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Annika

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Insgesamt 40 Bewertungen
Bewertung vom 24.08.2025
Tuli, Nisha J.

Heart of Night and Fire / Das Nachtfeuer-Quartett Bd.1


ausgezeichnet

Zarya, seit ihrer Kindheit eingesperrt und darauf trainiert, zu kämpfen – jedoch unter keinem Umstand erlaubt, ihre Magie zu nutzen – ist eine faszinierende Heldin. Ihre Flucht führt sie in eine schillernde Stadt aus Marmor, deren Schönheit trügerisch erscheint. Jede Nacht tobt dort der Kampf gegen grausame Dämonen, und Zarya schließt sich den Kämpfern an – nicht zuletzt, weil sie dem geheimnisvollen Unsterblichen Kommandanten Vikram näherkommen will.

Vikram ist wirklich etwas ganz Besonderes: ein bluttrinkender Unsterblicher mit eigenen dunklen Geheimnissen. Die Dynamik zwischen ihm und Zarya wurde bei mir zur mitreißenden Mischung aus Anziehungskraft und Vorsicht. Und als sich das Netz aus Wahrheit, Verlockung und Gefahr langsam entwirrt, steht Zarya vor einer Entscheidung, die ihr Alles abverlangt – ihre Heimat, ihre neu gewonnene Familie und ihr eigenes Innerstes sind in einem Flammentanz gefangen.

Nisha J. Tuli lässt eine Welt entstehen, die reich an Farben, Mythen und Spannung ist. Ihre Heldin ist stark, mutig und zugleich verletzlich – ein kraftvolles Dreiklang. Die Spannung steigt, die Romantik glüht – und dieses Buch hält mit den Lieblings-Tropes vieler Fantasy-Romanzen. All das verwebt sie mit einer solchen Intensität, dass man jede Seite inhalieren möchte.

Für mich ist Heart of Night and Fire ein Beginn voller Magie und Emotionen, der Lust auf mehr macht. Die Mischung aus düsterer Romantik und epischer Fantasy hat mich tief berührt – ein idealer Auftakt für Fans, die atmosphärische Welten und starke Charaktere lieben. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzungen des Nachtfeuer-Quartetts.

Bewertung vom 08.08.2025
Shusterman, Neal

All Better Now


ausgezeichnet

Schon nach wenigen Seiten wusste ich: Dieses Buch wird mich nicht so schnell loslassen. All Better Now ist nicht einfach nur eine Dystopie – es ist eine Geschichte, die gleichzeitig spannend unterhält und zum Nachdenken zwingt. Die Idee, dass ein Virus die Menschheit „glücklich“ macht, klingt zunächst fast verlockend. Doch schnell wird klar, dass Glück ohne Schmerz, Zweifel und Trauer seinen Preis hat – und dieser Preis ist hoch.

Die Figuren sind so lebendig gezeichnet, dass ich mich ihnen sofort nahegefühlt habe. Mariel, die obdachlos und immun gegen das Virus ist, hat mich mit ihrer Mischung aus Stärke und Verletzlichkeit tief berührt. Rón, der inmitten von Luxus eine innere Leere spürt, hat mich oft wütend, manchmal aber auch traurig gemacht. Und Morgan, die gnadenlos gegen das Virus kämpft, hat mich mit ihrer Entschlossenheit beeindruckt – auch wenn ich nicht jede ihrer Entscheidungen teilen konnte.

Neal Shusterman versteht es meisterhaft, Spannung aufzubauen und gleichzeitig Fragen zu stellen, die noch lange im Kopf bleiben: Was macht uns wirklich menschlich? Brauchen wir Leid, um Glück zu empfinden? Die letzten Seiten habe ich regelrecht verschlungen, und das offene Ende lässt mich ungeduldig auf eine Fortsetzung warten.

Für mich ein absolutes Highlight – packend, berührend und intelligent erzählt. Ein Buch, das ich garantiert noch oft empfehlen werde.

Bewertung vom 05.08.2025
Lagerlöf, Ulrika

Wo die Moltebeeren leuchten (Die Norrland-Saga, Bd. 1) (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wo die Moltebeeren leuchten erzählt die Geschichte zweier Frauen aus unterschiedlichen Zeiten: Siv, die 1938 als junge Köchin in einem abgelegenen Forstcamp in Nordschweden lebt, und ihre Enkelin Eva, die 2022 in ihre Heimat zurückkehrt – beruflich und persönlich herausgefordert. Beide verbindet mehr, als sie ahnen, und Stück für Stück entfaltet sich ein generationsübergreifendes Familiengeheimnis.

Ulrika Lagerlöf schreibt ruhig, atmosphärisch und mit viel Gespür für Landschaft, Stimmung und innere Entwicklungen. Die Figuren wirken authentisch und emotional nachvollziehbar. Besonders gelungen ist die Verbindung von Natur, Geschichte und Identität – getragen von starken Frauenfiguren.

Fazit: Ein feinfühliger, stimmungsvoller Roman mit Tiefe und Herz. Für alle, die Familiengeschichten mit Substanz und nordischer Atmosphäre schätzen – absolut lesenswert.

Bewertung vom 31.07.2025
Anker, Nicola

Franky 1: Meine schräge Zombie-Familie, Schrumpfdrachen und andere Katastrophen


ausgezeichnet

Meine schräge Zombie-Familie – Schrumpfdrachen und andere Katastrophen von Nicola Anker ist ein turbulenter Comicroman für Kinder ab etwa 8 Jahren. Erzählt wird aus der Sicht von Franky, einem Halb-Zombie mit einer ungewöhnlichen Familie, der plötzlich auf Odi trifft – einen schleimspuckenden Schrumpfdrachen, der ebenso niedlich wie chaotisch ist.

Der Stil ist witzig und herrlich überdreht. Die Kombination aus Text und vielen bunten Illustrationen sorgt dafür, dass auch weniger leseerfahrene Kinder gerne am Ball bleiben. Die Sprache ist lebendig, kindgerecht und spielt mit schrägen Einfällen, bei denen auch Erwachsene manchmal schmunzeln dürften.

Besonders gut gefallen hat mir, wie selbstverständlich Themen wie Anderssein, Freundschaft und Familienzusammenhalt behandelt werden – verpackt in einer Geschichte, die voller kurioser Einfälle steckt, ohne je den roten Faden zu verlieren.

Auch das Cover mit Schleimoptik und bunten Elementen passt perfekt zum schrägen Inhalt. Das Buch wirkt rundum hochwertig und durchdacht, ideal für Fans von Comicromanen wie Tom Gates oder Gregs Tagebuch, allerdings mit einem eigenen, originellen Monster-Twist.

Fazit: Ein kreatives, humorvolles Kinderbuch, das nicht nur unterhält, sondern auch ein bisschen Herz und Hirn mitbringt. Sehr zu empfehlen für kleine Leseratten und Comic-Fans, die es gerne ungewöhnlich mögen!

Bewertung vom 22.07.2025
Flix

Immerland - Die Stadt der Ewigkeit


ausgezeichnet

„Immerland – Die Stadt der Ewigkeit“ von Flix ist ein außergewöhnlicher Jugendroman für Leserinnen und Leser ab 12 Jahren. Erzählt wird die Geschichte des fast 13-jährigen Mika, der in den Sommerferien bei seiner Großmutter auf einem abgelegenen Gutshaus lebt. Was zunächst nach Langeweile klingt, entwickelt sich zu einem wilden Abenteuer: Mika muss seine Oma retten, landet in einem Luftschiff und findet sich schließlich in der geheimen Stadt Immerland wieder – einem Ort, an dem Wünsche wahr werden, Affen Aufgaben übernehmen und sogar Geisterfreunde leicht zu finden sind.

Der Roman ist ein humorvolles und tiefgründiges Abenteuer, das die Herausforderungen des Erwachsenwerdens thematisiert. Flix gelingt es, eine fantasievolle Welt zu erschaffen, die gleichzeitig Fragen zur Selbstfindung, Verantwortung und den Umgang mit eigenen Ängsten aufwirft.

Das Buch ist reich illustriert und bietet eine Mischung aus Abenteuer, Humor und nachdenklichen Momenten. Es ist ein unterhaltsames und gleichzeitig lehrreiches Werk für junge Leserinnen und Leser.

Fazit: Immerland – Die Stadt der Ewigkeit ist ein gelungener Auftakt zu einer fantasievollen Reihe, die sowohl unterhält als auch zum Nachdenken anregt. Ideal für junge Abenteurer und Fans von Geschichten, die mehr bieten als nur Spannung.

Bewertung vom 05.07.2025
Zwickau, Dora

Gesellschaftsspiel


ausgezeichnet

Gesellschaftsspiel von Louise Jacobs ist ein vielschichtiger Gegenwartsroman über Familie, Entfremdung und die Frage, wie wir in Zukunft zusammenleben wollen. Im Mittelpunkt stehen die Schwestern Annika und Isabelle sowie ihre Tante Dagmar, die nach dem Tod der Mutter erstmals seit Jahren wieder aufeinandertreffen. Der Schauplatz: Weimar – eine Stadt mit historischer Bedeutung, die hier auch zum Ort eines gesellschaftlichen Experiments wird.

Ein junger Tech-Unternehmer bringt die Idee einer radikal neuen Demokratieform mit: eine App, die Mitbestimmung revolutionieren soll. Was nach Fortschritt klingt, wirft bald tiefgreifende Fragen auf – über Macht, Freiheit und gesellschaftliche Verantwortung.

Louise Jacobs erzählt in klarem, gut lesbarem Stil, mit einem Gespür für die feinen Spannungen zwischen den Figuren. Die familiären Konflikte wirken glaubwürdig und spiegeln zugleich größere gesellschaftliche Brüche wider. Besonders gelungen ist die Verbindung von persönlicher Geschichte mit politischen Themen: Wie viel Gestaltungsmacht kann und soll Technologie haben? Und wie viel Nähe lassen wir in Familien noch zu?

Die Figuren sind unterschiedlich geprägt und reflektieren verschiedene Sichtweisen auf Herkunft, Verantwortung und Zukunft. Dabei gibt es keine einfachen Antworten – und genau das macht den Roman so reizvoll.

Fazit: Gesellschaftsspiel ist ein nachdenklich stimmender, aktueller Roman, der Familienbeziehungen mit gesellschaftspolitischen Fragen verwebt. Für Leserinnen und Leser, die sowohl emotionale Tiefe als auch thematische Relevanz schätzen – sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 17.06.2025
McFarlane, Mhairi

Und plötzlich ist es wunderbar


ausgezeichnet

„Und plötzlich ist es wunderbar“ erzählt die Geschichte von Emma, die nach einem schmerzhaften Verlust beschließt, ihr Leben neu zu ordnen. Sie zieht in ein altes Landhaus, lernt neue Menschen kennen und öffnet ihr Herz wieder – ohne dabei die schwierigen Gefühle glattzubügeln.

Das Cover strahlt Wärme und Hoffnung aus: hell und einladend, mit zarten Pastellfarben, die sofort signalisieren, dass es sich um eine behutsame und stimmungsvolle Geschichte handelt. Schon beim ersten Blick fühlt man sich willkommen in dieser neuen Lebenswelt.

Der Schreibstil ist ruhig und eindringlich, dabei weder kitschig noch überladen. Die Autorin versteht es, Gefühle und Alltagssituationen mit feinen Beobachtungen zu zeigen. Ihre Sprache ist einfühlsam, ohne kitschige Schnörkel, und lädt dazu ein, sich Zeit für Emmas innere Entwicklung zu nehmen.

Die Figuren sind sehr authentisch: Emma als Protagonistin wirkt mit ihrer emotionalen Verletzlichkeit und ihrem vorsichtigen Mut realitätsnah. Unterstützt wird sie von sympathischen Nebenfiguren – liebe Menschen mit Ecken und Kanten, die ihr helfen, wieder Hoffnung zu fassen. Ihre Beziehungen sind glaubwürdig und sorgsam gezeichnet.

Mich hat der leise Humor und die Würze im Erzählton begeistert: Nie platt, sondern achtsam in Szenen, in denen Freundschaft oder familiärer Zusammenhalt aufblüht. Außerdem gefallen die kleinen Szenen im Alltag – vom gemeinsamen Kochen bis zu Spaziergängen – die das Gefühl vermitteln, wieder im Leben anzukommen.

Dieses Buch ist für mich deshalb so besonders, weil es zeigt: Auch nach einer schweren Zeit kann ein ganz normales Leben voller schöner, unscheinbarer Wunder neu beginnen. Es braucht keine dramatische Wende, sondern ehrliche Begegnung und Selbstfürsorge. Genau das macht diese Geschichte so glaubwürdig und warmherzig.

Empfehlung: „Und plötzlich ist es wunderbar“ eignet sich hervorragend für alle, die sich nach Ruhe, Zuversicht und echten Gefühlen sehnen. Ideal auch zum gemeinsamen Lesen oder als besonderes Geschenk für Menschen, die einen liebevollen Neustart gut gebrauchen können.

Bewertung vom 15.06.2025
Koelle-Wolken, Patricia

Der Garten der kleinen Wunder


ausgezeichnet

Der Garten der kleinen Wunder entführt die Leser in eine idyllische Kleinstadt, in der der verwilderte Gemeinschaftsgarten von Clara auf eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Helferinnen trifft. Gemeinsam bringen sie das vernachlässigte Paradies zum Blühen – und entdecken dabei mehr als nur Blumen.

Das Cover zieht sofort den Blick auf sich: pastellige Farben, ein zartes Blumenmuster und verspielte Schrift lassen schon beim Anblick die sanfte, hoffnungsvolle Stimmung der Geschichte erahnen. Auch das Innere überzeugt mit klarer, harmonischer Gestaltung, die das Gefühl einer Einladung ins Grüne weckt.

Die Handlung ist leichtfüßig und warmherzig erzählt. Auf dem Gemeinschaftsgarten entwickelt sich ein lebendiges Miteinander aus unterschiedlichsten Charakteren – von der einsamen Rentnerin bis zur berufstätigen Mutter – die alle ihre ganz eigene Geschichte mitbringen. Wie sie Schritt für Schritt miteinander und mit der Heilung des Gartens wachsen, ist liebevoll umgesetzt und voller kleiner, berührender Momente.

Der Schreibstil ist unaufgeregt, aber keineswegs langweilig – im Gegenteil. Die Autorin verwendet eine klare Sprache, die bildhaft genug ist, um Blüten, Duft und Sommerluft fast spürbar zu machen. Die Perspektiven wechseln sanft zwischen den Figuren, ohne in Chauvinismus zu verfallen, und geben Einblick in alltägliche Gedanken, Sorgen und Hoffnungen.

Sehr gelungen sind die Figuren: authentisch, liebevoll gezeichnet und mit Ecken und Kanten. Besonders Clara wirkt greifbar: ihre Leidenschaft für den Garten und gleichzeitig ihre persönliche Unsicherheit verbinden sie mit den Leserinnen und Lesern. Auch die Nebencharaktere bleiben nicht blass, sondern entwickeln sich im Verlauf der Handlung weiter und tragen wesentlich zur Gemeinschaftsatmosphäre bei.

Der Garten als zentrales Motiv steht für Wiedergeburt, Versöhnung und das Zusammenwachsen von Menschen. Diese Metapher ist stimmig eingesetzt und verleiht der Geschichte eine emotionale Tiefe, die noch lange nach dem Lesen nachwirkt.

Der Garten der kleinen Wunder ist ein Buch, das Herz und Sinne gleichermaßen anspricht. Es eignet sich perfekt für alle, die sich nach sommerlicher Leichtigkeit sehnen, ohne dabei auf Substanz verzichten zu wollen. Eine klare Empfehlung für Freundinnen von Wohlfühlromanen mit Tiefgang.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.06.2025
Kling, Marc-Uwe;Cronauer, Jan

Neon und Bor


ausgezeichnet

„Neon und Bor“ von Marc-Uwe Kling und Jan Cronauer ist ein wunderbar schräges Kinderbuch, das vor originellen Ideen und witzigen Einfällen nur so sprüht. Erzählt wird in sechs eigenständigen Kapiteln die Geschichte der superschlauen Neon und ihres hochbegabten Babybruders Bor, die mit selbst erfundenen Geräten Alltagsprobleme lösen – mal mehr, mal weniger erfolgreich.

Der Erfindungsreichtum kennt dabei keine Grenzen: Vom Vergrößerungsblasenwerfer bis zur Zeitschleifenröhre wird gebastelt, geschraubt und improvisiert. Dabei entstehen nicht nur Lösungen, sondern oft auch neue, urkomische Probleme, die das pfiffige Geschwisterduo mit Kreativität und einem Augenzwinkern meistert.

Die Sprache ist ein echtes Highlight. Marc-Uwe Kling gelingt es, einen Ton zu treffen, der sowohl Kinder begeistert als auch Erwachsene zum Schmunzeln bringt. Besonders gelungen ist die Wortschöpfung „Siefinderin“, mit der Neon sich selbst beschreibt – ein augenzwinkernder Hinweis auf die eigene Genialität und ein schöner Beitrag zur Diskussion über Sprache und Rollenbilder.

Neon und Bor sind als Figuren absolut liebenswert. Neon ist clever, selbstbewusst und immer einen Gedanken voraus. Bor, der noch kaum sprechen kann, kommuniziert mit Gesten und einem beeindruckenden Wissensschatz. Die Geschwisterdynamik zwischen ihnen ist witzig, liebevoll und glaubwürdig.

Die Illustrationen von Monströös sind ein weiteres Highlight. Sie passen hervorragend zur Geschichte, fangen den verrückten Erfindergeist der Kinder ein und sorgen für zusätzlichen Spaß beim Blättern und Betrachten.

„Neon und Bor“ ist ein rundum gelungenes Kinderbuch für Leserinnen und Leser ab etwa sechs Jahren. Ob zum Vorlesen oder Selberlesen – dieses Buch bringt Spaß, regt die Fantasie an und zeigt, dass gute Ideen oft aus unerwarteten Blickwinkeln entstehen. Eine klare Empfehlung für kleine Tüftler, große Leseratten und alle, die Spaß an durchgeknallten Geschichten haben.

Bewertung vom 28.05.2025
Habeck, Emily

Shark Heart


ausgezeichnet

Emily Habecks Debütroman Shark Heart ist ein literarisches Highlight, das durch seine originelle Idee und emotionale Tiefe besticht. Die Geschichte von Wren und Lewis, einem frisch verheirateten Paar, das vor einer surrealen und tragischen Herausforderung steht – Lewis beginnt sich körperlich in einen weißen Hai zu verwandeln –, ist gleichermaßen bizarr wie berührend.

Das Cover passt perfekt zur Atmosphäre des Romans: es ist stilisiert, zurückhaltend und dennoch eindrucksvoll. Es vermittelt auf subtile Weise sowohl die Verletzlichkeit als auch die Wildheit, die in der Geschichte eine zentrale Rolle spielen.

Der Schreibstil von Emily Habeck ist poetisch, feinfühlig und ungewöhnlich. Besonders bemerkenswert ist die Vielfalt der Erzählformen: Neben klassischem Prosatext finden sich szenische Dialoge und theaterähnliche Elemente, die dem Buch eine ganz eigene rhythmische Struktur und Tiefe verleihen. Diese stilistische Vielfalt spiegelt auch den inneren Wandel der Figuren wider und verleiht der Geschichte große emotionale Kraft.

Die Charaktere sind komplex und glaubwürdig. Wren und Lewis wirken in ihrer Beziehung authentisch, verletzlich und stark zugleich. Die Art, wie sie gemeinsam mit der Situation umgehen – zwischen Hoffnung, Verzweiflung und Zuneigung –, ist zutiefst menschlich und bewegend. Auch die Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet und tragen zum Gelingen des Romans bei.

Besonders eindrucksvoll ist die metaphorische Ebene des Buches. Die körperliche Verwandlung wird zum Sinnbild für Krankheit, Abschied und Identitätsverlust – Themen, mit denen viele Leserinnen und Leser in irgendeiner Form in Berührung kommen. Die emotionale Verarbeitung dieser Themen erfolgt sensibel, ohne Pathos oder Kitsch.

Shark Heart ist kein gewöhnlicher Liebesroman. Er ist ein vielschichtiges literarisches Werk über Veränderung, Hingabe und die Grenzen des Menschseins. Wer ungewöhnliche Geschichten mit Tiefgang und stilistischem Feingefühl liebt, wird dieses Buch nicht so schnell vergessen. Eine klare Leseempfehlung!