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Cazymonkey
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Niederösterreich

Bewertungen

Insgesamt 199 Bewertungen
Bewertung vom 29.08.2025
Hemming, Alice

Wo ist der Blätterdieb?


ausgezeichnet

Wer hat meine Blätter?!

Meine Tochter liebt den kleinen Vogel seit wir das Buch "Der Sonnendieb" daheim haben, jedoch ist diese Geschichte gerade eine Spur zu lange für ihre Aufmerksamkeit, da sie erst 2 Jahre alt ist. Da fiel uns dieses interaktive Buch des ökologisch nachhaltigen Verlags Baumhaus gerade zum richtigen Zeitpunkt in die Hände.
Das Eichhörnchen muss mal wieder einem Blätterdieb auf die Spur kommen und erhält dabei Unterstützung von seinem guten Freund Vogel. Dabei begeben sich die beiden mit witzigen, kurzen Wortgefechten auf ihr neues Abenteuer und erwischen hinter qualitativ hochwertigem Filzstoff in lustigen Formen wie einem Häuschen, Pilz oder Stein immer andere Bewohner des Waldes. Doch weder Fuchs, noch Specht, noch Hase sind die gesuchten Räuber, wer bleibt denn dann am Ende über?!
Wir haben mit diesem Buch ein herrliches Lesevergnügen, ohne vorzeitig abbrechen zu müssen, und erleben nun mehrmals täglich die beiden besten Freunde auf interaktiver Suche!

Fazit: Ein tolles Einsteigerbuch in die Welt von Vogel und Eichhörnchen!

Bewertung vom 29.08.2025
Sterer, Gideon

Unsere Baumhausstadt


sehr gut

Einzigartiges Wimmelbuch
Es gibt Wimmelbücher in denen es sicherlich mehr zu entdecken gibt, aber dafür gibt es hier einen großen künstlerischen Aspekt in den Bildern und die gereimten Texte klingen poetisch nach einer friedlichen, erstrebenswerten sowie faszinierenden Utopie. Wenn man die Seiten sehr aufmerksam betrachtet, erkennt man, dass sich Menschen sowie Tiere wiederholen und zahlreiche, kleine Details einem bei jedem Anschauen neu ins Auge stechen. Ein wenig hat mich die Szenerie an den inzwischen älteren Film Jumanji erinnert.
Ich muss zugeben der "New York Times" Bestseller Autor Gideon Sterer sagte mir nichts, aber er hat einen eindeutigen Stil und guten Wiedererkennungswert.
Die Reime erzählen eine Geschichte in der es Menschen und Tiere schaffen gemeinsam zu leben, arbeiten, essen, schlafen und träumen! Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt werden in der Baumhausstadt groß geschrieben und kann Kindern ab 4 Jahren zusammen mit den passenden Bildern mitgegeben werden.

Fazit: Ein aufwendig und hochwertig gestaltetes Wimmelbuch für das Bücherregal im Kinderzimmer!

Bewertung vom 27.08.2025
Gill, Anjana

Ich bring dir das Glück - Vom kleinen Elefanten und seinen Glücksgeheimnissen


gut

Elefantenlektionen

In neun sehr kurzen Vorlesegeschichten wird in diesem Buch vom kleinen Elefanten und seinen Glücksgeheimnissen erzählt.
Das Buch unterscheidet sich von Außen recht stark von unseren gewohnten Kinderbüchern, da es recht zurückhaltend gestaltet ist und in meinen Augen eher schon für ein älteres Publikum ansprechend wirken könnte.
Die Illustrationen von Anita Schmidt im Inneren sind jedoch sehr herzlich, bunt und weich für kleinere Kinder gestaltet.
In den Geschichten geht es darum Kindern Methoden und Tipps mitzugeben vorallem glücklicher zu sein, aber auch geduldiger oder fröhlicher, einen Umgang mit Angst oder Streit zu finden. In Metaphern wird versucht dies anschaulich darzustellen, es gelingt der Autorin leider nicht ganz. So lässt sich Angst sicherlich nicht einfach mit einem Luftballon wegschicken oder ein Streit mit einer Luftblase auflösen; liefert aber liebevolle Ansätze und Ideen, eben nur mit kleinen Schwächen. Dafür gefiel uns die Erzählung über das Gras, welches nur so schnell wächst, wie es wachsen kann und nicht schneller, wenn man daran zieht, ausgesprochen gut, und veranschaulicht schön was geduldig sein bedeutet.
Am Ende jeder Geschichte gibt es vom kleinen Vogelbegleiter noch ein Elefanten- Geheimwissen, was meist auf die Einbeziehung der Eltern bzw. Erwachsene verweist, dies in meinen Augen mit dem gemeinsamen Lesen in gewissem Maße jedoch schon stattfindet.

Fazit: Der Hintergrundgedanke und die Grundideen bei den Geschichten sind ganz lieb, jedoch happerts ein wenig bei der Umsetzung.

Bewertung vom 26.08.2025
Chipman, Jennifer

Spookily Yours


gut

Eine Pumkin-Lovestory mit Schwächen

Das Cover sowie der Farbschnitt sind im Comicstil mit den beiden Akteuren des Romans und den herbstlich halloweenhaften Farben, modern , knallig und jugendlich gestaltet.
Ähnlich verhält es sich mit dem Schreibstil der Autorin Jennifer Chipman, der sehr jugendhaft, leicht und einfach ist, wodurch sich das Buch flüssig lesen lässt. Dies war für meinen persönlichen Geschmack aber stellenweise zu seicht- möglicherweise der Übersetzung aus dem Amerikanischen geschuldet.
Das Buch hat keine 300 Seiten und daher muss die Handlung natürlich sehr schnell erfolgen, aber es wirkt dadurch leider alles extrem unauthentisch und gehetzt. Man erfährt nur oberflächlich einen kleinen Einblick in die Hintergründe der beiden Hauptprotagonisten Willow und Damien, aus deren Sicht das Buch abwechselnd erzählt wird. Willow nimmt sich Damien am ersten Tag aus dem Tierheim mit, am nächsten verrät er ihr dass er eigentlich ein Dämon ist, der verflucht wurde und dann hilft sie ihm ohne weiter groß Fragen zu stellen. Zusätzlich empfinden beide sofort eine Anziehung zueinander und entwickeln Gefühle, obwohl Damien zunächst sogar in Katzengestalt bei ihr lebt. Der Zielgruppe für diese Art von rasanter Liebesgeschichte bin ich dann wohl schon entwachsen, sei es auch nur aufgrund einer anderen Reife, denn an meinem Alter zu Willow liegt es nicht.
Willow kommt mir für 28 Jahre sehr naiv, rührselig und unreif vor, jedoch wird sie im Buch wahrscheinlich absichtlich so dargestellt, da sie keinen Plan vom Leben und ihrem Weg den sie einschlagen möchte, haben soll.
Damien fand ich von Anfang an leider zu arrogant und konnte seinem Charme nicht viel abgewinnen. Die beiden passen inhaltlich schon zusammen und ebenso ist das Knistern zwischen den Zeilen zu spüren, da es atmosphärisch gut rüber gebracht wird.

Fazit: Leider ein flacher Liebesroman mit einigen Schwächen in Schreibweise und Umsetzung. Möglichweise ansprechender für späte Teenagerjahre oder frühes Erwachsenenalter!

Bewertung vom 25.08.2025
Höck, Maria

Ein Einhorn namens Oktober


ausgezeichnet

Freundlichkeit und Nächstenliebe

Hinter dem altrosa Cover mit Einhorn verbirgt sich soviel mehr, als zunächst die möglichen Vorurteile vermuten lassen. Jedoch ging es auch mir so und somit überraschten mich die ersten Zeilen und fingen meine gesamte Aufmerksamkeit auf magische Weise.
Die Illustrationen sind sehr lieblich, haben einen gut erkennbaren Stil (erinnert mich persönlich ein wenig an den "Blätterdieb") und kamen bei meinen Kinder und mir, mit der hervorragenden Farbwahl zu den Jahreszeiten, sehr gut an.
Die Texte sind klar verständlich und haben eine witzige Komponente wie etwa das Einhörnchen für Eichhörnchen.
In der Geschichte versucht das kleine Einhorn Oktober seine besondere Fähigkeit, die jedes Einhorn besitzt bzw. bekommt, zu finden. Hierbei finde ich die Wahl der Besonderheiten einzigartig und durchdacht gewählt, denn es inkludiert nicht nur "durchsichtig werden"- eine Gabe, die von realen Kindern natürlich nicht erreicht werden kann, sondern z.B. auch schöne Wörter zu finden oder überall jederzeit einschlafen zu können. Zudem befragt das kleine Einhorn bei seinem Kummer seinen Papa, was ja meistens sonst die Mama ist und dadurch einmal dem anderen Elternteil eine größere Bühne bietet.
Bei den letzten Zeilen des Buchs war ich wirklich so gerührt, dass meine Augen feucht wurden, denn jedes Kind sollte diese Art der Magie jeden Tag von seinen eigenen Eltern spüren dürfen!
Die Botschaft, dass Freundlichkeit und Nächstenliebe allein eine wichtige Zauberkraft ist, zeigt Kindern, dass sie es selbst in der Hand haben, für ihre Mitmenschen besonders zu sein!

Fazit: Absolute Leseempfehlung! Gehört in jedes Kinderbuchregal!

Bewertung vom 21.08.2025
Hach, Lena

Jahrmarkt der Zeitreisenden - Der gestohlene Kristall


sehr gut

Die Magie des Jahrmarkt

Livs Leben findet auf dem Jahrmarkt statt, so zieht sie mit ihren Eltern und ihrem Karussell von Ortschaft zu Ortschaft. Doch eines Tages wird der wichtigste Bestandteil, ein sagenumwobener Kristall aus dem Karussell gestohlen. Auf der Suche nach dem Dieb passieren ihr eigenartige Dinge, so reist sie plötzlich durch die Zeit und entdeckt romantische Gefühle für einen mysteriösen Jungen...

Das Buch zog meine Aufmerksamkeit auf sich, denn wer hat als Kind/Jugendlicher nicht auch mit großen Augen auf Jahrmärkten oder Rummelplätzen gestaunt. Dieser Aspekt bringt dem Roman gleich einen extra Pluspunkt, da die Atmosphäre, Fahrgeschäfte und Personen gut eingefangen wurde. Man konnte sich lebhaft den Duft von Zuckerwatte sowie Popcorn, die bunten Neonlichter, Karussell Klänge oder Autodrom Techno Musik vorstellen. Zudem werden immer wieder Regeln (natürlich erfunden, wahrscheinlich mit teilweise Wahrheitgehalt) des Schaustellerlebens verraten, die einen interessanten Einblick hinter die Kulissen eines doch sehr anspruchsvollem Leben für ein Kind liefern.
Die Charakterzüge der Hauptprotagonistin Livia- kurz Liv, aus deren Sicht erzählt wird, sind für ihr Alter authentisch niedergeschrieben. So ist sie schon ein Teenager und möchte ihre eigenen Wege gehen, entdeckt die ersten romantischen Gefühle und hat doch noch eine Kindlichkeit in sich, versteckt in dem Glauben an Magisches.
Nach einem holprigen Start ins Buch, kommt endlich Fahrt auf als Liv sich mit ihren Freunden Elina und Lex, ebenfalls aus Schausteller- Familien, auf die detektivische Suche nach dem verschwunden Kristall begibt und das Abenteuer spannender wird. Ein weiterer Punkt der mir sehr gut gefiel, ist die Wertigkeit, die Familie in dem Buch hat, denn man hält zusammen und unterstützt sich, auch wenn das Leben anstrengend ist und jedem viel abverlangt wird, z.B. Liv und ihre Oma oder ihr Cousin Henning, den ich irgendwie witzig fand.
Die Kapitel an sich sind recht kurz gehalten, der Schreibstil einfach und gut verständlich, wenn auch ein wenig langweilig.
Bei der Altersempfehlung würde ich jedoch sagen, dass sich das Buch eher ab 12 oder 13 Jahren eignet, da die zunehmenden Gefühl von Liv und Jaro füreinander, vielleicht ab 11 bei einigen Kindern noch uninteressant sind.

Fazit: Das Buch endet mit einem Cliffhanger, daher muss man auf den zweiten Teil 2026 warten, umzu erfahren wie es mit Liv und Jaro weitergeht!

Bewertung vom 19.08.2025
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Schwüre, die wir brechen / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.2


sehr gut

Der schwitzende Kommisar und die schwedische Bärin

Das zunächst unscheinbare Cover und der sich mir bis ans Ende nicht ganz erschließen wollende Titel des Buchs, verbergen einen äußerst spannenden Thriller in die schwedische Stadt Malmö. Mich fasziniert vorallem, dass es zwei Autoren mit ihrem individuellen Schreibstilen schaffen, sich so abzustimmen, dass ein stimmiges Buch mit fesselnder Handlung, interessanten Charakteren und unerwarteten Wendungen entsteht.
Obwohl ich den ersten Teil des Ermittlerduos nicht kenne, konnte ich ohne Probleme in das Geschehen einsteigen.

Die Geschichte wechselt in den Erzählperspektiven und -Zeiten, wobei sich nur Stück für Stück herauskristallisiert, dass die Vergangenheit mögliche Zusammenhänge zur aktuellen, grausamen Mordserie aufzeigen könnte. Es waren jedoch besonders diese Rückblicke und kurzen Erinnerungen längst vergangener, schmerzlicher Momente, die auf mich besonders eindrücklich und spannend wirkten.
Die Tatsache, dass im Roman alle mit Du angesprochen werden, fand ich zunächst gewöhnungsbedürftig, obwohl es im Norden durchaus so üblich ist. Beide Hauptprotagonisten, Jon Nordh und Svea Karhuu, haben Nebenhandlungen für sich, die ihre Leben privat und beruflich maßgeblich beeinflussen. Nordh wird in meinen Augen erst dadurch sympathischer für die LeserInnen, denn sein liebevoller Umgang mit seinen Kindern und die Last des Schicksals mit seiner Frau, helfen über seine resche, manchmal überhebliche und unfreundliche Art als Polizist hinwegzusehen und findet im richtigen Moment die Balance, um ihn weiter ertragen zu können. Svea's Geschichte erscheint mir leider ein wenig unauthentisch, da es mit ihrer Undercover Background Story so wirkt, als hätten die Autoren bloß alle polizeiliche Möglichkeiten einbringen wollen, obwohl sie als Charakter für sich sympathisch intelligent und tough ist.
Der Einbau der ägyptischen Elemente im Kriminalfall wirkte ausreichend recherchiert um glaubhaft zu sein und weckte mein Interesse weitestgehend, um selbst oberflächlich über die erwähnten Gottheiten sowie alte Zeitepoche zu recherchieren.
Bei der Entführung des Mädchens wurde ich recht schnell stark an einen Handlungsstrang aus "Das Dickicht" erinnert (hatte dadurch auch schnell Vermutungen wohin es sich entwickeln könnte), ein Buch welches ebenfalls aus der Feder eines Autorenduos stammt.
Das Ende war für mich leider unbefriedigend, obwohl einiges erklärt wurde, blieb doch noch Vieles offen. Dies ist widerum natürlich ein guter Schachzug, da es auf ein weiteres Buch hoffen lässt.

Fazit: Ein gelungener Thriller, jedoch mit fragwürdigem Abschluss, der für mich Punkteabzug gab.

Bewertung vom 13.08.2025
Feldmann, Regina

Einfach Weike - Nicht perfekt, aber genau richtig


sehr gut

Neuer Ort, neue Freunde, neue Erfahrungen

Weike muss mit ihrer Familie aufs Land in ein kleines Dorf ziehen, nachdem sie doch eigentlich in der Stadt groß geworden ist. Jetzt steht das junge Mädchen vor zahlreichen Herausforderungen, wie zwischen den schlauen Nerds und den coolen Einhorn Glitzer Mädchen neue Freunde zu finden. Gleichzeitig weiß sie eigentlich selbst noch nicht so genau wie und wer sie sein möchte...

Die Geschichte ist in 16 Kapitel mit kleinen Unterüberschriften gegliedert, hat daher genau die richtige Länge für ab 9 Jahren und ist in der Ich- Perspektive geschrieben. Man ist häufig in den Inneren Monolog von Weike integriert und bekommt ihre Gedanken und Sicht auf die Dinge direkt, ehrlich und gerade hinaus präsentiert. Der Schreibstil ist verständlich, einfach, aber mit schöner Wortwahl und hat mich immer wieder zum Lächeln gebracht, da Weikes Ansichten und Überlegungen zu oftmals humorvollen Situationen in ihrem Alltag führen.
Neben Weike sind vorallem Tuba und Hinnrik zwei sehr sympathische Charaktere, mit denen man gern bei den Abenteuern mitlebt. Da gefiel mir auch, dass das emotionaler Thema vom Tod von Tubas Mutter sensibel aufgegriffen wurde. Stella, die Anführerin der glitzernden "Angels" scheint zunächst nicht die erfreulichste Klassenkameradin zu sein, jedoch zeigt sich ganz schnell, dass jeder sein eigenes Päckchen zu tragen hat und Weike hin und hergerissen zwischen den Welten der "Nerds" und "Coolen", Freunde auf allen Seiten findet. Sie lernt authentisch mit ihrem schlechten Gewissen umzugehen, wächst bei den kleinen, großen Herausforderungen am Übergang zum Teenager-sein und versucht sich selbst dabei treu zu bleiben. Einen weiteren intensiven Moment gibt es im Buch, als Weike für sich selbst einsteht, nachdem sie nach ihrem Aussehen gefragt wird, welches so anders ist als das ihrer Eltern und doch eigentlich niemand ein Recht dazu hat.
Wie man sieht werden im Buch einige wichtige Botschaften thematisiert, sodass es sicherlich mal auf die Leseliste meiner Tochter kommt!

Fazit: Ein wirklich schöner Kinderoman, der zeigt, dass sich manche Dinge nicht ausschließlich und man auf der Suche zu sich selbst nicht alleine ist!

Bewertung vom 02.08.2025
Williams, Hattie

Bittersüß


sehr gut

Erinnerungen, zugleich bitter und süß
Die Autorin Hattie Williams, die eigentlich Sängerin ist, veröffentlicht mit diesem Werk ihr erstes Buch, das es in sich hat.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Charlie erzählt, eine zutiefst unsichere, naive 23-Jährige, die seit dem Tod ihrer Mutter in ihrer Jugend an schweren Depressionen leidet. Sie fühlt sich nirgends zugehörig, selbst ihrem Vater, der eine neue Frau heiratet und einen Sohn mit dieser bekommt, kann sie ihren Kummer nicht anvertrauen. Sie flüchtet in die Großstadt und läuft so wortwörtlich vor ihrer Vergangenheit davon, kämpft gegen eine unausgesprochene Essstörung, ertränkt ihre Gefühle in Alkohol, hat eine starke Bindungsstörung und lebt bis sie ihren stabilen Job im Verlag erhält an der Armutsgrenze. Mit Ophelia und Eddy treten zwei Menschen in ihr Leben, die das erste Mal beständige Freunde darstellen und ihr Stabilität geben- nach all der Dunkelheit, bringen sie ihr Licht, bevor es erneut finster wird.
Als ihr Verlag das neue Buch des Autor Richard Aveling herausbringen soll, dessen Bücher Charlie über alle Maße verehrt, entsteht zwischen beiden eine überaus toxische Liebesbeziehung. Zunächst fühlt man sich auch als LeserIn in dem Charme des über 30 Jahre älteren Richard gefangen und erkennt nur sickernd die wahren Abgründe dahinter. Nicht nur dass allein der Altersunterschied verheerend wirken sollten, nein viel mehr noch drängt er Charlie in eine Abhängigkeit zu ihm und isoliert sie vollständig vom Rest ihrer früheren Welt. Die Einsamkeit, die Charlie daraufhin erlebt, fühlt sich sehr nahbar an.
Das Ende der Beziehung ist wie zu erwarten herzzerreißend schmerzvoll und lauert Charlie lange auf, bis der endgültige kraftvolle Schlussstrich folgt.

Der Roman ist herausragend geschrieben mit vielen ausschweifenden, inneren Monologen, sodass man jede Stimmung der Hauptprotagonistin authentisch mitlebt, leider auch die vielen depressiven Abgründe. Diese schwierige Atmosphäre hat mich von Beginn an gepackt und es hat sich das Lesen dadurch nicht nur positiv angefühlt, wodurch ich immer wieder innehalten musste. Trotz der außerordentlich Charakterentwicklung und -aufbau von Charlie, blieb ich am Ende verstört und zerrüttet zurück. Hattie Williams erzeugt mit dem ungleichen Machtgefälle in der Beziehung gleichzeitig Ekel, Unverständnis, Mitgefühl, Ärgernis und dann eben doch auch irgendwie Verständnis für Charlie, aufgrund ihres dramatischen Lebenslaufs.

Fazit: Ein tiefgründiger, schwerer Roman, der mich beim Lesen ein großes Spektrum an Emotionen Mitfühlen ließ und noch immer in mir nachhallt!

Bewertung vom 29.07.2025
Felice, Marie L.

Drive my Heart insane


gut

Kurzweiliges Liebesabenteuer

Grace studiert Kriminologie und schreibt ihre Masterarbeit über eine berüchtigte Gang in Florida. Das Schicksal lässt sie auf den attraktiven Tyler treffen, der wie sollte es anders sein Mitglied ist und noch dazu aussteigen möchte. Dies gelingt jedoch nicht ohne sich in große Gefahr zu begeben und so befinden sich beide bald auf der Flucht vor dem Gesetz sowie den bösen Gangmitgliedern...

Bei diesem Buch handelt es sich um den Debütroman der Jung- Autorin Marie L. Felice, die schon seit ihrer Jugend schreibt.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Grace und Tyler erzählt, wodurch man zu beiden eine Verbindung aufbauen kann.
Mir gefiel besonders Tylers Charakter, der zwar äußerlich und in seinen Taten einen Bad Boy darstellt, aber zu Grace sehr sanft, zärtlich und liebevoll ist.
Der Schreibstil ist einfach, rasant, gut verständlich und birgt genügend Spannung, sodass ich das Buch fast in einem Zug ausgelesen hatte. Die Beziehung der beiden ist elektrisierend und ihre Chemie zwischen den Zeilen spürbar. Die Handlung an sich ist nicht neu, hat sehr viel Inspiration durch 2 Fast 2 Furious erhalten und der ein oder andere könnte etwas Ähnliches schon mal gelesen haben. Trotzdem hatte ich Spaß beim Lesen und habe die Ablenkung vom Alltag genossen.

Fazit: Ein kurzweiliger Liebesroman mit ein wenig Action, ideal zum Abschalten und für schnelle Leseunterhaltung!