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Katja K
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Bonn

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
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Bewertung vom 28.06.2025
Dalton, Chloe

Hase und ich


ausgezeichnet

Dieses Buch kommt so leise daher und hat mich doch sofort in seinen Bann gezogen. Es erzählt die berührende und wahre Geschichte einer (fast) unmöglichen Freundschaft zwischen der Autorin und einem wilden Feldhasen. Besonders beeindruckt hat mich, auf welch zurückgenommene Art und Weise die Autorin ihre Beobachtungen macht und den Hasen trotz seiner Bedürftigkeit und der räumlichen Nähe ganz das Wildtier sein lässt, das er ist. Der Sprachstil ist dabei angenehm flüssig und konkret. In jedem Satz spürt man die Faszination der Autorin für dieses kostbare Lebewesen und die Wunder der Natur, so dass keine der Beobachtungen und geteilten Fakten oder Mythen langweilig wirkt. Im Gegenteil, die Faszination und Neugierde springt auf uns über, so dass man voller Spannung der weiteren Entwicklung des Häschens folgen möchte. Die Hintergrundinformationen zu Feldhasen (z.B. die grundsätzliche Unterscheidung von Kaninchen) empfand ich ebenso bereichernd wie die Aufklärung über die Bedrohung dieser faszinierenden Tiere durch den Menschen. Gleichzeitig ist es ein Buch zum Innehalten und Entschleunigen. Es zeigt, wie die Autorin während der Pandemie nach und nach ihre gewohnte Lebensweise hinterfragt und ihre Prioritäten ändert, ausgelöst durch die Beobachtungen des wilden Tieres, das einzig dem Ruf der Natur folgt. "Ich spürte eine nie gekannte Nähe zur Natur, und obwohl sie im Grunde das Normalste der Welt hätte sein sollen, fühlte sie sich für mich wundervoll an" (S. 119). Genau dieses Gefühl hat auch mich beim Lesen begleitet und lässt mich staunend, demütig und dankbar zurück. Auch regt das Buch zum Nachdenken an. Für mich ist es ein ganz besonderes Buch, das ich von Herzen empfehlen kann.

Bewertung vom 28.06.2025
Weber, Elena

Divisio


sehr gut

Eine außergewöhnliche Geschichte, die zum Nachdenken anregt

Obwohl ich bislang nur wenig Science Fiction gelesen habe, hat mich das Cover direkt angesprochen, weil es mysteriös und futuristisch zugleich wirkt. Auch die Andeutung des Doppelgänger-Themas machte mich neugierig. Der Prolog startet direkt sehr dramatisch und spannungsgeladen. In der Folge wird abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, wobei der Schreibstil flüssig und anschaulich ist. Dabei wird eine ganz eigene futuristische Welt und Atmosphäre geschaffen und die Grenzen zwischen Realität und Traum verschwimmen teilweise. Die gesamte Idee zur Handlung dieser komplexen Geschichte und die vielen Plot Twists finde ich schlicht genial. Das Besondere ist, dass wir uns im Jahr 2054 befinden, also nicht in einer noch völlig fernen Zukunft oder einer Galaxie mit Aliens oder ähnlichem. Stattdessen erscheinen die unglaublichen und beängstigenden Ereignisse und die erschaffene Welt in dieser Zukunft aus heutiger Sicht bei voranschreitender Forschung gar nicht so unrealistisch. Dadurch hat die Autorin nicht nur einen spannenden Psycho-Thriller geschrieben, sondern wirft mit ihrer Geschichte auch moralische ethische Fragen auf und regt somit zum Nachdenken an. Auch die kleineren technologischen Errungenschaften, die elegant und beiläufig eingeflochten werden, wirken für die gewählte Zukunft angemessen und vorstellbar. Die Hauptcharaktere sind zudem sympathisch und ich finde es erfrischend, dass die "Heldin" in diesem Buch eine sehr ängstliche, eher passive Person ist. Ihre Gedankenschleifen und zögerlichen Überlegungen arten mir allerdings manchmal zu sehr aus und auch bei den Dialogen hätte man meiner Meinung nach deutlich kürzen können, um den Spannungsbogen nicht zu behindern. Vor allem den männlichen Charakteren fehlt es außerdem etwas an Tiefe, sie blieben für mich eher blass. Nichtsdestotrotz halte ich dieses Buch für etwas ganz Besonderes und kann es all jenen wärmstens empfehlen, die Freude an außergewöhnlichen und spannenden Geschichten sowie futuristischen Gedankenexperimenten haben.

Bewertung vom 23.06.2025
Cors, Benjamin

Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Spannender und gut geschriebener Thriller

Mein Fazit vorab: Endlich mal wieder ein richtig guter Thriller, der weder zu reißerisch noch zu langatmig ist! Außerdem finde ich, dass man den wirklich sehr guten und flüssigen Schreibstil des Autors hervorheben muss. Der Einstieg ist mit dem Prolog aus der Sicht des Täters schon sehr spannend gestaltet. Die Ausgangsidee, dass man den Kopf hinter den Morden bereits kennt, deren Ausführung jedoch rätselhaft ist und die Morde deshalb zunächst nicht gestoppt werden können, finde ich sehr originell. Es gibt viele Szenen- und Perspektivwechsel, die eine spannende und vielschichtige Atmosphäre schaffen, ohne chaotisch zu wirken oder zu überfordern. Vor allem hinsichtlich des Ermittlerduos, aber auch in Bezug auf ihre Mitarbeitenden, werden auch die zwischenmenschlichen Beziehungen und Konflikte sowie tieferliegende Traumata und Geheimnisse angedeutet und später auch teilweise geschildert, was für weitere Spannung und Tiefgründigkeit sorgt. Die Morde an sich sind grausam, werden aber nicht unnötig blutrünstig dargestellt, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Der Thriller kommt ohne reißerisches Gemetzel aus und trotzdem ist er spannend und auf seine Art gruselig und grausam. Ich bin froh, diesen Krimiautor entdeckt zu haben und werde definitiv weitere Bücher von ihm lesen!

Bewertung vom 23.06.2025
Maury , Avril

Noch fünfzig Sommer mehr


ausgezeichnet

Eine zauberhafte Geschichte über Verluste und Neuanfänge

Dieses eher ruhige Buch empfand ich als schmerzhaft und hoffnungsvoll zugleich. Es zeigt auf wundervolle Art, dass schwere Schicksalsschläge in der Vergangenheit Glück und Wachstum in der Zukunft nicht ausschließen und dass auch positive Erinnerungen eine große Macht ausüben können. Titel und Cover haben mich direkt angesprochen. Sie wirken nostalgisch und wecken bei mir eine Sehnsucht nach den Sommertagen aus der Kindheit und Jugend. Der Schreibstil ist schön, flüssig und gefühlvoll. Ich habe das gesamte Buch an einem Tag gelesen. Wir begleiten Eleni, die schwere Schicksalsschläge zu verkraften hat, und dürfen bezeugen, wie rätselhafte Botschaften von einem Unbekannten ihrem Leben eine neue Orientierung geben. Die Geschichte lebt von den Wahrnehmungen, Gefühlen und Gedanken der Protagonistin und den Schilderungen der Natur, die in diesem Buch eine große Rolle spielt. Elenis Erleben wirkt durch die verwendete Sprache teilweise ein wenig naiv, was sie umso liebenswerter macht und sehr gut passt - sowohl zu ihrer Verhaftung in kindlichen Traumata als auch zu ihrer achtsamen und neugierigen Art, die Welt und selbst kleine Dinge staunend zu betrachten. Dies hat mich ein bisschen an "Die fabelhafte Welt der Amélie" erinnert. Insgesamt sind die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander sehr liebevoll gezeichnet. Mein Fazit: Es handelt sich um eine ruhige, bezaubernde Geschichte über Schmerz, Glück, Liebe und Hoffnung, die ich wärmstens empfehlen kann. Für mich ist es "ein Buch fürs Herz".

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