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Ostfriesland

Bewertungen

Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 15.10.2016
Noah will nach Hause
Guskin, Sharon

Noah will nach Hause


sehr gut

Ab der ersten Seite fühlte ich mich mitten in der Geschichte, was sicher hauptsächlich am extrem einnehmenden Schreibstil der Autorin liegt. Dieser ist genau richtig: er ist weder zu einfach, noch unnötig kompliziert, stattdessen schafft er es mit Leichtigkeit Neugier beim Leser zu wecken und Spannung und Gefühle zu erzeugen und ob eine Geschichte mich berührt, hängt im Wesentlichen davon ab, wie nahe ich mich der Hauptfigur fühle. Wie sehr ich die Hauptfigur mag und ... ja, auch als Person schätze. Das muss kein netter Mensch sein, aber ein emotional für mich zugänglicher, wobei Noah und seine Mutter wirklich nette Menschen sind, Und das ist der Grund, warum "Noah will nach Hause " mich dermaßen umgehauen hat. berührt es doch- oft schonungslos- vieles, was so selbstverständlich nicht ist und erst- nach einigem Hintersinn- dazu beiträgt, uns das alltägliche Leben und Erleben zu erschließen. Der Roman ist für mich voller Lebensdramatik und zeigt überzeugend menschliche Irrungen und Wirrungen auf; bei aller Fehlsamkeit unseres menschlichen Bewusstseins. Ein starker Roman, den zu lesen und zu verarbeiten ich nur abschnittsweise vermochte. Die Schreibweise und die Art wie die Geschichte erzählt wird hat mich so berührt, ich konnte das Buch nicht einfach weglegen. Das Buch ist so verdammt tiefgründig und wenn man genauer hinsieht, dann lernt man so vieles. Und die Selbstopferung für den Menschen den man liebt, den man wirklich liebt, für den man alles tun würde. Mit “Noah will nach Hause” hat Sharon Guskin eine wahnwitzige, intelligente, äußerst ambitionierte Geschichte geschrieben und mit diesem Roman liefert sie nicht nur einen aufregend neuen und durchgehend spannenden Plot, die Geschichte ist auch eine gute Metapher für das Leben allgemein - die Zeit, in der man herausfinden muss, wer man sein will, in der man mit Andersartigkeit zu kämpfen hat, in der es herauszufinden gilt, wie unterschiedlich Menschen sind und wie schwierig es manchmal ist, sich in andere hineinzuversetzen. Es berührt doch- oft schonungslos- vieles, was so selbstverständlich nicht ist und erst- nach einigem Hintersinn- dazu beiträgt, uns das alltägliche Leben und Erleben zu erschließen. Der Roman ist für mich voller Lebensdramatik und zeigt überzeugend menschliche Irrungen und Wirrungen auf; bei aller Fehlsamkeit unseres menschlichen Bewusstseins. Reinkarnation ist ein wirklich spannendes Thema und es freut mich, dass es Sharon Guskin gelungen ist, dieses Thema so spannend und interessant in einem Roman zu verarbeiten und man muss nicht an Reinkarnation glauben um das Buch zu verstehen, aber man kann eine neue Perspektive zulassen wenn man das will.

Bewertung vom 15.10.2016
Knoblauch
Linford, Jenny

Knoblauch


sehr gut

Im Buch geht es um verschiedene Rezepte und um die Küche mit Knoblauch. Die Auswahl der kuliniarischen Möglichkeiten zum Knoblauch ist faszinierend, alleine das bereitet besonders viel Lust, diese Pflanze in das Kochprogramm zu integrieren und hier handelt es sich nicht einfach nur um ein Kochbuch, sondern es stellt auch interessantes Wissen und Tipps zum Knoblauch bereit, und es ist erstaunlich was der Knoblauch alles kann. . Immerhin ist das eines der ältesten Gewürze der Menschheit und wie ich finde bei uns hier viel zu selten in Verwendung. Ich persönlich liebe Knoblauch sehr. Auch wenn manche finden dass dieser eher stinkt… so sehe ich das ganz anders und ich finde es wirklich toll zu sehen was man hier alles mit dieser tollen Knolle herstellen kann. Er ist schmackhaft und gibt fast allen Gerichten eine wirklich eigene und wie ich finde gute Note. Der Knoblauch ist ja einer der ältesten Kulturpflanzen und vor allem aus der Küche überhaupt nicht weg zu denken. Es gibt hier im Buch aber nicht nur verschiedene Rezepte sondern auch etwas zur Kulturgeschichte des Knoblauchs, dem Anbau und verschiedene Tips zum Einkauf und der Lagerung. Die Rezepte zur Erhaltung von Gesundheit und Lebenskraft sind umsetzbar und leicht in den Alltag zu integrieren. Seine gesundheitlichen und heilenden Wirkungen sollte man nicht unterschätzen. Absolut klasse Rezepte, leicht und verständlich erklärt. Wissenswertes, Tipps und vieles mehr machen diese Buch sehr interessant. Abgerundet werden die gezeigten Rezepte durch verschiedene Einlagen und Extras, Zubereitungsformen und neue Ideen die das Ausgangsprodukt Knoblauch um interessante Geschmacksdimensionen erweitern und so für Abwechslung sorgen wird. Jeder Kochlaie wird ohne Probleme mit den Beschreibungen zurechtkommen. Teilweise finden sich hier sehr simple Gerichte wieder, das tut der Rezeptsammlung aber keinen Abbruch, sondern ist eher ein Pluspunkt. Das nachkochen ist also einfach und machbar, da bei den Rezepten Wert darauf gelegt wurde, dass man die "Dinge" auch im Haus hat und nicht auf eine Supermarkt-Odysse geschickt wird um nur einen Bruchteilt der sonstigen Zutaten bekommen zu können. Ideal für jeden halbwegs normal ausgerüsteten Haushalt also. Für jeden Zweck findet sich ein passendes Knobi-Rezept, ganz egal, ob man in einer halben Stunde gleich wieder los muss oder sich einmal richtig Zeit für das Kochen nehmen will. Die Bilder regen den Appetit an und ermuntern, das Rezept auszuprobieren. Die Mengenangaben stimmen und sind leicht auch in die Hälfte oder das Viertel der Portionen umzuwandeln. Das Buch ist grundsätzlich sehr zu empfehlen. Es bietet sehr viele interessante Rezepte und vor allem auch viel Hintergrundwissen rund um die Küche mit Knoblauch.

Bewertung vom 02.09.2016
Ausgerechnet wir
Peetz, Monika

Ausgerechnet wir


sehr gut

Generell bin ich absolut kein Chicklit Leser. So bieten die Bücher meistens nette, aber sehr eintönige Unterhaltung. Denn sind wir mal ehrlich, am Anfang verlieren die Frauen alles, Job, Beruf, Wohnung, dann wird ihnen auch noch eingetrichtert, dass ihre innere Uhr immer lauter tickt, dann kommt der falsche Mann ins Spiel und anschließend doch noch Mr. Right, aber hier hat es nur wenige Seiten gedauert bis ich vollkommen ins Buch vertieft war. Die Autorin hat mit ihrem Stil bei mir absolut ins Schwarze getroffen und mit ihren Szenenbeschreibungen, mitden schlagfertigen Aussagen der Protagonisten und mit einem herrlich frischen, vorstellbaren und bildhaft extrem ausgeprägtem Beschreibungen habe ich mich wundervoll unterhalten gefühlt bei diesem Roman. Von Anfang an konnte ich mich gut einfinden, der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und vor allem schnell zu lesen. Das soll zwar nichts heißen, aber man kann der Haupthandlung sehr gut folgen und wird nicht durch Verzweigungen in der Handlung selber abgelenkt.

Die Story ist witzig, gefühlvoll und fesselnd und die Protagonisten sind sehr authentisch, ihre Reaktionen so nachvollziehbar und greifbar, dass es einfach Spaß macht sich auf die Story einzulassen und sie zu verschlingen. Was mir an diesem Buch auch super gefallen hat ist, dass nicht nur die Protagonisten gut ausgearbeitet sind. Auch die einzelnen Nebencharaktere lernt man schnell kennen und sie tragen viel dazu bei das dieses Buch einfach eine reinste Lesefreude ist. So sind die Charaktere ein Fall für sich … unterschiedlicher geht es fast gar nicht und jeder hat auf seine Art und Weise eine ganz besondere Würze erhalten. Soviel tolle Ideen sind hier im Buch umgesetzt und haben mich mehr als überzeugt. Man kommt allen im Laufe der Geschichte was näher und schließt sie regelrecht ins Herz.
Mir gefällt, dass die Geschichte zwar turbulent ist und unglaublich witzig, aber dabei so real und charmant ist, dass sie nicht überzogen wirkt und dabei so unglaublich viel Lesevergnügen bietet. Auch dass sie an Stellen, an denen man es nicht erwartet, mit Romantik aufwartet, entlockt dem Leser ein verzücktes Lächeln und Seufzen!
Ein Roman über die Suche nach der grossen Liebe, über die Ansprüche und auch Vorurteile an
das andere Geschlecht und auch darüber, sich nicht wegen anderen verbiegen zu lassen und
seinen eigenen Stellenwert, mit Durchsetzungsvermögen und Mut, im Leben und in der Familie
zu finden. Monika Peetz hat hier einen Liebesroman geschrieben, der zwar in einem angenehmen Maße romantisch ist, der aber so frei von jedwedem Kitsch und Klischee ist, dass er weit entfernt von der buchgewordenen Sülze ist, die sich in vielen Null-Acht-Fünfzehn-Liebesromanen finden lässt.

Bewertung vom 02.09.2016
Nach einer wahren Geschichte
Vigan, Delphine

Nach einer wahren Geschichte


sehr gut

Delphine de Vigans Romane habe ich schon die letzten Jahre über immer verfolgt: ich habe interessiert die Vorschautexte gelesen, kurz darauf dann ins Feuilleton oder in Blogs gespickelt und gedacht „Das scheint sich ja echt zu lohnen“ – aber gelesen habe ich bislang keinen einzigen davon.
Es geht viel darum, in wie weit (und ob überhaupt) Freundschaft sich erlernen lässt und wie tief eine solche sein kann. Aber es geht auch sehr viel darum, wie man im Leben generell seinen Weg findet und zu dem wird, was man gerne wäre – sei es nun beruflich oder auch „einfach nur“ als Mensch. Wie man herausfiltert, welche Entscheidungen im Leben die richtigen sind und inwiefern einem hierbei Vorbilder dienlich sind – oder ob sie einen eher einschränken und in der Entwicklung behindern. Der Roman zeigt auf ruhige Weise, wie Freundschaften zwischen Frauen funktionieren können: Vorbehaltlos und mit einer Tiefe, die man sonst zu kaum einen Menschen hat. Es sind zwei sehr unterschiedliche Frauen, dennoch ergänzen sie sich sehr gut und brauchen auch einander.
Delphine de Vigan schreibt sehr klar und unaufgeregt. Ihre Sprache empfand ich sehr präzise und die Bilder, die sie verwendet, sind angenehm schlicht – was keineswegs negativ klingen soll. Im Gegenteil, denn dadurch schafft sie es, einen durch manche Dinge beinahe schon hinterrücks zu überraschen und aus dem Konzept zu bringen. Dieses Buch habe ich innerhalb kürzerster Zeit verschlungen. Eine Geschichte, die mich voll und ganz gefesselt hat. Ich konnte mich genau in die beiden Freundinnen hineinversetzen. Die Kapitel lassen sich in einem schönen Lesefluss verschlingen, keine schwierige Namen und Bezeichnungen vorhanden. Was mir besonders gut an diesem Buch gefallen hat ist, dass es wirklich nur um die Geschichte der beiden Freundinnen geht, dass keine weiteren Handlungen um weitere Personen aufgegriffen wurden. Ein wunderschönes Buch, dass in die Tiefe des menschlichen Lebens schauen lässt. Eine grosse Freundschaft, die viel aushalten muss an tragischen Geschehnissen und Änderungen und doch zeigt dieses Buch viele Aspekte einer Freundschaft mit Gefühl und Details auf, die Einblick geben und Verständnis erzeugen

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.09.2016
Schwestern bleiben wir immer
Kunrath, Barbara

Schwestern bleiben wir immer


sehr gut

Ich fand diesen Roman wirklich sehr ansprechend. Die Charaktere wirken glaubhaft und echt. Der Roman ist wunderbar geschrieben, Barbara Kunath versteht es einen Bogen zwischen melancholischen Vergangenheitsgedanken und einem gewissen Witz zu spannen. Mittendrin die komplett verschiedenen Charaktäre von Alexa und Katja die über kurz oder lang zu Konflikten führen. Und so prallen dicht gedrängt unterschiedliche Lebensauffassungen und Erinnerungen aufeinander. Und ganz unversehens sind die beiden Frauen auf einer Spurensuche ganz anderer Art.
Was hier so dramatisch anklingt, wird auf beschwingte, auch humorvolle Weise umgesetzt. Die Handlung selber wird nicht von Spannung oder rasanten Themen beherrscht. Es handelt sich vielmehr um ein leises, unaufdringliches Buch, das seine Magie auf vielfältige Weise entwickelt. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine Erzählung, die es verlangt, sich vollständig ins Geschehen hinein zu begeben, die ihre Geheimnisse nur nach und nach Preis gibt und nicht mit einer Fülle von Informationen überquillt, sondern mit leisen Andeutungen arbeitet. Das Unausgesprochene, das in vielen Familien im Raum steht, spielt hier die Hauptrolle.
Kunrath lässt einen immer weiter eintauchen in die Geschichte, nimmt einen gefangen. Sie schreibt oft schonungslos und offen.. Aber dieses Buch hat ebenso viel Tiefgang und Gefühl. Man leidet mit, man versteht warum die zwei so verschieden sind und warum sich jede für diesen oder jenen Weg entschieden hat. Es zeigt auf wieviel kaputt gehen kann und wie prägend Nichtigkeiten sein können,und wie sich Erlebtes auswirken kann wenn man selber Verantwortung übernehmen sollte.
Das ganze ist wirklich kurzweilig zu Papier gebracht und langweilt nicht einen Augenblick. Ich kann den Roman jedem empfehlen, der gerne nachdenklich machende Bücher liest oder mal wieder eine Geschichte lesen möchte, die einen nicht mehr so schnell loslässt...

Bewertung vom 28.07.2016
Cooper
Rathgeb, Eberhard

Cooper


sehr gut

Der Einstieg fiel mir ganz leicht. Auch wenn wir es diesmal nicht mit einem typischen Thriller zu tun hatten,fand ich die Aufteilung ganz gut. Die Geschichte entwickelte sich langsam und dadurch bekam ich sehr guten Einblick in das jetzige und das frühere Leben der Protagonisten. Die Charaktere selbst wurden von Rathgeb sehr realistisch und authentisch dargestellt. Sie zeigen ihre eigene Verwundbarkeit auf und wirkten auf mich sehr sympathisch und die Protagonisten sind alle nicht unfehlbar und haben größere und kleinere Fehler, so das man sich immer wieder Gedanken über sie macht. Einige Handlungsweisen konnte ich zwar nicht so verstehen, dennoch waren so ziemlich alle gut ausgearbeitet, auch die Umgebungsbeschreiben waren sehr gut. Ich fand es klasse, das die Figuren keine allglatten, nichtssagenden Persönlichkeiten haben, sondern lebensechte Menschen mit Macken und Problemen darstellen. Ich konnte mich sehr gut in deren Geschichten hineinversetzen, was gerade im Thrillergenre oft zu kurz kommt. Hier hat die Rahgeb es aber geschafft, den Thriller mit den Menschen zu verbinden.

Der Plot selbst gestaltete sich als sehr spannend und fesselnd. Tief in die Psyche der Darsteller einzudringen und alles zu durchleben war wirklich beeindruckend, aber an manchen Stellen auch sehr ergreifend. Es spielen Emotionen und Gefühle eine große Rolle und so wurde es von dem Autor auch dargestellt. Im Laufe der Erzählung wird deutlich, dass weitere Personen durch ihre Liebe, den Hass aufeinander, Freundschaft und fehlender Vergebung zu der furchtbaren Begebenheit beigetragen haben. Darüber hinaus hat deren Beteiligung weitreichende Auswirkungen bis in die Gegenwart. Nicht unbedingt Höchstspannung, dafür aber echter Psychothrill vom Feinsten. Dieser Stil ist absolut fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite. Es gibt einige unvorhersehbare und sehr überraschende Wendungen in der Story, die das Buch durchgehend spannend und kurzweilig halten. Der Thriller wirkt zuerst wie eine Lebensgeschichte, die sich letztendlich dann doch noch zu einem Thriller entfaltet. Wir begegnen hier echten Wahnsinn und werden von einer Menge Emotionen regelrecht überschwemmt.

Rathgeb ist es sehr gut gelungen bis zum Schluss die subtile Spannung zu erhalten und auch noch eine unerwartete Wendung einzubauen.

Bewertung vom 28.07.2016
Von Anbeginn des Tages / Poldark Bd.2
Graham, Winston

Von Anbeginn des Tages / Poldark Bd.2


sehr gut

Leser ab einem gewissen Alter werden sich noch an die Serie erinnern und haben mit Ross und Demelza mitgelitten, somit ist die Thematik und Inhalt der Bücher „Poldark – Abschied von gestern Bd.1“und „Poldark – Von Anbeginn der Tage Bd.2“ nichts "Neues", wenn auch schön das ganze nun mal in Schriftform vor sich zu haben.
Da ich beide Bücher vorliegen, und gelesen habe konnte ich so einen guten Vergleich zur Serie anstellen. Graham nimmt den Leser gleich zu Beginn in die Handlung mit. Man kann sich nicht trennen von dem Buch, es ist absolut spannend, tiefgründig und mit Gefühl geschrieben. Neben der fiktiven Handlung bekommt man sehr viel über England im Umbruch mit und auch die Liebe wird nicht vergessen, die dem Ganzen einen Hauch von Emotion und Liebenswürdigkeit verleiht. Alles passt sich perfekt einander an. Intrigen tragen dazu bei, dass Spannung ständig gehalten – und noch ausgebaut wird und man kann sich die Situationen sehr bildhaft und real vorstellen, als wäre man dabei gewesen.
Wir lernen in diesen Büchern unterschiedliche Charaktere kennen, die allesamt ohne Ausnahme liebevoll und äußerst authentisch dargestellt worden sind. Graham gelingt es sehr lebendig diese einzelnen Charaktere zu beschreiben, das heisst auch ihre inneren Konflikte und Gefühle. Der Leser sympathisiert schnell mit gewissen Figuren, was von Graham zweifelsfrei gewollt ist. Man kann sich sehr gut auf Grund der Art und Weise des Schreibens in die Welt der Charaktäre hinein versetzen. Graham hat einen leichten, lockeren und in den Bann ziehenden Schreibstil, der einem das Buch sehr schnell auslesen lässt. Ein Skandal folgt dem nächsten und so gerät man in den Strudel der Machenschaften, des Lebens der Familie. Was als nette Romanze beginnt, entwickelt sich zunehmend zu einem Drama mit Intrigen und Skandalen. Diese Bücher zu lesen war also spannend und vergnüglich. Vor allem gelingt es Graham den Leser in eine andere Zeit zu versetzen. Eine Zeit, die eigentlich erst bisschen über zweihundert Jahre zurück liegt. Aber wie anders ging es damals zu. Wie selbstverständlich nehmen wir heute unser Leben, unsere Bildung, unser Annehmlichkeiten. Doch schaut man nur einmal 200 Jahre zurück, so sehen wir, was sich alles seit dem verändert hat. Der einzig negative Punkt ist das doch recht offene Ende. Ich hatte erwartet, dass der erste Teil einer Saga eine abgeschlossene Geschichte ist, und dass der zweite Teil vielleicht von der nächsten Generation handelt. Aber hier haben wir am Ende wirklich noch reichlich Fragen. Wer jedoch echtes Interesse an historischen Hintergründen zur und nach Zeit des siebenjährigen Nordamerikanischen Krieges hat, aber diese gerne gut verdaulich verpackt vor dem Hintergrund einer tollen Familiensaga serviert bekommen möchte, der sollte an diesen Romanen Gefallen finden

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.07.2016
Abschied von gestern / Poldark Bd.1
Graham, Winston

Abschied von gestern / Poldark Bd.1


sehr gut

Leser ab einem gewissen Alter werden sich noch an die Serie erinnern und haben mit Ross und Demelza mitgelitten, somit ist die Thematik und Inhalt der Bücher „Poldark – Abschied von gestern Bd.1“und „Poldark – Von Anbeginn der Tage Bd.2“ nichts "Neues", wenn auch schön das ganze nun mal in Schriftform vor sich zu haben.
Da ich beide Bücher vorliegen, und gelesen habe konnte ich so einen guten Vergleich zur Serie anstellen. Graham nimmt den Leser gleich zu Beginn in die Handlung mit. Man kann sich nicht trennen von dem Buch, es ist absolut spannend, tiefgründig und mit Gefühl geschrieben. Neben der fiktiven Handlung bekommt man sehr viel über England im Umbruch mit und auch die Liebe wird nicht vergessen, die dem Ganzen einen Hauch von Emotion und Liebenswürdigkeit verleiht. Alles passt sich perfekt einander an. Intrigen tragen dazu bei, dass Spannung ständig gehalten – und noch ausgebaut wird und man kann sich die Situationen sehr bildhaft und real vorstellen, als wäre man dabei gewesen.
Wir lernen in diesen Büchern unterschiedliche Charaktere kennen, die allesamt ohne Ausnahme liebevoll und äußerst authentisch dargestellt worden sind. Graham gelingt es sehr lebendig diese einzelnen Charaktere zu beschreiben, das heisst auch ihre inneren Konflikte und Gefühle. Der Leser sympathisiert schnell mit gewissen Figuren, was von Graham zweifelsfrei gewollt ist. Man kann sich sehr gut auf Grund der Art und Weise des Schreibens in die Welt der Charaktäre hinein versetzen. Graham hat einen leichten, lockeren und in den Bann ziehenden Schreibstil, der einem das Buch sehr schnell auslesen lässt. Ein Skandal folgt dem nächsten und so gerät man in den Strudel der Machenschaften, des Lebens der Familie. Was als nette Romanze beginnt, entwickelt sich zunehmend zu einem Drama mit Intrigen und Skandalen. Diese Bücher zu lesen war also spannend und vergnüglich. Vor allem gelingt es Graham den Leser in eine andere Zeit zu versetzen. Eine Zeit, die eigentlich erst bisschen über zweihundert Jahre zurück liegt. Aber wie anders ging es damals zu. Wie selbstverständlich nehmen wir heute unser Leben, unsere Bildung, unser Annehmlichkeiten. Doch schaut man nur einmal 200 Jahre zurück, so sehen wir, was sich alles seit dem verändert hat. Der einzig negative Punkt ist das doch recht offene Ende. Ich hatte erwartet, dass der erste Teil einer Saga eine abgeschlossene Geschichte ist, und dass der zweite Teil vielleicht von der nächsten Generation handelt. Aber hier haben wir am Ende wirklich noch reichlich Fragen. Wer jedoch echtes Interesse an historischen Hintergründen zur und nach Zeit des siebenjährigen Nordamerikanischen Krieges hat, aber diese gerne gut verdaulich verpackt vor dem Hintergrund einer tollen Familiensaga serviert bekommen möchte, der sollte an diesen Romanen Gefallen finden

Bewertung vom 28.07.2016
I Am Death. Der Totmacher / Detective Robert Hunter Bd.7
Carter, Chris

I Am Death. Der Totmacher / Detective Robert Hunter Bd.7


sehr gut

Alle Carter Thriller haben mir bisher super gefallen und dieses macht keine Ausnahme. Der Totmacher ist zwar etwas dick aufgetragen, aber die Story ist zu spannend erzählt um an Realismus zu denken. Das Buch ist so bildhaft beschrieben, das man sich in jede Szene hinein versetzen kann und mitfühlt. Carter zeigt dem Leser wieder neue menschliche Abgründe, die einem auch später noch beschäftigen. Wichtiger als der Fall ist auch wieder das humorvolle Spiel der Protagonisten und dieses ist wieder sensationiell. Und in diesem 7.ten Band der Reihe um Hunter hat Carter seine Figuren richtig lieb gewonnen, und das merkt man. Man muss sicherlich ein klein wenig verrückt sein, um sich solche Stories auszudenken, und als Leser muss man sich auch auf viele verrückte Typen einlassen können. Wenn man an diese Reihe nicht mit reinen Thriller-Erwartungen herangeht, sondern die ganzen Windungen mitnimmt und den Personen ihren Freiraum gibt ist dies dennoch ein sehr gelungener Thriller.
Der Hauptakteur Hunter ist derart menschlich, jeder seiner Gedanken sofort nachvollziehbar, das man als Leser schon nach wenigen Seiten eine Art Beziehung zu ihm aufgebaut hat und zu wissen glaubt was er als nächstes tun könnte. Doch Chris Carter schafft es auch alle anderen Personen lebendig und vor allem lebensnah und nachvollziehbar darzustellen. Schon mit seinen Vorgängern hat Carter bewiesen, dass seine Romane nichts für schwache Nerven oder empfindliche Gemüter sind. Auch Der Totmacher macht da keine Ausnahme, denn die zum Teil sehr detaillierten Beschreibungen sorgen mit Sicherheit dafür das hier wieder eine spannende Fortsetzung vorliegt. Er kann mit einem durchdachten und hochspannenden Thriller überzeugen, der zwar ein paar Seiten benötigt, um den Leser zu fesseln, dann aber von Seite zu Seite besser wird.
Der Verlauf und die Lösung des Falles waren mit Sicherheit vorhersehbar ..., aber ich habe in den vergangenen Jahren festgestellt, dass dies bei fast jedem Thriller, den ich gelesen habe, der Fall war, dennoch hat die "Vorhersehbarkeit" des Plots dem Lesevergnügen in keinster Weise einen Abbruch getan und Auch die Leute, die keine Lust auf auf alle Bücher der Serie haben, kommen gut mit. Der Autor bindet die Vorgeschichte seiner Figuren zwischendurch immer wieder mit ein, was für mich persönlich etwas nervig war, da ich es schon kannte. Doch sind es kleine Sequenzen, die dem Leser die Geschehnisse besser nachvollziehen lassen. Der Totmacher hat so ziemlich alles was man sich von einem guten Thriller nur wünschen kann: Spannung, Nervenkitzel, eine authentische Vorgeschichte, einen guten Stil und schlussendlich auch das nötige Maß an Neuem um zu faszinieren.