach gelesen haben!
Eindruck und Fazit
Dieses Buch hat mir alles abverlangt. Dieses Buch ist ziemlich beeindruckend - emotional und tiefgründig. Es ist authentisch und ehrlich. Es ist schockierend und laut. An einigen Stellen leise und ängstlich. Mir fallen noch hunderte Begriffe ein: Fazit: Es ist der Knaller! Danke für dieses Buch! Es wird für immer eines meiner Highlights bleiben!