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ingrid78

Bewertungen

Insgesamt 30 Bewertungen
Bewertung vom 14.06.2020
Schwarzer August / Leander Lost Bd.4
Ribeiro, Gil

Schwarzer August / Leander Lost Bd.4


sehr gut

"Schwarzer August" ist der vierte Fall für Leander Lost, den etwas anderen Ermittler aus Deutschland, der für die portugiesische Polícia Judicária in der Algarve ermittelt. Man muss die anderen Teile nicht unbedingt gelesen haben, da jeder Fall für sich abgeschlossen ist. Leander Lost hat das Asperger Syndrom, seine Inselbegabung war in seinen vorigen Fällen schon hilfreich, so auch in seinem neuen Fall, in dem eine Serie von Anschlägen die Region in Aufregung versetzt. Die verschlüsselten "Bekennerbriefe" kann Lost mit Hilfe seiner außergewöhnlichen Begabung entschlüsseln und die Ermittlungen nehmen ihren Lauf. In gewohnt flüssigen Schreibstil beschreibt der Autor Landschaft und Leute, man fühlt sich beim lesen direkt in die malerische Algarve versetzt. Das Lokalkolorit gibt der Handlung ihren eigenen Rahmen. Die Geschichte wirft viele Fragen auf, ist spannend und kommt ohne viel Blut aus. Punktet dafür mit interessanten Charakteren und einer gut durchdachten Handlung zu aktuellen Themen. Wer Krimis mit Urlaubsflair liebt sollte hier zugreifen.

Bewertung vom 08.06.2020
Schwestern im Tod / Commandant Martin Servaz Bd.5
Minier, Bernard

Schwestern im Tod / Commandant Martin Servaz Bd.5


sehr gut

Ein Fall für Kommissar Martin Servaz, auf den ich mich gefreut habe. Der Fall führt ihn zurück in die Vergangenheit, zu seinem ersten Fall. Doch wie es aussieht, war der damalige Fall nicht wirklich abgeschlossen, denn es gibt wieder ein Opfer und die Spuren führen Servaz zu seinem ersten Fall zurück. Der damalige Fall schien aufgeklärt, ein Selbstmörder hatte die Morde an den Studentinnen gestanden. Jetzt wurde die Frau des Autors Erik Lang tot aufgefunden, von Giftschlangen getötet. Zwischen den Fällen liegen 25 Jahre, was hat Servaz damals übersehen?
Die Handlung wird in zwei Zeitebenen erzählt, einmal die Perspektive aus der Vergangenheit, einmal die, die in der Gegenwart spielt. Der Schreibstil liest sich von selbst, ich fand die Story spannend und wollte immer unbedingt weiter lesen. Wie von Minier gewohnt sind die Charaktere sehr gut angelegt, auch die Spannung ist da. Trotzdem hat mir das gewisse Etwas gefehlt, vielleicht weil die Gesichtete doch etwas konstruiert wirkt? Ich fühlte mich trotzdem gut unterhalten, das Buch sorgt für einige spannende Lesestunden. 4 Sterne

Bewertung vom 25.04.2020
American Dirt
Cummins, Jeanine

American Dirt


sehr gut

Lydias Leben ändert sich schlagartig. Im einen Moment befindet sie sich noch auf einer fröhlichen Familienfeier, im nächsten sind alle tot. Alle außer ihr und ihrem achtjähriger Sohn Luca. Mitglieder eines Drogenkartells haben blutige Rache genommen, weil ihr Mann, ein Journalist, einen Artikel zu viel über die Kartelle geschrieben hatte. Als der Anschlag verübt wurde, befand sich Lydia mit ihrem Sohn im Haus, nur so konnten sie dem Gemetzel im Garten entgehen. Seitdem sind sie auf der Flucht vor dem Kartell, sie sieht keinen anderen Ausweg als ihr Heil in der Flucht nach el Norte zu suchen. In Denver leben entfernte Verwandte, der einzige Weg dorthin führt über die Reise auf La Bestia, den Güterzügen, auf deren Dächern schon viele Flüchtlinge zu entkommen versucht haben.

Die Geschichte beginnt spannend mit dem Überfall und der Ermordung Lydias Angehöriger, danach ihre Flucht nach Norden. In Rückblicken rollt sich Lydias Geschichte auf, wie sie ihren Mann kennenlernte und den Mann, wegen dem sie nun auf der Flucht ist. Die Geschichte ist eindringlich erzählt in einem leicht zu lesenden Schreibstil. Stellenweise war mir die Schreibweise zu detailverliebt, so dass das Tempo nachließ, hier wäre eine Straffung gut gewesen. Die Handlung ist erschreckend realistisch, durchsetzt von Gewalt. Auch wenn sie fiktiv ist könnte sie sich genau so oder ähnlich zugetragen haben. In Lydia konnte ich mich gut hineinversetzen. Sie ist eine starke Frau, die nur ein Ziel hat: Ihren Sohn zu schützen und in Sicherheit zu bringen. 4 Sterne für eine Story, die nachdenklich macht.

Bewertung vom 23.04.2020
Die Toten vom Lärchensee / Ein Fall für Arno Bussi Bd.2
Fischler, Joe

Die Toten vom Lärchensee / Ein Fall für Arno Bussi Bd.2


ausgezeichnet

"Die Toten vom Lärchensee" ist ein neuer Teil über Arno Bussi von Autor Joe Fischler. Ich liebe die Veilchen Reihe, die Mischung aus Krimi und Humor ist genau mein Ding. Der erste Teil um Inspektor Arno Bussi hatte mich überzeugt und die Leseprobe zum zweiten Teil auch. Gewohnt locker geschrieben, das Lokalkolorit kommt wieder toll rüber.

Wie schon in Teil eins der Reihe zieht sich der Humor auch durch den nächsten Teil "Die Toten vom Lärchensee". In diesem Teil soll Arno Bussi einen Cold Case aufklären, einen Mord, der vor fünf Jahren am Lärchensee begangen wurde. Der Seewirkt ist damals im See ertrunken, der Fall wurde nie geklärt. Doch dann gibt es wieder einen Toten und Bussi ist klar, sein aktueller Fall lässt sich nur lösen, wenn er auch den Cold Case lösen kann.

Arno bekommt erfrischende Unterstützung aus Berlin, was die Ermittlungen belebt. An vielen Stellen musste ich laut lachen, eine tolle Situationskomik. Bei diesem Krimi konnte ich super miträtseln, war vom Ende dann doch überrascht. "Die Toten vom Lärchensee" ist ein locker geschriebener Regionalkrimi, der sich leicht und flüssig lesen lässt und eine große Portion Humor mitbringt.

Bewertung vom 01.04.2020
Die Apokalypse beginnt in deinem Garten / Bloom Bd.1
Oppel, Kenneth

Die Apokalypse beginnt in deinem Garten / Bloom Bd.1


sehr gut

Nach der Leseprobe war mir klar, dass das Buch was für mich ist. Und ich lag genau richtig. "Bloom" ist der Auftaktband zu einer dreiteiligen Reihe und legt mit dem ersten Teil schon mal richtig los. Schauplatz Salt Spring Island. Der ungewöhnlich starke Regen brachte das Gras. Schwarzes Gras, das überall wächst und alles überwuchert. Es lässt sich nicht aufhalten, weder durch mähen noch durch Feuer, zudem sondert es Pollen ab, so dass die Menschen unter heftigen Allergien leiden. Mit einer Ausnahme: Anaya, Seth und Petra, drei Jugendliche denen das schwarze Gras nicht schadet. Im Gegenteil, die Allergien der drei scheinen verschwunden zu sein. Wieso sind ausgerechnet die drei gegen das Gras immun?

Der Schreibstil ist locker, lebendig und lässt sich flüssig lesen, genau auf das jugendliche Publikum abgestimmt. Das Thema mit zunehmenden Allergien ist sowieso aktuell und wird hier in einer Mischung aus Thriller und Scifi gut umgesetzt. Ich fand die Jugendlichen gut skizziert, sie wirken lebensecht. Für mich ein gelungener Auftakt, ich warte gespannt auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 05.02.2020
1794 / Winge und Cardell ermitteln Bd.2
Natt och Dag, Niklas

1794 / Winge und Cardell ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Von "1793" war ich sehr begeistert und habe auf die Fortsetzung schon gewartet. "1794" führt die Leser wieder ins Stockholm des 18. Jahrhunderts. Kommissar Jean Michael Cardell ermittelt in einem brisanten Fall. Eine Braut wurde in der Hochzeitsnacht brutal getötet und verstümmelt, der Mörder ist schnell ausgemacht, es soll ihr frisch vermählter Ehemann gewesen sein. Kurzum wird er in eine Irrenanstalt eingewiesen. Allerdings glaubt die Mutter der getöteten Braut nicht an diese Version, sie bittet Cardell um Hilfe. Zusammen mit Cecil Winges jüngerem Bruder Emil ermittelt er.

Auch die Fortsetzung von "1793" hat mich mitgerissen, die Handlung ist spannend und so authentisch, dass ich mich beim lesen die diese Zeit versetzt fühlte. Die Ermittlungen sind wahrlich nicht leicht, Cardell muss tief in die düsteren Abgründe Stockholms abtauchen, die Atmosphäre wird perfekt transportiert. Interesante Charaktere, der anspruchsvolle Schreibstil und die fesselnde Handlung sorgen für viele spannende Lesestunden. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 18.10.2019
Der Verein der Linkshänder
Nesser, Hakan

Der Verein der Linkshänder


sehr gut

"Der Verein der Linkshänder" ist der elfte Teil der Reihe, auch ohne die anderen Teile zu kennen konnte ich problemlos in die Handlung eintauchen. Kommissar Van Veerteren ist inzwischen im Ruhestand. Doch die Arbeit holt ihn ein, denn in einem längst abgeschlossen geglaubten Fall gibt es neue Erkenntnisse. Damals hatte Van Veerteren bei dem Fall mitgearbeitet, deswegen ist für ihn klar, dass er hier gebraucht wird. Bei dem damaligen Fall kamen vier Menschen um Leben, der Fünfte der Runde blieb verschwunden und wurde als Täter ausgemacht. Doch jetzt ist seine Leiche aufgetaucht, offenbar starb er zur selben Zeit wie die anderen. Was nur eines bedeuten kann: der Mörder von damals läuft immer noch frei herum.

Der Krimi verläuft eher ruhig und spielt sich in verschiedenen Zeitebenen ab. Man lernt die Protagonisten kennen und kann sich seine eigenen Gedanken machen, rätseln, wer der Täter ist. Der Schreibstil hat mir zugesagt, ich mag die philosophischen Anklänge und den trockenen Humor. Insgesamt hat mir der Krimi gut gefallen, ich denke ich werde mir weitere Bücher des Autors besorgen.

Bewertung vom 18.10.2019
Hotel Cartagena / Chas Riley Bd.9
Buchholz, Simone

Hotel Cartagena / Chas Riley Bd.9


sehr gut

„Hotel Cartagena“ von Simone Buchholz spielt in Hamburg. Die Protagonistin, Staatsanwältin Chasity Riley befindet sich mit vielen Kollegen in einer Hotelbar in St. Pauli, der Geburtstag eines Kollegen wird groß gefeiert. Die Feier endet jäh, als zwölf schwerbewaffnete Männer die Bar stürmen und alle Anwesenden als Geiseln nehmen. Neben dem Strang in der Gegenwart gibt es noch den über Henning, der vor langer Zeit in Südamerika sein Glück suchte. Anfangs ist nicht klar, wie dieser Strang zum aktuellen passt, erst nach und nach offenbaren sich die Verflechtungen.

Der Krimi ist recht kurz, lässt sich also am Stück lesen. Mir hat die Atmosphäre in Hamburg gut gefallen und auch die Story. Chasity Riley fand ich als Protagonistin interessant, einzig der eigenwillige Schreibstil ließ sich nicht ganz so flüssig lesen. Aufgrund der Kürze ein Krimi, den man gut zwischendurch lesen kann, sofern es eine Fortsetzung geben wird werde ich diese auf jeden Fall lesen.

Bewertung vom 09.09.2019
Dead Lions / Jackson Lamb Bd.2
Herron, Mick

Dead Lions / Jackson Lamb Bd.2


ausgezeichnet

Das Slough House ist der Ort, an dem die Agenten vom MI5 sitzen, die Mist gebaut haben. Acht dieser sogenannten Slow Horses sitzen in der Außenstelle und sind mit unwichtigen Aufgaben betraut. Doch diesmal hat Jackson Lamb mehr als genug Arbeit, Russische Agenten und ein toter ehemaliger Kollege sorgen für Aufregung. Jackson Lamb und sein Team gehen auf Mördersuche und ermitteln, jeder auf seine eigene Art und Weise.

Den ersten Teil "Slow Horses" habe ich nicht gelesen, werde das aber unbedingt nachholen. Ich mag den britischen trockenen Humor und den Wortwitz, der Krimi hat mich positiv überrascht. Es war für mich ein typisch britischer Krimi, der ohne großes Blutvergießen auskommt, dafür aber mit schrulligen, einzigartigen Protagonisten punktet. Ein sehr unterhaltsamer Krimi mit Witz und Spannung. Dazu noch ein verzwickter Fall, der Jackson Lamb aus der Reserve holt. Toller Krimi, very british.