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Murmel266
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Limburg

Bewertungen

Insgesamt 56 Bewertungen
Bewertung vom 09.06.2025
Hughes, Siân

Perlen


sehr gut

Schwarze Perlen

Das Buch der Schriftstellerin Sian Hughes vom Dumont Verlag lässt mich sehr zwiespältig zurück, weil es so unsagbar traurig ist.
Es beginnt zu einer Zeit, als die 8jährige Marianne und ihr neugeborener Bruder Joe ihre Mutter dadurch verlieren, dass sie "wie vom Erdboden verschluckt" einfach verschwindet. Das wird erklärt mit dem Phänomen der Wochenbettdepression, die bei ihrer Mutter zugeschlagen hätte. Es vergeht logischerweise kein Tag an dem Marianne während sie immer älter wird und später eine eigene Tochter bekommt nicht von dieser Geschichte verfolgt wird. Ihr Papa wird der größte Halt für Marianne und Joe, aber diese große unsichtbare Lücke begleitet sie ein Leben lang.
Ihre Tochter Susannah, die sie als alleinerziehende Mutter großzieht wird unter neudeutsch prekären und eher ärmlichen Verhältnissen größer.
Bringt ein aufgefundenes Amulett Licht in das Dunkel der Geschichte ihre Familie und Mutter?

Für mich ein 3,5 Sterne Buch die ich gern aufgerundet habe auf 4 Sterne.

Bewertung vom 06.06.2025
Kiel, Anja

tiptoi® Bildergeschichten über den Umgang mit Gefühlen - Kira Katze und die Sache mit dem Streit


ausgezeichnet

Streiten will gelernt sein!

Die Tiptoi Bücher erkennt man allesamt an ihren total stabilen, festen Umschlägen und ihrer außerordentlich schönen Gestaltung mit großem Wiedererkennungswert.

Die Zeichnungen des Buches sind liebevoll gestaltet und auch die Buchseiten als fest zu bezeichnen. D.h. Sie sind rundherum geeignete Alltagsbegleiter, die auch vor hohen Ansprüchen nicht zurückschrecken müssen. Ich würde sie als unkaputtbar bezeichnen.

Kommen wir zu diesem Buch, die den Einzug der Familie Meerschweinchen beschreibt, der zu einigen Widrigkeiten führt. Gleich zu Anfang bekommen sie von Herrn Bock bescheid gestoßen, dass ihr total beladenes Auto da nicht stehenbleiben könnte.
Es kommt immer wieder zum Streit, auch als ein großes Fest geplant wird auf dem Herr Bock eine Rede hält und die Tierkinder sogar tanzen. Nach einem Gewitter muss die ganze Festgesellschaft in der Scheune weiter feiern und alle helfen beim reinräumen mit.
Nachdem die Party vorbei ist sind wieder Hände zum aufräumen gefragt.

Bewertung vom 03.06.2025
Maury , Avril

Noch fünfzig Sommer mehr


gut

Powerblumen und Briefe aus der Vergangenheit

Von Kindesbeinen an wird Eleni bei ihren Großeltern Adeline (genannt Mamie) und Noe (genannt Pepe) in Pokau in der Bretagne nicht weit vom Meer entfernt groß. Ihre Mutter siehst sie nicht oft. Nur zwischen ihren Expeditionen kommt sie ab und zu mal vorbei. Als Eleni 5 Jahre alt ist nimmt eine Antarktis Expedition ihrer Mutter das Leben. Ihre Trauer ist nicht sehr groß, da sie ein zu kleines Kind dafür ist und zu ihrer Mutter kaum Kontakt bestand.

Als 17jährige ist sie mit ihrem Freund Pierre und ihrer Clique unterwegs. Durch ein Bootsunglück kommt ihr Opa Pepe um. Allerdings gelingt es ihm Pierre zu retten. Ihre Oma Mamie verliert dadurch jeden Lebensmut und bringt sich im Jahr darauf um.

Nach Jahren lernt sie Theo kennen. Ihre große Liebe. Er führt selbständig ein Cafe und sie schreibt Reisereportagen. Leider ist auch ihnen nur ein kurzes Glück beschert, da Theo im Cafe umfällt und plötzlich tot ist. Er verstarb an einem Hirntumor. Eleni zieht sich total zurück aus dem Leben und bleibt nur noch im Waldhaus, wo sie mit ihren Großeltern gelebt hat.
Eines schönen Tages tauchen die ersten Briefe und dazu Blumen bei Eleni im Garten auf und sie ist noch nicht in der Lage sich einen Reim darauf zu machen. Der Verfasser muss verdammt gut über Eleni informiert gewesen sein.

Bewertung vom 30.05.2025
Mommsen, Janne

Das Licht in den Wellen


ausgezeichnet

Ich war noch niemals in New York
Trotz aller Bedenken ihres Sohnes Tom begibt sich Inge, seine Mutter mit knapp 100 Jahren zusammen mit ihrer Urenkelin von ihr liebevoll Swanee genannt auf die lange Schiffsreise von Föhr nach New York.
Also eigentlich verschwindet sie einfach mit Swantje. Sie möchte nocheinmal in ihrem Leben nach New York und hofft das Swanee dort eine Tür in der Mode geöffnet wird. Da diese unglaublich gut Mode zeichnen kann.
Während der Schiffsreise werden immer wieder Rückblicke auf Inges Leben in New York erzählt, die als ganz junges Mädchen nach Amerika kam. Dort hat sie zuerst in einem Delistore gearbeitet und nach ihrer Heirat zusammen mit ihrem Ehemann Hauke sehr erfolgreich selbständig ein Nobellokal geführt.
Tom war als Teenager das erste Mal bei seinen Großeltern auf der Insel Föhr. Im Jahr davor waren die Großeltern das erste Mal zu Besuch in New York und haben ihren Enkel kennengelernt.

Janne Mommsen ist einer meiner Lieblingsschriftsteller und auch von diesem Roman war ich wieder begeistert. Der Cover ist wunderschön geworden.

Bewertung vom 24.05.2025
Hincenbergs, Sue

Very Bad Widows


ausgezeichnet

Hector, Friseur und der Mann, der tut, was getan werden muss

Marlene verliert ihren Ehemann Dave durch das Garagentor. Er war als Spielautomaten-Techniker im Casino tätig und hat dort seit fast 4 Jahren Manipulationen an den Automaten vorgenommen. Eine Lebensversicherung über eine Million versüßt Marlene den Abgang ihres Gatten und sie beschließt sich in Boca Raton niederzulassen.
Ihre 3 Freundinnen Pam, Nancy und Shalisa kommen darüber ein, dass ihnen das auch sehr gut gefallen könnte und überlegen sich den Nutzen ihrer langjährigen Ehemänner. Kommen zu dem Entschluss es wäre auch ohne sie sehr lebenswert. Da kommt Hector ins Spiel, der den Auftrag bekommt die Drei zu ermorden. Er bekommt eine Anzahlung für die Ermordung von Hank, Larry und Andre. Im Paket bestimmt günstiger. Hätten mal die 3 Männer ihre Lebensversicherungen nicht gekündigt.
Die Männer sind der Überzeugung, dass sie umgebracht werden sollen. Allerdings rechnen sie mit Mordplänen seitens des Casinos, da sie alle Drei in die Manipulation der Automaten verstrickt sind und bereits fast 10 Millionen auf die Seite gebracht haben. Auch Hank, Larry und Andre erteilen Hector den Auftrag, diejenigen aus dem Weg zu räumen, die hinter ihnen her sind.

Ich finde Very Bad Widows ist ein gelungenes Erstlingswerk von Sue Hincenbergs, dass nach meiner Meinung trotz der fast 500 Seiten keine Längen aufweist, sondern zu jeder Zeit spannend bleibt. Der gut zu lesende Schreibstil tut sein übriges dazu.
Der ansprechende Cover und der tolle Farbschnitt haben mich überzeugt.

Bewertung vom 19.05.2025
Dunlay, Emily

Teddy


sehr gut

Teddy, Beppo und die Freiheit

Teddy ist ein wildes Partygirl, dass öfter aus dem Ruder läuft. Geboren und aufgewachsen in einer reichen Texanischen Familie. Gesegnet mit einem Onkel der als Senator tätig ist und weitreichende politische Ambitionen hegt und keine Intrigen auslässt. Teddy geht bereits mit großen Schritten auf die Mitte 30 zu, als es endlich gelingt einen Ehemann für sie zu finden.

David ist in der amerikanischen Botschaft in Rom tätig und nach der Hochzeit ziehen sie nach Rom. Nach anfangs langweiligen Wochen in Rom sind sie beim Botschafter zu einer Abendveranstaltung geladen. Dort knüpft Teddy erste gute Kontakte in die "High Society". Leider trifft sie an diesem Abend Eugene (Jewgeni), einen russischen Spion wieder mit dem sie vor Jahren gegen Geld mehrmals zusammen im Bett war.

Die Geschichte steuert ihrem Höhepunkt zu, als sie und der Botschafter mit einem Foto erpresst werden. Hat Teddy unter Notwehr gehandelt?

Bewertung vom 17.05.2025
Strohmeyer, Anette

Die Frau und der Fjord


ausgezeichnet

Gro auf der Suche nach ihrem neuen Leben

Das Buch von Anette Strohmeyer hat mich sehr tief berührt, da ich auch sehr früh und unerwartet meinen Mann verloren habe. Sie versucht damit den frühen Tod ihres Mannes zu verarbeiten und schickt Gro, beruflich sehr erfolgreich als Geologin im Erdölgeschäft tätig auf eine Reise.
Als Gro wieder mal wochenlang auf einer Erdölplattform weilt verstirbt ihr Mann Nicklas an den Folgen eines Autounfalls. Gro versucht nach einiger Zeit die Rückkehr in ihren Beruf stellt aber fest, dass sie sich zurückziehen muss. Sie kauft ein Häuschen auf einem Fjord der Lofoten und versucht dort wieder zur Ruhe und Gelassenheit zu finden. Nur alle paar Monate geht sie an Land um Proviant aufzustocken.
Ihre Schwiegereltern nehmen ihr sehr übel, die Urne ihres Mannes mit in das Häuschen genommen zu haben. Sie erfährt außerdem, dass ihr Mann Nicklas zum Zeitpunkt des Unfalls oder hatte er etwa den Freitod gewählt schon seit einem Jahr schwer krebskrank war und keine Hoffnung mehr bestand. Er hatte mit ihr nicht darüber geredet.
Auf dem Fjord tauchen irgendwann ihr ehemaliger Kollege Derek und ein neuer Mitarbeiter Arne auf, der dort tödlich verunglückt. Gro wird beschuldigt kann aber ihre Unschuld beweisen. Die Suche nach Erdöl wird dort wieder eingestellt. Was einer Umweltinitiative unter Führung von Gro zu verdanken ist.
An Land lernt sie den Fischer Jens kennen und sehr zart und langsam kommen sie sich näher.

Bewertung vom 15.05.2025
Peters, Amanda

Beeren pflücken


sehr gut

Kanadisches Familiendrama

Bereits mit ihrem ersten Roman ist Amanda Peters ein vielschichtiges Familiendrama erster Gute gelungen. Das Cover des Buches lässt einen das Wasser im Mund zusammen laufen, ob der reifen Blaubeeren.

Sie beschreibt das Leben der indigenen Familie aus Nova Scotia, die im Sommer zum "Beeren pflücken" nach Maine kommt. Mit dieser Familie kommen die vierjährige Ruthie und ihr sechsjähriger Bruder Joe. Seine Schwester verschwindet während der Saisonarbeit und Joe, der auf sie aufpassen sollte bleibt mit einem sehr schlechten Gewissen zurück.
Ruthie wird über Jahrzehnte verschwunden bleiben.

Parallel dazu wird die Geschichte einer Mainer Familie erzählt. Dort wird die Mutter nicht schwanger. Bei ihnen wird ein Mädchen Namens Norma, in einer finanziell sorgenfreien Umgebung, als Einzelkind groß. Das Mädchen hat oft Albträume, die sie immer wieder verfolgen. Sie begreift, dass ein wohlgehütetes Geheimnis in der Familie vorhanden sein muss.

Bewertung vom 13.05.2025
Serle, Rebecca

Als ich dich traf


gut

Ein zu offenes Ende

Jeder von uns erinnert sich an den einen Film wo er staunend vor dem Abspann saß und dachte, der kann ja noch nicht zu Ende sein und es dann bereut hat ihn sich überhaupt angeschaut zu haben. Mit Büchern ist es das gleiche und so erging es mir mit dem Buch der Schriftstellerin Rebecca Serle und ihrem Roman "Als ich dich traf".
Erzählt wird uns die Geschichte von Daphne Bell, die immer auf wundersame, nicht erklärliche Weise Zettel findet, wenn sie mit einem neuen Partner zusammenkommt auf denen steht, welche Halbwertzeit diese Beziehungen haben werden. Und glaubt mir sie hat wirklich viele neue Partner...
Als ich schon ein ganzes Teil über der Hälfte des Buches war erfuhr ich, dass sie seit Anfang 20 sehr krank ist. Mit einem angeborenen Herzfehler, der jederzeit dafür Sorge tragen kann, dass sie umkippt und sofort tot ist.
Sie hatte bereits etliche Krankenhausaufenthalte hinter sich hielt es aber nicht für nötig ihre jeweilig neuen Partner über diese Krankheit zu informieren. Zum Schluss steht die Entscheidung zwischen Hugo und Jake an.
Hugo konfrontiert sie mit einer Ungeheuerlichkeit.

Da ich bereits "In fünf Jahren" dieser Autorin gelesen hatte war ich von diesem Roman etwas enttäuscht.

Bewertung vom 08.05.2025
Clarke, Lucy

The Surf House


ausgezeichnet

Spannende Urlaubslektüre

Dies war mein erster Roman, den ich von der Schriftstellerin Lucy Clarke gelesen habe. Ohne Frage ein sehr fesselnder Roman mit Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Die Wendungen waren für mich überhaupt nicht voraus zu sehen. Das Buch war leicht und flüssig zu lesen und man war sofort im Thriller drin.

Allerdings geschah der Mord erst in der Mitte des Buches. Die 23jährige Bea, auf der Sonnenseite des Lebens lebend, arbeitet als Modell und ergattert einen Job in Marrakesch. Durch den Verlust von Papieren und Geld sitzt sie in Marokko fest. Sie lernt die Auswanderin Marnie kennen, die mit ihrem Mann das "Surf House" betreibt. Bea fühlt sich dort sehr wohl. Surfen und Meer sind voll ihr Ding. Sie kommt aber schnell in eine bedrohliche Lage. Ich konnte es mir in einem Land wie Marokko greifbar vorstellen. Vor lauter Spannung konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und habe jede freie Minute weitergelesen.

Die 2 Zeitebenen des Buches haben mich beeindruckt. Eine totale Empfehlung für Lucy Clarke.