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Nelly
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Bewertungen

Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 06.11.2014
Taubenschlag (eBook, ePUB)
Maidan, Tomas

Taubenschlag (eBook, ePUB)


weniger gut

[ Inhalt ]
Die Welt wird von Frauen regiert. Männer haben nur noch den Zweck, bei Gladiatorenkämpfen für das Publikum möglichst unterhaltend ihr Leben zu lassen. Das ganze Imperium wird von einer Frau geleitet, die alle nur "Madame" nennen. Ganz neu in ihrem Mitarbeiterstab ist die anfangs schüchterne Anoje, die tagsüber mit Madame im Büro ihr Dasein fristet und nachts in den Katakomben des Anwesens neue Gladiatoren aussucht und ausbildet. Doch Anoje hat nicht vor, auf ewig nur im Hintergrund zu agieren und so von allen nur "Täubchen" nennen zu lassen. Sie plant einen Umsturz der gegebenen Strukturen und gibt dafür alles.

[ Cover ]
Das Cover zeigt in einem lilanen Ton gehalten eine Asiaten in Kampfhaltung. Das Cover erinnert etwas an ein Manga. An sich passt das Cover ganz gut zur Geschichte, allerdings hab ich die Hauptperson Anoje mir nicht so kampfbereit vorgestellt, sondern eher schüchtern und verhalten.

[ Das hat mir gefallen ]
Als mich der Autor fragte, ob ich das Buch gerne rezensieren möchte, hat mich vor allem die Geschichte interessiert. Ich meine, wieviele Bücher sehen schon mal in den Frauen das stärkere Geschlecht, dem sich alle Männer unterwerfen??? Auch die Idee mit den Gladiatorenkämpfen fand ich mal was anderes. Vor allem kennt man dieses Thema meist nur im Zusammenhang mit einem historischen Romanen. Daher war es zwar ein nicht so neues Setting in einer völlig neuartigen Umgebung.
Mit dem letzten Viertel des Buches konnte ich mich eigentlich ganz gut anfreunden. Es wurde spannend und ganz am Schluss gab es dann auch noch eine einigermaßen unerwartete Wendung. Dann mochte ich auch endlich die Protagonistin Anoje, mit der ich mich anfangs schwer tat, da sie mir etwas zu arrogant rüber kam. Als sie dann aber endlich anfängt zu handeln, wurde sie mir immer sypmathischer.

[ Das hat mir nicht gefallen ]
Leider muss ich sagen, dass die negativen Punkte bei diesem Buch überwiegen. Mir fiel der Einstieg in die Geschichte unglaublich schwer und auch beim Schreiben dieser Rezension tat ich mir unglaublich schwer, die kurze Inhaltsangabe zu schreiben, da ich immer noch nicht so ganz mit der Handlung klar komme. Ewig lang dachte ich, es stellt sich überhaupt keine Handlung mehr ein.
Dabei hat Tomas Maidan auch einen ganz eigenen Schreibstil, der bestimmt bei vielen Lesern positiv in Erinnerung bleibt, mit dem ich mir persönlich aber sehr schwer tat.
Auch die Charaktere, die im Buch auftauchen, sind die meiste Zeit etwas blass. Gerade Susans Charakter und ihre Geschichte hätten mich brennend interessiert.
Das größte Mankopunkt aber, der mir wirklich das ganze Buch versaut hat, sind die unglaublich vielen Rechtschreibfehler, die sich von vorne bis hinter durch das Buch ziehen.
Nicht nur fehlende oder überflüssige Satzzeichen fallen extrem auf oder verdrehte Buchstaben. In dieser Geschichte finden sich Sätze, die überhaupt keinen Sinn ergeben.
Als Beispiel folgendes Zitat von Seite 28:
"Du kannst ihm sagen, dass du bist, das Sozialprogramm bist."
Auch wurde konsequent durch das ganze Buch "Miene" falsch geschrieben. Das Wort kam so oft, dass ich nachher selbst verunsichtert war und tatsächlich die richtige Schreibweise gegoogelt habe.
Man könnte wirklich meinen, dass das Buch in seiner Rohfassung zum Verlag gewandert ist und dann ohne nochmals von einem Lektor gelesen worden zu sein, auf den Markt geworfen wurde.
Durch diesen Umstand wird es einem auch unmöglich gemacht, das Buch flüssig zu lesen.

[ Fazit ]
Wegen der wirklich guten Idee und dem Umstand, dass dies Teil 2 einer Reihe ist und ich nicht weiß, in wie weit es erforderlich wäre, den ersten Teil zu kennen, gebe ich zwei Sterne.

Bewertung vom 05.11.2014
Die Jury
Grisham, John

Die Jury


ausgezeichnet

[ Inhalt ]
Tonya Hailey, eine 10-jährige Schwarze, wird eines Abends von zwei weißen Männern auf das Übelste vergewaltigt, geschlagen und gedemütigt. Der Tötungsversuch der Männer geht fehl und das Mädchen überlebt mit zahlreichen Knochenbrüchen und sonstigen Verletzungen. Schon nach kurzer Zeit kann die Polizei aufgrund der Wagenbeschreibung des Mädchens zwei Verdächtige festnehmen. Billy Ray Cobb und Pete Williards werden festgenommen und Williards legt nach einer Absprache ein Geständnis ab. Nach deren Kautionsverhandlung, auf dem Weg zurück zum Gefangenentransport werden beide im Gerichtsgebäude mit einer M16 und mehreren Schüssen erschossen - vom Vater des vergewaltigten Mädchens.
Jack Brigance übernimmt die Vertretung des Mannes, da er bereits bei Haileys Bruder einen Freispruch in einem Mordprozess erwirken konnte. Im Falle seines Scheiterns droht Hailey der Tod in der Gaskammer. Als wäre das nicht schlimm genug, mischt sich nicht nur die schwarze Gemeinde immer wieder ins Geschehen ein. Plötzlich versucht der Ku-Klux-Clan auf Biegen und Brechen eine Verurteilung des Schwarzen herbeizuführen.

[ Cover ]
Das Cover ist recht schlicht halten. Der Namen von John Grisham und der Titel sin groß angebildet. Ansonsten ist der Hintergrund in einem silbernen Ton gehalten. Es sieht aus, als hätte der Hintergrund eine richtige Struktur. Außerdem sieht man zwei Bauern aus einem Schachspiel, einen schwarzen und einen weißen, was wirklich ein gelungener Hinweis auf den Inhalt des Buches ist. Ich finde das Cover wirklich genial und gefällt mir sehr gut.

[ Das hat mir gefallen ]
Das Buch beginnt direkt mit einem Schock, nämlich mit der detaillierten Beschreibung der Vergewaltigung der kleinen Tonya. Mit dieser Stelle und mit vielen weiteren Passagen im Buch gelingt es Grisham, immer wieder gegensätzliche Gefühle beim Leser hervorzurufen. Man wird während des Lesens immer wieder aufgefordert, sich selbst Gedanken zu machen. Immer wieder wird man dazu verführt, die Selbstjustiz des Vaters nicht nur zu billigen, sondern auch gut zu finden. Die Personen wurden von Grisham genau so geschaffen, dass man zu diesen Gedanken kommt.
Ich kenne den Autor bereits schon aus anderen Büchern und kannte daher auch seinen Schreibstil. Das Buch weist keine Hochs und Tiefs im Spannungsbogen auf und trotzdem ist man davon gefesselt. Einen solchen Stil kenne ich nur von John Grisham.
Durch "Die Jury" setzt man sich nicht mit den Problem auseinander, ob Selbstjustiz nur Blutrache oder Gerechtigkeit ist. Der Roman stellt auch die Schlucht zwischen Schwarz und Weiß dar und zwingt den Leser auch dazu, sich zum Thema Todesstrafe auseinander zu setzen.
Man liest dieses Buch nicht nur und stellt dabei eine beobachtende Randfigur dar, man ist mittendrin, statt nur dabei.

[ Das hat mir nicht gefallen ]
An diesem Buch hatte ich das erste Mal seit langem nichts mehr auszusetzen. Charaktere, Schreibstil, Spannung, alles so, wie man sich das wünscht.

[ Fazit ]
"Die Jury" kann ich ausnahmslos weiterempfehlen und ich vergebe 5 Sterne, mit denen ich grundsätzlich sehr geizig bin. Grisham ist ein Buch gelungen, das den Leser immer wieder miteinbezieht und das sich, trotz über 600 Seiten, in einem Rutsch lesen lässt, da man es nicht mehr aus der Hand legen kann.
Fragt euch: Wie würdet ihr als Geschworener entscheiden?

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2014
Tödlicher Frost / Alexander Winther Bd.1
Jaklin, Asbjørn

Tödlicher Frost / Alexander Winther Bd.1


weniger gut

[ Inhalt ]
Ein Verbrechen aus der Vergangenheit versetzt die Bewohner von Tronso in Angst und Schrecken. Während der Polarnacht wird in einem Kuhstall ein Mann ermordet aufgefunden. Spuren am Tatort deuten darauf hin, dass er gefoltert wurde. Ein später Racheakt? Wofür? Ein Journalist wird auf den Fall angesetzt. Seine Recherchen führen vom Zweiten Weltkrieg bis zu den Jugoslawienkriegen und nach Den Haag zu der für Kriegsverbrechen zuständigen Anklägerin, die alle Wissensfäden in der Hand zu halten schein.

[ Cover ]
Das dunkle, einfach gehaltene Cover vermittelt bereits beim Anschauen das Gefühl von Kälte. Dieser Eindruck wird durch das leicht erhabene Eiskristall-Muster verstärkt und wirkt sehr geheimnisvoll.

[ Das hat mir gefallen ]
Ein junger Journalist, der zusammen mit einer Fotografin über einen Mordfall recherchiert … zunächst geht man bei dieser Buchbeschreibung von „dem“ klassischen Szenario aus: Zusammen bringen die Beiden Licht in das Dunkel und, im besten Fall, klären sie gemeinsam die Tat auf. Klar, dass auch die Liebe dabei nicht zu kurz kommen darf. Weit gefehlt. In diesem Buch steht nicht die Leiche oder umfangreiche Tatort- und Spurensuche im Vordergrund, sondern werden nur kurz angerissen.
Themen wie die Verbrechen in deutschen Konzentrationslagern in Norwegen und im Balkankrieg aufzugreifen, finde ich gut. Zu viel was passiert ist, wird hier gerne verschwiegen.
Ein flüssiger guter Schreibstil, der die Romanfiguren gut darstellt und die Persönlichkeit gut herauskehrt. Der Chefredakteur war mir vom ersten Moment an total unsympathisch!

[ Das hat mir nicht gefallen ]
Das Buch liest sich anfangs etwas schwierig, da es kapitelweise in verschiedenen Jahrzehnten spielt. Die Sprünge von 1945 in die Gegenwart sind anstrengend, die Zusammenhänge erschließen sich nicht sofort, was das Ganze zunächst etwas langweilig und langwierig gestaltet. Welche Rolle spielt ein geheimes Treffen im Jahre 1949 in Oslo? Nach dem ersten Drittel des Buches war ich versucht, es zuzuklappen und nicht zu Ende zu lesen. Die Neugier, wie die Zusammenhänge nun wirklich sind, hat gesiegt. Für mich waren die Verbindungen der dargestellten Personen zu weit hergeholt und nicht schlüssig. Der Zusammenhang der Anklägerin gegen Menschenrechtsverletzungen zum Kommandanten eines deutschen Konzentrationslagers in Norwegen könnte tatsächlich real sein; nicht aber ihr Verhalten in der Gegenwart. Eine Anwältin, die letztlich den Täter eines Mordes kennt? Auch unter Berücksichtigung sämtlicher Umstände, ist das sehr unglaubwürdig.
Ein Mitarbeiter des Geheimdienstes, der mehr oder weniger geheime Informationen unter dem Siegel der Verschwiegenheit erzählt? Naja!
Ausführlich werden die Panikattacken der Hauptperson Alexander Winther beschrieben; woher sie resultieren, bleibt aber offen. Sind sie in seiner Vergangenheit als Afghanistan-Veteran zu suchen? Wahrscheinlich, aber genaues bleibt im Dunkeln. Was hat der Unfalltod seines Freundes mit dem Fall zu tun?
Was ist mit seiner Beziehung zur Krankenschwester Vivi? Was mit der Fotografin Tora? Beide spielen im Buch eine Rolle, die Fragen offen lässt.

[ Fazit ]
Ein ernstes, aber gutes Thema. Leider mit zu vielen „Ablenkungen“ versehen. Manche Punkte hätte ich mir mehr ausgeleuchtet gewünscht, auf andere hätte man gut verzichten können. Allein vom Titel ausgehend, hatte ich die Vorstellung von einem Thriller, der einem den Eisschauer über die Rücken jagt. Ausgehend vom Mord an dem Historiker wären die Ermittlungen rückwärts in die Vergangenheit besser zu lesen gewesen, als die doch komplexen Zeitsprünge.

Bewertung vom 26.10.2014
Er ist wieder da
Vermes, Timur

Er ist wieder da


gut

[ Cover ]
Selten hab ich ein Cover in der Hand gehalten, dass durch so ein schlichtes Design eine solch große Wirkung und Aussagekraft rüberbringt. Lediglich durch die Farben Schwarz und Weiß ist gleich klar, um welches Thema sich dieses Buch dreht. Und die Idee, aus dem Titel den typischen Schnauzer zu stylen, ist wirklich grandios.

[ Das hat mir gefallen ]
Wer sich im Internet mal die eine oder andere Rezension zu diesem Buch durchgelesen hat, landet automatisch irgendwann bei der Frage: "Darf man über Hitler lachen?". Daher vorweg: ja, man darf! Dieses Buch hat weder das Anliegen, die Gräueltaten der NS-Zeit zu beschönigen, noch diese unter den Tisch zu kehren. Und schon gar nicht soll an der Verantworlichkeit Hitlers für diese Taten gerüttelt werden, im Gegenteil. Und unter diesen Voraussetzungen bin ich der Meinung: Ja, man darf auch über Adolf Hitler lachen.
Oft habe ich gelesen, dass durch dieses Buch zu wenig auf die Verbrechen der damaligen Zeit aufmerksam gemacht wurde. Dazu:
1. Dieses Buch ist kein Geschichtsbuch und das muss einem auch beim Lesen klar sein.
2. Dieses Buch ist eine Satire und trieft nur so vor schwarzem Humor. Auch das sollte man sich vor Augen führen.
So nun genug Geblabber, zurück zum Eigentlichen. Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, da die Handlung direkt auf Seite 1 beginnt. Anfangs konnte ich auch mehrmals laut auflachen. Timur Vermes besitzt wirklich ein Talent für schwarzen Humor und obwohl die Idee nicht die neuste ist, muss man ihm doch eine gewisse Anerkennung entgegenbringen, dass er sich an solch ein Thema herangewagt hat. Das Buch hat dabei wirklich seine Höhen. So war es großartig, zu lesen, wie Hitler in die NPD-Zentrale stürmt und die dort anwesenden Parteimitglieder als arme Würmchen und Schande für Deutschland betitelt.
Ebenfalls positiv aufgefallen ist, dass zwar viele Politiker und Promis im Buch vorkommen, diese aber nicht beim Namen genannt werden, aber dermaßen gut umschrieben werden, dass kein Zweifel daran besteht, wer gemeint ist.
Vermes will mit seinem Buch aufrütteln und zeigen, dass so etwas wie zur NS-Zeit jederzeit wieder vorkommen könnte. Respekt vor dem Autor, dass er Hitler an manchen Stellen so sympathisch darstellen konnte, dass dies tatsächlich zum Nachdenken anregt.

[ Das hat mir nicht gefallen ]
Zu Anfang der Story reiht sich eine Pointe an die andere, dies lässt leider ab ca. Seite 150 stark nach und nach dem Witz hab ich da stellenweise lange gesucht. Das Buch fängt dann leider an, sich zu ziehen wie Kaugummi. Dabei könnte es auch sein, dass ich den einen oder anderen Witz auch einfach überlesen habe, da die Sprache und der Schreibstil doch sehr gewöhnungsbedürfig sind. Dabei bezweifel ich stark, dass Hitler sich wirklich so ausgedrückt hat.
Schließlich kommt als größter Mankopunkt hinzu, dass die Geschichte stellenweise doch sehr weit weg von der Realität ist. Mal dahin gestellt, ob sich die Zeit ab 1933 nochmals wiederholen könnte, aber dass Hitler das ganze Buch über nicht merkt, dass ihn die Leute eben nicht mehr für den Führer Deutschlands halten, sondern für einen Comedian, halte ich für sehr fragwürdig. Auch glaube ich nicht, dass niemand sonst merkt, dass Hitler seine Aussagen doch sehr wörtlich meint. So einfach wäre das bestimmt nicht.

[ Fazit ]
"Er ist wieder da" überzeugt zwar durch seine Idee und das Anliegen der Story. Dabei hätten der Unterhaltung 150 Seiten weniger auch keinen Abbruch getan. Da das Buch dadurch einen doch recht durchwachsenen Eindruck hinterlässt, vergebe ich 3 Sterne.

12 von 18 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.10.2014
Isola
Abedi, Isabel

Isola


sehr gut

[ Inhalt ]
Ein stadtbekannter Regisseur möchte mit 12 Jugendlichen ein etwas anderes Filmprojekt verwirklichen. Die Jugendlichen sollen drei Wochen alleine auf einer einsamen Insel vor der Küste von Brasilien rund um die Uhr gefilmt werden. Die 12 Auserwählten wissen nur, dass es sich um ein neues Filmprojekt handelt. Sie kennen sich untereinander nicht und kommen aus ganz unterschiedlichen Städten.
Mit von der Partie ist auch die 17-jährige Joy, die sich auf der Insel Vera nennt. Für sie hat die Reise nach Brasilien aber noch einen ganz anderen Grund.
Auf der Insel angekommen leben sich die Jugendlichen auf der Insel ein, als sie herausfinden, dass sie auf der Insel auch ein Spiel spielen sollen. Einer von ihnen wird als Mörder ausgelost, unerkannt selbstverständlich. Dieser muss versuchen, einen nach dem anderen aus dem Spiel zu entfernen. Doch dann entwickelt sich das Spiel zu einem echten Alptraum...

[ Cover ]
Das Cover passt sich wieder wunderbar den restlichen Romane von Isabel Abedi an. Auch dieses Mal ist das Buch wieder größtenteils in schwarz gehalten. Nur durch einen Kreis (der eine Kameralinse darstellen könnte) sieht man ein Stück Meer und eine Insel. Damit passt das Cover sehr schön zum Inhalt des Buches. Trotz des schwarzen Covers sind die Abedi-Bücher ein Blickfang.

[ Das hat mir gefallen ]
Die ganze Geschichte erinnert ein wenig an Big Brother. 12 Jugendliche sollen Tag und Nacht und auf jedem Quadratmeter der Insel überwacht werden. Diese Idee fand ich wirklich spannend. Und sie wurde auch größtenteils schön umgesetzt.
Die Geschichte wird von Vera im Nachhinein erzählt, daher weiß man gleich zu Anfang, dass ihr nicht viel passiert sein kann. Wo andere jetzt denken, dass dies die Spannung nimmt, fand ich genau diesen Umstand unglaublich gut. Denn dadurch wird klar, dass auf der Insel etwas Schreckliches passiert sein muss und wartet schon auf den Paukenschlag.
Immer wieder gibt es auch Einschübe, die von einem zunächst Unbekannten stammen und "aus dem Off" kamen. Dies baut die Spannung weiter auf. Dabei ist mir positiv aufgefallen, dass sie der Schreibstil ändert, je nachdem, ob die Geschichte von Vera oder aus Sicht des Unbekannten erzählt wird. Während Veras Teile durch etwas längere Sätze mit vielen Adjektiven beschrieben wird, erzählt der Unbekannte in kurzen, abgehackten Sätzen. Man bekommt wirklich den Eindruck, zwei verschiedene Menschen förmlich zu hören.
Die Auflösung der Geschichte war gut durchdacht und hat mich auch überrascht. Es gab keine Stelle, an der ich mich gelangweilt habe.
Zwar wurde die Liebesgeschichte zwischen Vera und Solo nur angekratzt, was ich aber wenig dramatisch fand, da diese einfach auch nicht im Vordergrund stand.

[ Das hat mir nicht gefallen ]
Alles in allem hat mir das Buch wirklich gut gefallen und die jetzt angeführten Negativ-Punkte fallen dabei wirklich gering ins Gewicht.
Etwas gestört hat mich die Klischeehaftigkeit nahezu aller Charaktere. Schon allein Darling (dieser Name, also bitte!!!), dieses platinblonde, etwas sexbessesene Miststück... Klischee pur!
Auch konnten alle anderen Charaktere auf den 320 Seiten nur wenig Tiefe entwickeln. Die Hauptfigur Vera kam mir dabei meist etwas zu schüchtern und stellenweise auch depressiv vor.
Auch gab es bei der Aufklsung der Geschichte ein, zwei Punkte, die offen geblieben sind. Da hätte ich mir vielleicht noch den ein oder anderen Satz gewünscht.

[ Fazit ]
"Isola" ist ein spannendes, actiongeladenes Buch mit einem Hauch einer Liebesgeschichte. Es liest sich in einem Rutsch weg und ist auf jeden Fall mal etwas anderes.
Wegen nur kleiner Schwächen und einer ansonsten tollen Story vergebe ich 4 Sterne und spreche eine klare Leseempfehlung aus

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.10.2014
Das Armband

Das Armband


weniger gut

[ Inhalt ]
Karin Slaughter hat mit "Das Armband" gemeinsam mit 15 anderen Autoren eine ganz neue Idee umgesetzt. Jeder Autor hat seinen Beitrag zu der Geschichte geleistet, indem er eine Kurzgeschichte verfasst hat. Karin Slaughter hat dabei die Anfangs- und die Endgeschichte geliefert.
Als roter Faden zieht sich durch jede Geschichte das Armband, welches im Laufe der Zeit immer wieder den Besitzer wechselt. Doch scheinbar bringt das Bettelarmband nicht das Glück, das man solche Armbänder nachsagt, sondern stürzt die Besitzer im Gegenteil eher in ein grausiges Schicksal.

[ Cover ]
Auf dem Cover sieht man auf grünlichem Hintergrund eine Hand, die ein sehr auffälliges Bettelarmband trägt. Mir persönlich hat das Cover sehr gefallen, weil es absolut perfekt zum Inhalt des Buches passt. Obwohl nur eine Hand mit Armband abgebildet ist, erweckt das Cover trotzdem einen düsteren Eindruck.

[ Das hat mir gefallen ]
Zunächst einmal: Diese Rezension zu schreiben ist mir wirklich schwer gefallen. Eine Bewertung von Schreibstil oder ähnlichem würde den Rahmen sprengen, da jeder Autor eine andere literarische Handschrift hat. Daher beschränke ich mir hier auf die Aspekte, die für eine solche Rezension sinnvoll sind.
Unglaublich gefallen hat mir die Idee. Was für ein Mammut-Projekt muss es gewesen sein, 16 Autoren unter einen Hut zu bekommen und dabei auch noch die Geschichte aufeinander abzustimmen. Dieser Akt ist den 16 Menschen unterschiedlich gut gelungen. Auf jeden Fall ist "Das Armband" ein Buch, wie ich es noch nie zuvor gelesen hatte und daher musste ich es haben. Ein Vergleich mit anderen Büchern ist mir dabei aber umso schwerer gefallen.
Von den mitarbeitenden Autoren kannte ich nur einen Bruchteil. Ein Begriff waren mir selbstverständlich Karin Slaughter herself oder auch Mark Billingham. Auf Lee Child wurde ich erst vor kurzem aufmerksam. Eines seiner Bücher steht auf meiner Wunschliste, etwas von ihm gelesen habe ich allerdings noch nicht. Durch dieses Buch konnte ich mir schon einen kleinen Einblick über seinen Schreibstil machen.
Den Großteil der Autoren kannte ich nicht. Aber durch dieses Buch hatte ich die Möglichkeit, den einen oder anderen neuen Autor für mich zu entdecken.

[ Das hat mir nicht gefallen ]
Obwohl mir klar war, dass mir bei 16 Autoren die eine oder andere Geschichte nicht gefallen würde, war ich doch über die Umsetzung bei manchen enttäuscht. Grundsätzlich zieht sich sowohl das Armband als auch der Tod wie ein roter Faden durch das Buch. Die meisten Kurzgeschichten halten sich auch an dieses Muster, doch plötzlich ist da die Geschichte, in der es um Sex mit einem Bären geht oder in der sich ein Affe in einen Menschen verwandelt. Oder in der das Armband für meinen Geschmack eine zu untergeordnete Rolle spielt.
Durch die immer andere Handlung konnte auch nicht wirklich Spannung aufkommen.
Karin Slaughter hatte für das Buch die Anfangs- und die Endgeschichte geliefert. Da dachte ich, dass sie mit der Endstory noch mal einen Zusammenhang zur Anfangsstory herstellt, aber Fehlanzeige. Sehr schade...
Schließlich war ich bei manchen Geschichte einfach unbefriedigt, weil sie offene Frage ließ oder einfach langweilig waren.

[ Fazit ]
Dieses Mal tat ich mir mit eine Bewertung wirklich schwer. Ich gebe einen Stern für die gute Idee und noch einen für die Möglichkeit, durch dieses Buch neue Autoren für sich zu entdecken. Doch aufgrund der doch gravierenden Negativ-Punkte war es das dann auch schon.
Als Fazit bleibt da nur festzuhalten: Nicht überall, wo "Karin Slaughter" draufsteht, ist auch "Karin Slaughter" drin

Bewertung vom 14.10.2014
Der lautlose Schrei / Ein MORDs-Team Bd.1 (eBook, ePUB)
Suchanek, Andreas

Der lautlose Schrei / Ein MORDs-Team Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

[ Inhalt ]
Mason, Olivia, Randy und Danielle sind vier Teenager aus Barrington Cove, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Mason war lange Zeit der gefeierte Basketballspieler an seiner Schule - bis zu dem Tag, an dem er mit einem Epilepsie-Anfall auf dem Spielfeld zusammenbrach. Sein bester Freund Randy, den Mason liebevoll Neek (Nerd + Geek), hat einen Faible für alles, was mit Technik zu tun hat. Er lebt seit dem Tod seiner Eltern bei seiner Tante. Olivia dagegen ist in den "Favelas" von Barrington Cove, also im Armenviertel aufgewachsen und kämpft seit ihrer Geburt um Anerkennung. Das krasse Gegenteil dazu bildet die hübsche und etwas arrogante Danielle, deren Eltern reich sind und ihr alles ermöglichen, was immer sie möchte.
Der Zufall führt die vier Teenager zusammen und gemeinsam entdecken sie im Haus der verstorbenen Billy Tarnowsky Hinweise auf einen Mord, der 30 Jahre zurück liegt und seither nicht geklärt werden konnte. Ein junges Mädchen wurde nachts in ihrer Schule getötet, als deren Clique nachts dort einstiegen.
Was ist in dieser Nacht vor 30 Jahren in der Schule passiert? Welche Rolle spielt der sogenannte Graf dabei und vorallem, welche Rolle spielen Masons Vater und Danielles Mutter?

[ Cover ]
Das Cover zeigt eine Holzwand, auf der ein Poster angeklebt ist, welches wiederum ein Gebäude zeigt. Wahrscheinlich soll es sich dabei um die Schule handeln, in der der Mord von Marietta King vor 30 Jahren geschah. Insgesamt erweckt das Cover einen recht gruseligen Eindruck, was meiner Meinung nach gut zur Geschichte passt. Etwas irritiert hat mich der Titel der Geschichte.

[ Das hat mir gefallen ]
Die Geschichte beginnt mit einem Flashback in das Jahr 1984, in genau der Nacht, in der Marietta King ihr Leben ließ. Nach einem Sprung in die Gegenwart lernt man recht schnell die Protagonisten kennen. Ich fand die Charaktere sehr schön ausgearbeitet, da jeder von den vier Teenys seine eigenen Eigenschaften hat. Die unterschiedliche Lebensstile wurden gut hervorgehoben und machten auch keinen übertriebenen Eindruck. Gut gefallen hat mir, dass sich die Vier dadurch sehr voneinander unterschieden haben.
Auch der Schreibstil des Autors hat mich mitgerissen und ich konnte die Geschichte in einem Rutsch weglesen.
Besonders hervorheben möchte ich dabei die Idee der Umsetzung der Serie: Jeden Monat soll eine neue Geschichte um das M.O.R.D.s-Team als eBook veröffentlicht werden. Alle zwei Monate werden zwei eBooks als Taschenbuch veröffentlicht. Der Unterschied zu den altbekannten Jugend-Geschichten besteht vorallem in der zusammenhängenden Geschichte. Anfangs fühle ich mich sehr an TKKG erinnert, allerdings hatte bei TKKG jedes Buch eine abgeschlossene Geschichte.
"Der lautlose Schrei" hat bisher nur an die Geschichte herangeführt, die Charaktere gestaltet und die Spannung für Teil 2 geschürt. Die Ereignis von 1984 werden sich also über mehrere Bände ziehen.

[ Das hat mir nicht gefallen ]
Obwohl ich die Ausgestaltung der Charaktere eigentlich ganz gut fand, muss man doch eines feststellen: Andreas Suchanek hat wirklich jedes Klischee bedient - den Topsportler, der allseits beliebt ist, den Technik-Freak, das reiche, verwöhnte Mädchen...
Obwohl Zielgruppe primär die Jugend sein soll, hätte ich mir eine etwas präzisere Charakterisierung gewünscht und hoffe jetzt einfach mal auf Teil 2.

[ Fazit ]
"Ein M.O.R.D.s-Team - Der lautlose Schrei" ist ein vielversprechender Auftakt zu einer etwas anderen Bücherreihe. Obwohl Teil 1 nur als eine Hinführung zur eigentlichen Geschichte gesehen werden kann, macht sie auf jeden Fall Lust auf mehr und ich freue mich schon darauf, Teil 2 zu lesen.

Bewertung vom 12.10.2014
Gefährliche Liebe / Shades of Grey Trilogie Bd.2
James, E L

Gefährliche Liebe / Shades of Grey Trilogie Bd.2


weniger gut

[ Cover ]
Wie beim letzten Buch auch, ziert das Cover eine Blüte. Titel und Autorin werden dabei wieder von einem dieses Mal pinkfarbenen Kreis hervorgehoben. Wie schon bei Teil 1 gefällt mir das Cover auch dieses Mal sehr gut. Sehr schön, dass man sich bei der Gestaltung treu geblieben ist.

[ Das hat mir gefallen ]
Auch Band 2 beweist wieder eindeutig, dass es sich bei "Shades of Grey" nicht um eine reine Sex-Geschichte handelt, sondern um eine experimentierfreudige und etwas anders geartete Liebesgeschichte. Dabei hat mir wirklich gut gefallen, dass sich die Autorin für Band 2 etwas anderes überlegt hat. Wenn ich eins wirklich hasse, dann ist es einen zweiten Band einer Serie zu lesen und dabei zu denken: "Mhm, das ist irgendwie das Gleiche wie in Band 1, nur etwas umgeschrieben". Zur Umsetzung dieser Idee, muss ich leider nach unten zu "Das hat mir nicht gefallen" verweisen.
Wieder gefunden habe ich außerdem den E-Mail-Verkehr zwischen Ana und Christian, der mir bereits in Band 1 positiv aufgefallen war. Diese Idee lockert einfach die Geschichte etwas auf und hat beim Lesen wirklich Spaß gemacht.

[ Das hat mir nicht gefallen ]
Nie, wirklich niemals in meinem Leben habe ich Band 1 einer Reihe so geliebt und Band 2 dermaßen sch*** gefunden. Wer meinem Blog folgt, hat vielleicht auch mitbekommen, wie lange ich an diesem Buch gelesen habe, weil ich es immer wieder aus Langweile weggelegt habe.
Grundsätzlich fand ich die Idee, dass Christian wegen Ana versuchen will, seine Neigungen abzulegen um eine normale Beziehung zu führen, nicht von schlechten Eltern. Aber durch die Umsetzung verliert die Geschichte absolut den Realitätsbezug, der in Band 1 durchaus noch vorhanden war. Wie bereits oben gesagt, mag ich es, wenn sich die Teile einer Serie von der Geschichte her unterscheiden. In Band 1 ging es primär um Christians sexuelle Neigungen, in Band 2 eher darum, wie er versucht, eine normale Beziehung einzugehen. Soweit, so gut. Aber scheinbar ist Christian nicht von dieser Welt.
Ich mags gern romantisch und gegen ein wenig Kitsch hab ich auch nichts einzuwenden, aber das Buch besteht nur noch aus Liebesbekundungen und wie toll doch die beiden sich finden. Warum müssen die sexy Helden aus den Büchern immer zu Waschlappen degradiert werden? Bereits in meiner Rezension habe ich erwähnt, dass mich Christian etwas an Edward aus "Twilight" erinnert hat. Tja, und auch dieses Mal wieder der Vergleich, denn auch Edward wurde mit der Zeit zum Weichei. Mal ganz ehrlich, welche Frau will denn einen Mann, der sich für die Beziehung um 180 Grad dreht und das eigenständige Denken aufgibt?
Weiterer Kritikpunkt ist dieses Mal auch die Schreibweise: Oh Gott!!! Wo es in Band ein nur sich ständig wiederholende Adjektive waren, werden hier ganze Textpassagen ständig wieder. "Oh, ich liebe ihn." "Oh, er ist so toll." "Ob ich jemals seine Bedürfnisse befriedigen kann".
Auch die Geschichte um die Ex-Sub Leila, aus der ich mir etwas Spannung erhofft hatte, hat sich bei der Hälfte des Buches bereits erledigt.

[ Fazit ]
Nach einem atemberaubenden Teil 1 ein langweiliger, sich hinziehender Teil 2. Nachdem mir "Geheimes Verlangen" so gut gefallen hat, war ich wirklich enttäuscht.
Einzig und allein der Cliffhanger am Schluss wird mich auch noch Teil 3 lesen lassen.

8 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.10.2014
Die Würde ist antastbar
Schirach, Ferdinand von

Die Würde ist antastbar


ausgezeichnet

[ Inhalt ]
"Die Würde ist antastbar" ist das neue Werk von Strafverteidiger Ferdinand von Schirach. Doch dieses Mal geht es nicht um seine spektakulärsten Fälle. Hier handelt es sich um eine Sammlung seiner Essays, die im Spiegel veröffentlicht wurden. Schirach beschäftigt sich zwar auch mit Themen, die vor allem die Juristen-Welt beschäftigt, wie z.B. der Fall Gäfgen oder auch der Fall von Wetter-Mann Kachelmann. Aber daneben beschäftigt sich der Autor auch mit ganz alltäglichen Themen wie dem Rauchen oder inwieweit eBooks unsere Zukunft darstellen.

[ Cover ]
Das Cover ist wirklich sehr schlicht gehalten mit großer Schrift. Ich finde, gerade durch die Schlichtheit fällt das Buch sehr auf und macht es interessant. Weiter ist der Papp-Umschlag nicht nur bedruckt, sondern Titel und Autorennennung wurden geprägt, was einen sehr hochwertigen Eindruck erweckt. Außerdem wurde das Buch mit einem Leseband (sagt man das so? Bei uns Schwaben heißt das einfach "an Bändl") ausgestattet, welches super als Lesezeichen dient.

[ Positives ]
Gleich zu Anfang ist mir mal wieder Schirachs einzigartiger Schreibstil aufgefallen. Er spricht den Leser ganz persönlich an und man hat gleich das Gefühl, dass das Buch nur für einen selbst geschrieben wurde. Durch seine kurzen und schlichten Sätze, macht der Autor einem das Lesen auch sehr einfach.
Wirklich imponiert haben mir vor allem die Essays, die sich mit juristischen Themen beschäftigen. Er schafft es, schwierige und schwer zu erfassende Probleme zu vermitteln. Beeindruckt hat es mich, weil ich nach einem Jura-Studium weiß, wie schwer es ist, jemand zu erklären, warum man auch Kinderschänder nicht einfach ein Leben lang wegsperren kann. Er schafft es, seinen Standpunkt deutlich zu machen, nämlich, dass Würde jedem Menschen zukommen muss, erst einmal unabhängig, was er getan hat. Dieser Anstoß sollte zum Nachdenken anregen.
Aber Schirach erzählt auch Privates, was man von seinen vorherigen Werken gar nicht kennt. Er erzählt von seinem Großvater, der die Verbrechen im Dritten Reich unterstützt hat. Dabei macht Schirach eins ganz klar: bereits im 1. Semester lernt man ein Fundamentalprinzip des Strafrechts kennen. Die Schuld eines Verbrechens beurteilt sich ganz allein nach dem Täter persönlich. Menschen, die nach 1945 geboren wurden, kann an den Verbrechen des Dritten Reichs keine Schuld mehr zukommen. Und Schirach schafft es, diese Aussage mit der Geisteswissenschaft auch zu begründen.
Außerdem hab ich noch eine mir bis dahin unbekannte Seite von Herr von Schirach kennengelernt: seine humorvolle. Gerade sein Essay zum Thema Rauchen hat mich mehr als einmal Schmunzeln lassen.

[ Negatives ]
An Schirachs Werk an sich gibt es eigentlich nichts auszusetzen. Man muss seinen Schreibstil mögen und bestimmt ist man nicht bei allen Punkten seiner Ansicht. Aber Schirach regt zum Nachdenken an und schafft es, auch einem "Laien" die Welt des Rechts etwas näher zu bringen.

[ Fazit ]
"Die Würde ist antastbar" ist eine unterhaltsame Lektüre, die auch nach Zuschlagen des Buches noch nachklingt. Schirach überzeugt vor allem durch die Auswahl von ganz verschiedenen, aber aktuellen und spannenden Themen. Und auch, wenn man nicht immer einer Meinung mit dem Autor ist, so handelt es sich trotzdem um ein wirklich spannendes Buch.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.