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Sabz

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 08.11.2017
The Promise - Der goldene Hof
Mead, Richelle

The Promise - Der goldene Hof


sehr gut

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut, man kommt ganz locker durch die Seiten. Geschrieben ist das Buch aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Elizabeth alias Adelaide.
Das Cover finde ich richtig hübsch.

Das Buch beginnt auf einem Ball und der Suche der Großmutter nach einem geeigneten Heiratskandidaten für die junge Gräfin Elizabeth. Was für ein Glück, dass sich auch ein Bewerber finden lässt. Was für ein Pech, dass es sich dabei um den sich ständig kratzenden, leicht von Gerste besessenen und völlig humorresistenten Cousin von Elizabeth handelt. Da ihre Familie den Großteil ihres Vermögens jedoch verloren hat, erinnert ihre Großmutter sie daran, dass sie nicht sehr wählerisch sein darf. Die jeweiligen Großmütter der beiden sind sich also einig, dass ihre Enkel heiraten, allerdings nur unter der Bedingung, dass Elizabeth und ihre Großmutter die Hälfte ihrer Dienerschaft entlassen und Elizabeth zu ihrem Cousin auf den Hof zieht. Unter der entlassenen Dienerschaft befindet sich auch ihre Zofe Ada, die daraufhin an den goldenen Hof eingeladen wird. Hier soll sie eine Ausbildung machen um sich wie ein Teil der Oberschicht benehmen zu können und anschließend verheiratet werden.
Was für Ada nicht besonders verlockend klingt, klingt für Elizabeth wie eine wunderbare Chance ihrem Cousin zu entkommen. Kurzerhand hilft sie Ada sich abzusetzen und nimmt statt ihrer den Platz auf dem goldenen Hof ein.

Elizabeth, Gräfin von Rothford, die sich später allerdings nur Adelaide (Adas ausgeschriebener Name) nennt, gehört zur Gründerfamilie und somit zu einer der nobelsten Familien in ganz Osfrid. Trotz ihrer Herkunft ist sie jedoch nicht überheblich oder unnahbar, wie man es erwarten könnte. Sie ist vielmehr humorvoll, sehr hilfsbereit und weiß sich zu behaupten. Elizabeth war mir von Anfang an sympathisch, was vor allem an ihrem trockenen Humor liegt. Wirklich schade finde ich jedoch, dass dieser auch tatsächlich nur am Anfang in Erscheinung tritt. Im Verlaufe des Buches merkt man jedoch, dass sie eine wirklich starke Person ist und sich durch alle Widrigkeiten kämpft, die die Autorin ihr zugedacht hat.

Elizabeths/Adelaides "Mitbewohnerinnen" am goldenen Hof, Tamsin und Mira, gefallen mir ebenfalls sehr gut. Tamsin ist wahnsinnig ehrgeizig, voller Energie und lässt sich niemals unterkriegen. Sie treibt auch Elizabeth/Adelaide und Mira immer wieder dazu sich stets Mühe zu geben. Trotzdem beschützt sie auch ihre Freundinnen, wenn es nötig ist.

Mira kommt aus dem Land Sirminica, aus dem sie wegen des Krieges allerdings flüchten musste. Sie scheint einiges durchgemacht zu haben und ist auch eher zurückhaltend, allerdings ist sie dennoch eine gute Freundin für Tamsin und Elizabeth/Adelaide

Zusammen sind sie die drei eine hervorragende Mischung aus unterschiedlichen Charakteren, die einem trotzdem allesamt sympathisch sind. Viel besser hätte man das, denk ich, gar nicht machen können, ohne dass die Freundschaft unglaubwürdig wirkt.

Cedric arbeitet für den goldenen Hof und wollte Ada rekrutieren. Er staunt nicht schlecht, als Elizabeth sich plötzlich als Ada ausgibt, wahrt jedoch ihr Geheimnis. Auch er ist mir sehr sympathisch, kümmert sich immer um alle Mädchen am goldenen Hof und interessiert sich auch tatsächlich für sie. Es stellt sich allerdings heraus, dass er ein Alanzianer und somit ein Ketzer ist, die dafür bekannt sind, die gefallenen Engel anzubeten und Blutrituale durchzuführen. Ich mochte ihn trotzdem.

Der Plot verlief so ganz anders, als ich erwartet hätte und hat mich durch seine – zumindest für mich – Neuartigkeit und seinem Facettenreichtum positiv überrascht. Es kommt zwischendurch auch immer mal wieder ein wenig Spannung auf, insgesamt hätte ich mir davon allerdings mehr gewünscht. Erst am Schluss wurde die Spannung auf einem konstant hohen Niveau gehalten.
Das Ende hat mir leider nicht so gut gefallen, da mir da einfach zu viel zu schnell passiert ist und außerdem sehr weit hergeholt wirkte.

Bewertung vom 28.10.2017
Bird and Sword / Bird & Sword Bd.1
Harmon, Amy

Bird and Sword / Bird & Sword Bd.1


weniger gut

Inhalt:

Ein Mädchen ohne Stimme.
Ein König in Ketten.
Ein Fluch, der sie vereint.

Mit fünf Jahren musste Lark mit ansehen, wie ihre Mutter vor ihren Augen hingerichtet wurde. Mit dem letzten Atemzug nahm sie ihrer Tochter die Stimme und die Macht der Worte. Denn Magie ist eine Todsünde in Jeru. Dreizehn Jahre später erscheint der junge König Tiras am Hof von Larks Vater, um diesen an seine Treuepflicht im Krieg zu erinnern. Er nimmt die stumme junge Frau als Geisel mit sich. Zunächst fürchtet Lark den König, doch sie merkt schnell, dass Tiras ebenso wenig frei ist wie sie und dass die Liebe womöglich die einzige Waffe ist, die ihrer beider Ketten sprengen kann

Meine Meinung:

Geschrieben wurde das Buch aus der Perspektive von Lark. Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen. Er ist sehr anschaulich und hat mich direkt gefesselt – man fliegt nur so durch die Seiten. Auch das Cover finde ich alles in allem ansprechend.

Die Protagonistin Lark war mir von Beginn an wirklich sympathisch und ich habe sie direkt lieb gewonnen. Sie ist eine Weissagerin und kann durch ihre Gabe nicht nur Gegenstände beherrschen und die Puppen tanzen lassen, sondern auch mit der Natur und ihren Tieren kommunizieren und diese beeinflussen. Außerdem kann sie das Leitwort einer jeden Person hören, also das Wort, dass das Leben der jeweiligen Person in diesem Augenblick bestimmt.
Ich muss allerdings sagen, dass mich Lark im Verlaufe des Buches immer mehr enttäuscht hat. Nachdem der König sie mit auf seine Burg genommen hat, scheint sie kaum noch einen eigenen Willen zu haben. Sie tut alles, was er möchte und lässt sich und ihre Magie von ihm nach Gutdünken benutzen, auch wenn es ihr widerstrebt. Ihr scheint es nur noch wichtig zu sein, ihm zu gefallen und das passt mir persönlich überhaupt nicht. Insgesamt hätte ich mir von ihr einfach mehr Persönlichkeit gewünscht. Auch ihre Gedanken und Handlungen erschienen mir von Zeit zu Zeit sehr unlogisch.

Meine Meinung zu König Tiras hat im Verlaufe des Buches sehr geschwankt. Am Anfang fand ich ihn eigentlich ganz nett, mal abgesehen davon, dass er Lark einfach so entführt hat. Er kümmert sich aber ganz gut um sie und sie fühlt sich dort wohl. Allerdings wurde er mir mit seiner Arroganz und Selbstgefälligkeit zunehmend unsympathischer. Gegen Ende des Buches hatte er aber auch nochmal seine netten und lieben Momente.

Positiv aufgefallen ist mir die Namensliste zu Beginn des Buches. So weiß man direkt, wie alle Namen ausgesprochen werden. Da diese ja doch recht ungewöhnlich sind, finde ich das eine gute Hilfestellung.
Auch das Setting der Geschichte hat mir wirklich gut gefallen und bietet viel Potenzial.

Am meisten gestört hat mich jedoch, dass sich für mich bei einige Szenen, Gedanken und Handlungen der Sinn nicht erschließen wollte. Manchmal musste ich einfach mit dem Kopfschütteln, weil wieder irgendwas durch und durch unlogisch war.
Außerdem verliefen manche Szenen einfach viel zu schnell und abrupt. Kaum haben sie begonnen, sind sie auch schon wieder zu Ende, ohne dass man die Chance hatte, in die Szene einzutauchen. Auch das Finale war für mich viel zu kurz und zu konstruiert.
Zuletzt sind bei mir auch noch ein paar Fragen offen, die wohl nicht mehr aufgeklärt werden, was ich sehr schade finde.

Fazit:

Ich finde die Hintergrundidee wirklich gut und sie bietet enormes Potenzial, allerdings hat die Autorin auch einiges davon verschenkt. Die Charaktere wurden mir zunehmend unsympathischer und manche Szenen sind einfach zu schnell abgearbeitet worden, sodass man gar nicht erst in die Szenen eintauchen konnte.
Außerdem empfand ich einige Gedanken und Handlungen als super unlogisch, was mich sehr gestört hat.
Allerdings hat die Autorin eine wirklich schöne, wenn auch nicht sehr ausgereifte, Welt erschaffen, die mir gut gefallen hat.
Ich gebe dem Buch 2,5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 29.09.2017
Die Hüter des Todes / Scythe Bd.1
Shusterman, Neal

Die Hüter des Todes / Scythe Bd.1


sehr gut

Der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen, er ist sehr anschaulich und man kam super in die Geschichte rein. Geschrieben wurde das Buch aus der 3. Person und stellte abwechselnd die Perspektive der beiden Protagonisten dar. Am Ende jedes Kapitels gibt es noch einen Eintrag aus dem Nachlese-Tagebuch eines Scythes, was mir sehr gut gefallen hat. Das Buchcover finde ich gut, es wirkt zwar düster, aber nicht zu sehr.

Die Geschichte spielt in der Zukunft, in der die Entwicklung der Zivilisation (seit 2042) abgeschlossen ist. Der Tod ist überwunden, Krankheiten gibt es nicht mehr und die Regierung wurde durch den Thunderhead ersetzt (quasi eine gewissenhafte Cloud, die alles weiß).
Die Geschichte beginnt, als Citra zu hause sitzt und ihre Hausaufgaben macht. Plötzlich bekommt ihre Familie Besuch von Scythe Faraday. In dieser perfekten Welt, in der der Tod überwunden wurde, ist es die Aufgabe der Scythe durch Nachlese die Bevölkerungszahl zu reduzieren. Dementsprechend verängstigt sind Citra und ihre Familie als der Scythe plötzlich vor der Tür steht und sich quasi selber zum Essen einlädt. Die ganze Familie führt einen Eiertanz auf, um den Scythe bloß nicht zu verärgern und eventuell doch noch Ziel seiner Nachlese zu werden. Doch Citra hat genug davon und sagt ihm seine Meinung. Es stellt sich heraus, dass die Nachbarin das Ziel seiner Nachlese ist und er tatsächlich nur zum Essen vorbeigekommen ist. Die offene und mutige Art von Citra gefällt ihm jedoch, sodass er sie einige Zeit später als Lehrling unter seine Fittiche nimmt.
Rowan lernt den Scythe in der Schule kennen, in der Scythe Faraday einen Mitschüler nachlesen muss. Da Rowan Mitleid mit dem Mitschüler hat, bleibt er während der Nachlese an seiner Seite. Auch Rowan sagt offen seine Meinung, ungeachtet der möglichen Konsequenzen, z.B. selber Ziel der Nachlese zu werden.
Aus diesem Grund wird Rowan, zeitgleich mit Citra, ebenfalls neuer Lehrling von Scythe Faraday. Obwohl Citra und Rowan den Beruf des Scythe eigentlich eher verabscheuen, habe trotzdem beide ihre Gründe die Ausbildung anzutreten.
Es ist für Scythe allerdings eher unüblich, zwei Lehrlinge zur selben Zeit in die Ausbildung zu nehmen. Da beide Lehrlinge jedoch immer ihr Bestes geben sollen, ohne Rücksicht auf den jeweils anderen, wird später beschlossen, dass die erste Handlung des künftigen Scythes die Nachlese des gescheiterten Lehrlings sein soll.

Citra ist 16 Jahre alt, Schülerin und sehr aufbrausend. Sie ist aber auch ehrgeizig und gibt bei allem, was sie tut, ihr bestes. Sie sagt offen ihre Meinung und hat klare Vorstellungen davon, was richtig ist und was falsch. Ich mochte Citra und ihre Art sehr gerne.

Rowan ist ebenfalls noch Schüler und im gleichen Alter wie Citra. Er zeigt direkt zu Beginn viel Mitgefühl und trägt sein Herz am rechten Fleck. Im Gegensatz zu Citra kann er seine Emotionen jedoch hinter einer lässigen Fassade verbergen. Es wird jedoch auch bald klar, dass er sich schnell verunsichern lässt. Rowan war mir zu Beginn wirklich sympathisch, allerdings nahm meine Sympathie für ihn mit der Zeit ab.

Die Story gefällt mir sehr gut. Ich finde die hier dargestellte Zukunft wirklich spannend, auch wenn sie meiner Meinung nach keinesfalls erstrebenswert ist.
Mit der Zeit bekommt man beim Lesen immer mehr das Gefühl, dass das Scythetum in einem Wandel ist und sich etwas Bedrohliches anbahnt. Diese düstere Stimmung wurde durch die anschauliche Erzählweise gut transportiert. Insgesamt hat es mir jedoch etwas an Spannung gefehlt.

Fazit:

Das Buch hat mich zwar nicht mitgerissen, aber definitiv an die Hand genommen und in seine Welt gezogen. Der Schreibstil ist sehr anschaulich und hat mir gut gefallen. Auch die Charaktere sind alle sehr unterschiedlich und jeder hat seinen eigenen Reiz. Die Story mochte ich insgesamt sehr gerne. Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Sterne.

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