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Musteplume

Bewertungen

Insgesamt 374 Bewertungen
Bewertung vom 06.08.2025
Völler, Eva

Der Sommer am Ende der Welt


gut

Nachdem ich genau zu diesem Thema vor kurzen bereits einen Roman gelesen habe, bleibt es für nicht nicht aus zu vergleichen.
Und gerade im Vergleich schneidet dieses Buch eher mittelprächtig ab.

Es geht um die Kinderlandverschickung in der 1960er Jahren, wo Kinder allein zu Kuranstalten, wie hier auf Borkum reisen mussten.

Ein wichtiges Thema und es ist erschreckend, wie sehr die schwarze Pädagogik in den Sechzigern noch verbreitet gewesen ist.

Dieses Buch wählt als Herangehensweise die Arbeit einer Journalistin, inspiriert durch die Erinnerungslücken ihrer Mutter.

Das hört sich eigentlich ganz gut an, aber die Umsetzung überzeugt mich weniger. Es steht viel mehr die Protagonistin mit ihren eigenen aktuellen Problemen im Vordergrund sowie deren pubertierende Tochter.
Dieses ganze Drumherum verwischt für mich das eigentliche Thema, was ich sehr schade finde. So bleibt es schwach und berührt mich nicht, weil ich als Leser hier auf Distanz gehalten und durch andere Dinge abgelenkt werde.

Bewertung vom 06.08.2025
Mikail, Nadia

Katzen, die wir auf unserem Weg trafen


weniger gut

Bei diesem Buch habe ich einen Roadtrip und ziemlich viele Katzen erwartet.
Stattdessen geht es eigentlich nur um die Charaktere und deren Entwicklung beziehungsweise deren Befindlichkeiten.
Die Aussöhnung im Angesicht der drohenden Apokalypse ist durchaus ein ansprechendes Thema, aber die Umsetzung in diesem Buch hat mir leider nicht gefallen.

Auch von dem Setting, der Reise durch Malaysia bin ich etwas enttäuscht, von einem Rosdtrip erwarte ich, das er mir Landschaft, Leute und Kultur näher bringt.

Gerade weil das Buch als Jugendbuch gedacht ist, finde ich die Umsetzung und den nicht passenden Klappentext ungünstig. So war mein Kind im angedachten Alter auch schnell gelangweilt und hat das Buch rasch wieder zur Seite gelegt.

Eigentlich hatte ich es für meine katzenliebende, nicht gerne lesende Freundin gedacht, aber dieses Buch wird bei ihr auch nicht die Lust zum Lesen wecken.

Bewertung vom 06.08.2025
Koelle-Wolken, Patricia

Der Garten der kleinen Wunder


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich sehr überrascht und absolut begeistert.

Laut Titel und Cover habe ich ein nettes, aber sehr oberflächliches Wohlfühlbuch erwartet.
Und bekommen habe ich soviel mehr.

Dieses Buch ist sehr bewegend, es hallt lange nach.
Es geht um Außenseiter, beziehungsweise hochsensible Menschen, die vom lauten und bunten Alltag schnell überfordert werden.
Aber Voralpen geht es um Freundschaft und Zusammenhalt und die Freundschaft als selbstgewählte Familie.

Vica und Toja sind absolut sympathische Charaktere, es hat mir sehr viel Freude bereitet, sie zu begleiten.

Auch der Umgang mit Wille und ihrem Andenken ist wunderschön zu lesen, die Rückblenden sind sehr herzerwärmend.

Dieses Buch ist eines meiner Highlights, es vermittelt wirklich ein wohliges Gefühl und noch soviel mehr, ich wäre zu gerne auch willkommen in Willes Garten.

Bewertung vom 21.07.2025
Cors, Benjamin

Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2


sehr gut

Dieses Buch ist die Fortsetzung von „Krähentage“, die Gruppe 4 für Serienverbrechen ermittelt wieder und mit ihr natürlich Mila und Jakob.

Nachdem mich der erste Teil absolut begeistert hat, hatte ich sehr hohe Erwartungen, die leider nicht ganz erfüllt worden sind.

Dieses Buch ist auch absolut mitreißend geschrieben und hält durchaus die Spannung, aber die Geschichte ist dieses Mal etwas vorhersehrbar und beinhaltet weniger überraschende Wendungen und unvorhergesehene Überraschungen.

Allerdings finde ich die erdgeschichtlichen Hintergrundinformationen sehr gut dargestellt und freue mich, hier nebenbei etwas dazuzulernen.
Auch das Ermittlerduo ist gewohnt sympathisch und interessant und entwickelt sich weiter und der Leser erfährt weitere Hintergründe.

Insgesamt also wirklich ein prima Thriller, nur nicht ganz so umwerfend wie sein Vorgänger.

Bewertung vom 21.07.2025
Bergmann, Renate

Ihr habt es gut, ihr habt ja mich / Online-Omi Bd.21


ausgezeichnet

Renate Bergmann ist immer wieder eine gute Unterhaltung zwischendurch. In diesem Buch zieht das Berliner Urgestein zu seinem Neffen auf das Dorf, hütet dort die Familie und mischt die örtliche Gesellschaft samt der Gemeindepolitik ordentlich auf.

Das Buch ist fesselnd und spritzig geschrieben, der eingedeutschte Slang und die Umschreibungen der Onlineomi sind meiner Meinung nach wie immer etwas drüber, aber sie gehören dazu.
Diese Protagonistin ist einfach sehr herzlich und liebenswert.

Ich mag dieses Buch als satirische Abrechnung mit dem Dorfleben, dem Generationenkonflikt und dem Wahlkampf. Auf überspitze Weise werden hier sehr reale Missstände dargestellt, von der Terminproblematik in städtischen Ämtern über die fehlende Infrastruktur auf den Dörfern bis zu der fehlenden Integration Neuzugezogener in bestehende Gemeinschaften.

Insgesamt ein wirklich unterhaltsames Buch, ich habe oft herzhaft gelacht.

Bewertung vom 21.07.2025
Engelmann, Julia

Himmel ohne Ende


ausgezeichnet

Himmel ohne Ende ist ein sehr ruhiges und zartes Buch.
Die Geschichte handelt von einer Teenagerin, ist in Ich-Perspektive geschrieben und erzählt von ihrer Selbstwahrnehmung als schüchternes und gefühlt unbeliebtes Mädchen.
Sie nimmt ihre Umwelt wie hinter einer Glasscheibe wahr, findet keinen Anschluss, fühlt sich überflüssig.

Dieses Buch ist sehr poetisch und gefühlvoll geschrieben, Charlie ist ein sehr nahbarer und sympathischer Charakter.

Im Verlauf der Geschichte wird das Buch heller und hoffnungsvoller, weniger melancholisch. Pommes, auch ein sehr liebenswerter Protagonist, zeigt Charlie, dass man anders und trotzdem dabei sein kann.

Ein tolles Buch über Freundschaft, Jugend, Familie und auch über Verlust, Abschied und Trauer.

Julia Engelmsnn hat hier ein großartigen, warmherzigen Debütroman geschrieben. Das Lesen hat mir große Freude bereitet.

Bewertung vom 11.07.2025
Tuokko, Kaisu

Gerächt sein sollst du / Die Morde von Kristinestad Bd.1


sehr gut

Dieses Debüt hat mir ganz gut gefallen.

In Vergleich zu anderen finnischen Krimis ist dieser sehr leise und sehr wenig gruselig, aber durchaus spannend.
Die Autorin ist recht jung, ich finde, das schlägt sich im Schreibstil nieder, mitunter war der mir etwas facettenlos.

Die Geschichte ist interessant und gut konstruiert. Ein ruhiger Roman über die viele Facetten und Abgründe von Gewalt und das vor dem Setting einer idyllischen Kleinstadt. Diese Mischung hat mir sehr gut gefallen.

Die Charaktere sind gut gezeichnet, ihr Verhalten ist aber etwas klischeehaft und die Entwicklung mit unter ein bisschen vorhersehbar.

Insgesamt ist dies ein solides Buch, das mich gut unterhalten, aber nicht absolut begeistert hat.
Da mag ich es doch etwas düsterer, mehr Spannungsbögen und schnellere Entwicklungen und Protagonisten mit mehr Ecken und Kanten.

Bewertung vom 11.07.2025
Russ, Rebecca

Der Weg - Jeder Schritt könnte dein letzter sein


gut

Der Weg ist ein Thriller, der auf dem Kungsledenwanderweg spielt.

Die Freundinnen Nicki und Julia begeben sich spontan auf eine Wanderung. Hier fängt mein Unwille eigentlich schon an. Wer geht spontan auf eine Wanderung, wenn er mitten in den Hochzeitsvorbereitungen steckt? Mit jemandem, den er jetzt lange nicht mehr getroffen hat?

Die gesamte Geschichte ist für mich sehr konstruiert und schwer nachzuvollziehen.

Der Aufbau mit den zwei Zeitebenen ist eigentlich das Highlight, aber auch hier verwirrt mich einiges.

Das feministische Thema finde ich gut, aber die Umsetzung gefällt mir überhaupt nicht.
Auch die Charaktere sind mir allesamt unsympathisch, daher konnte ich auch keine richtige Verbindung zur Geschichte herstellen, alles blieb auf Distanz.
Der Spannungsbogen war da, ich wollte auch unbedingt wissen, wie es ausgeht, habe allerdings eher widerwillig zu Ende gelesen, weil mich das Gesamtpaket in diesem Buch nicht überzeugt.

Bewertung vom 11.07.2025
Skybäck, Frida

Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eisenblume ist der zweite Teil rund um die Ermittler Fredrika und Henry. Allerdings kann er auch sehr gut ohne Vorwissen ausdem ersten Buch gelesen werden.

Die Geschichte basiert auf der wahren Geschichte der psychiatrischen Anstalt in Schweden und stellt die damaligen Verbrechen und Experimente sowie das abscheuliche Menschenbild der damaligen Zeit sehr gut dar.
Der Kriminalfall ist sehr interessant und spannend aufgebaut, der Schreibstil der Autorin wie immer mitreißend.

Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, sie sind vielschichtig und sehr unterschiedlich und geben dem Buch das gewisse Etwas.

Ich mag dieses Buch wirklich sehr gerne, die Mischung aus fesselndem Plot und der Aufarbeitung der Geschichte der Psychiatrie ist sehr gut gelungen und hat mich begeistert.
Ich freue mich auf weitere Ermittlungen dieses Duos.

Bewertung vom 09.07.2025
Müller, Nina

Der magische Kater Schnurrifluff (Bd. 1)


ausgezeichnet

Schnurrifluff ist ein sehr hübsches gebundenes Buch mit schönem Glitzer im Cover. Das überzeugt die jungen Leser sofort.
Auch die Illustrationen sind sehr ansprechend gestaltet, der Kater ist sehr niedlich, der Zeichenstil liebevoll und detailliert, die Farben sind pastellig und fröhlich.
Die vermittelte Stimmung ist geheimnisvoll, magisch und hell.

Die Geschichte ist spannend, von Anfang an wurde meine Tochter mitgerissen, es ist gut geschrieben, die kurzen Kapitel verleiten dazu immer noch eines vorzulesen, möchte man doch auch gerne wissen, wie es weitergeht.
Auch als Vorleser:in gefällt mir dieses Buch. Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut vorlesen.
Die Geschichte ist sehr phantasievoll und kreativ, dieser magische Kater ist sehr sympathisch und seine Weggenossen auch.

Ein rundum schönes Vorlesebuch.