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Stefan

Bewertungen

Insgesamt 20 Bewertungen
12
Bewertung vom 26.07.2020
Buddenbrooks
Mann, Thomas

Buddenbrooks


ausgezeichnet

Ein Klassiker, den zu lesen es lohnt. Sprachlich sehr ausgefeilt, wenn es heute auch ein bisschen als "überholt" erscheinen mag. Die Spache passt jedoch in die Zeit und vermittelt somit dem Leser die Chance, sich in die Epoche zu versetzen. Die Geschichte schildert hervorragend, was damals unter dem Begriff "Familie" verstanden wurde. Die Familie als Machtfundament, was ja auch noch in heutiger Zeit zu finden ist (siehe z. B. Kennedy oder die Mafia) und daher ein noch immer aktuelles Thema. Wie fragil dieses Konstrukt allerdings sein kann, erzählt Mann hervorragend. Ein zeitloser Roman!

Bewertung vom 26.07.2020
Ein Netz so fein gesponnen
Bellingen, Barbara von

Ein Netz so fein gesponnen


weniger gut

Wer ein oberflächliches Krimi-Geschichtchen lesen will, das zufällig um 1835 spielt, für den mag dieses Buch passend sein. Wer jedoch einen gut geschriebenen Historienroman sucht, besser nicht. Besonders gestört hat mich die Sprache, die überhaupt nicht in die Zeit passt. Die Unterhaltungen der Protagonisten lesen sich wie banale Konversationen von Teenagern der heutigen Zeit. Auch die Schilderung der Beziehungen passt nicht in dieses Jahrhundert. Selbst für junge Mädchen vermittelt das Buch ein völlig falsches Bild dieser Epoche. Schade.

Bewertung vom 27.06.2020
Töchter einer neuen Zeit / Jahrhundert-Trilogie Bd.1
Korn, Carmen

Töchter einer neuen Zeit / Jahrhundert-Trilogie Bd.1


schlecht

Leider kann ich die positiven Bewertungen überhaupt nicht teilen. Dies aus mehreren Gründen: Ich konnte weder Gefühl für die Charaktere aufbauen (zu viele und oberflächlich beschrieben), noch einen guten Eindruck für die Zeit, in der das Buch spielt, entwickeln. Auch schienen mir die Beziehungen und die Sprache der Personen nicht der Zeit entsprechend. Zum Beispiel: Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern erweckte eher den Eindruck mindestens in den 60-iger Jahren zu spielen. Meine Großeltern (Jahrgang 1899) hatten mir erzählt, dass sie ihre Eltern noch in der dritten Person ansprechen mussten. Oder: Dass in dieser Zeit zum Beispiel jemand in "Lichtjahren" denkt, ist völlig daneben. Damals kannte man diesen Begriff gar nicht! Die Protagonisten sind alle, durch die Bank, überzeugte Gegner der Nazis, das Übel, das nur aus Bayern zu kommen scheint. Das wirkt wenig überzeugend auf mich. Dies, um nur drei konkrete Beispiele zu nennen. Die Story selbst ist zwar eine gute Idee, aber zu rudimentär umgesetzt. Geschichtliche Ereignisse werden zwar angesprochen, aber nur am Rande. Wer Hamburg nicht kennt, tut sich schwer, sich ein Bild zu machen. Die Erzählung selbst erinnert eher an einen Bericht, eine Auflistung der Ereignisse, ohne jemals in die Tiefe zu gehen. Sie nimmt den Leser nicht mit. Das ist schade. Es ist wäre ein schönes Thema gewesen. Ich werde das zweite Buch jedenfalls nicht lesen.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2019
Der Richter und sein Henker. Der Verdacht
Dürrenmatt, Friedrich

Der Richter und sein Henker. Der Verdacht


ausgezeichnet

Ein echter Dürrenmatt! Kriminalgeschichte mit Niveau und menschlichem Tiefblick. Wie bereits im "Besuch der alten Dame" kommt wieder ein Thema deutlich hervor: Der wahre Täter, der die Schwächen anderer nutzt, um sie für sich zu Instrumenten zu machen. Sprachlich fein ausgearbeitet, erzählerisch geschickt und psychologisch fein gesponnen. Ein kurzweiliger Krimi mit Tiefgang.

Bewertung vom 13.08.2019
Die Pest
Camus, Albert

Die Pest


ausgezeichnet

Lange Zeit habe ich dieses Buch gescheut: Erst das Thema, das eine gewisse Bereitschaft erfordert, sich damit befassen zu wollen (Pest ist schließlich abstoßend), dann überhaupt Camus, der ja auch nicht leichte Kost verspricht. Nun habe ich das Buch in einem Zug gelesen. Fantastisch die Sprache! Großartig die Erzählung! Das gesamte Werk eine sehr aktuelle Metapher auf die Menschheit. Dennoch spricht es zwischen den Zeilen Hoffnung zu, nicht aufzugeben das Richtige zu tun, selbst wenn alle Anzeichen dafür sprechen, dass sämtliche Mühen vergeblich sind. Irgendwann gibt die Pest auf, ohne dass man die Art der Bemühungen, die Mittel des Kampfes gegen sie verändert hätte. Und man schließt das Buch mit dem Gedanken: Vielleicht gilt das auch für das Schlechte im Menschen? Vielleicht gibt auch das Böse irgendwann auf oder wird zumindest eine Pause einlegen? Der Virus bleibt über 40 Jahre lang am Leben, schlummert heimtückisch und es ist wichtig, das im Bewusstsein zu bewahren.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2019
Du mich auch
Berg, Ellen

Du mich auch


schlecht

Leider kann ich die guten Bewertungen für dieses Buch überhaupt nicht teilen. Vermutlich ist das Geschmacksache und darüber lässt sich bekanntlich streiten. Ich fand das Buch jedenfalls so klischeehaft, dass es mich nötigt, das zu sagen. Die Protagonistinnen der Geschichte benehmen sich wie Teenager, reden abwertend über andere und sind alles andere als erwachsen. So etwas mag sich für ein Jugendbuch eignen, aber selbst dafür würde ich es nicht gut finden, denn ein gutes Beispiel gibt es allemal nicht ab. Da die Handlung selbst auch von der ersten Seite ab vorhersehbar sind, war nicht einmal der Spannungsbogen motivierend. Damit möchte ich gar nicht so sehr die Autorin kritisieren, als vielmehr den Verlag, der sich offensichtlich keine Mühe gegeben hat, ein wenig Qualität in das zu bringen, was vielversprechend von Titel und Titelbild ausgeht. Das zumindest verdient ein Lob. Es machte mich neugierig, aber die Enttäuschung war dann umso größer.

Bewertung vom 12.08.2019
Massimiliano Verliebt in Bella Italia
Naubert, Martina

Massimiliano Verliebt in Bella Italia


sehr gut

Zwar hat mich der zweite Teil nicht mehr ganz so überrascht, wie der erste, aber das lag wohl daran, dass ich bereits wußte, wer Massimiiano ist. Liebesgeschichten sind nun nicht gerade mein Genre, aber ich wollte doch wissen, wie es mit dem frechen Hausgeist weiterging und nun warte ich auf den dritten Teil. Schön fand ich, dass in diesem zweiten Band Italien im Winter geschildert wird. Der Nebel und was bei Schnee passiert, was als Polareskälte empfunden wird und wie Italien das Weihnachtsfest feiert. Es hat mir beinahe Lust geamcht, einmal eine Reise dorthin zu dieser Zeit zu unternehmen. War der erste Band das Ankommen der Deutschen in Italien, habe ich den zweiten nun als Aufbau einer festen Beziehung mit einem Italiener verstanden. Ich bin gespannt, wie der dritte Teil abschließen wird. Massimiliano ist nämlich eine durch und durch warmherzige, freche und interessante Figur, die dem Leser richtig ans Herz wächst.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.05.2019
Massimiliano Dolce Vita auf leisen Pfoten (illustrierte Ausgabe)
Naubert, Martina

Massimiliano Dolce Vita auf leisen Pfoten (illustrierte Ausgabe)


ausgezeichnet

Als Italiener, der in Deutschland lebt, habe ich das Buch mit Interesse gelesen. Eigentlich war es ein Geschenk für meine Frau und nachdem sie beim Lesen immer geschmunzelt hat, manchmal sogar gelacht, wurde ich neugierig. Die humorvolle Geschichte, wie die deutsche Lisa in Italien versucht Fuß zu fassen, hat auch mich grinsen lassen. Ja, so ist es in Italien (und umgekehrt). Die kulturellen Fettnäpfen stehen überall. Der 2000-Jahre alte Kater (der eigentlich keiner ist, so viel sei gesagt) macht den Roman witzig. Der hat sehr coole Ansichten und Sprüche drauf! Die Protagonistin trifft in Bolonga also auf dieses Wesen, den italienischen Alltag und letztendlich sogar auf die Liebe. Ein unterhaltender Roman, der richtig Lebenslust vermittelt und dabei kein verklärtes Bild von meinem Heimatland abgibt. Fünf Sterne, weil es fanasievoll und echt gleichzeitig ist. Idea molto carina!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.08.2018
Märchenwelt der Transaktionsanalyse
Naubert, Martina

Märchenwelt der Transaktionsanalyse


ausgezeichnet

Die Idee, bestehende Märchen nicht nur zu analysieren, aber Erzählungen auf Modelle der Psychologie aufzusetzen, fand ich sehr interessant. Ich bin zwar kein Kenner der Transaktionsanalyse, konnte den Geschichten in diesem Buch aber gut folgen. Manche Botschaften erschließen sich dem Leser auf den ersten Blick, könnten sogar als Märchen für Kinder denkbar sein (wie z.B. Das geheime Büchlein). Andere musste ich mehrmals lesen, um das Thema zu verstehen. Ich denke, das hängt wohl auch sehr vom Einzelnen ab und was man zwischen den Zeilen entdeckt. ich finde das eine sehr spannende und unterhaltende Weise, sich mit der eigenen Persönlichkeit auseinanderzusetzen. Um in der Sprache von heute zu bleiben: Thumbs up!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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