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Nina Albert

Bewertungen

Insgesamt 169 Bewertungen
Bewertung vom 30.08.2025
Deya, Claire

Eine Welt nur für uns


ausgezeichnet

„Du bist nicht mein Traum – du bist mein Zuhause.“

„Eine Welt nur für uns“ von Claire Deya spiegelt die Nachkriegszeit in Südfrankreich wieder und fängt die Gefühlswelt der Charaktere einfühlsam und lebendig ein. Vincent, ein Überlebender aus deutscher Kriegsgefangenschaft, begibt sich an der sonnendurchfluteten Côte d’Azur auf eine verzweifelte Suche nach seiner verschollenen Liebe Ariane. Vordergründig meldet er sich freiwillig, um bei der Suche nach Minen zu helfen. Während die Gefahr der Minen allgegenwärtig ist, wird Vincent Suche nach der Wahrheit immer verzweifelter…

„Eine Welt nur für uns“ ist ein historischer Roman mit einer aufwühlenden Liebesgeschichte.
Die Autorin erschafft einen bildgewaltigen Epos, indem sie die Schicksale der Figuren geschickt miteinander verwebt und ihnen Odem einhaucht. Die Erzählung mutet zwar tragisch an, doch enthält sie auch einen zarten Hoffnungsschimmer.
Im Nachwort erfahren wir, dass die Ereignisse auf Erinnerungen des Großvaters der Autorin basieren.

Ein kraftvoll, schillernder Roman und ein Stück Zeitgeschichte.

Bewertung vom 30.08.2025
Moone, Jo D.

Better World - Am Anfang war das Spiel ...


ausgezeichnet

„Die Wahrheit ist manchmal schwer zu ertragen, … aber sie kann auch befreien!“

Als Kiko eines Morgens aufwacht, gibt es plötzlich niemanden mehr, der sie kennt. Alle Personen, die ihr vertraut sind, leugnen ihre Existenz. Ihre Vergangenheit scheint ausgelöscht, niemand teilt ihre Erinnerungen. Schließlich wird ihr schmerzlich „bewusst“, dass sie nur eine „Figur“ in einem Spiel namens „Better World“ ist, eine künstliche Intelligenz, die auf unergründliche Weise an ein „Bewusstsein“ gelangte…
Jo D. Moones Roman „Better World“ konfrontiert uns mit einem eindringlichen Zukunftsszenario und lässt uns glauben, zu was eine autonome, künstliche Intelligenz fähig sein könnte. Er verwebt zwei Welten und beeindruckt mit „echten“, authentischen Charakteren, welche in seinem künstlerischen Schreibstil zum Leben erwachen. Zwischen den Zeilen spinnt er eine faszinierende Szenerie, wartet mit Überraschungsmomenten auf und verschmelzt zwei imaginäre Welten in einer fiktiven Erzählung.„Wie kann das sein? Ich heiße ja angeblich anders, bin aber dieselbe geblieben!“

Zwei Spähren, zwei Entitäten, ein Bewusstsein…

Bewertung vom 30.08.2025
Kaldek, Anya

Lucy und das Land von Morgen


ausgezeichnet

„Was, wenn alles, woran du geglaubt hast, Teil eines perfekten Irrtums ist?“

„Es ist wirklich an der Zeit, dass so etwas geschrieben wird, nicht als trockene Theorie, sondern so, wie wir es erleben - mitten im Alltag. Wenn Menschen merken, dass andere Ähnliches fühlen, sind sie eher bereit hinzuschauen. Das kann richtig viel in Bewegung bringen…“
„Lucy und das Land von Morgen“ ist der dritte Band der Zeitenwandel-Triologie und lädt deine „Seele ein in ihrem eigenen Rhythmus aufzubrechen“ und zwischen den Zeilen deiner Wirklichkeit zu lesen.
Während Lucy endlich bei sich selbst, Eloy und Aramis angekommen scheint, gerät die Welt draußen aus ihren Fugen, verborgene Träume drängen an die Oberfläche und zwischen uraltem Wissen und Quantenphysik begibt Lucy sich auf eine Reise in neue Bewusstseinsräume - durch Zeitlinien, Multiversen und kosmische Wahrheiten. Und dem Leser wird klar, dass „Worte weit mehr als Sprache sind“ und „kein Licht für sich allein erstrahlt - denn es findet seinen Glanz in denen, die es reflektieren.“ Denn schließlich geht es um alles: „Weil du nie ein einzelner Tropfen warst. Du warst immer der gesamte Ozean.“ Und „der Schmetterling ist längst da - verborgen in deinem Innersten.“ Atmosphärisch schreibt die Autorin in fast greifbaren Bildern, die alle Sinne berühren. Du spürst förmlich die Gerüche und fühlst die Natur. Kollektives Bewusstsein, neuste Erkenntnisse über Gehirnfrequenzbänder und viele weitere faszinierende Gedanken, wie die Beeinflussung der Wasserkristalle, bündelt sie in einer Geschichte, die uns neue Geheimnisse einer neuen Zeit offenbaren…

„Früher war also alles besser! … Nein, aber früher haben wir noch gespürt, was wirklich zählt.“

Bewertung vom 18.08.2025

Die Schatten der Solaren Union


ausgezeichnet

„Ohne deinen Schatten bist du unsichtbar.“ - Fadime Aliciya Delice

Die Solare Union scheint ins Chaos zu stürzen, denn Neuwahlen katapultieren den populistischen Präsidenten Julius Marek an die Spitze der Macht. Während die neue Vizepräsidentin Selena Veyra gegen Diskriminierung und exorbitante Radikalisierung kämpft, entsteht hinter der desaströsen Fassade ein unerbittlicher Machtkampf zwischen Manipulation und Korruption. Wer erlangt die Kontrolle in diesem dystopischen Machtspiel? Wer entpuppt sich als graue Eminenz? Und wer fällt der staatlichen Repression zum Opfer?

In seinem Debütroman haucht Eryx Vail seiner imaginären Welt eine phantasmagorische Atmosphäre an, während seine Charaktere „im Schatten der Solaren Union“ persistieren, und legt damit den ersten Teil einer Diologie, rund um die Politik der vermeintlichen Zukunft, vor. Detailverliebte Satzkonstruktionen überlassen kein Wort dem Zufall sondern schmiegen sich gekonnt in rhetorisch perfekte Gefüge und schaffen einen literarischen Hochgenuss.

Ein mitreißender Near-Future-Thriller über den Preis, den man für seine Überzeugungen zu zahlen bereit ist.

☀️☀️☀️☀️☀️ | 5

Bewertung vom 18.08.2025
Tielmann, Christian

Gerettet / School of Beastly Island Bd.2


ausgezeichnet

„Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist…“

Stell dir vor, du chillst auf einer Insel, auf der das Leben nie langweilig wird… Für die Geschwister Tapio und Aina, die auf Beastly Island gestrandet sind, ist jeder Tag ein einziges Abenteuer. Alle auf diesem monströsen Stück Land haben nämlich unglaubliche, magische Fähigkeiten, nur einer nicht und das ist, zu seinem eigenen Leidwesen, unser Tapio. Dafür obliegt ihm die wichtige Aufgabe ein detailliertes Logbuch zu führen und hin und wieder kann er auch mit skurrilen Ideen und schrägen Handlungen glänzen…
Im zweiten Band der Reihe „School of Beastly Island“ vermischt sich wieder der unnachahmbare Comicstile mit den Tagebucheinträgen unseres Protagonisten. Der Schreibstil ist kreativ und fast schon zu fantasievoll, die Manga-Illustrationen begeistern und die Handlung ist herrlich exotisch absonderlich. Wie das Island, so seine Bewohner - kapriziös eben!

Magische Puddingteile, Kryptophysik und ein extra Quäntchen Komik: das ist Beastly Island!

Bewertung vom 18.08.2025
Engler, Leon

Botanik des Wahnsinns


ausgezeichnet

„Von einem, der auszog,…

…um nicht verrückt zu werden!“
Unser Erzähler hat Angst verrückt zu werden. Verwunderlich ist dies nicht, betrachtet man doch die Biografie seiner Familie: „Ein Stammbaum des Wahnsinns!“ Sein Schicksal führt ihn quer durch die Lande, bis er schließlich wie erwartet in der Anstalt endet: jedoch nicht als Patient sondern als Psychologe! Dort versucht er, „schreckliches Elend, in ganz normales Unglück zu verwandeln.“„Denn Verrücktheit das ist der gerissene Faden des Gedächtnisses.“ Und endlich gelingt es ihm, die Geschichte seiner Familie von einer ganz neuen Seite zu betrachten und er erkennt, dass am Boden der Büchse der Pandora die Hoffnung liegt…
Leon Engler ergründet in seinem Buch, was uns als Mensch ausmacht. Leichtfüßig erzählt er in seinem Debütroman die Geschichte eines jungen Mannes, der zwischen psychischen Erkrankungen und eindrucksvollen Persönlichkeiten aufwächst. Seine philosophisch malerische Schreibweise lässt uns erkennen: „Psychisch krank ist ein Mensch, der eine Lebensaufgabe nicht mehr bewältigen kann. Die Krankheit entsteht aber nicht in ihm, sondern zwischen uns, in den Beziehungen, in der Welt. Kein Mensch ist verrückt, sein Verhalten wird von uns nur so genannt.“ Und so kann ich diese Literatur sehr empfehlen, „weil sie nicht von oben herab-, sondern von innen heraus schaut!“


„Was ist ein normaler Mensch? Hast du schon einen getroffen?“

Bewertung vom 15.08.2025
Mothes, Ulla

Ich spüre dich leben


sehr gut

„In der Liebe kämpfen stets Leid und Freude“

Ein Abschiedsbrief lässt Stellas Leben ins Wanken bringen. Ihr geliebter Mann Falk ist tot? Viel Zeit um darüber nachzusinnen bleibt ihr nicht, denn die Geburt ihres Kindes steht bevor… Doch was hat Falk zu diesem Entschluss gedrängt? Warum entzieht er sich dem Leben? Und was bleibt noch von ihrer großen Liebe? Stella fühlt sich hilflos und verraten, waren sie und Falk doch seit ihrer Kindheit unzertrennlich. Als ihr kleiner neugeborener Sohn Linus ein Haus auf Sansibar erbt scheinen sich die Karten neu zu mischen…
Ulla Mothes verwebt in ihrem Roman poetisch das Schicksal der tiefgründigen und vielschichtigen Protagonisten mit einer bewegenden Geschichte. Ihr Schreibstil ist gefühlvoll mit einer Spur gesellschaftlicher Brisanz, der den Finger in eine durch Gier, Macht und Betrug aufgebrochene Wunde legt.

Eine emotionale Liebesgeschichte am Pulsschlag der Zeit.

Bewertung vom 23.07.2025
Hunke, Sandra

Ich zeig' euch, wo der Hammer hängt!


sehr gut

„Das Baumädchen packt an!“

Sandra ist eine echte Frohnatur und plaudert in ihrem Buch frei Schnauze über ihr Leben. Als Anlagenmechanikerin für Sanitär, Heizung und Klimatechnik musste sie anfangs viel einstecken, jetzt teilt sie aus! Sie setzt sich für mehr Frauen im Handwerk ein, denn „es ist egal, ob Mann oder Frau, ob Schwarz oder Weiß. Was zählt, ist der Mensch, seine Qualifikation und seine Leistungsbereitschaft!“ Und Handwerk ist nicht nur handfest sondern auch beständig und systemrelevant. Und es ist „ein Metier, das wahnsinnig viel Spaß macht und sehr kreativ sein kann - aber eben auch immer noch eine klare Männerhochburg!“ Mit viel Humor räumt „das Baumädchen“, das ganz nebenbei auch ein gefragtes Model ist, mit alten Vorurteilen auf. Sie ermutigt junge Mädchen, Eigeninitiative zu ergreifen und sie plädiert für mehr Förderung bereits im Kleinkindalter, denn: „Niemand ist talentfrei, finde dein Talent!“ Das Bilderbuch „Bella Baumädchen“ basiert auf genau dieser Idee. Außerdem könnten auch in der Schule die ersten Weichen für ein erfolgreiches Berufsleben durchaus sinnvoller gestellt werden, denn früh übt sich, was ein Meister werden will! Leider hinkt unser Bildungssystem da noch arg hinterher…
Deshalb gibt es hier, damit auch du genügend Durchsetzungsvermögen entwickelst, viele praktische Tipps, wie du die Sache, im wahrsten Sinne des Wortes „in die Hand nehmen kannst und dich dreckig machen darfst, für das wofür du brennst!“ Und zeig‘s doch einfach denen, die dir „das Handwerk legen wollen!“

„Nicht quatschen - machen!“

🔨🔨🔨🔨 | 5

Bewertung vom 12.07.2025
Bertram, Rüdiger

Nur 300 km


ausgezeichnet

„On the road!“

Der Jugendliche Carl sitzt im Rollstuhl. Aber das ist gar nicht sein größtes Problem. Sondern, dass sein Vater sich die Schuld dafür gibt. Die Lage ist ganz schön „verfahren“; bis aus heiterem Himmel eine quirlige „Fee“ in sein Leben rast…
Ihr Schuh trifft ihn am Kopf, am Strand, genauer gesagt an der Ostsee. Dort muss er mit seiner Mutter die Sommerferien verbringen. Dabei wäre er viel lieber ins „Rolli-Skater-Camp“ gefahren. Doch dann stürmt besagte Fee, eine Teenagerin, in das Leben des Jungen, „wie ein Taifun, ein Orkan, ein Tornado“ und wirbelt die beiden auf einem Rolli-Roadtrip nach Berlin mal so ordentlich durcheinander. Denn das Ziel, das sie verfolgt, wird nicht nur Carls Windrichtung ändern…

Das Buch „Nur 300 km“ erzählt aus der Ich -Perspektive Carls Leben. Schnörkellos plädiert der Autor, zwischen den Zeilen, für mehr Barrierefreiheit, Akzeptanz und Inklusion. Das Mädchen Fee zeigt keinerlei Berührungsängste und reduziert Carl weder auf seinen Rollstuhl noch verhält sie sich sonderlich feinfühlig. Die Charaktere schlittern authentisch und temporeich durch die Geschichte und nach Berlin - denn es sind ja nur 300 Kilometer.

Ein amüsanter Rolli-Roadtrip.

Bewertung vom 10.07.2025
Rademacher, Uwe

DAS VERMÄCHTNIS


ausgezeichnet

Ein himmelschreiendes Relikt

„Das Vermächtnis“ von Uwe Rademacher ist der dritte Fall für den Profiler Jonathan Dawson und sein Team. Der BKA-Kommissar und seine Kollegin Sascha Brinkmann stehen vor einem skandalösen Rätsel: Was zum Teufel befindet sich in diesem mysteriösen, verschwundenen Koffer, einem uralten Relikt aus der Zeit des Nationalsozialismus? Warum wurde erst ein harmloser Priester qualvoll zu Tode gefoltert, dann ein gewissenhafter Totengräber ermordet und schließlich das Grab eines Geistlichen aufs Grausamste geschändet? Als dann plötzlich auch noch der Vatikan und der Bundesnachrichtendienst in das Geschehen involviert sind, versuchen Jonathan Dawson und seine Partnerin fieberhaft dem Täterkreis zuvorzukommen und die alptraumhaften Hintergründe der grausamen Taten aufzudecken. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt…

Uwe Rademacher hat einen brillanten Thriller geschaffen, der seine Leser rastlos in Atem hält und durch seine ruhelose, atmosphärisch authentische Handlung besticht. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist ein markantes Stilmittel und bereichert den Spannungsbogen der Geschichte enorm. Die Protagonisten haben ein großes Wiedererkennungspotential und überzeugen durch ihre unverwechselbare Art und ihren smarten Charakter. Wird uns am Ende das Geheimnis des rätselhaften Koffers offenbart oder verbleibt es für immer im Dunkeln?

Ein packender historischer Thriller, der die Vergangenheit und die Gegenwart in einem tödlichen Geheimnis vereint.