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Benutzername: 
Sue
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HBN
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Bewertungen

Insgesamt 68 Bewertungen
Bewertung vom 29.01.2022
Terra di Sicilia. Die Rückkehr des Patriarchen / Die Carbonaro-Saga Bd.1
Giordano, Mario

Terra di Sicilia. Die Rückkehr des Patriarchen / Die Carbonaro-Saga Bd.1


sehr gut

"Terra di Sicilia. Die Rückkehr des Patriarchen" erzählt die Geschichte das Barnaba Cabonaro. Ein Junge, der aus ärmsten Verhältnissen in Sizilien stammt, nicht lesen kann, aber schon frühzeitig einen großen Traum hat - er will reich und der Patriarch einer großen Familie werden.

Barnaba wächst in Sizilien auf, einer wunderschönen Insel inmitten von Zitrus- und Mandarinenbäumen. Die Kluft zwischen Arm und Reich könnte größer nicht sein. Er nutzt von Anfang an jede Chance in seinem Leben, die ihn seinem Traum näher bringen kann. Viele Hürden finden sich auf dem Weg. Einige werden ihn niederwerfen und ihn vor schier aussichtslose Situationen stellen, doch er arbeitet hart, sammelt Erfahrungen für seinen späteren Beruf, er überlebt zwei Weltkriege, die spanische Grippe, einige Intrigen, Verrat und vieles mehr. Zugute kommt ihm dabei auch sein grandioses Verständnis für Zahlen.

Auf dem Weg zum Patriarchen lernt Barnaba Deutschland kennen und lieben. Er wird sein ganzes Leben die deutsche Sprache nicht lernen was ihn aber nicht daran hindert seine Geschäfte erfolgreich zu führen und sich ein Leben in Deutschland aufzubauen. Am Ende seines ereignisreichen Lebens blickt Barnaba zurück auf seine Vergangenheit. Er hat große Triumphe errungen und alles verloren. Er war bettelarm und sehr vermögend, doch am Schluss merkt er, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt...


Das Buch ist in zwei Teile untergliedert. Innerhalb dieser Teile erleben wir immer wieder Zeitsprünge, welche aber ordentlich in Kapiteln unterteilt sind und eine gute Abwechslung beim Lesen bringen und Einblicke in das frühere Leben des Protagonisten ermöglichen.

Etwas verwirrt haben mich zu Beginn des Buches die vielen Namen und die italienischen Begriffe. Man fuchst sich jedoch rein, wenn man sich auf die Geschichte einlässt. Das Buch hat mir einen kleinen Einblick in die Kultur vom damaligen Sizilien gewährt. (Ich fande die Hausgeister trotzdem bis zum Ende gewöhungsbedürftig ;-))
Alles in allem eine gute Geschichte die beweist, dass man im Leben so einges schaffen kann, wenn man nur hart genug dafür arbeitet.

Bewertung vom 27.08.2021
Talberg 1935 / Talberg Bd.1
Korn, Max

Talberg 1935 / Talberg Bd.1


sehr gut

"Talberg 1935" ist der Triologie-Auftakt eines deutschen Autors mit dem Pseudonym Max Korn.

Ich muss gestehen, dass mir der Einstieg in diesen Roman schwer fiel. Allerdings liegt das eher daran, dass ich nicht "am Stück" lesen konnte. Dieser Roman ist nichts für nebenbei. Nach meinem etwas holprigem Start fand ich ihn doch recht spannend. Das Ende habe ich so nicht vorhersehen können und die letzten 170 Seiten waren recht schnell durchgearbeitet. Geholfen hat mir da auch der flüssige und angenehme Schreibstil.

Der Roman ist aufgeteilt in zwei Bücher - das Buch Elisabeth und das Buch Johannes. Die Geschichte spielt in einem kleinen niederbayerischen Ort, in den freiwillig wohl kein Mensch ziehen würde. Düster geht es dort zu und düster ist auch die Zeit, in der wir uns befinden - 1935, der erste Weltkrieg ist zwar vorbei doch Hitler ist an der Macht. Das spürt man auch in Talberg recht deutlich.

Elisabeths Buch beschäftigt sich mit dem Todesfall ihres Mannes, der auch der Dorflehrer war. Dieser hat einen Turm bauen lassen - wofür weiß keiner, doch man munkelt, dass er sich damit seiner Frau, welche als Hexe verschrien ist und nicht ins zeitgemäße Bild einer guten Ehefrau passt, entledigen will. Doch ist er selbst es, der tot am Fuße des Turmes liegt.
Über das Leben der Elisabeth erfahren wir einige Hintergrundinformationen, die erst gegen Ende des Buches richtig Sinn ergeben.

Johannes ist eigentlich tot - glaubt man dem Kriegerdenkmal, welches im Ort steht. Trotzdem taucht er Jahre nach dem Krieg wieder auf. Er ist gezeichnet, körperlich wie auch seelisch und so bildet den zweiten großen Part des Romans.

Mehr möchte ich an dieser Stelle auch fast nicht sagen - es würde zu viel zu verraten.
Nur so viel: Es hat sich gelohnt und ich bin gespannt wie es in den Folgeteilen weitergehen wird, die einige Zeit danach spielen werden, nämlich 1977 und 2022.
Die Geschichte an sich ist meiner Meinung nach abgeschlossen.

Bewertung vom 30.07.2021
Bad Castro
Brooks, Kevin

Bad Castro


weniger gut

"Bad Castro" ist das erste Buch, welches ich von Kevin Brooks gelesen habe, wobei es mir mit seinen etwa 200 Seiten eher wie eine Kurzgeschichte vorkam.

Die junge Polizistin Judy nimmt in einer unruhigen Nacht den Gang-Anführer "Bad Castro" in Gewahrsam. Die herrschenden Krawalle, der Hass der Gangs untereinander und auf die Polizei sowie die Tatsache, dass es sich um den berüchtigten "Bad Castro" handelt bereiten dem Gefangenentransport schon bald ein jähes Ende. Judy und Castro entkommen nur mühsam einem Anschlag und unterstützen sich bei ihrer Flucht, denn es geht um Leben und Tod. Castro hat zwar Freunde, aber ebensoviele Feinde und July ist Polizistin, was in dieser Nacht auszureichen scheint, um gelüncht zu werden.

Nach und nach erfährt der Leser ein bisschen von Judys Vergangenheit und lernt die Beweggründe hinter ihrer Jobwahl kennen.
Castro erweist sich da schon als etwas komplexer, zumal er sehr jung sein muss und dennoch eine so hohe Stellung innerhalb seiner Gang und einen gewissen Ruf hat.


Der Schreibstil war okay, was mir das Lesen erleichterte. Die Figuren waren für mich jedoch großteils unnahbar und fade. Ich mag Personen mit Charakter und der konnte sich für mich hier nicht rausbilden. Die Protagonisten erschienen mir eher langweilig, ich konnte jedenfalls keinen richtigen Zugang finden.

Auch die Story an sich war für meinen Geschmack recht einfach gestrickt und konnte mich nicht mitreißen. Das Ende war für mich nicht vorhersehbar, was dann wieder einen Pluspunkt bringt.

Mich persönlich hat auch gestört, dass ich lange nicht wusste, wo die Geschichte überhaupt spielt. Vielleicht habe ich versehentlich drüber gelesen, die Erleuchtung kam für mich jedenfalls erst sehr spät. Nicht, dass es wichtig für die Story wäre – ich denke, die Situation lässt sich gut auf andere Orte übertragen. Es geht wohl eher um die Kernfrage, was wann richtig ist und wie schnell gut und böse miteinander verwischen können.

Fazit: Leider konnte mich der Thriller nicht überzeugen. Daher nur zwei Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.06.2021
Der Verdacht
Audrain, Ashley

Der Verdacht


sehr gut

„Der Verdacht“ ist ein Roman, der es absolut in sich hat.

Blythe ist schwanger und freut sich schon darauf, Mutter zu werden. Sie hat ganz genaue Vorstellungen, denn sie will ihrem Kind eine bessere Mutter sein, als ihre eigene es ihr war. Doch als sie dann ihre Tochter Violet zum ersten Mal in den Armen hält, fühlt sich einfach alles nur falsch an. Die unendliche Liebe, die sie sich vorgestellt hat, bleibt auch nach einiger Zeit noch aus und je älter Violet wird, umso größer wird Blythes Abneigung gegen den Menschen, der ihr eigentlich der Wertvollste auf der Welt sein sollte.

Sie erkennt abweisende und teils feindselige Wesenszüge an ihrer Tochter, die sie sich nicht erklären kann. Warum ist das Verhältnis zwischen den beiden schlecht, so kalt und böse? Warum hasst Violet sie? Was stimmt nicht mit ihr? Oder bildet sich Blythe das alles nur ein?

Ihrem Mann Fox, der zu Violet ein sehr gutes und liebevolles Verhältnis hat, bleiben die Spannungen zwischen seinen beiden Frauen ebenfalls nicht verborgen. Er kann Blythes ablehnendes Verhalten der eigenen Tochter gegenüber nicht verstehen und nicht tolerieren und so kriselt es nach und nach auch in der Ehe.

Blythe hat keinerlei Rückhalt aus ihrer eigenen Familie, niemanden, mit dem sie reden kann. Sie sehnt sich doch einfach nach einer erfüllten Mutterschaft. Als sie erneut schwanger wird, scheint sich alles zum Positiven zu wenden. Sogar das Verhältnis zu Violet verbessert sich zusehends.

Doch das nächste große Unglück lässt nicht lange auf sich warten und es ist schlimmer als alles zuvor ...

Das Buch wird aus der Perspektive von Blythe erzählt, die ihrem Mann Fox ihre Version der Geschichte schreibt. Die Erzählung erfolgt somit natürlich in der Vergangenheitsform.

Die Autorin sorgt für gelegentliche Unterbrechungen und lockert diesen Brief an Fox mit zeitlichen Rückblicken auf. Der Leser erfährt so mehr über Blythes Kindheit sowie die Geschichte der Frauen aus ihrer Linie. Ist das Unglück ein Schicksal, das alle Frauen ihrer Linie trifft? Nach und nach wird hier ein Schema erkennbar, das Einblicke in die Psyche und Gedanken von Blythe ermöglicht.

Wem Zeitsprünge in die Vergangenheit nichts ausmachen, der wird sich gut unterhalten fühlen, auch wenn diese zunächst vielleicht etwas verwirrend erscheinen. Man muss sich darauf einlassen und konzentriert dabeibleiben.

Das Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven oder ängstliche Gemüter, denn die Thematik, sein eigenes Kind nicht lieben zu können ist ganz schwere Kost und regt stark zum Nachdenken an. Hier wird ein Thema angesprochen, das in der Gesellschaft eher ein Tabu ist.

Auch der starke Kontrast zwischen absolutem Glück und dessen Zerbrechlichkeit wird hier stark hervorgehoben.

Bewertung vom 23.06.2021
Winterland / Juncker und Kristiansen Bd.1
Faber, Kim;Pedersen, Janni

Winterland / Juncker und Kristiansen Bd.1


ausgezeichnet

Selten schafft es ein Buch, mich mit den ersten 10-15 Seiten 100%-ig zu packen. Kim Faber und Janni Pedersen ist dies mit ihrem Debütroman "Winterland" jedoch gelungen!

Ein schrecklicher Anschlag auf dem Kopenhagener Weihnachtsmarkt fordert einige Menschenleben. Signe Kristiansen ermittelt mit ihren Kollegen in dem Fall, denn ein Terroranschlag liegt nahe. Die Ermittlungen stocken jedoch, was nahelegt, dass hier Profis am Werk sind.

Der Ermittler Martin Juncker ist strafversetzt. Gut, dass es in seinem Heimatdorf ab sofort eine Polizeistelle gibt. Grund für jene ist unter anderem ein Flüchtlingsheim. Schlimm genug, dass die Anwohner generell gegen ein solches Heim waren. Doch jetzt steht der Vorwurf einer Vergewaltigung im Raum. Was ist dran? Das muss Juncker klären und erhält Unterstützung von zwei neuen Kollegen.
Doch schnell werden seine Prioritäten neu gesetzt, denn es geschieht ein schockierender Mord.

Zusätzlich zu den aktuellen Ereignissen und der unmöglichen Wetterlage haben die beiden Protagonisten natürlich noch ihre eigenen Päckchen zu tragen.
Signe hat Eheprobleme, die sie belasten. Beruflich hat sie einige Differenzen mit einem direkten Kollegen.
Juncker, der ihr Halt hätte geben können, ist strafversetzt und kümmert sich um die neue Wache und seinen demenzkranken Vater. Auch seine Ehe bröselt.

Erst, als die beiden zufällige Hinweise erhalten und wieder in Kontakt miteinander treten, scheint eine Lösung in greifbare Nähe zu rücken.


Ich fand den Schreibstil sehr angenehm und flüssig. Der Krimi hat einen gut strukturierten und übersichtlichen Aufbau – nach Tagen. Erzählt wird abwechselnd, sodass die Ermittlungen von Singe und Juncker parallel laufen.

Lediglich das Ende des Buches fand ich etwas frustrierend, da nicht alle Ereignisse restlos aufgeklärt wurden. Aber Fortsetzungsromane um das Ermittlerduo Signe Kristiansen und Martin Juncker sind geplant. Es bleibt also spannend!

Bewertung vom 16.02.2021
Klima
Klass, David

Klima


sehr gut

„Klima - Deine Zeit läuft ab“ von David Klass ist ein Thriller, der mich von Anfang an angesprochen hat.
Das Cover, das Thema, der Schreibstil, der Aufbau des Buches... Für mich definitiv gelungen!

Die Beweggründe des Terroristen, nach dem hier gefahndet wird, sind klar und verständlich. Es geht ihm darum, den Planeten Erde zu retten. Die Zeit, in der wir das Ruder herumreißen können, läuft langsam aber sicher ab. Die Klimaerwärmung, das weltweite Artensterben, das Abschmelzen der Pole sind nur einige seiner Beweggründe.
„Green Man“, wie der Gesuchte allgemein genannt wird, hat es sich zum Ziel gemacht, für den Erhalt der Erde zu kämpfen. Leider ist es so, dass dies nicht ohne Verluste machbar ist. Und seine Vorgehensweise ist radikal. Alles, was dem Planeten schadet muss eliminiert werden. Dabei will er ein ganz klares Zeichen setzten, kann aber natürlich nicht auf jeden einzelnen Rücksicht nehmen...

Ihm ist klar, dass er alleine die Welt nicht retten kann. Aus diesen Grund macht er seine Abschläge publik und hat schon bald viele Anhänger und Fans, die seine Vorgehensweise bejahen und die Allgemeinheit auffordern zu reagieren.

Seine Vorgehensweise ist präzise geplant. Er hinterlässt fast keine Spuren. Der Junge FBI Agent Tom Smith kommt ihm jedoch nach und nach auf die Spur. Er kann sich in Green Man hineinversetzen und versteht auch dessen Beweggründe. Das bleibt natürlich nicht ohne einen gewissen inneren Konflikt...

Alles in allem ein gelungener Thriller. Das Thema finde ich sehr aktuell. Das Buch regt zum Nachdenken an.
Die Personen finde ich interessant. Ich könnte mir gut vorstellen, dass hier noch mehr folgen könnte.

Bewertung vom 22.12.2020
Geiger / Geiger-Reihe Bd.1
Skördeman, Gustaf

Geiger / Geiger-Reihe Bd.1


gut

„Geiger“ von Gustaf Skördeman ist für mich ein Politik-Thriller.

Ergänzend zum Klappentext:
Die Kommissarin Sara Nowak - Hauptperson der Story - ist mit ihrem Leben - beruflich wie privat - nicht so ganz zufrieden.

Der kaltblütige Mord am ehemaligen TV-Star Onkel Stellan, der von allen verehrt und geliebt wurde, wird schnell zu einer persönlichen Angelegenheit. Schließlich hat sie ihre Kindheit mit dessen Familie verbracht.
Die Tatsache, dass sie dem Ermittlungsteam nicht angehört, macht ihr Leben auch nicht leichter.

Bei ihren privaten Nachforschungen stößt sie auf Details, die ihr ganzes Bild zerstören und ebenfalls stark an ihrer Vergangenheit rütteln.
Sie stößt auf Informationen, die auch sie in große Gefahr bringen.

Ich muss sagen, dass das Buch immer wieder Wenden hatte, die für Spannung und Abwechslung sorgten.
Auch wusste ich bis zum Schluss wirklich nicht, wie sich die Geschichte weiter entwickelt.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich letztlich noch ganz genau folgen konnte. Es ging dann doch drunter und drüber.

Für mich fehlte ein „richtiger“ Abschluss. Ich hätte mir noch zwei bis drei Seiten mit einem ausführlichem Ende gewünscht. Das war sehr abrupt aus.

Wer auf Verschwörungen steht ist sicher gut beraten. Ich bin leider nicht ganz warm geworden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.09.2020
Das Netz / Island-Trilogie Bd.1
Sigurdardottir, Lilja

Das Netz / Island-Trilogie Bd.1


sehr gut

„Das Netz“ ist der spannende Auftakt zur Island-Trilologie von Lilja Sigurdarddottir.

Sonja ist eine junge Mutter, die das Sorgerecht für ihren Sohn Tomas verloren hat.
Mit der Trennung von ihrem Exmann steht sie von heute auf morgen mittellos da, zumal diese alles andere als gut lief und so hat sie nur einige Wochenenden mit ihrem Sohn, dem wichtigsten Menschen in ihrem Leben.

Sie setzt also alles daran, um ihre Situation irgendwie zu verbesserten und rutscht in ein Netz von Kriminalität, aus dem sie nur schwer entkommen kann. Wie tief sie in der ganzen Sache drin steckt und wer die Strippen zieht, wird ihr erst nach und nach bewusst.
Die Justiz ist ihr bereits auf der Spur und schnell wird klar, dass sie bald handeln muss um überhaupt eine Chance auf ein halbwegs normales Leben mit ihrem Sohn zu haben...

Mir gefällt der Aufbau mit den vielen recht kurzen Kapiteln sehr gut!
Es gibt nicht nur Sonja, sondern auch einige weitere Personen, die für Abwechslung und eine gute Hintergrundstory sorgen. Das verleiht dem ganzen Konstrukt noch mehr Tiefgang und sorgt für genug Abwechslung und Spannung.

An mancher Stelle hätte ich mir gerne mehr Details gewünscht, es tut der Geschichte aber keinen Abbruch. Ich denke auch, dass in den Folgeteilen einige Punkte und Zusammenhänge noch klarer werden.

Nun warte ich gespannt auf die Fortsetzung „Die Schlinge“ und bin gespannt, wie es mit Sonja, Agla, Bragi und Co. weitergeht.

Bewertung vom 04.05.2020
Vardo - Nach dem Sturm
Hargrave, Kiran Millwood

Vardo - Nach dem Sturm


gut

"VARDO – Nach dem Sturm" ist ein Roman, der um 1617 in Norwegen spielt und auf wahren Begebengeiten beruht. Die Geschichte selbst ist fiktiv, auch wenn einzelne Charaktere tatsächlich existiert haben.

Eine der beiden Protagonistinnen ist Maren. Eine junge Frau, die einen plötzlichen und heftigen Sturm heraufziehen sieht. Und zwar genau an der Stelle des Meeres, an der vierzig Männer ihres Dorfes, darunter auch ihr Vater, ihr Bruder und ihr Verlobter gerade fischen.
Alle sterben. Zurück bleibt ein Dorf voller Frauen.

Wenige Zeit später wird das Erscheinen eines Kommissar bekannt gegeben. Noch ahnt niemand, was das für Folgen haben wird. Nach und nach wird jedoch dessen Aufgabe deutlich, denn es gibt ungläubiges Volk, Hexen und Zauberer, welche ausgerottet werden müssen.
Nicht einmal die Frau des Kommissars ahnt, zu was dieser fähig ist...

Der Einstieg in die Geschichte viel mir schwer. Das mag an den vielen norwegischen Namen liegen oder an den ersten Kapiteln selbst. Erst nach und nach viel es mir dann leichter, einen Zugang zu finden.
Die Geschichte selbst finde ich absolut glaubwürdig und auch nachvollziehbar. Auch einzelne Methoden und Hintergründe wurden meines Erachtens gut recherchiert und passend eingebunden.
Die Erzählperspektiven wechseln zwischen der Frau des Kommissars und Maren hin und her, was für eine ausreichend Abwechslung sorgt. Man sieht praktisch, wie sich die einzelnen Charaktere weiter entwickeln.
Das Ende gefällt mir nicht, aber das ist meine persönliche Meinung und soll nichts heißen.
Der Roman selbst trifft auch nicht zwingend meinen Geschmack, obwohl ich historische Romane mag. Aber er ist dennoch gut umgesetzt und bekommt deshalb von mir gute drei Sterne!

Bewertung vom 01.12.2019
Die Rivalin
Robotham, Michael

Die Rivalin


gut

"Die Rivalin" war mein erster Thriller von Michael Robotham.

Der Klappentext fasst gut zusammen, ohne zu viel von der eigentliche Story zu verraten.
Die 38-jährige Agatha aus ärmlichen Verhältnissen sehnt sich nach einem perfektem Leben. Nach so einem Leben, wie Meghan es hat. Verheiratet mit einem attraktivem und wohlhabenden Mann, glücklich mit ihrer kleinen Familie und einem Leben wie aus dem Bilderbuch.
Das ist wohl auch der Grund, warum Agatha den Kontakt zu Meghan sucht und sich eine Art Freundschaft zwischen den beiden entwickelt.

Beide verbindet mehr als sie ahnen, denn Meghan und Agatha sind beide schwanger und beide haben Geheimnisse, welche nicht ans Licht kommen sollen. Während die eine schweigt nimmt es die andere mit der Wahrheit nicht so genau.

Die Story finde ich interessant und gut umgesetzt. Die Geschichte nimmt ab und an eine unerwartete Wendung und bietet verschiedene Ereignisse. "Gnadenlos spannend und unvorhersehbar" wie von Publishers Weekley beschrieben, fand ich das Buch allerdings nicht unbedingt. Meine Fantasie hat in die gleiche Richtung gearbeitet :-).

Dass dieses Buch von mir keine fünf Sterne erhält, wird wohl auch daran liegen, dass die Story mich einfach nicht hundertprozentig überzeugt hat. Vom Schreibstil her war es sehr angenehm und flüssig zu lesen. Auch die verschiedenen Sichtweisen - einmal aus der Sicht von Agatha, einmal aus der von Meghan- sorgen für schöne Abwechslung. Als Thriller habe ich das Buch allerdings nicht empfunden; ich hätte das ganze eher als Drama eingestuft... aber wie gesagt, das ist meine persönliche Meinung.