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Top-Rezensenten Übersicht

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Johanna

Bewertungen

Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 06.09.2023
Kleine Probleme
Pollatschek, Nele

Kleine Probleme


sehr gut

Mit der Geschichte um Lars konnte ich mich beängstigend gut identifizieren. Es geht ums Prokrastinieren - Aufgaben auf der To Do Liste, die oft in kurzer Zeit erledigt werden - werden so lange aufgeschoben bis einen die Länge der Punkte auf der Liste schier erschlägt. Lars hatte sich viel vorgenommen für die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester, bis auf einmal der 31.12. da war und er noch nichts davon erledigt hatte.

Nele Pollatschek erzählt sehr charmant davon, was im Inneren von Lars vorgeht, während er versucht die Punkte auf seiner Liste abzuarbeiten. Das Ganze wirkt so echt und realitätsnah beschrieben, dass sich wahrscheinlich jede/r an einer gewissen Stelle des Buches wiederfindet. Sprachlich ist die geschichte mit viel Witz geschrieben, so dass man regelrecht durch die Kapitel fliegt. So wird auch ein ganzes kapitel über das Erledigen der Steuererklärung sehr amüsant und unterhaltsam.

Eine leichte Lektüre, die sich einfach liest und vielleicht sogar motiviert, die eigene To Do Liste in Angriff zu nehmen.

Bewertung vom 06.08.2023
Nachts erzähle ich dir alles
Landsteiner, Anika

Nachts erzähle ich dir alles


gut

Die Geschichte beginnt spannend. Lea verbringt den Sommer in Frankreich, im Ferienhaus ihrer Familie um ihrem Leben zu entfliehen. Die Geschichte entwickelt sich dann alerdings sehr vorhersehbar. Lea bleibt für mich außerdem als Charakter sehr flach und leider etwas unsympathisch.

Während die angesprochenenen Themen sehr wichtig sind und dem Zeitgeist entsprechen, konnte mich die Geschichte von Lea und Emile leider nicht abholen. Auch die Randgeschichte über Leas Mutter, welche mir persönlich besser gefallen hat und unvorhersehrbar war, passte für mich nicht wirklich in den Erzählstrang des Buches. Ich konnte mit den Charakteren nicht wirklich connecten und hatte letztenendes das Gefühl es ist nicht wirklich viel passiert auf dem 368 Seiten des Buches. Schade, da man aus der Message meiner Meinung nach mehr hätte rausholen können. Für mich war das Buch so nur o.k.

Bewertung vom 22.05.2023
Idol in Flammen
Usami, Rin

Idol in Flammen


gut

Das Buch "Idol in Flammen" gibt einen sehr interessanten Einblick in die japanische Popkultur und den Kult, der hinter J-Pop und K-Pop Band steckt. Ich fand es sehr interessant zu lesen wie stark die Idolisierung der Stars das Leben eines jungen Teenager komplett bestimmt und sämtliches Handeln und Gedanken sich nur um das Idol kümmern.

Leider fehlte es mir etwas an Handlung in dem Buch. Auch wenn die Fankultur sehr eindrucksvoll beschrieben wurde fehlte mir der Tiefgang. Gerade im Hinblick auf den Klappentex, dass der Aufhänger der Geschichte ist, dass ein J-Pop Star wegen Vorwürfen er habe eine Frau geschlagen in die Presse kommt, hätte ich mir mehr ausdiskutiert und von verschiedenen Seiten beleuchtet gewünscht. Meines erachtens wurde das Thema nur sehr kurz erwähnt.

Dennoch ein interessanter Roman, gerade für Leute die sich für die japanische Kultur interessieren.

Bewertung vom 14.04.2023
22 Bahnen
Wahl, Caroline

22 Bahnen


sehr gut

Die Geschichte um Tilda und ihre kleine Schwester Ida hat mich direkt in ihren Bann geschrieben. Auf eine moderne Art und Weise begleiten wir die beiden über einen Sommer hinweg. Eine klassische Handlung oder einen Spannungsaufbau gibt es dabei nicht. Dennoch sind die Personen so echt geschrieben, dass sich das Buch sehr kurzweilig liest und man trotzdem zu jeder Zeit wissen möchte wie die Geschichte weitergeht.
Wer ein Buch mit viel Action erwartet ist hier falsch. Wer allerdings einen zeitgenössischen Coming of Age Roman über eine gebrochene Familie und das Erwachsenwerden in in seinen 20er Jahren sucht, für den ist diese Geschichte definitiv etwas.
Letztendlich hat mir das letzte gewisse etwas und die Verbidung zur Protagonistin gefehlt, um die vollen 5 Sterne zu vergeben. Dennoch empfehle ich das Buch jeden weiter, der eine kurzweilige Sommerlektüre mit Tiefgang sucht.

Bewertung vom 17.03.2023
Die spürst du nicht
Glattauer, Daniel

Die spürst du nicht


ausgezeichnet

Ein Buch das zum Nachdenken anregt. Direkt zu Beginn werden die Protagonisten dargestellt. Teils überspitzt und überheblich werden zwei wohlhabende befreundete Familien vorgestellt, welche zusammen in den Urlaub fahren. Im Mittelpunkt stehen die Politikerin Frau Strobl-Marinek und ihre Tochter Sophie-Luise. Zusätzlich ist noch die Schulfreundin der Tochter mit dabei: Aayana, ein somalisches Flüchtlingskind. Während des Urlaubes kommt es dann zur Katastrophe was die heile Welt der Familie aus den Fugen wirft.
Die Sprache des Autors hat mich direkt gepackt. Oftmals zynisch werden die Hauptcharaktere aber auch die Gesellschaft porträtiert. Durch die Darstellung von Kommentaren aus Online-Beitragen über das Unglück bekommt man ein breites Bild an Meinungen, die einen teilweise den Kopf schütteln lassen, aber genau so auch in den wahren sozialen Medien zu finden wären. Die Geschichte regt einen definitv zum Nachdenken. Für mich eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.02.2023
Die Herzchirurgin
Jordan, Jack

Die Herzchirurgin


sehr gut

Ein Thriller, der einen vom ersten Moment an in seinen Bann zieht. Die Herzchirurgin Anna muss sich entscheiden: Ihr Sohn wurde gekidnappt und sie bekommt ihn nur lebend wieder, wenn sie einen Patienten auf ihrem OP-Tisch umbringt - ein Patient der kein geringerer ist als der hochrangige Politiker Ahmed Shabir.

Von Anfang ist das Buch absolut spannend. Die Geshichte wird aus den Perspektiven von Anna, der OP-Schwester Margot und der Ermittlerin Rachel geschrieben. Durch die Perspektivwechsel und kurzen Kapitel bleibt das Buch so absolut spannend. Vor allem die Szenen aus dem OP haben mich gefesselt. Mit verschiedenen Wendungen, gibt es keine Verschnaufpause und man möchte stets gebannt wissen wie es weitergeht.

Einzig ein wenig gestört hat mich eine zusätzliche psychische Erkrankung / Zwangsstörung der Protagonisten. Diese hat für mich nicht wirklich zur Story beigetragen. Auch die Perspektive der Detektivin Rachel war für mich wenig bereichernd für die Story.

Alles in allem aber eine absolute Empfehlung für Thiller Fans.

Bewertung vom 07.09.2022
Die Kriegerin
Bukowski, Helene

Die Kriegerin


sehr gut

Die Geschichte um Lisbeth und "die Kriegerin" zieht einen direkt in den Bann. Von der ersten Seite an, war ich gefesselt von der Sprache und diesen beiden spannenden Charakteren. Man bekommt einen tiefen Einblick in die Charaktere der beiden im Fokus stehenden Frauen. Dabei werden deren Kindheit, familiäre Verhältnisse aber vor allem die Erfahrung als Soldatinnen, damit verbundene Traumata und das besondere Verhältnis der beiden zueinander dargestellt. Ich habe erst wenig über Soldatinnen gelesen, dahe

Die Geschichte um Lisbeth und "die Kriegerin" zieht einen, auch ohne große Handlung oder Action, direkt in den Bann. Von der ersten Seite an, war ich gefesselt von der Sprache und diesen beiden spannenden Charakteren. Man bekommt einen tiefen Einblick in die Charaktere der beiden im Fokus stehenden Frauen. Dabei werden deren Kindheit, familiäre Verhältnisse aber vor allem die Erfahrung als Soldatinnen, damit verbundene Traumata und das besondere Verhältnis der beiden zueinander dargestellt. Ich habe erst wenig über Soldatinnen gelesen, daher fand ich besonders diese Einsicht sehr spannend, wenn auch manchmal tatsächlich recht befremdlich.

Damit wäre ich auch schon bei meiem Kritikpuntk für das Buch. Ich konnte zu den Charakteren absolut keine Bindung oder Sympathien aufbauen. Sie blieben mir den ganzen Roman über sehr fremd. Auch das Ende gefiel mir gar nicht und ich hätte es mir abgeschlossener gewünscht.

Wer eine Character-driven Geschichte à la Juli Zeh sucht ist bei diesem Buch dennoch genau richtig und sollte es sich nicht entgehen lassen.

Bewertung vom 02.09.2022
Die Stimme meiner Schwester
Vieira Junior, Itamar

Die Stimme meiner Schwester


weniger gut

Die Geschichte hat einen deutlich anderen Verlauf genommen, als es der Klappentext vermuten lässt. Zu Beginn scheint sich eine Geschichte zu entwickeln, die auf der besonderen Beziehung zweier Schwestern basiert, welche durch ein prägendes Ereignis zueinander verbunden sind. Gerne hätte ich mehr über die Schwestern erfahren, allerdings sind diese nur zu Beginn Fokus des Buches. Vielmehr geht es danach um die Geschichte einer Familie, welche in Armut, unter Sklaverei und schweren Bedingungen lebt. Ein an sich wichtiges Thema, was auf schwierige Lebensbedingungen aufmerksam macht. Allerdings wurde die Geschichte erzählt ohne ein Bindung zum Lesenden aufzubauen. Ich habe überhaupt keine emotionale Bindung zu den Figuren aufbauen können und mich eher wie eine entfernte Beobachterin gefühlt. Schade, da ich thematisch viel über eine mir noch fremde Kultur und Geschichte hätte lernen können.

Bewertung vom 03.06.2022
Das Haus der stummen Toten
Sten, Camilla

Das Haus der stummen Toten


gut

"Das Haus der stummen Toten" beginnt spannend, hat mich leider aber nicht voll überzeugt. Auf den ersten Seiten hat mich die Geschichte gefesselt. Es begint mit dem vermeintlichen Mord an Vivianne - Eleanors Großmutter - den diese eigenhändig miterlebt. Man erlebt die Stunden und Tage nach dem Mord und erfährt von einer Polizeibefragung an Eleanor.

Danach gibt es einen Zeitsprung. Man begleitet Eleanor, wie sie auch einen ihr unbekannten Gutshof fährt, der ihrer Großmutter gehört hat. Dort geschehen nun mysteriöse Dinge, während Eleanor nach und nach Familiengeheimnisse aufdeckt. Mich hat die Geschichte hier leider verloren. Einige Plottwists wirkten für mich eher an den Haaren herbeigezogen oder komplett vorhersehbar. Die Spannung wirkte sehr konstruiert auf mich und hat mich nicht gepackt. Auch die Tatsache, dass ein medizinischer Zustand von Eleanor, nach dem sie keine Gesichter erknenn kann, Aufhänger für das Mysterium war, wer Ihre Großmutter getötet hat, ist für mich ein einfache Ausrede, die die Autorin gewählt hat, um weniger kreative Inhalte schreiben zu müssen.

Alles in allem eine nette Geschichte, aber keine, die mir in Erinnerung bleiben wird.

Bewertung vom 06.05.2022
Nachtschwärmerin
Mottley, Leila

Nachtschwärmerin


sehr gut

Nachtschärmerin gibt bewegende Einblicke in, das Leben von Kiara. Mit zarten 18 Jahren trägt Kiara Verantwortung und muss Entscheidungen treffen, die man niemandem in so jungen Jahre wünscht. Kiara lebt alleine mit ihrem Bruder zusammen, nachdem die Mutter ins Gefängnis gekommen ist. Mit einem wahnsinnig schönen, poetischem Schreibstil beschreibt die Autorin das Leben der beiden in Armut und wie sie auch über ihre moralischen Grenzen hinaus versuchen alles zu tun um zu überleben. Als Leser*in bekommt man roh und ungefiltert mit, was es heißt als POC in den USA ums Überleben zu kämpfen. DIe Geschichte hat mich in dieser Hinsicht zutiefst berphrt und mitgenommen. Einzig und allein einen Stern ziehe ich ab, da mich die Geschichte dramaturgisch nicht hundertprozentig gepackt hat. Der Spannungsbogen der in der Geschichte aufgebaut wurde, wurde mir am Ende doch etwas zu kurz abgefrühstückt. Dennoch ein absolut lesenswertes Debut!