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Benutzername: 
BarbaraM
Wohnort: 
Dalberg

Bewertungen

Insgesamt 77 Bewertungen
Bewertung vom 05.10.2021
Weihnachten mit der Maus
ZS-Team

Weihnachten mit der Maus


ausgezeichnet

Eine bunte Schatzkiste zur Weihnachtszeit

Das Buch „Weihnachten mit der Maus“ ist ein herrlich, buntes Sammelsurium an tollen Bastel- und Geschenkideen, feinen Rezepten, allerhand Wissenswertem und vielen Geschichten rund um die Weihnachtszeit. Begleitet wird man beim Lesen von der Maus, dem Elefanten und der Ente. Das Buch ist im Oktober 2021 im ZS Verlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 144 Seiten.
Der Inhalt sprudelt förmlich über vor kreativen und leckeren Ideen und so findet sicherlich jedes Kind ab 5 Jahren etwas Passendes für sich. Grob unterteilt ist das Buch in vier Kapitel entsprechend der vier Kerzen, die am Adventskranz brennen. Im ersten Kapitel beginnt die Vorweihnachtszeit und die Maus und ihre Freunde helfen bei der langen Wartezeit. Im zweiten Kapitel beginnt das große Backen mit den Lieblingsrezepten von der Maus, dem Elefanten und der Ente. Das dritte Kapitel gibt ganz viele kreative Ideen zum Geschenkebasteln für die Liebsten und im letzten Kapitel helfen die Maus und ihre Freunde bei den letzten Vorbereitungen auf das große Weihnachtsfest.
Uns hat der Inhalt des Buches richtig gut gefallen und ganz viele unterschiedliche Inspirationen gegeben. Ganz besonders haben uns die vielen Infotexte rund um das Thema „Weihnachten“ fasziniert. So haben wir beispielsweise etwas über die Geschichte des Adventskalenders, über die bekanntesten Weihnachtslieder und über Weihnachtsbräuche auf der ganzen Welt erfahren, aber auch darüber, warum es denn überhaupt Geschenke zu Weihnachten gibt.
Die weihnachtlichen Brotaufstriche werden wir auf alle Fälle zubereiten und auch die herrlich bunten Weihnachtsbaum-Brownies und die Mandeltaler mit Schokolade. Und auch die ein oder andere Bastelanleitung für ein Geschenk für Oma und Opa haben wir uns schon einmal gemerkt. Ob es wohl der Stern für die Weihnachtsbaumspitze wird oder das glitzernde Schüttelglas oder doch der schwedische Weihnachtswichtel? Pssst – wir verraten es nicht!
Schön ist es auch, dass die Maus, der Elefant und die Ente uns auf jeder Doppelseite begleitet haben. Manchmal haben sie auch ein bisschen Quatsch gemacht und wir mussten ganz schön kichern.
Die Sprache ist leicht und flüssig zu lesen und für Kinder bestens geeignet. Alles lässt sich gut nachvollziehen.

Fazit: Ein schönes Kinderbuch zur Weihnachtszeit mit der Maus, dem Elefanten und der Ente, das sicherlich viele Kinderherzen erobern wird.

Bewertung vom 03.10.2021
Weihnachten mit Christina
Bauer, Christina

Weihnachten mit Christina


ausgezeichnet

Weihnachten kann kommen!

Wieder ist ein herrliches Buch von Christina Bauer erschienen und ich freue mich darüber richtig. Es ist ein Buch voller Ideen rund um Weihnachten: feine süße und auch herzhafte Rezepte, hübsche Bastelanleitungen, herrliche Geschenkideen, wunderschöne Fotos, ein tolles Layout und auch Persönliches von Christina Bauer. Ich mag’s!
„Weihnachten mit Christina“ von Christina Bauer ist 2021 im Löwenzahn-Verlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 240 Seiten im Format DIN A4.

Der Autorin gelingt es mit ihrer klar verständlichen Sprache, ihre Rezepte sofort umsetzbar in die Küche zu bringen.
In diesem Buch findet sicherlich jeder eine weihnachtliche Inspiration, natürlich überwiegen hierbei die Rezepte. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Rezepte nicht allzu schwer, klar strukturiert und nicht zu außergewöhnlich sind. Auch die Fülle der Rezepte hat mich erfreut. Auf jeweils einer Doppelseite wird immer ein Rezept in Textform vorgestellt und oft gibt es hier noch wertvolle Tipps. Auf der anderen Hälfte der Doppelseite ist dann ein passendes, wirklich herrlich anzusehendes Foto zu finden. Es geht von Zimtsternen, Burgenlandkipferl, Kokoskugeln und Lebkuchenknöpfen über Spritzgebäck, Keksmännchen Kürbiskernkipferl zu Nikolaus- und Früchtebrot, weihnachtlichen Schokowürfeln und Weihnachtstorte und vielem, vielem mehr. Eine grandiose Auswahl! Aber auch Herzhaftes ist zu finden, so beispielsweise Knäckebrot im Glas als Geschenkidee und Kräutercracker und eine Kräuterteemischung.
Auch werden anfangs im Buch wichtige Grundlagen gelegt was Grundteige in der Weihnachtsbäckerei anbelangt, Cremes und Füllungen, aber auch auf eventuelle Missgeschicke wird eingegangen. So habe ich erfahren, was man tun kann, wenn der Mürbteig zu kalt, zu weich oder zu klebrig ist, warum es sein kann, dass der Hefeteig nicht aufgeht oder das Spritzgebäck auseinander läuft. Christina hilft hier mit Rat und vielen wertvollen Tipps

Neben den Rezepten und Bastelanleitungen ist das Buch „Weihnachten mit Christina“ mit vielen tollen Fotos von Nadja Hudovernik und Illustrationen von Aimée Wald gespickt. Die Fotos machen richtig Lust auf Weihnachten und den Winter und zudem sind sie ein absoluter Augenschmaus.
Man merkt als Leserin, dass in der Umsetzung sehr viel Herzblut steckt und es sich vielerlei Gedanken darum gemacht wurden. Weihnachten ist einfach eine herrliche, feine und genussvolle Zeit und das merkt man schon auf dem persönlichen Cover mit Christina Bauer.

Fazit: Das Buch „Weihnachten mit Christina“ ist eine wirkliche Schatzkiste mit Rezepten und mehr zur Weihnachtszeit. Ich selbst habe mittlerweile schon einige Rezepte ausprobiert, unter anderem die Burgenlandkipferl und die Schoko-Mandel-Kekse. Beides schmeckt so fein und ist kinderleicht zu backen. Danke für die vielen Rezepte und Inspirationen, liebe Christina Bauer. Wirklich ein sehr empfehlenswertes Buch!

Bewertung vom 14.09.2021
So wie du mich kennst
Landsteiner, Anika

So wie du mich kennst


ausgezeichnet

Ein aufrüttelnder, moderner Roman um zwei Schwestern, die sich lieben und sich dabei so nahe und gleichzeitig auch fern sind

„So wie du mich kennst“ von Anika Landsteiner ist ein moderner Familienroman und ist 2021 im Verlag Fischer Krüger erschienen. Das Buch umfasst in der Taschenbuchausgabe 352 berührende Seiten.

Das Leben ist bunt, vielschichtig, geheimnisvoll, überraschend, komplex.
Und genau darum geht es auch im Roman von Anika Landsteiner. Karla bringt die Urne mit der Asche ihrer Schwester Marie nach Hause. Marie ist bei einem Unfall in New York gestorben und Karla regelt die Angelegenheiten dort. Gleichzeitig begibt sie sich in Maries Welt und stellt überraschendes fest. Wer war ihre Schwester? Sie waren sich doch so nahe oder etwa doch nicht? Karla gerät ins Grübeln über Marie, die Familie, sich selbst…

Annika Landsteiner hat hier einen tollen Schreibstil gefunden: tiefgründig und eindringlich und dabei flüssig, unterhaltsam, sanft und mitfühlend. Die Buchseiten sind bei mir nur so dahingeflogen und ich habe das Buch sehr genossen und voller Spannung verfolgt. Ich habe mitgefiebert, mitgelacht und mitgeweint und ich konnte mich wunderbar in die beiden Schwestern, die fein herausgearbeitet sind, hineinversetzen.
Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte immer abwechselnd aus Karlas und Maries Sicht erzählt wird und man so beiden sehr nahe kommt.

Fazit: Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter. Es hat mich gut unterhalten, hat mich schmunzeln lassen, nachdenklich gestimmt und im Augenwinkel saß auch die ein oder andere Träne. Ein guter Roman!

Bewertung vom 13.09.2021
Junge mit schwarzem Hahn
vor Schulte, Stefanie

Junge mit schwarzem Hahn


ausgezeichnet

Ein ganz besonderer Junge, der Hoffnung ins Dunkel bringt

„Junge mit schwarzem Hahn“ ist der meiner Meinung nach herausragende Debütroman von Stefanie vor Schulte. Er ist 2021 im Diogenes Verlag erschienen und umfasst 224 packende Seiten.
„Zugvögel“ in ein bestimmtes Genre einzuordnen fällt mir sehr schwer. In meinen Augen ist er eine Mischung aus Kriminalroman, Liebesgeschichte und Ökodystopie.

Die Autorin Stefanie vor Schulte erzählt in ihrem Buch auf berührende Art und Weise die Geschichte von Martin, einem elfjährigen Jungen, der nichts anderes mehr besitzt als seinen schwarzen Hahn. Seine Familie lebt nicht mehr. Er wird im Dorf gemieden und wenn dann eher schlecht behandelt, da er dort als anders und sonderlich gilt. Tatsächlich ist Martin aber ausgesprochen klug und hat mehr Verstand als jeder der Dorfbewohner, ist feinfühlig und empathisch, beobachtet ganz genau und durchschaut so die Verhaltensweisen seiner Mitmenschen. Zum Glück läuft im eines Tages der Maler über den Weg. Mit ihm verlässt er das Dorf und er macht sich auf den Weg, den Reiter zu finden, der immer wieder Kinder entführt.
Die Zeit, in der die Geschichte spielt ist nicht näher bestimmt. Es ist eine düstere, dunkle Zeit, in der der Stärkere das Vorrecht hat, in der der Aberglaube eine große Rolle spielt. Die Angst vor dem Teufel ist allgegenwärtig. Die Atmosphäre ist geheimnisvoll, fast märchenhaft, abschreckend, dunkel, menschliche Abgründe tun sich auf, Mitgefühl ist ein seltenes, verstecktes Gut und lediglich Martin und sein ihm treuer Hahn stellen ein Licht am Horizont dar.
In meinen Augen ist Martin ein wahrer Held. Er lässt den Leser an das Gute im Menschen glauben, an das Mitgefühl, die Freundschaft und an das gegenseitige Vertrauen, auch wenn der Hass und die Gewalt scheinbar vorherrschen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Der Schreibstil von Stefanie vor Schulte ist eindringlich und klar. Ihre Sätze meist kurz und sehr ausdrucksstark. Sie nutzt häufig Metaphern, die teilweise auch ungewöhnliche und verwirrende Bilder im Kopf des Lesers entstehen lassen. Ihre Sprache transportiert die vorherrschende Stimmung sehr gut und die gesamte Geschichte um Martin lässt sich hervorragend schnell lesen.

Ich spreche eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch aus. Es ist eindringlich und tiefsinnig, düster und packend, gefühlsvoll und märchenhaft, auch sonderbar, grausam und manchmal wunderlich.
Ein wirklich faszinierender und gelungener Debütroman von Stefanie vor Schulte.

Bewertung vom 14.08.2021
Die Hebamme
Hoem, Edvard

Die Hebamme


ausgezeichnet

Ein wirklich großartiges Portrait der Hebamme Marta Kristine Andersdatter Nesje

„Die Hebamme“ von Edvard Hoem verfasst ist 2021 im Verlag Urachhaus erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 300 Seiten.

Gleich zu Beginn möchte ich anmerken, dass es sich hier um ein wirklich sehr lesenswertes, tiefsinniges und berührendes Buch handelt, das ich schon jetzt zu meinen persönlichen Highlights 2021 wähle.

Marta Kristine Andersdatter Nesje war eine wirklich unglaublich mutige und starke Frau, die sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts zur Hebamme ausbilden ließ und trotz vieler Widrigkeiten ihren Beruf für 50 Jahre in Norwegen ausübte. Marta Kristine Andersdatter Nesje hatte einen starken Willen und für sie war ihr Beruf eine wirkliche Berufung. Sie meisterte aber nicht nur ihn, sondern auch ihren Alltag mit ihrem geliebten Mann Hans und deren elf Kindern. Der Hebamme wurde viel Misstrauen und Anfeindungen entgegengebracht und sie lebte in ärmlichen Verhältnissen. Ihren starken Willen und ihren Glauben an sich selbst gab sie jedoch niemals auf.

Edvard Hoem recherchierte das Leben seiner Ururgroßmutter Marta Kristine Andersdatter Nesje auf beeindruckende Art und Weise und erzählt davon sehr authentisch, klar und detailliert, flüssig, unterhaltsam, tiefsinnig, fast poetisch, berührend… Ach, ich mag gar nicht aufhören, davon zu schwärmen, denn der Schreibstil hat mir einfach so sehr zugesagt und ich habe die ganze Geschichte einfach sehr genossen. Der Autor hat es von der ersten Seite an geschafft, dass ich das Buch eigentlich nicht mehr aus der Hand legen wollte, ich war einfach so sehr in der Welt von Marta Kristine Andersdatter Nesje gefangen und es hat mich wirklich tief berührt. Ich konnte mich wunderbar in die starke Protagonistin hineinversetzen und mit ihr mitfühlen.
Man merkt, dass Edvard Hoem viel Herzblut in sein Buch gesteckt hat und jedes Wort sehr bewusst und voller Gefühl und dem sehr gut recherchierten Wissen geschrieben hat.
Ich habe durch dieses Buch viel über den Beruf der Hebamme vor 200 Jahren erfahren und auch zum Leben auf dem Land in Norwegen zur damaligen Zeit. Dies hat mich sehr bereichert und dieses Buch wird sicherlich noch lange in mir nachwirken.

Fazit: Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter. Es hat mich wunderbar unterhalten, hat mich schmunzeln lassen, nachdenklich gestimmt.
Ein toller Roman, ein wunderbares Leseerlebnis. Vielen lieben Dank hierfür!

Bewertung vom 11.08.2021
Wildtriebe
Mank, Ute

Wildtriebe


sehr gut

Ein authentischer Generationenroman auf dem Lande

Der Generationenroman „Wildtriebe“ von Ute Mank ist im Juli 2021 in der dtv Verlagsgesellschaft erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 288 Seiten.

Drei Generationen von Frauen leben auf dem Bethches-Hof: Lisbeth, die alte Großbäuerin, Marlies, die Schwiegertochter, und Joanna, die Enkelin von Lisbeth und Tochter von Marlies. Diese drei Frauen treffen mit ihren unterschiedlichen Angewohnheiten, Lebenseinstellungen und Ansichten, Werten und Vorstellungen aufeinander, reiben sich aneinander und leben letztendlich Seite an Seite miteinander.

Ute Mank gelingt es in ihrem Roman den Leser durch ihren feinfühligen und fesselnden Schreibstil in den Bann zu ziehen. Ich als Leserin fühlte ab der ersten Seite sowohl was die Höhen als auch die Tiefen von Lisbeth, Marlies und Joanna anbelangt mit und konnte mich gut in die Protagonistinnen hineinversetzen und ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehen. Alle drei Frauen sind starke Charaktere und ich habe es sehr genossen in deren Gedanken einzutauchen. Die Gedanken eröffnen zwar dem Leser die jeweilige Welt der drei Personen, aber leider öffnen sie sich nicht genügend untereinander in der Geschichte, indem sie ihre Gedanken aussprechen, sich ihrem gegenüber öffnen. Und so bleibt das ungesagte Wort auch oft zwischen Marlies, Lisbeth und Joanna stehen und erzeugt eine große Distanz untereinander und oft eine bedrückende Atmosphäre für den Leser. Aber genau so war früher das Leben auf dem Land: die Schwiegertochter hatte sich unterzuordnen und die Älteren hatten das Sagen und so kam es eben auch oft zu Konflikten und Zwistigkeiten bis dann eine Generation die andere ablöste. Über Gefühle wurde nicht bzw. wenig gesprochen und es galt, seiner Arbeit nachzugehen.

Besonders gefallen hat mir, das Ute Mank so authentisch und auch tiefgründig vom Leben auf dem Land erzählt hat und manches habe ich selbst schon so miterlebt bzw. anderweitig erzählt bekommen. Dies hat für mich eine ganz persönliche Nähe mit den Figuren in ihrem Buch erzeugt.

Fazit: Ein eindrücklicher und authentischer Roman mit drei starken Protagonistinnen im Spannungsfeld von Tradition und Moderne.

Bewertung vom 21.06.2021
Viktor
Fanto, Judith

Viktor


ausgezeichnet

Eine berührende, wunderschön geschriebene, faszinierende jüdische Familiengeschichte

In Geertjes Familie wird über das Vergangene nicht gesprochen, es wird geschwiegen, verschwiegen und Geertje, ein neunjähriges Mädchen, fühlt dies – laut und heftig! Sie will wissen und beschafft sich Informationen in einer nahegelegenen Bibliothek über die Gräueltaten, die ihren Verwandten wiederfahren sind. Nur mit einer Person kann sie sprechen, mit Esther, die ebenso zwischen den Bücherregalen sitzt. Hier werden Ahnungen und Gedanken zu Wörtern.
Mit 20 Jahren hält Geertje das Unausgesprochene in der Familie nicht mehr aus. Sie flieht als Judith nach Nimwegen und begibt sich auf die Suche nach ihrer Identität, ihrer Familiengeschichte und nach dem toten Viktor, dem einst so großherzigen, lebenslustigen Bruder des Großvaters.

Judith Fanto gelingt es in ihrem Debütroman den Leser durch ihren feinfühligen, ehrlichen, auch humorvollen und immer eindrücklichen Schreibstil in den Bann zu ziehen. Sie erzählt den Familienroman vor ihrem autobiografischen Hintergrund.
Judith Fanto wechselt ihre Geschichte mithilfe zweier Handlungssträngen ab: das Leben von Geertje und das von Viktor.

Fazit: Ein feinfühliger, manchmal harter, ehrlicher, aber auch humorvoller, interessanter und sehr lesenswerter Roman. Er hat mich sehr berührt und bereichert und klingt stark in mir nach. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter!

Bewertung vom 07.05.2021
Der Verdacht
Audrain, Ashley

Der Verdacht


ausgezeichnet

Ein schockierender und gleichzeitig faszinierender Roman

„Der Verdacht“ von Audrey Audrain ist 2021 im Penguin Verlag erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 320 spannungsgeladene Seiten.

„Ich war so enttäuscht, dass sie mein Kind war“ - mit diesem Satz beschreibt Blythe ihr Gefühl, als sie ihr erstes Baby namens Violet auf die Welt bringt. Blythe ist mit Fox verheiratet und die Geburt von Violet stellt ihre Welt auf den Kopf. Blythe fällt es schwer, eine Bindung zu Violet aufzubauen und ihr gelingt es nicht, sie zu lieben. Dies ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass sie selbst eine tiefe Mutter-Kind-Bindung niemals kennen lernen durfte. Blythe macht sich selbst große Vorwürfe, hadert mit sich, ist enttäuscht, zweifelt an sich selbst, ist sehr einsam und wird auch von angstvollen und mörderischen Gedanken getrieben und dabei sollte sie doch eine glückliche und zufriedene junge Mutter sein.
Audrey Audrain nimmt den Leser offen und schonungslos ehrlich mit auf die Reise in die Abgründe von Blythe’s Welt. Die Rolle als junge Mutter wird bis in die tiefsten Tiefen beleuchtet. Dies ist auf der einen Seite faszinierend, auf der anderen Seite aber auch zutiefst schockierend und verstörend. Und ich denke, dass es gerade diese Wechselseitigkeit so fesselnd macht. Ich persönlich bin in einen absoluten Sog des Buches geraten.
Die Sprache von Audrey Audrain im Buch ist kurz und prägnant, teilweise hart und auch dies trägt sicherlich zu der kaum auszuhaltenden Spannung bei.
Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, aber es ist sicherlich nichts für weiche Gemüter.

Bewertung vom 19.04.2021
Das Flüstern der Bienen
Segovia, Sofía

Das Flüstern der Bienen


sehr gut

Eine kostbare und faszinierende Familiengeschichte

Bei dem Buch „Das Flüstern der Bienen“ handelt es sich um einen Familienroman von Sofia Segovia, der in Deutschland im Jahr 2021 im List Verlag der Ullstein Buchverlage erschienen ist und in der gebundenen Ausgabe 480 Seiten umfasst. Übersetzt wurde der Roman aus dem mexikanischen Spanisch von Kirsten Brandt. Im Original ist er bereits im Jahr 2015 erschienen.

Die Familiensaga spielt im Mexiko zu Beginn des 20. Jahrhunderts und startet mit dem Auffinden des von einem Bienenschwarm umgebenen Babys Simonopio unter einer Brücke. Zum Erstaunen des ganzen Dorfes überlebt der Findeljunge und wird von der Familie Morales aufgenommen. Umgeben von seinen Bienen wächst Simonopio heran, erlebt die Zeit der mexikanischen Revolution, die spanische Grippe und wacht über seine Familie. Simonopio ist allerdings nicht nur von Menschen umgeben, die es gut mit ihm meinen. Manchen ist er aufgrund seiner speziellen Gabe und auch seiner körperlichen Entstellung nicht ganz geheuer…

Sofia Segovia gelingt es in ihrem Roman den Leser durch ihren feinfühligen, poetischen und harmonischen Schreibstil in den Bann zu ziehen. Ich als Leserin konnte mich so ab der ersten Seite auf die wunderbar ausgearbeiteten Charaktere und die Familiengeschichte einlassen. Simonopio ist mir durch seine besonders feinfühlige Art schnell ans Herz gewachsen und der wilde, kleine Francesco sprudelt so herrlich voller Lebensfreude. Aus der Sicht dieses mittlerweile alt gewordenen Francescos wird auch die gesamte Geschichte erzählt. Einen sehr starken und faszinierenden Charakter stellt auch Beatriz Cortés de Morales, die Ziehmutter von Simonopio, dar. Ihr gelingt es, eine Balance zwischen Tradition und Moderne zu halten und so wichtige Entscheidungen für ihre Familie und die Zukunft zu treffen.

Ein kleiner Kritikpunkt von mir ist es, dass der Leser letztendlich nicht erfährt, warum der Junge von den Bienen umgeben ist - aber vielleicht ist dies eben der unerklärliche, magische Pinselstrich.

Fazit: Ein Roman, der es auf wunderbare Art und Weise schafft die Realität mit ein bisschen Magie zu würzen und so zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis wird. Mich hat der Roman sehr gut unterhalten.

Bewertung vom 08.04.2021
Vardari - Eisenwolf (Bd. 1)
Pettersen, Siri

Vardari - Eisenwolf (Bd. 1)


ausgezeichnet

Ein nordische angehauchtes Fantasy-Epos der Extra-Klasse - was für ein unglaublich gutes Buch!

„Vardari - Eisenwolf“ ist der grandiose Auftakt der nordischen Vardari-Reihe von Siri Pettersen.
Es umfasst in der gebundenen Ausgabe 544 Seiten und ist im Arctis Verlag 2021 erschienen.

Siri Pettersen schafft es wieder einmal, eine unfassbar spannende Geschichte in einer fantastischen Welt zu erschaffen. Sie schreibt flüssig, auf jeder Seite absolut spannend, sehr bildhaft und wortgewaltig. Man kann sich fast nicht vom Buch losreißen und ist regelrecht süchtig nach mehr. Siri Pettersens Schreibstil lässt den Leser nicht mehr aus ihren Fängen. Was auf der einen Seite noch felsenfest geglaubt wurde, wird - aus einer neuen Perspektive beleuchtet - plötzlich angezweifelt und zieht den Leser absolut und gekonnt in den Bann. Der Spannungsbogen ist durchgehend hoch und der Handlungsverlauf überrascht immer wieder durch die unvorhersehbaren Wendungen und durch den unfassbaren Ideenreichtum.
Ich habe dieses Buch so sehr geliebt, wie bereits auch schon die Rabenring-Trilogie und hoffe, dass die Fortsetzung bald erscheinen wird.
Meine Erwartungen an das Buch wurden mehr als erfüllt. Über den Inhalt möchte ich gar nicht so viel verraten: Im Mittelpunkt des Buches steht die starke weibliche Protagonistin Juva. Sie ist 19 Jahre alt, stammt aus einer Blutleser-Familie und hat als Kind scheinbar den Teufel gesehen. Dieses Erlebnis hat sie sehr geprägt. Jetzt steckt sie mitten in den Verstrickungen der Seidagilde der Blutleserinnen und den Ewigwährenden, den sogenannten Vardari…

Fazit: Ich kann dieses Buch jedem Fantasy-Fan nur richtig ans Herz legen. Es bietet auf jeder Seite Spannung pur und man möchte es einfach nicht mehr aus der Hand legen.
Für mich ist es ein absolutes Buch-Highlight und ich hoffe sehr, dass es eines Tages verfilmt wird.