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Rezifeder
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Köln
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Insgesamt 61 Bewertungen
Bewertung vom 16.10.2009
Das Schwarze Buch der Geheimnisse
Higgins, F. E.

Das Schwarze Buch der Geheimnisse


ausgezeichnet

Seibne Eltern haben den zehnjährigen Ludlow zum Taschendieb erzogen, aber als sie auch noch seine Zähne verkaufen wollen, läuft der Junge davon. Er taucht in dem kleinen Dorf Pagus Parvus ab und wird Gehilfe des neuen Pfandleihers Joe Zabbidou. Zabbidou nimmt aber nicht nur den Plunder der Leute entgegen, sondern vor allem ihre dunkelsten Geheimnisse, die Ludlow in das mysteriöse Schwarze Buch der Geheimnisse einträgt. Als sich Zabbidou auch noch offen gegen den habgierigen Grundbesitzer Jeremiah Ratchet stellt, der fast alle Dorfbewohner erpresst, wird er für die Leute zum Hoffnungsträger - aber Ratchet plant seine Rache ...

Mit ihrem Debütroman ist E.F. Higgins ein wunderbarere Kinder- und Jugendroman gelungen, der sich genauso gut für Erwachsene eignet. Der fiktive Ort erinnert stark an englische Städte des 19. Jahrhunderts, die Atmosphäre ist düster, geheimnisvoll und auch ein bisschen magisch. Der kleine Ludlow ist eine sympathische Hauptfigur, ebenso wie der undurchschaubare Joe Zabbidou mit seinem seltsamen Buch, in dem er gruselige Geständnisse sammelt. Die Handlung ist durchweg spannend, zwischendurch auch humorvoll und das Ende verspricht, obwohl es zunächst die Geschichte zufriedenstellend abschließt, weitere Abenteuer mit diesen Helden.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.10.2009
Benjamin Blümchen als Kinderarzt / Benjamin Blümchen Bd.22 (1 Audio-CD)

Benjamin Blümchen als Kinderarzt / Benjamin Blümchen Bd.22 (1 Audio-CD)


sehr gut

Nicht nur Benjamins kleiner Freund Otto, auch der nette Kinderarzt Doktor Wunderlich ist an Masern erkrankt. Benjamin übernimmt seine Praxis und bereitet allen kleinen Patienten eine große Freude damit. Wie üblich ist diese Benjamin-Blümchen-Folge sehr lehrreich und zeigt, dass vor allem Zuwendung wichtig für Kinder ist. Dazu ist sie auch lustig und die vielen sehr guten Sprecher, so etwa Hallgerd Bruckhaus als Ottos Mutter und Otto Czarski als Doktor Wunderlich, runden den wunderbaren Eindruck ab. Keine sehr spannende Folge zwar, aber ideal für Kinder, die im Bett liegen müssen und sich nach guter Unterhaltung sehnen.

Bewertung vom 04.10.2009
Die Schlossgespenster / Bibi Blocksberg Bd.8 (1 Audio-CD)

Die Schlossgespenster / Bibi Blocksberg Bd.8 (1 Audio-CD)


sehr gut

Barbaras irische Cousine Cecily läd die Blocksbergs zum Urlaubmachen auf ihr Schloss ein. Die Eltern Thunderstorm entpuppen sich als sehr sympathisch - die temperamentvolle Cecily mit den feuerroten Haaren und der praktisch veranlagte Patrick, der genau wie Bernhard manchmal unter seinen beiden Hexen leidet. Bibi ist begeistert von dem uralten Schloss. Allerdings hören die Mädchen zufällig ein ernstes Gespräch der Erwachsenen mit: Die Thunderstorms sind pleite, denn das Schloss kostet zu viel an Strom und Renovierungen und die Touristen bleiben aus. Margie ist entsetzt, denn schließlich ist sie in dem Schloss geboren und aufgewachsen. Geld hexen ist ja verboten - aber Bibi will sich unbedingt etwas einfallen lassen. Beim Blättern in Margies Hexenbuch kommt ihr ein toller Gedanke ...

Die Blocksbergs in Irland, das verspricht eine abwechslungsreiche Episode, in der man auch zum ersten Mal der netten Familie Thunderstorm begegnet.Wieder einmal bekommen Kinder gezeigt, dass man sich nicht von Vorurteilen leisten lassen soll, denn Bubi und Margie können sich anfangs nicht besonders gut leiden. Das ändert sich aber schnell und beide finden in der anderen eine tolle Freundin. Desweiteren plädiert die Folge für Hilfsbereitschaft. Mit etwas Kreativität lässt sich Bibi etwas einfallen, um den Thunderstorms dabei zu helfen, ihr Schloss zu behalten.

Die Geister sind angenehm, gruselig, ohne kleine Kinder zu verstören. Die Geschichte besticht vor allem durch viele witzige Dialoge, die die Handlung auflockern, vor allem kleine Streitereien zwischen den Blocksbergs. Es ist ein wenig schade, dass man nicht ein bisschen mehr von Irland zu hören bekommt, wenn die Blocksbergs schon mal dort sind. Nur einmal begeben sich Bibi und Margie außerhalb des Schlosses und dabei erfährt man kaum etwas von der Umgebung.

Abgesehen davon, dass der englische Akzent der Thunderstorms auf Dauer etwas nerven kann, weil dick aufgetragen, sind alle Sprecher hervorragend besetzt. Sabine Thiesler-Rumpf war auch die erste Besetzung für die freche Junghexe Schubia, ehe sie leider ausgetauscht wurde. Populär ist sie heute vor allem als Schriftstellerin, u.a. mit ihrem Bestseller "Der Kindersammler". Jochen Schröder taucht recht häufig bei Bibi und Benjamin in Nebenrollen auf, so etwa mehrfach als unsympathische Nebenfigur wie als Herr Bollrich in "Benjamin kauft ein", als Schwimmbadbesitzer in "Benjamin als Bademeister".

Eine sehr gute Folge, die sowohl mit etwas Spannung als auch mit einer lehrreichen Handlung, sehr guten Sprechern und vielen witzigen Dialogen aufwarten kann. Es gibt nur sehr wenige Mängel, die insgesamt kaum ins Gewicht fallen - also eine sehr empfehlenswerte Episode.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.10.2009
Papi lernt reiten / Bibi & Tina Bd.3 (1 Audio-CD)

Papi lernt reiten / Bibi & Tina Bd.3 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Endlich kommt auch Bibis Vater einmal zu Besuch auf den Martinshof, um dort ein paar Tage Urlaub zu machen. Allerdings stellt sich heraus, dass Bernhard Angst vor Pferden hat und ihnen am liebsten aus dem Weg geht. Kurz darauf trifft der Graf ein und läd zur bevorstehenden Fuchsjagd ein - ein Reiterfest, bei dem zwar kein echter Fuchs gejagt wird, an dem aber alle Reiter aus der Umgebung teilnehmen.

Um vor dem Graf einen guten Eindruck zu machen, gibt sich Bernhard als erfahrener Reiter aus. Prompt sagt er auch zur Fuchsjagd zu und begreift erst danach, worauf er sich eingelassen hat. Absagen will er auch nicht, um sich vor dem Grafen nicht zu blamieren. Bibi und Tina bringen Vater Blocksberg in mühevoller Arbeit das Reiten bei ...

In der dritten Folge ist es endlich soweit, dass Bibis Papi den Martinshof und dessen Bewohner kennen lernt. Schon vorher ahnt man, dass dies nicht ohne Turbulenzen abgeht und es viel zu Lachen gibt.Papi Blocksberg begegnet dem Grafen übertrieben unterwürfig, verbeugt sich fast bis zum Boden und redet ihn abwechselnd mit "Majestät", "Herr von Falkenstein" und "Hoheit" an. Der Reitunterricht verläuft natürlich auch mit witzigen Einlagen.Lustig ist auch, wenn der Graf Bernhard immer wieder für seine Reitkünste lobt und nicht ahnt, dass er es mitnichten mit einem Pferdefreund zu tun hat.

Lehrreich gehts auch mal wieder zu. Einmal wird gezeigt, dass eine Lüge oft weitere Lügen nach sich zieht und man deswegen nicht leichtfertig schwindeln soll. Zunächst behauptet Bernhard Blocksberg gegenüber Tina, dass er reiten könne und erfahren mit Pferden sei. Gegenüber dem Grafen will er sich erst recht keine Blöße geben und wird daraufhin prompt zur Fuchsjagd eingeladen und das Unheil nimmt seinen Lauf. Auf der anderen Seite aber wird auch dafür plädiert, dass man sich Herausforderungen stellt. Anfangs scheint es für Bernhard ausgeschlossen, reiten zu lernen, doch dank Bibis und Tinas tatkräftiger Hilfe wagt er es schließlich doch aufs Pferd.

Die Riege der Stammsprecher macht ihre Sache außerordentlich gut. Besonders Guido Weber überzeugt als ängstlicher Bernhard Blocksberg, der sich möglichst keine Blöße geben will. Eberhard Prüter hat in dieser Folge Gelegenheit, den Grafen, der sonst ja manchmal zur Arroganz neigt, sehr sympathisch zu präsentieren, inklusive phasenweise mit Vewirrtheit wegen Herrn Blocksbergs Verhalten.

Es gibt nur sehr wenig, was man dem Hörspiel ankreiden kann. Die Handlung hätte man noch ein wenig spannender gestalten können, denn in Bibis Hexspruch, der Bernhard im Sattel hält, liegt noch ungenutztes Potential.

Eine sehr lustiges und turbulentes Hörspiel mit kindgerechtem Lernfaktor über Bernhard Blocksbergs erste Reitversuche. Die Geschichte hätte noch ein bisschen spannender sein können, ansonsten ist die Folge sehr gelungen, inklusive der hervorragenden Sprecher.

Bewertung vom 04.10.2009
Der Bankräuber / Bibi Blocksberg Bd.4 (1 Audio-CD)

Der Bankräuber / Bibi Blocksberg Bd.4 (1 Audio-CD)


sehr gut

Bibi stöbert trotzdem heimlich in Mamas Hexenbuch und entdeckt einen Spruch, der Hunde zum Sprechen bringt. Da sie keinen eigenen Hund besitzt, probiert sie es an Fifi aus, dem verwöhnten Dackel ihrer unfreundlichen Nachbarin Frau Paschulke. Tatsächlich kann Fifi daraufhin für eine Woche sprechen, entpuppt sich aber als sehr frech, was für einigen Ärger sorgt.

Kurz darauf wird die Bank überfallen und zwei Millionen Mark gestohlen. Der nette Nachtwächter Herr Pflaum ist eingeschlafen und nur sein Hund Hasso ist Zeuge, was natürlich keine Hilfe ist. Der ermittelnde Polizist bittet daher Bibi, Hasso zum Sprechen zu bringen - kann er vielleicht einen Hinweis geben, wer der Bankräuber ist ...?
Natürlich wird am Ende der Bankräuber gestellt und Kinder lernen auf diesem Weg, dass Stehlen zu verurteilen ist und man wahrscheinlich ohnehin gefasst wird. Aber man erfährt auch, dass ein Dieb nicht unbedingt jemand sein muss, dem man es auf Anhieb zutraut. In diesem Fall ist jemand für den Diebstahl verantwortlich, der es eigentlich nicht nötig hätte und der ohne Bibis Hilfe sicher nicht so leicht ins Visier der Ermittlungen geraten wäre. Das ermuntert Kinder dazu, ein gesundes Misstrauen zu entwickeln und sich nicht allein auf den äußeren Schein zu verlassen. Nebenbei wird dafür plädiert, sich auch auf ungewöhnliche Ideen einzulassen, wenn sie nützlich sein könnten.

Nicht nur Kinder, auch Erwachsene werden bei dieser Geschichte glänzend unterhalten, mit Dialogen die nur so vor Witz sprühen. Ein etwas abgedrehter Humor ist kennzeichnend für die ganz alten Folgen, wie man auch hier erleben kann. Zu den Höhepunkten gehört Fifi samt seinem arroganten Frauchen, das überzeugt davon ist, dass ihr Hund sie über alles liebt - doch kaum kann der Dackel sprechen, da gibt er nur Frechheiten von sich, bezeichnet sein Frauchen als "Knalltüte" und nörgelt herum, dass ihre rauhen Hände das Streicheln alles andere als vergnüglich gestalten.

inige der besten Gastsprecher der Serie haben sich in dieser Folge versammelt. Da wäre z.B. Wilfried Herbst als vorlauter Dackel Fifi, dessen ohnehin hohe Stimme, die man sonst vor allem als Sekretär Pichler bei Bibi und Benjamin kennt, hier noch krächzender ertönt, ein wenig wie in seiner Rolle als Wetterhahn Sigfried Simpel in "Benjamin als Wetterelefant". Der aufgeregte Bankdirektor Manfred Schuster spricht öfter mal Bibis Schuldirektor oder auch den Oberarzt in "Benjamin im Krankenhaus". Otto Czarski, hier als sehr netter Nachtwächter, taucht ebenfalls sehr häufig in beiden Serien auf, regelmäßig als Feuerwehrhauptmann Lichterloh. Am bemerkenswertesten ist aber, dass Bibi hier ausnahmsweise nicht von ihrer Stammsprecherin Susanna Bonasewicz gesprochen wird, sondern von Katja Nottke, Tochter des späteren langjährigen Erzählers Joachim Nottke.

Bewertung vom 04.10.2009
Anita Dreckspatz, Schreibschrift
Pfeiffer, Otti

Anita Dreckspatz, Schreibschrift


ausgezeichnet

Die kleine Anita hat vor Jahren ihre Mutter verloren und lebt nun allein mit ihrem Vater. Sie hat keine Freundinnen und fühlt sich oft einsam. Ihr einziger Trost ist die schöne Porzellanpuppe Annemarie, die sie von ihrer Mama geerbt hat. Mit ihr spricht sie oft, aber die Puppe kann naürlich keine Freundin ersetzen.

Weil Anita mehr als andere Kinder im Haushalt helfen muss, werden ihre Kleider und Schulsachen öfter mal fleckig. Die feine Birgit aus ihrer Klasse, mit der Anita so gerne befreundet wäre, möchte deswegen nichts mit ihr zu tun haben. Ihr Vater möchte ihr gern helfen, hat aber oft zu wenig Zeit, um sich richtig um Anita zu kümmern.

Da kommt Anita die Idee, sich von ihrem Taschengeld Süßigkeiten zu kaufen, um sie an andere Mächen zu verteilen - vielleicht findet sie so eine Freundin ...?

Es ist ein heikles Thema, das Otti Pfeiffer in ihrem Buch angeht und dennoch ist es so subtil aufgebaut, dass man Kinder gewiss nicht verschreckt. Die Geschichte konfrontiert Kinder womöglich zum ersten Mal mit dem Tod und ist dafür gut geeignet. Anhand von Anita wird gezeigt, dass der Tod eine schwere, einschneidende Erfahrung ist, dass man damit aber umgehen kann, wenn man Menschen um sich hat, die man liebt und die dieses Gefühl erwidern. Dazu kommt die leise Botschaft, dass Verstorbene nicht verschwunden sind, solange man sich ihrer erinnert. Anita hütet ihre kostbare, alte Puppe wie einen Schatz und denkt bei jedem Spielen an ihre Mama zurück. Die Puppe demonstriert Kindern außerdem, dass es nicht immer das neueste und modernste Spielzeug sein muss, das einen glücklich macht.

Das andere, noch präsentere Thema ist die Schwierigkeit, einen guten Freund zu finden. Anita glaubt fälschlicherweise, dass man sich Freunde mit Geld kaufen kann. Der Vater schenkt ihr eine Mark, die Anita in Süßigkeiten investiert - die will sie unter ihren Klassenkameraden verteilen, in der Hoffnung, sich damit beliebter zu machen. Der Plan geht jedoch zunächst schief und ihre Freundin Petra findet sie ganz ohne Geldausgaben, sondern einfach weil sie sich gut verstehen und Petra ihr viel ähnlicher ist als die eingebildete Birgit.

Auf jeder Doppelseite befindet sich mindestens ein kleines Bild, meist Darstellungen von Anita. Die Zeichnungen sind in zarten, unaufdringlichen Farben gehalten. Anita ist ein auf Anhieb sympathisch wikendes Mädchen mit braunen Haaren, die sie ganz nostalgisch als Affenschaukel trägt; ihre neue Freundin Petra hat lustige schwarze Strubbelhaare.

Ein sehr geeignetes Kinderbuch für Erstleser, das sich vor allem mit dem Thema Freundschaft befasst. Auch der Tod eines Elternteils wird angesprochen, gleichzeitig ist die Geschichte aber versöhnlich und mutmachend.

Bewertung vom 04.10.2009
Der Hufschmied / Bibi & Tina Bd.8 (1 Audio-CD)

Der Hufschmied / Bibi & Tina Bd.8 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Frau Martin schickt Bibi und Tina zum Hufschmied Herrn Jahnke, um prüfen zu lassen, ob das Fohlen Felix beschlagen werden muss. Der Schmied verhält sich tatsächlich sehr unfreundlich und die Mädchen sind froh, als sie wieder gehen können.

Bibi möchte gern wissen, warum Herr Jahnke sich so unleidlich verhält. Frau Martin erzählt, dass er vor Jahren die Pferde des Grafen falsch beschlagen haben soll, die daraufhin ein Rennen verloren und gesundheitliche Probleme bekamen. Seitdem muss er monatlich eine hohe Entschädigungssume zahlen. Bibi beschließt, dem alten Mann noch eine Chance zu geben und sucht ihn noch einmal auf.

Dank Bibis Bemühungen kommen sie ins Gespräch. Im Feuer in der Schmiede sieht Bibi mit ihren Hexenkräften die traurige Vergangenheit des Schmiedes ...

Mal geht es lustig zu bei Bibi und Tina und manchmal auch etwas ernster, so wie in dieser Folge. In dieser Geschichte geht es vor allem darum, hinter die Fassade eines Menschen zu blicken und nicht vorschnell über ihn zu urteilen.Tatsächlich ist der Schmied ein unleidlicher Patron, aber er hat seine Gründe. Ohne Kinder zu verstören, zeigt die Episode, dass sich hinter einem abweisenden, unfreundlichen Charakter vielleicht einfach nur ein unglücklicher Mensch verbirgt, der etwas Schlimmes erlebt hat und seither niemanden mehr an sich heranlassen will.

Auch wenn die Folge überwiegend nachdenklich ist, gibt es auch einen dramatischen Moment, als in der Schmiede ein Feuer ausbricht und die Pferde gerettet werden müssen. Um aufzuklären, wie das Feuer überhaupt zustande kam, muss Bibi ein wenig Detektivarbeit leisten und schafft dies erfreulicherweise sogar ohne Hexerei. Eine echte Schwäche gibt es in diesem Hörspiel nicht. Vielleicht kann man kritisieren, dass sich die Probleme durch Bibis Hexerei etwas zu einfach lösen lassen und ihre Hexenkräfte allein schon dafür sorgen, dass der Schmied wieder rehabilitiert wird. Schade ist auch, dass der Graf nur indirekt vorkommt, aber keine Sprechrolle hat.

Wie immer sehr angenehm zu hören ist Oliver Rohrbeck als frecher Freddy. Am besten kennt man ihn wohl als Sprecher von Justus Jonas aus den "Drei Fragezeichen" oder als Synchronstimme von Ben Stiller. Den Hufschmied spricht mit Alexander Herzog ein alter Bekannter aus den Bibi- und Benjamin-Serien. Sehr häufig ist er hier mit seiner markanten, rauhen Stimme in Nebenrollen zu hören.

Eine sehr schöne Folge, die ein ernstes Thema behandelt und für Kinder sehr lehrreich ist. Der Schmied ist eine gelungene Nebenfigur, das Ende versöhnt, ein wenig Spannung und Humor gibt es auch. Sicher insgesamt eine der schönsten Episoden der Serie.

Bewertung vom 04.10.2009
Die Zauberlimonade / Bibi Blocksberg Bd.3 (1 Audio-CD)

Die Zauberlimonade / Bibi Blocksberg Bd.3 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Bibi und Boris kommen ganz verstört von der Schule heim. Ein Autofahrer hat Boris auf dem Rad gestreift, zum Glück ging alles gut aus. Familie Blocksberg ist sich einig, dass es an den fehlenden Radwegen liegt. Bibi erinnert sich, dass der Bürgermeister vor zwei Jahren viele neue Radwege versprach - doch keiner wurde gebaut. Sie hält ihn für einen Lügner, aber ihre Eltern und Boris wollen das nicht glauben.

Im Hexenbuch entdeckt Bibi ein Rezept für eine Zauberlimonade, die das Gesicht grün färbt, wenn jemand gelogen hat. Damit will sie Boris beweisen, dass der Bürgermeister genauso lügt wie andere Menschen auch. Die beiden bauen einen Limostand und verkaufen dem Bürgermeister ein Glas. Doch zu Bibis Enttäuschung wird er nicht grün. Sie glaubt, dass die Limonade nicht wirkt und verschenkt den Rest ans Altersheim.

Aber kurz darauf bringen die Nachrichten die Eilmeldung, dass der Bürgermeister und die Altenheimbewohner als "Grünitis" erkrankt sind. Zusätzlich hat jeder Erkrankte einen Sprachfehler und hängt ein I an jedes Wort. Erst findet Bibi die Geschichte lustig - aber dann stellt sich heraus, dass es keinen Gegenhexspruch gibt. Man kann nur wieder normal werden, indem man sich an jede begangene Lüge erinnert und sie eingesteht ...

Auch wenn Boris es zunächst nicht glauben will - jeder Mensch lügt mal, auch Leute wie Lehrer, Polizisten oder eben der Bürgermeister, denen er das nicht zugetraut hätte. Kinder lernen in dieser Folge einerseits, dass sie Autoritätspersonen nicht grundlos auf ein Podest heben sollen, sondern dass auch diese Fehler machen können. Gleichzeitig lernen sie aber auch, dass Notlügen wohl unvermeidlich sind, dass Lügen aber keinesfalls zur Gewohnheit werden darf.

Wie alle alten Folgen ist die Episode voller witziger Einfälle. Mutter Barbaras Hexenessen gibt mal wieder Anlass für Streit, weil niemand die herrliche Entengrützen-Salamanderbein-Warzenschweinsuppe kosten will. Lustig ist auch das außergewöhnliche Rezept für die Limonade, das sich unter anderem aus einer Entenpfote, einem Eselsohr und Ochsengalle zusammensetzt - und dennoch zu einer so leckerem Getränk wird, dass alle Testpersonen davon begeistert sind. In dieser Folge begegnet man zum ersten Mal dem Bürgermeister, der ganz typisch auftritt - sehr selbstbewusst und im Glauben, Bibi und Boris hätten ihm die Limonade kostenlos angeboten.

Das einzige Manko der Folge ist die Bibi-Ersatz-Sprecherin Katja Nottke, Tochter des späteren Erzählers Joachim Nottke, die in den Folgen 3-5 ausnahmsweise für Susanna Bonasewicz einsprang. Katja Nottke spricht ja gut und ausdrucksstark, aber ihre Stimme klingt sehr quietschig und etwas heiser, eindeutig verstellt und ohne den jugendlichen Flair von Bonasewicz. Dafür überzeugen alle anderen Sprecher, hervorzuheben z.B. Heinz Giese als Bürgermeister, der einem mit der angehexten I-Sprache leid tun kann und Gisela Fritsch als Ärztin, die ab Folge 7 als Karla Kolumna regelmäßig mitmischt.

Eine sehr amüsante und für Kinder lehrreiche Folge aus der Bibi-Serie, die rundum unterhaltsam ist. Einziger kleiner Haken ist Bibis Ersatzstimme, die nicht so schön klingt wie die der Stammsprecherin. Ansonsten ein Klassiker zum Immer-Wieder-Hören.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.10.2009
Das kleine Rehkitz / Bibi & Tina Bd.59 (1 Audio-CD)

Das kleine Rehkitz / Bibi & Tina Bd.59 (1 Audio-CD)


gut

Bibi und Tina entdecken bei einem Ausritt eine Rehmutter mit zwei Kitzen, die sich im hohen Gras verstecken. Kurz darauf treffen sie auf dem Mühlenhofbauern, der mit seiner Mähmaschine durch das Gras fährt. Gerade noch, bevor er die Rehe erreicht, kann Bibi ihn mit einem Nothexspruch stoppen. Im Gras liegt eines der verängstigen Rehkitze, das der Mühlenhofbauer zum Trost in den Arm nimmt. Leider hat er nicht daran gedacht, dass die Rehmutter ihr Kind nun verstoßen wird, da es nach Mensch riecht. Kurzerhand beschließen Bibi und Tina, das Rehkitz auf den Martinshof zu nehmen. Alles scheint gut zu laufen - bis das Rehkitz plötzlich verschwunden ist ...

Natur- und Umweltschutz wird in dieser Folge wieder einmal großgeschrieben. Zum einen lernen Kinder, dass Wildtiere keine Kuscheltiere sind. Tina wünscht sich, dass das süße Reh durch der Handaufzucht zahm wird und auf dem Hof bleibt, aber Frau Martin spricht sofort dagegen, dass das Tier nach Möglichkeit später wieder in die Freiheit gegeben werden soll, sobald es keine Hilfe mehr braucht - denn Rehe sind nicht als Haustiere gedacht. Es ist zwar nicht gerade wahrscheinlich, dass Kinder in die gleiche Lage geraten und ein Reh finden, doch sie lernen, dass man alle Tiere des Waldes nicht einfach einfangen darf, beispielsweise Vögel oder Eier aus einem Nest. Man erfährt außerdem, dass wilde Tierkinder wie Rehe nicht angefasst werden dürfen, da die Mutter sie ansonsten nicht mehr annimmt, weil sie den Menschengeruch angenommen haben.

Daneben wird für Umweltschutz plädiert. Die beiden Halbstarken Dennis und Mario präsentieren sich erst als Rowdies, die trotz Verbot durch den Wald fahren und ihren Müll ablegen, wohin sie wollen. Später allerdings lernen sie die Natur schätzen und sehen ihr Unrecht ein.

Daniel Claus, der hier den widerspenstigen kleinen Leo spricht, kennt man vor allem als Darsteller des Bob Andrews in der Drei-Fragezeichen-Verfilmung "Das Geheimnis der Geisterinsel". Norman Matt ist ein recht populärer Sprecher, der unter anderem Cilian Murphy ("Scarecrow" in den letzten beiden Batmans-Filmen) sowie in den Animeserien "Dragonball" und "Kim Possible" spricht. Immer wieder schön sind die Auftritte von Gerd Holtenau als brummiger Mühlenhofbauer, der häufig Nebenfiguren bei Bibi und Benjamin spricht.

An der Folge stört zum einen die auffällige Parallele zur früheren Folge "Die wilde Meute". Dort geht es ebenfalls um zwei Halbwüchsige, die keine Rücksicht auf Natur und Umwelt nehmen, mit ihren Motorrädern (statt hier wie mit dem Auto) herumkurven und am Ende geläutert werden. Da sich grundsätzlich manchmal Folgen innerhalb der Reihe vom Handlungsmuster wiederholen, fällt das natürlich regelmäßigen Hörern unangenehm auf. Zum anderen ist die Folge mehr als andere stark auf die jüngsten Hörer zugeschnitten mit dem niedlichen Rehkitz. Auch ein paar Dialoge sind ziemlich kitschig, etwa als Leo ihm die Flasche gibt und dabei mit ihm spricht. Der dritte Punkt ist die mangelnde Spannung. Zwar gibt es kurz Aufregung, als das Reh verschwunden ist, aber es geht sehr schnell, bis es wieder gefunden wird.
Eine gelungene Bibi-und-Tina-Folge, die sich um Natur- und Umweltschutz dreht und für Kinder sehr lehrreich ist. Kleine Abzüge gibt es für die Parallelen zu einer älteren Folge und für die geringe Spannung, die man besser hätte ausbauen können.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.