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ChemAngel
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Karlsruhe

Bewertungen

Insgesamt 74 Bewertungen
Bewertung vom 15.03.2025
Dempf, Peter

Im Auftrag der Fugger - Der Burgunderschatz


sehr gut

"Im Auftrag der Fugger" hat mich mit seiner Mischung aus Abenteuer, Spannung und historischen Details echt mitgerissen. Die Geschichte spielt 1503 und erzählt von der jungen Diebin Afra und dem Fuggerboten Herwart, die den verschollenen Burgunderschatz nach Augsburg bringen sollen. Auf ihrem Weg geraten sie ständig in Gefahr, vor allem wegen Zeno, einen gnadenlosen Widersacher aus Afras Vergangenheit.

Die Story ist spannend und die Charaktere wachsen einem schnell ans Herz. Besonders Afra mit ihrer cleveren Art und Herwart, der sich vom mürrischen Einzelgänger zum echten Verbündeten entwickelt. Was mich aber gestört hat, ist, dass die Fugger eigentlich kaum eine Rolle spielen. Es hätte jeder reiche Auftraggeber sein können und der Titel weckt Erwartungen, die das Buch für mich nicht wirklich erfüllt. Trotzdem bleibt die Reise aufregend und voller unerwarteter Wendungen. Der historische Hintergrund ist gut eingearbeitet und wer Lust auf ein spannendes Abenteuer mit einem Hauch Geschichte hat, wird hier auf jeden Fall gut unterhalten. Ich würde auch eine Fortsetzung lesen aber mit dem Wissen, dass es wenig auf die namensgebende Handelsfamilie zu tun haben wird.

Bewertung vom 10.03.2025
Constable, Harriet

Die Melodie der Lagune


ausgezeichnet

Harriet Constables Roman hat mich direkt ins Venedig des 18. Jahrhunderts gezogen, eine Stadt voller Musik, Glanz, aber auch harter Grenzen für Frauen. Im Mittelpunkt steht Anna Maria della Pietà, ein Waisenkind mit außergewöhnlichem Geigentalent. Im Ospedale della Pietà wird sie gefördert, und niemand Geringerer als Antonio Vivaldi unterrichtet sie. Doch während er ihr viel beibringt, nutzt er ihr Talent auch für seine eigenen Zwecke. Anna will mehr, sie will die beste Geigerin und Komponistin ihrer Zeit werden, doch die Gesellschaft macht ihr einen Strich durch die Rechnung.

Die Mischung aus historischen Fakten und Fiktion funktioniert großartig. Ich konnte das Wasser in den Kanälen riechen, die Musik hören und Annas Leidenschaft spüren. Neben der Musik geht es auch um die Rolle der Frau und das Leben der Waisenkinder in dieser schillernden, aber harten Welt. Der Schreibstil ist lebendig, die Geschichte spannend und berührend. Und am Ende bleibt die Frage: Was wäre aus Anna geworden, wenn sie in einer anderen Zeit geboren wäre? Daher kann ich das Buch nur wärmstens weiterempfehlen!

Bewertung vom 02.03.2025
Omah, Anya

Dark Cinderella / Northern Royals Bd.1


sehr gut

"Dark Cinderella" spielt in einem glamourösen, aber geheimnisvollen skandinavischen Königshaus und klingt erstmal nach einer spannenden Mischung aus True Crime und Romance. Doch während Sofia eigentlich nur dort ist, um ihre verschwundene beste Freundin zu finden, geht es mit der Suche fast nur durch Zufall voran. Wirklich ermitteln tut sie kaum, und das frustriert mich total. Stattdessen dreht sich die Geschichte fast ausschließlich um ihre Beziehung zu Kronprinz Maximilian.

Zwar sind die beiden sympathisch, und die Lovestory entwickelt sich intensiv, aber genau das steht viel zu sehr im Mittelpunkt. Der True-Crime-Aspekt, der mich anfangs so gereizt hat, bleibt komplett auf der Strecke. Auch einige Charaktere wirken etwas zu perfekt oder handeln widersprüchlich.

Trotzdem bleibt der Roman spannend, vor allem durch den bildhaften Schreibstil und den gelungenen Perspektivwechsel. Das Ende lässt die Geschichte nochmal spannend werden und endet mit einem Cliffhanger. Nur deswegen bin ich neugierig auf den zweiten Teil, auch wenn Maximilian vermutlich weiterhin makellos bleibt und als perfekter Bookboyfriend alles für sie tun wird.

Bewertung vom 25.01.2025
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlassen / Mörderisches Island Bd.4


gut

Der vierte Band der Reihe führt in ein abgelegenes Hotel mitten in den Lavafeldern Islands, wo eine wohlhabende Familie ein großes Fest feiert. Doch die ausgelassene Stimmung kippt, als Geheimnisse ans Licht kommen und ein Mord geschieht. Die Handlung wechselt zwischen den Intrigen und Abgründen der Familie und den Ermittlungen eines Mordfalls in der Nähe. Durch die wechselnden Perspektiven, auch aus der Sicht einer Hotelangestellten, bekommt man tiefe Einblicke in die verkorksten Beziehungen der Figuren.

Die Atmosphäre ist richtig düster, was durch die isolierte Lage und einen Schneesturm noch verstärkt wird. Die Beschreibungen der isländischen Landschaft fand ich großartig, sie haben die Stimmung perfekt eingefangen. Allerdings gab es Momente, die etwas konstruiert wirkten, und es fiel mir schwer, bei den vielen Namen den Überblick zu behalten. Der extreme Fokus auf Alkohol und Drogen hat mich ebenfalls gestört, das war einfach zu viel. Trotzdem ist es ein spannender Krimi mit einigen Wendungen und einer starken Atmosphäre – auch wenn er für mich nicht ganz an die Vorgänger herankommt. Außerdem war ich etwas verwundert darüber, dass es sich um ein Prequel handelt.

Bewertung vom 28.12.2024
Ware, Ruth

One Perfect Couple


gut

"One Perfect Couple" von Ruth Ware hat mich durchaus unterhalten, auch wenn es nicht voll überzeugen konnte. Die Geschichte dreht sich um Lyla, eine Virologin mit Karriereproblemen, und ihren Freund Nico, der seine große Chance als Schauspieler in einer Reality-Show wittert. Auf einer tropischen Insel treten sie mit anderen Paaren an – doch nach einem Sturm wird aus dem vermeintlichen Abenteuer ein Überlebenskampf.

Das Buch liest sich dank des lockeren Schreibstils und kurzer Kapitel sehr flüssig. Die Reality-TV-Atmosphäre wird gut eingefangen, und die Idee, wie Machtspiele und bröckelnde Fassaden in Extremsituationen zum Vorschein kommen, hat mir gefallen. Die Protagonistin Lyla ist sympathisch und nachvollziehbar, aber viele Nebenfiguren bleiben flach, was den emotionalen Tiefgang schmälert. Die Dynamik innerhalb der Gruppe ist spannend, auch wenn der Survival-Aspekt eher oberflächlich bleibt.

Was mich gestört hat: Einige Entscheidungen der Figuren wirkten unlogisch, und die Handlung zog sich an manchen Stellen. Zwar gibt es immer wieder Andeutungen, die neugierig machen, doch am Ende fehlt der große Wow-Effekt. Der Twist löst zwar offene Fragen, bleibt aber etwas zahm. Insgesamt ein unterhaltsamer, aber nicht überragender Thriller, der eine nette Lektüre für zwischendurch ist, aber nichts Neues bietet. 3 von 5 Sternen!

Bewertung vom 09.12.2024
Qunaj, Sabrina

Die Tochter der Drachenkrone / Wales-Saga Bd.1


ausgezeichnet

"Die Tochter der Drachenkrone" von Sabrina Qunaj hat mich von der ersten Seite an gepackt. Die Geschichte von Gwenllian, einer walisischen Fürstentochter, die für die Unabhängigkeit ihres Landes kämpft, ist einfach mitreißend. Von ihrer Jugend bis ins Erwachsenenalter begleitet man sie durch Machtkämpfe, Familienkonflikte und persönliche Opfer – und fiebert die ganze Zeit mit. Gwenllian ist eine beeindruckende Figur: stark, mutig und gleichzeitig so menschlich mit ihren Schwächen und Fehlern.

Der Schreibstil ist flüssig und lebendig, und die historischen Details machen die Geschichte richtig authentisch, ohne zu überfordern. Klar, die walisischen Namen sind ungewohnt, aber das hat der Spannung keinen Abbruch getan. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und konnte es kaum weglegen. Es ist ein großartiger Auftakt zu einer Reihe, der perfekt abgeschlossen ist, aber trotzdem Lust auf mehr macht. Für mich definitiv ein Highlight und ein Muss für Fans von historischen Romanen!

Bewertung vom 07.11.2024
Grangé, Jean-Christophe

Blutrotes Karma


ausgezeichnet

In „Blutrotes Karma“ von Jean-Christophe Grangé tauche ich tief in die turbulente Atmosphäre der Pariser Studentenunruhen von 1968 ein. Die spannende Geschichte beginnt mit dem grausamen Mord an Hervés Freundin Suzanne, deren Leiche in einer Yogapose aufgehängt gefunden wird. Zusammen mit seinem Halbbruder, dem Polizisten Jean-Louis, und der idealistischen Nicole, einer Freundin des Opfers, begibt sich Hervé auf die Suche nach dem Mörder. Diese Verfolgungsjagd führt sie nicht nur durch Paris, sondern auch bis nach Indien, wo sie in die spirituellen Praktiken einer geheimnisvollen Glaubensgemeinschaft eintauchen.

Grangé beeindruckt mich mit dichten, bildhaften Beschreibungen und einem packenden Plot, der historische und politische Kontexte geschickt miteinander verwebt. Während sie versuchen, das Rätsel zu lösen, müssen die Protagonisten sich auch existenziellen Fragen stellen. Der Roman ist nicht nur nervenaufreibend und blutig, sondern bietet auch tiefgreifende Einblicke in die religiöse und kulturelle Vielfalt Indiens. Ein absoluter Pageturner, den ich nicht aus der Hand legen konnte und wärmstens jeden Thriller Fan empfehlen kann!

Bewertung vom 14.10.2024
Liang, Ann

A Song to Drown Rivers


sehr gut

„A Song to Drown Rivers“ von Ann Liang hat mich durch sein kunstvolles Cover sofort neugierig gemacht, doch der Inhalt hinterlässt bei mir gemischte Eindrücke. Die Handlung dreht sich um Xishi, die als Spionin an den Hof der Wu-Dynastie geschickt wird, um ihrem Volk zu helfen. Der Einblick in die chinesische Mythologie ist faszinierend, doch die Erzählweise hätte an manchen Stellen mehr Tiefe verdient. Die Figuren, besonders Xishi, sind interessant, doch die Beziehung zu Fanli entwickelt sich zu schnell und bleibt emotional flach, was die Romantik weniger überzeugend macht. Auch die Fantasy-Elemente, die erst spät an Bedeutung gewinnen, hätten stärker in die Handlung integriert werden können. Die politische Spannung und die Ausbildung von Xishi hätten mehr Raum gebraucht, um voll zur Geltung zu kommen. Positiv bleibt jedoch der poetische Schreibstil, der an manchen Stellen regelrecht glänzt. Insgesamt bietet das Buch eine interessante Mischung aus historischen und fantastischen Elementen, bleibt aber hinter seinen Möglichkeiten zurück. Für Fans von leichter Romantasy mit kulturellem Hintergrund ist es dennoch lesenswert.

Bewertung vom 14.10.2024
Parker, Claire

Tee auf Windsor Castle


sehr gut

Ich habe den Roman „Tee auf Windsor Castle“ von Claire Parker mit großer Freude gelesen. Die Geschichte beginnt mit Kate und ihrer Freundin Zaira, die an einer Führung durch Windsor Castle teilnehmen. Kate, die wenig von den Royals hält, muss während der Tour dringend die Toilette aufsuchen und verirrt sich in den verwinkelten Gängen des Schlosses. So landet sie zufällig in der Teeküche von Betty, einer älteren Dame, die ihr ganzes Leben im Schloss verbracht hat. Was als unerwartetes Treffen beginnt, entwickelt sich zu einer herzlichen Unterhaltung. Bei einer Tasse Tee tauschen sie ihre Lebensgeschichten aus und entdecken, wie unterschiedlich ihre Welten sind. Betty, die das Leben im Schloss kennt und Kate, die am Rande der Gesellschaft lebt, lernen voneinander, dass man das Leben oft aus verschiedenen Blickwinkeln sehen muss.

Die Geschichte ist nicht nur humorvoll und unterhaltsam, sondern auch nachdenklich. Es geht darum, dass Herkunft und Umstände das Leben prägen, und dass es wichtig ist, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Die Charaktere, insbesondere Kate und Betty, sind liebevoll und sympathisch gezeichnet. Ihre Dialoge, gespickt mit Witz und Tiefgang, machen die Geschichte besonders charmant.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht, sodass sich das Buch ideal an einem Nachmittag, am besten mit einer Tasse Tee, genießen lässt. Die kurzen Kapitel und die lockere Erzählweise machen es zu einem kurzweiligen Lesevergnügen. Trotz seiner Kürze bietet der Roman einige tiefere Einblicke und eine überraschende Verschwörungstheorie, die zum Nachdenken anregt.

Alles in allem ist „Tee auf Windsor Castle“ eine herzerwärmende, humorvolle Geschichte, die perfekt zur Teatime passt und ein wunderbares Leseerlebnis bietet.

Bewertung vom 02.09.2024
Jones, Dan

Winterwölfe


sehr gut

Dan Jones zieht uns in „Winterwölfe“ wieder mitten ins 14. Jahrhundert, eine Zeit voller Krieg, Intrigen und roher Gewalt. Die Geschichte der Essex Dogs geht spannend weiter, und man merkt richtig, wie die Söldner nach der Schlacht bei Crécy völlig erschöpft sind. Trotz allem halten sie zusammen, während der englische König die Belagerung von Calais unerbittlich vorantreibt. Die ständigen Herausforderungen und moralischen Konflikte, mit denen die Charaktere konfrontiert werden, machen den Roman zu einer packenden Lektüre.

Jones gelingt es großartig, historische Ereignisse und fiktive Geschichten so zu verbinden, dass man die harte Realität des mittelalterlichen Kriegslebens förmlich spürt. Besonders eindrucksvoll ist, wie der Belagerungszustand beschrieben wird – nicht nur aus der Sicht der Soldaten, sondern auch der Zivilisten. Die Charaktere, wie der junge Bogenschütze Romford oder die flämische Söldnerin Hircent, werden lebendig und greifbar. Vor allem der mysteriöse Captain, der trotz seiner Verletzungen ums Überleben kämpft, bleibt einem im Gedächtnis.

Das Buch beeindruckt nicht nur mit historischen Details, sondern auch mit der intensiven Darstellung der harten Lebensbedingungen jener Zeit. Die packende Atmosphäre und die Einbettung der fiktiven Story in den historischen Kontext machen „Winterwölfe“ zu einem echten Highlight für alle, die das Mittelalter mögen. Und der Cliffhanger am Ende sorgt dafür, dass man den nächsten Band kaum erwarten kann.