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Sulzbach

Bewertungen

Insgesamt 141 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2025
Jarawan, Pierre

Frau im Mond


sehr gut

Lilit, die Enkeltochter von libanesischen Einwanderern in Montreal, Kanada, versucht mit Hilfe ihres Großvaters ihre Familiengeschichte zu rekonstruieren. Besonders ihre Großmutter Anoush, die schon vor ihrer Geburt gestorben ist, fasziniert sie. Ihre Nachforschungen führen sie in den Libanon der Gegenwart. Die Einflechtung geschichtlicher Ereignisse der letzten hundert Jahre in eine fiktive Erzählung ist vielschichtig und informativ. Was meinen persönlichen Lesefluß etwas gebremst hat, sind die viele Sprünge zwischen den Zeitebenen. Mal erinnert sich Lilith an ihre Kindheit und Erzählungen aus dieser Zeit, dann befindet man sich in der Jugend der Großeltern und gleich darauf in der Gegenwart, wo wieder Spuren der vorangegangenen Generationen gesucht werden. Das wird dann schon manchmal anstengend zu lesen.

Bewertung vom 08.05.2025
Andrea, Jean-Baptiste

Was ich von ihr weiß


ausgezeichnet

"Was ich von ihr weiß" von Jean- Baptiste Andrea handelt in der Zeit von 1904 bie 1986 in Italien. Die Hauptpersonen sind zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Einerseits ein kleinwüchsiger, mitteloser Bildhauer, der von der Familie Orsini protegiert wird und andererseits die hochintelligente Viola Orsini, die als Frau in der männerdominierten Gesellschaft ausgegrenzt wird. Beide lernen sich im jugendlichen Alter fern der Koventionen kennen und entwickeln eine lebenslange Freundschaft. Ein faszinierend beschriebenes Stück Zeitgeschichte, welches sowohl die geschichtlichen Aspekte ( 1. Weltkrieg, Aufstieg der Faschisten, Rolle der katholischen Kirche und 2. Weltkrieg) als auch die gesellschaftlichen Vorgaben und Zwänge eindringlich vor Augen führt. Sehr angenehm zu lesender Schreibstil.

Bewertung vom 08.05.2025
Kinkel, Tanja

Im Wind der Freiheit (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Im Wind der Freiheit" thematisiert die Rolle und Beteiligung von Frauen während der Aufstände in Deutschland zwischen 1835 und 1849. Dabei wird deutlich wie unterschiedlich die Ziele der einzelnen am Aufstand beteiligten Personengruppen waren und wie wenig Einfluß und Möglichkeiten Frauen in dieser Zeit hatten. Besonders interessant finde ich, das die beiden Hauptpersonen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kommen. Louise Otto ist gebildet und vermögend, muß aber trotzdem gegen die Bevormundung durch die Männergesellschaft kämpfen. Sie treibt der Wunsch nach Gleichberechtigung. Susanne kommt aus dem Bauern- und Arbeitermilieu und möchte gerne an der miserablen Lebenssituation dieser Gesellschaftsschicht etwas ändern. Natürlich verfolgen die beteiligten Männer davon abweichende Ziele, die veil mit Macht zu tun haben. Lesenswerter Roman über eine turbulente Zeit.

Bewertung vom 08.05.2025
Blum, Susann

Mystery Eye


sehr gut

Dieser ansprechende Jugendroman von Susann Blum streift viele Themen, die für Jugendliche von Bedeutung sind. Zunächst einmal den Wandel vom Kind zum Jugendlichen mit seinen vielen Veränderungen und Unsicherheiten. Dann werden die Vorurteile und Unterschiede zwischen den sozialen Verhältnissen beleuchtet. Als drittes dann noch die fehlende Akzeptanz der Unterschiedlichkeit und des nicht "Normalen". Durch diese Vielfältigkeit wird dann keiner dieser Themenbereiche vollständig behandelt und auf den Punkt gebracht, was ein bischen Schade ist. Vielleicht bringt der zweite Band da noch die ein oder andere Aufkärung. Ansonsten gefällt mir der Schreibstil sehr gut. Es macht auch als Erwachsener Spaß, dieses Mystery-Buch zu lesen. Das Cover finde ich wirklich gelungen und sehr ansprechend. Es macht neugierig auf den Inhalt.

Bewertung vom 08.05.2025
Moriarty, Liane

Vorsehung


sehr gut

Der Roman " Vorsehung" von Liane Moriaty hat einen sehr faszinierenden Ansatz: Eine Frau macht während eines Fluges in Australien für verschiedene Passagiere in unterschiedlichen Lebenssituationen eine Aussage zu deren Todesart und Todeszeitpunkt. In der Folge wird zum einen eindrucksvoll beschrieben, wie die einzelnen Personen mit der Vorhersage umgehen. Das ist sehr unterschiedlich und wirkt sich teils negativ und teils positiv auf ihr Leben aus. Auf der anderen Seite gibt es einen Rückblick auf den Lebenslauf der Frau Cherry, die die Vorhersagen getroffen hat und die ein wildbewegtes Leben geführt hat. Der Schreibstil ist ansprechend, allerdings fand ich die eingefügten rhetorischen Fragen, wenn Cherry von ihrer Vergangenheit berichtet, nicht immer passend oder lustig. Lesenswert mit einem überaschenden Ende.

Bewertung vom 01.04.2025
Henríquez, Cristina

Der große Riss


ausgezeichnet

Der Panamakanal, der es auch heute noch manchmal in die Nachrichten schafft, wenn ein Schiff stecken bleibt oder Donald Trump denselben für sich beansprucht, ist tatsächlich schon über 200 Jahre alt. Wie es zum Bau des Kanals kam und welche sehr unterschiedlichen Personen davon betroffen waren, das beschreibt dieser informative Roman. Das sind auf der einen Seite die europäischstämmigen Nordamerikaner, die wegen Geld, Macht und Profilierung nach Panama gekommen sind. Zur Ausführung der körperlichen Arbeit haben diese viele Mittelamerikaner angeworben, die dort allerdings als Menschen 2. Klasse leben. Als drittes gibt es noch die Einheimischen, die dem Bau mit unterschiedlichen Gefühlen gegenüberstehen. Aus allen diesen Personengruppen gibt es in diesm Buch Charaktere, sodaß man einen schönen Einblick in das Zeitgeschehen bekommt.

Bewertung vom 01.04.2025
Höller, Miriam

Das Leben ist ungerecht


ausgezeichnet

Dieses Buch von Miriam Höller ist ein Erfahrungsbericht und Lebensratgeber in einem. Durch einen Unfall und den kurz darauf folgenden Tod des geliebten Partners aus dem liebgewonnenen Leben geworfen zu werden ist schon sehr extrem und fordernd. Dabei auch noch in der Öffentlichkeit zu stehen, verschlimmert die Situation deutlich. Das Miriam Höller trotzdem einen Weg für sich zurück in ein erfülltes Leben gefunden hat, ist erstaunlich und kann für die Leser eine Richtschnur zur Bewältigung eigener Krisen werden. Für mich hat die Erzählung ein Happy End der besonderen Art: Einen Weg gefunden zu haben, der sie das Leben mit seinen Tiefen und Höhen annehmen läßt und vorallem zu akzeptieren, das man nicht dauerhaft in den größten Glücksgefühlen verharren kann. Das Leben ist immer in Bewegung und man ist gut beraten nicht dagegen anzukämpfen.

Bewertung vom 01.04.2025
Zons, Achim

Von Schafen und Wölfen


sehr gut

Der Thriller " Von Wölfen und Schafen" entwickelt das Szenario, welches entstehen könnte, wenn eine deutschen Zeitung brisante Informationen über einen bedeutenden amerikanischen Politiker zugespielt bekäme. Das komplexe Geflecht derer, die auf die Veröffendlichung Einfluss nehmen wollen, ist faszinierend und schreckt vor Morden nicht zurück.Allerdings hat das Buch wohl schon zwei Vorgängerbände, auf die ab und zu Bezug genommen wird. Da fehlt dann manchmal das Vorwissen, um das Agieren der Charaktere einschätzen zu können. Die Thematik auf der Basis von lebenden Personen, die ins Fiktive gezogen werden und dort agieren, finde ich spannend, denn das "was wäre wenn Spiel" auf der Grundlage wahrer Ereignisse der jüngsten Vergangenheit lässt den Leser den Thriller realer empfinden. Insgesamt ein gelungenes Buch.

Bewertung vom 01.04.2025
Kiss, Nikoletta

Rückkehr nach Budapest


sehr gut

Marta und ihre Cousine Theresa sind charakterlich sehr gegensätzlich und seit frühester Kindheit befreundet. Als die beiden sich in Ostberlin in den gleichen Mann verlieben, wird diese Freundschaft auf eine Harte Probe gestellt. Der Roman wird leider nur aus der Sicht von Marta erzählt. So kommt man ihr sehr nah, hat aber auf ihre Cousine und den Mann ihrer beider Träume nur einen eingeschränkten Blick. Hier hätte mir ab und zu ein Wechsel der Perspektiven gefallen. Dann hätte man die Aktionen der beiden vielleicht besser verstehen können. Die Lebensumstände in Ungarn (Stadt und Land) und in Ostberlin vor dem Fall des eisernen Vorhangs werden sehr eindringlich beschrieben und vor allem auch die Unterschiede zwischen einem Leben im vergleichsweise freien Ungarn und dem eher strengen Ostdeutschland herausgearbeitet.

Bewertung vom 26.01.2025
Cross, Ethan

Racheritual


ausgezeichnet

Ethan Cross beginnt mit diesem Buch eine neue Reihe mit neuen Ermittlern.Mir persöhnlich gefällt dieses interessante, sehr gegensätzliche Duo sehr gut: Auf der einen Seite der ehemalige Polizeicop Kincaid, der sich bei der Polizei nicht mehr wohl gefühlt hat und jetzt möglichst gewaltlos als Privatdetektive arbeitet und auf der anderen Seite Corin, ein ehemaliges Gewaltopfer aus einem anderen Thriller, die Baxter Kincaid mit ihrer Schlagkraft zur Seite steht. Der eigentliche Fall reicht in Baxters Vergangenheit als Polizist zurück und ist bis zum Schluß spannend und mitreißend. Obwohl der Bösewicht schon ziemich zu Anfang feststeht, kommt es immer wieder zu überaschenden Wendungen, sodaß ich beim Lesen nur ungern pausiert habe. Das Eintauchen in die nordische Mythologie hat Spaß gemacht. ich freue mich schon auf die Fortsetzung.