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woerteraufpapier
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Oldenburg

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Insgesamt 18 Bewertungen
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Bewertung vom 08.01.2025
Schojer, Nadine

Verbindungen fürs Leben / Die Telefonistinnen Bd.3


sehr gut

Ende gut, alles gut

Verbindungen fürs Leben ist nun der letzte Teil der Telefonistinnen-Trilogie von Nadine Schojer und spielt wieder in Köln. De Protagonistinnen haben sich im Nachkriegsdeutschland eingelebt und setzen ihren Weg gemeinsam fort. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Auf dem Cover finden wir die vier Frauen wieder, die auch auf den beiden Vorgängercovern zu sehen sind. Insoweit ist ein hoher Wiedererkennungswert gegeben.
Dieser dritte Teil kann auch gelesen werden, wenn man die beiden anderen Romane nicht kennt. Zum besseren Verständnis würde ich aber empfehlen mit Band 1 zu beginnen.
Die Geschichte nimmt von Anfang an Fahrt auf, so dass der Eindruck entsteht, dass Nadine Schojer den Lesern in diesem Teil möglichst viel präsentieren möchte, wobei wenig Überraschendes passiert, alles läuft auf ein Happy End für alle Protagonistinnen hinaus. Die Handlungen sind im Kontext der Geschichte glaubhaft, lassen aber Tiefe vermissen. Mir ist sehr wohl bewusst, dass es sich um einen Roman handelt, aber so läuft das Leben nicht. Vieles ist mir zu konstruiert.
Allein das Familiengeheimnis von Julia hat mich überrascht und Emotionen ausgelöst sowie der Brief von Giselas Mann, der Größe gezeigt hat.
Für mich war es am Ende zu viel Friede, Freude Eierkuchen. Die Geschichte der vier Frauen hätte mehr hergegeben, da hat die Autorin das Potential leider nicht voll ausgeschöpft.
Trotz meiner Kritik hat mich die Autorin gut unterhalten. Für Leser, die auf Happy Ends stehen, ist die Trilogie bestens geeignet, für mich war es insgesamt zu wenig.

Bewertung vom 05.01.2025
Marchetti, Donna

P. S. I Hate You - Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe


weniger gut

Flache Charaktere und bekannte Muster: ein klischeehafter Ausflug in das Young-Adult-Genre

Donna Marchettis P.S. I Hate You - Auf dem schmalen Grad zwischen Hass und Liebe ist ein in sich abgeschlossener Young-Adult-Roman, der mit einer Prise Humor, Romantik und kleinen Dramen aufwartet. Leider bleibt der Gesamteindruck für mich eher mittelmäßig, weshalb ich dem Buch nur 2 von 5 Sternen und somit keine wirkliche Leseempfehlung geben kann.

Insgesamt beinhaltet das Buch eine leichte Geschichte ohne wirklichen Tiefgang und eignet sich sicherlich gut für zwischendurch, besonders wenn man auf der Suche nach einer einfachen und unkomplizierten Lektüre ist. Die Geschichte lässt sich schnell und in einem Rutsch durchlesen, ohne dass man dabei groß nachdenken muss. Allerdings geht es in der Handlung weniger um tiefgehende Konflikte oder innovative Ideen, sondern vor allem um die üblichen Missverständnisse und kleinen Dramen, die große Überraschung letztlich zu einem übertriebenen und sehr klischeehaften HappyEnd führen. Der Spannungsaufbau bleibt dabei weitestgehend auf der Strecke, und auch das allgemeine Spannungsniveau ist eher niedrig. Das Buch hinterlässt somit nur einen wirklich flüchtigen Eindruck und verflüchtigt sich ebenso schnell aus Kopf und Herz.
Die Story - vorhersehbare Handlung ohne große Höhepunkte - folgt einem bekannten Muster, das in diesem Genre schon vielfach verwendet wurde: Zwei junge Menschen, die sich zunächst nicht leiden können, kommen sich langsam näher und überwinden ihre Differenzen, um letztlich doch ein Paar zu werden. Leider bringt P.S. I Hate You - Auf dem schmalen Grad zwischen Hass und Liebe hier wenig Neues oder Besonderes. Die wenigen Wendungen, die eingebaut sind, können die vorhersehbare Handlung nicht wirklich aufwerten. Wer also auf der Suche nach einer tiefgründigen und unvorhersehbaren Geschichte ist, wird hier sicherlich enttäuscht werden.
Ein großes Manko des Romans ist in meinen Augen die mangelnde Charakterentwicklung. Die Protagonist:innen wirken wie typische Stereotypen des Genres und bleiben insgesamt recht flach. Ihr Verhalten ist oft vorhersehbar, und sie zeigen kaum Wachstum oder Veränderung im Verlauf der Geschichte. Das macht es schwer, eine emotionale Bindung zu ihnen aufzubauen oder ihre Reise mit Spannung zu verfolgen. Für mich bleibt das gesamte Figurenensemble blass und austauschbar.

abschließendes Fazit:
P.S. I Hate You - Auf dem schmalen Grad zwischen Hass und Liebeist eine nette Lektüre für zwischendurch, vor allem wenn man Lust auf eine leichte, unaufgeregte Geschichte hat. Der Roman ist schnell zu lesen und bietet einfache Unterhaltung, ohne großen Anspruch zu erheben. Wer jedoch auf der Suche nach einer tiefgründigen, spannenden und emotional mitreißenden Geschichte ist, sollte sich lieber nach einer Alternative umsehen. Für mich persönlich bleibt das Buch leider zu oberflächlich und austauschbar, weshalb ich es nur bedingt weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 26.12.2024
Groh, Kyra

Fake Dates and Fireworks


ausgezeichnet

Humorvoll, heilend und herzergreifend

Kyra Groh hat mit Fake Dates and Fireworks ein Buch geschaffen, das sich durch eine erfrischend andere Herangehensweise an das beliebte Trope des Fake Datings auszeichnet. Im Gegensatz zu vielen Geschichten dieses Genres, in denen häufig prominente Personen im Mittelpunkt stehen, zeigt die deutschsprachige Autorin ganz wunderbar, dass es auch anders geht – bodenständiger, realistischer und trotzdem genauso charmant. Diese Umsetzung hat mich sofort angesprochen und begeistert. Das Buch, welches am 16. Dezember 2024 im Forever-Verlag erschienen ist, enthält die in sich abgeschlossene Liebesgeschichte um die junge Erzieherin Becca, die ihrem jährlichen Silvester-Date und Freund Nils im Urlaub ihre Liebe gestehen möchte und dort zufällig auf den unausstehlichen Onkel eines ihrer Kita-Kinder, Raphael, trifft.

Der Schreibstil von Kyra Groh ist ein weiteres Highlight des Buches. Er ist so flüssig, modern und leicht, dass man regelrecht durch die Seiten fliegt. Gleichzeitig schafft sie es, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen und vollkommen darin zu versenken. Man möchte gar nicht mehr auftauchen. Besonders beeindruckend ist die perfekte Balance zwischen lockerem Humor und tiefgehenden Emotionen, die sie meisterhaft miteinander verknüpft. So wichtige und bewegende Themen, wie toxische Beziehungsmuster, werden feinfühlig und mit einer bemerkenswerten Tiefe behandelt, ohne dass die Geschichte an Leichtigkeit verliert.
Becca, die Protagonistin dieser wundervollen Geschichte, ist ohne Zweifel das Herzstück dieses Romans. Ihre Entwicklung und ihre charakterliche Selbstreflexion machen sie nicht nur zu einer vielschichtigen und authentischen Figur, sondern verleihen der Geschichte auch eine besondere Bedeutung. Es war für mich unglaublich bereichernd, Beccas Weg zu begleiten, ihre Herausforderungen mitzuerleben und ihre inneren Prozesse nachzuvollziehen. Ihre Reise hat mich selbst zum Nachdenken angeregt und mir das Gefühl gegeben, etwas Wertvolles aus dieser Geschichte mitzunehmen. Dieser Aspekt hat die Handlung für mich besonders nachempfindbar und „wholesome“ gemacht. Im Vergleich dazu war für mich persönlich der männliche Protagonist, gerade zu Beginn der Geschichte, etwas zu blass skizziert. Auch wenn im Laufe der Geschichte eine ebenso vielschichtiger Charakter kräftiger zum Vorschein kam, konnte er mit dem Charakter von Becca nicht mithalten.
Alles in allem sind die Charaktere jedoch gelungen. Sie wirken durch ihre Ecken und Kanten realistisch und authentisch, was sie umso liebenswerter macht. Es ist leicht, sich mit ihnen zu identifizieren und ihre Emotionen nachzufühlen. Besonders schön fand ich, dass die Geschichte weitgehend auf unnötiges oder konstruiertes Drama verzichtet. Das Buch zeigt, dass starke Charakterentwicklungen und tiefgründige Themen keine übertriebenen Konflikte brauchen, um den Leser zu fesseln.
Trotz der ein oder anderen Vorhersehbarkeit – die man bei einer romantischen Geschichte dieses Genres durchaus erwarten kann – hat das der Lesefreude keinen Abbruch getan. Vielmehr war es wohltuend, wie sich die Geschichte entfaltet hat. Das Ende war schlichtweg wunderbar und spiegelte die Entwicklung der Charaktere perfekt wider. Es rundet das Buch auf eine Art und Weise ab, die einfach zufriedenstellt und berührt. Einzig ein paar mehr Informationen zum weiteren Werdegang der Nebencharaktere hätte ich mir gewünscht, aber das ist nur ein kleiner Wermutstropfen.

abschließendes Fazit:
Zusammenfassend ist Fake Dates and Fireworks von Kyra Groh ein heilendes, humorvolles und aufbauendes Buch, das ich wärmstens empfehlen kann. Es erinnert daran, dass sich Neuanfänge lohnen und dass man manchmal einfach den Mut haben sollte, etwas zu wagen. Für den Monat Dezember ist es definitiv mein Highlight. Auch wenn es knapp nicht für ein absolutes Lesehighlight gereicht hat, ist eine wundervolle Geschichte, die im Herzen bleibt.

Bewertung vom 15.12.2024
Qunaj, Sabrina

Die Tochter der Drachenkrone


sehr gut

Gwenllian hat es nicht leicht

In Die Tochter der Drachenkrone nimmt uns Sabrina Qunaj mit nach Wales in das 12./13. Jahrhundert und lässt uns teilhaben am Leben der Fürstentochter Gwenllian.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Das Cover ist schön gestaltet und hat als Eyecatcher in der Mitte das Wappen mit Drachen und Krone und ist somit auf den ersten Blick als historischer Roman zu erkennen.
Sehr hilfreich waren auch die im Anhang abgedruckten Stammbäume, da auf den über 600 Seiten viele handelnde Personen vorkommen mit gleichen oder ähnlichen Namen.
Nach dem Tod ihres Vaters, des Fürsten von Südwales, kommt es zu einer Fehde um die Macht zwischen ihren Brüdern und sie wird zum Spielball und muss sich entscheiden, auf wessen Seite sie stehen will. Beide Brüder wollen sie, um Bündnisse zu schmieden, verheiraten. Nach zwei gescheiterten Verlobungen heiratet sie den Seneschall des Fürsten von Nordwales, da sie glaubt, damit ihrem Volk am meisten zu dienen. Am Hof des Fürsten fällt ihr die Aufgabe zu, dessen junge Gemahlin Joan, die illegitime Tochter des Königs von England, im Auge zu behalten und diese im Sinne des Fürsten zu manipulieren. Die geschlossenen Bündnisse sind immer nur von kurzer Dauer, so dass sich die Machtverhältnisse ständig verschieben und von Frieden keine Rede sein kann. Ob sie an der Seite ihres Gemahls ihr Glück finden wird bleibt abzuwarten.
Die Autorin schildert die Lebensverhältnisse im 12./13. Jahrhundert authentisch. Die Handlungen der Protagonisten sind stimmig und nachvollziehbar. Sie führt uns vor Augen, wie brutal das Leben zu dieser Zeit war, wobei sie auf detailliert beschriebene Kriegshandlungen verzichtet. Töchter wurden zu Bündniszwecken verheiratet und hatten kein Mitspracherecht. Nach verlorenen Schlachten wurden Kinder als Geiseln übergeben, um so das Wohlverhalten der unterlegenen Partei sicherzustellen.
Gwenllian als starke Frau hat es zu dieser Zeit nicht leicht, gilt sie doch als stur und unangepasst, weiß sie doch genau, was sie will. Diese Stärke hilft ihr, sich in unruhigen Zeiten zu behaupten.
Für jeden Leser, der in die Geschichte von Wales eintauchen möchte, ist dieser Roman genau das Richtige. Mich hat die Autorin mit der ersten Seite abgeholt, spannend unterhalten und neugierig auf die Fortsetzung gemacht.

Bewertung vom 30.11.2024
Dippel, Julia

A Storm to Kill a Kiss / Die Sonnenfeuer-Ballade Bd.2


ausgezeichnet

eine Fortsetzung, die meine stürmische Liebe für diese Reihe noch weiter entfachen hat ♥

Ich bin ehrlich gesagt kein großer Liebhaber von "echten" Personen auf dem Cover, aber Julia Dippel ist da schon seit der Cassardim-Trilogie und der Izara-Reihe eine absolute Ausnahme. Ich muss gestehen, dass ich das Cover nicht als das schönstes der Welt beschreiben würde, aber dennoch ist es mir ans Herz gewachsen, auch wenn ich die Eule als gewähltes Symbol bis zum Ende der Geschichte nicht wirklich verstehe. Außerdem LIEBE ich es, wie die Titel gemeinsam einen in sich geschlossenen Kreis bilden. Es sind die klitzekleinen Kleinigkeiten, die mein Bücherherz zum höherschlagen bringen. Auch die (sich aus Band 1 wiederholende) Idee mit dem QR-Code finde ich optimal gelöst und wir wissen absolut alle, dass ich diesen auch gescannt habe! Auch die weitere Innengestaltung, wie die kleinen passenden Kapitelüberbilder, zeigen wie viel detaillierte Liebe in dem Buch und der Geschichte stecken, dass man als Leser:in gar nicht anders kann als dieses Buch und die Geschichte zu lieben! Schon mit dem Einstieg in die Trilogie konnte mich Julia Dippel voll und ganz von den Charakteren, der Welt und der Geschichte überzeugen. A Song to Raise a Storm ist ein fantastisches Highlight, dass mich im Sturm erobert hat. Der grandiose Schreibstil und das genial innovative Worldbuilding konnten mich auf ganzer Linie überzeugen. Ich finde es immer wieder absolut genial, dass es bei den Geschichten von Julia Dippel keine losen Fäden gibt. Jede auch nur noch so kleine Begebenheit hat einen Sinn für die Geschichte beziehungsweise die jeweiligen Charaktere und das liebe ich so, so sehr. Wie sich alles perfekt zusammenfügt ohne künstlich konstruiert zu wirken. Und auch diese Fortsetzung überzeugt in den Punkten Schreibstil, Charakter(entwicklung), Worldbuilding und allgemeiner Konstruktion mit genial unvorhersehbaren Enthüllungen wieder vollumfänglich! Ich bin mühelos wieder in die Geschichte eingetaucht und habe mich in der Welt verloren. Von der ersten Seite an wird man förmlich in die Handlung hineingezogen, und die bildgewaltige Fantasy-Welt entfaltet sich mit einer Tiefe und Abwechslung, die schlicht faszinierend ist. Die überraschenden Wendungen und die kunstvoll gestaltete Erzählung erzeugen eine Sogwirkung, die einen das Buch kaum aus der Hand legen lässt. Die kreierten (Haupt-)Charaktere sind vielschichtig und entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter, was die allgemeine Handlung noch lebendiger, nahbarer und nachvollziehbarer macht. Die Protagonisten sind keineswegs perfekt (besonders Arez hat es mir wie im ersten Band nicht immer leicht gemacht); sie tragen innere Konflikte und äußere Herausforderungen sowohl wahrnehmbar als auch innerlich gut versteckt mit sich herum, was sie für mich umso authentischer wirken lässt. Wie bereits im ersten Band haben mich auch wieder die packenden romantischen Elemente (welche zum Glück nicht zu kitschig waren) überzeugt, da sich diese auch nahtlos in die übergeordnete Handlung eingefügt haben, ohne, dass der Spannungsbogen in irgendeiner Form darunter leiden musste. Ich freue mich mehr von der besonderen Chemie zwischen Arez und Sintha zu lesen (und fast durch die Wörter spüren zu können). Allerdings gab es einige dramatische Aspekte, die künstlich in die Länge gezogen wurden. Besonders im Hinblick auf das Missverständnis um den Mord an Arezanders Bruder fiel dies auf, da dieses schließlich dann doch zu einfach aufgelöst wurde – eine kleine Schwäche, die ich so von Julia Dippel eigentlich nicht so gewohnt bin. Für mich persönlich war das Ende schon irgendwie vorhersehbar, was es aber dennoch nicht weniger genial gemacht hat und eine Atem-zum-Stocken- und Herzschlag-aus-dem-Takt-bringende Wirkung auf mich hatte! Ich empfinde jetzt schon unbändige Vorfreude, wenn ich daran denke, dass ich im Frühjahr 2025 endlich den finalen Band der Reihe lesen darf, in welchem Arezander und Sintha (sowie all die anderen wunderbaren Charaktere) dann hoffentlich auch ihr wohlverdientes HappyEnd erleben!

abschließendes Fazit: Wieder einmal hat es Julia Dippel geschafft: Für mich persönlich ist Die Sonnenfeuer-Ballade und somit auch A Storm to Kill a Kiss ein Must-Read für alle! Eine romantisch-fantastische Geschichte in einer wunderbar ausgearbeiteten Welt voller faszinierender Magie, gefährlichen Geheimnissen, heimtückischen Intrigen und intensiven Gefühlen, die das Herz eines jeden Lesers höher und schneller schlagen lässt.

Bewertung vom 18.11.2024
Flint, Alexandra

Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1


gut

Ein äußerliches Schmuckstück ohne innerliche Sogwirkung

Bei Silent Secrets handelt es sich um den ersten Band der Mondia-Dilogie aus der Feder der deutschen Autorin Alexandra Flint rund um die junge Remy, welche unwissentlich die letzte Erbin der Ripari ist, den geheimnisvollen Silbenspringer Kasimir und der mysteriösen Welt rund um die Weltenbibliothek Mondia, welche Schwierigkeiten hat das fragile Gleichgewicht der Welt zu bewahren.
Zu der Mondia-Dilogie gehört ebenfalls der zweite Abschlussband Twisted Treason, welcher am 21. Februar 2025 erscheinen wird und eine direkte Fortsetzung der in Silent Secrets erzählten Geschichte darstellt, sodass die Handlung nicht in sich abgeschlossen ist und es zwangsläufig nötig ist zunächst den Auftaktband der Dilogie zu lesen, welches mit einem ziemlich miesen Cliffhanger endet.

Silent Secrets hat mich mit seinem äußeren Erscheinungsbild sofort verzaubert. Das Cover passt hervorragend zur geheimnisvollen Stimmung und dem Titel: dunkel, detailreich und ein Hauch altertümlich – ein echter Blickfang! Auch das Page Overlay und die liebevolle innere Gestaltung insgesamt sind absolute Highlights. Leider konnte die Geschichte im Inneren dieses hohe Niveau der Äußerlichen für mich nicht halten.
Die Handlung hatte durchaus Potenzial, aber es fehlte für mich an Überraschungsmomenten und Tiefgang. Viele Wendungen waren vorhersehbar, wie etwa Remys Herkunft, die schon im Prolog angedeutet wurde. Dadurch ging mir persönlich ein zu großer Teil der Spannung verloren. Die Dialoge zwischen den Charakteren wirkten oft künstlich und wenig authentisch, und die schnellen, intensiven Gefühle zwischen den Protagonisten waren für mich nicht greifbar. Besonders gestört hat mich, dass sich die gesamte Geschichte über keine wirkliche Sogwirkung bei mir einstellte – ein Aspekt, den ich bei einem guten Buch sehr schätze.
Die Weltenbibliothek Mondia und ihre Magie, sowie die daraus resultierende Welt der erzählten Geschichte, blieben für mich lange nicht greifbar, was das Eintauchen in das Buch erschwerte. Auch die Antagonisten, die sogenannten Novas, waren viel zu schwach ausgearbeitet: Ihre Motive blieben unklar, und ich hatte Schwierigkeiten, ihr Handeln nachzuvollziehen. Für mich macht ein guter Antagonist aus, dass er selbst glaubt, das Richtige zu tun – das hat hier leider gefehlt. Vielleicht ändert sich das aber auch noch im abschließenden Folgeband.
Die Protagonistin Remy empfand ich als naiv, und einige ihrer Entscheidungen wirkten wenig realistisch. Beispielsweise schien es mir wirklich unlogisch, dass sie Fremden so schnell vertraute, besonders in gefährlichen Situationen. Auch die Liebesgeschichte zwischen Remy und Kasimir konnte mich nicht überzeugen, da die Gefühle in der kurzen Zeitspanne der Handlung zu präsent und intensiv waren, zudem sich die Charaktere auch noch in einer eher Extremsituation kennengelernt haben.
Positiv hervorzuheben ist der flüssige Schreibstil, der das Lesen erleichtert hat. Allerdings störten mich die eingestreuten französischen Floskeln, die meinen Lesefluss beeinträchtigten, auch wenn sie sicherlich zur Atmosphäre beitragen sollten.
Das Ende hat mich leider enttäuscht, da die Enthüllungen wenig überraschend waren und keine nachhaltige Wirkung hinterließen. Alles in allem fand ich das Buch Silent Secrets nicht schlecht, aber leider auch absolut nicht besonders. Die Geschichte und ihre Charaktere sind leider nicht wirklich in meinem Kopf und meinem Herzen hängengeblieben, sodass das Buch bedauerlicherweise kein Highlight, sondern eher etwas für Zwischendurch für mich geworden ist.

abschließendes Fazit:
Insgesamt ist Silent Secrets, der erste Band der Mondia-Dilogie von Alexandra Flint, für mich eine nette Lektüre für Zwischendurch, aber leider auch nicht mehr. Die Grundidee hat großes Potenzial, das aber in diesem Band nicht ausgeschöpft wurde. Ob ich den zweiten Teil lesen werde, weiß ich noch nicht, denn der Funke ist bis zum Schluss nicht übergesprungen. Daher kann ich höchsten eine kleine Leseempfehlung aussprechen!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.11.2024
Cole, Tillie

A Thousand Broken Pieces / Blossom Grove Bd.2


ausgezeichnet

Wunderschön, bewegend, unvergesslich: mein Herz in tausend Teile – und wieder zusammengesetzt

Über 4 Jahre. Mehr als 52 Monate. Insgesamt 1583 Tage. Eine Ewigkeit.
So lange ist es her, dass All Your Kisses von Tillie Cole als persönliches Lebenslesehighlight mein Herz erobert hat. Und nun hat A Thousand Broken Pieces das Unmögliche geschafft: Es hat mein Herz erneut berührt, zerrissen und auf wundervolle Weise geheilt.

Bei A Thousand Broken Pieces handelt es sich um einen Roman aus dem lyx-Verlag von der englischen Autorin Tillie Cole, welcher mich mit seiner Emotionalität, Wortgewandtheit und individuellen Charakterentwicklung mehr als unglaublich von sich überzeugen könnte. Außerdem wird sich in dieser so berührenden Geschichte sensibel mit wichtigen und tiefgründigen Themen auseinandergesetzt, wodurch sich dieses Buch meiner Meinung nach nochmal von den vielen anderen Geschichten in diesem Genre positiv absetzt. Legt die Taschentücher bereit und genießt unglaubliche Lesemomente mit der tiefgehend berührenden Liebesgeschichte um Savannah Litchfield und Cael Woods.
Da es sich bei A Thousand Broken Pieces um eine indirekte Fortsetzung von All Your Kisses handelt, würde ich jeder Person empfehlen, die bittersüße Liebesgeschichte von Poppy Litchfield und Rune Kristiansen zunächst zu lieben.

Schon der Einstieg des Buches hat mich tief bewegt. Bereits das Zitat von Poppy, einer so besonderen Figur, ließ meine Emotionen aufleben, und ich wusste sofort: Diese Geschichte wird mich nicht nur mitreißen, sondern auch verändern. Die ersten Seiten des Prologs waren so kraftvoll, dass meine Tränen liefen – und das war erst der Anfang.
Tillie Cole beweist mit diesem Buch einmal mehr ihre außergewöhnliche Fähigkeit, Worte mit einer Intensität und Tiefe zu füllen, die direkt ins Herz gehen. Ihr Schreibstil ist sanft und dennoch voller Bedeutung, gefühlvoll und zugleich unglaublich mitreißend. Es ist beeindruckend, wie sie es schafft, mit jeder Zeile nicht nur eine Geschichte zu erzählen, sondern auch Botschaften zu übermitteln, die lange im Kopf und im Herzen bleiben.
Die Charaktere Savannah und Cael haben mich vom ersten Moment an gefesselt. Beide sind so authentisch und vielschichtig, dass ich ihre Ängste, Zweifel und Hoffnungen fast wie meine eigenen spüren konnte. Während Savannah für mich von Anfang an eine tiefere Bindung hatte, da ich ihre Vorgeschichte aus All Your Kisses bereits kannte, hat Cael es in kürzester Zeit geschafft, mich ebenso zu überzeugen. Die Perspektivwechsel zwischen den beiden Protagonisten waren dabei perfekt umgesetzt und trugen zur Authentizität ihrer Reise bei.
Die Geschichte ist voller Schmerz und Verlust, aber auch Hoffnung, Liebe und Heilung. Es ist unglaublich bewegend zu sehen, wie zwei gebrochene Menschen sich gegenseitig stärken und wachsen – sowohl gemeinsam als auch individuell. Tillie Cole zeigt dabei, dass wahre Heilung von innen kommt und nicht nur für einen anderen Menschen stattfinden sollte.
Auch das Cover hat es mir persönlich angetan. Die leuchtende Farbexplosion auf schwarzem Hintergrund ist nicht nur wunderschön, sondern passt auch perfekt zur Intensität der Liebesgeschichte um Savannah und Cael.
Mein einzig kleiner Kritikpunkt ist, dass die Handlung teilweise vorhersehbar war. Ich hätte mir an einer Stelle gewünscht, dass die Charaktere möglicherweise einen anderen Weg einschlagen, um zu zeigen, dass Träume sich verändern können. Dennoch hat das Ende mich voll und ganz zufrieden zurückgelassen – emotional ausgelaugt, aber auf die beste Art und Weise.

abschließendes Fazit:
Dieses Buch hat mich drei Wochen begleitet, meine Gedanken und Gefühle bestimmt und mich am Ende mit dem Wunsch zurückgelassen, es direkt noch einmal zu lesen. Es ist eine Geschichte, die einen tief berührt und nicht so schnell loslässt. Für mich ein absolutes Highlight und eine wunderschöne Erinnerung daran, wie kraftvoll Liebe sein kann. Insgesamt möchte ich an dieser Stelle eine riesengroße Leseempfehlung für diese wahnsinnig emotional berührende Geschichte aussprechen.

Bewertung vom 18.10.2024
Niehoff, Marie

Burning Crown / Dragonbound-Trilogie Bd.1


sehr gut

Drachen, Geheimnisse und verbotene Anziehung – ein vielversprechender Start

„Eine Drachenreiterin liebt nicht – erst recht nicht ihren Drachen“. Noch nie konnte mich ein Buch beziehungsweise eine Reihe mit nur einem Satz so von sich überzeugen wie es bei der Dragonbound-Triloge der Fall war. Ich glaube, dass meine Vorfreude auf kaum eine Geschichte für das Jahr 2024 so groß war wie die Vorfreude auf den ersten Band der Dragonbound-Triloge Burning Crown aus der Feder von Marie Niehoff. Ich LIEBE die Grundidee der erzählten Geschichte sehr, die vielleicht nicht völlig neu, aber in meinen Augen einzigartig-individuell umgesetzt worden ist.

Bei Burning Crown handelt es sich um den ersten Band der düster-romantischen dreiteiligen Dragonbound-Reihe von Marie Niehoff rund um die Drachenreiterin Yessa, welche der Armee von Eldeya dient, ihrem neu zugeteilten Drachenwandler Cassim und einer Anziehung, die nicht sein darf, denn Beziehungen zwischen Reitern und Drachen stehen unter Todesstrafe…
Zu der Dragonbound-Trilogie gehören zwei weitere Bände: der Folgeband Ashen Thorne (Erscheinungstermin 15. April 2025), welcher unter dem Motto „Ein Drache opfert nichts – erst recht nicht seine Freiheit“ veröffentlicht wird, und der finale Abschlussband Ember King (Erscheinungstermin 14. Oktober 2025) mit der Devise „Ein König vergibt nicht – erst recht nicht seinen Feinden“. Die Bücher werden eine direkte Fortsetzung der (Liebes-)Geschichte um Yessa und Cassim darstellen. Das Buch Burning Crown ist demnach nicht in sich abgeschlossen, weist meiner persönlichen Meinung nach aber noch ein ziemlich angenehmes und kein Atem-zum-Stocken-bringendes und Herzschlag-aus-dem-Takt-bringendes Ende auf, was meine Vorfreude auf die folgenden Bände jedoch absolut nicht schmälert.

Das Cover, der Farbschnitt und die gesamte Gestaltung des Buchs sprechen eine eigene Sprache für sich und benötigen nicht viele zusätzliche Worte von mir. Ein einzigartiges optisches Highlight im Bücherregal!
Neben der zugrundeliegenden Idee, welche mir sehr gefallen hat, konnte auch der Schreibstil überzeugen. Dieser weist eine locker-leichte Art auf, dass man nur so durch die Seiten fliegt. Dennoch schafft es die Autorin auch eine eindeutig süchtig machende Sogwirkung auszulösen, was dazu geführt hat, dass ich schon in kürzester Zeit am Ende des Auftaktbands angekommen war.
Die (Haupt)Charaktere Yessa und Cassim zeichnen sich durchgehend durch authentische Ecken und Kanten aus, machen beide Fehler und sind keinesfalls perfekt. Dennoch habe ich auch kleinere Kritikpunkte bezüglich der Stringenz im Aufbau der skizzierten Charaktere. Zwar konnte ich Yessas innere Zerrissenheit bezüglich ihrer Vernunft und Gefühle nachvollziehen und nachempfinden, jedoch sollte sie aufgrund ihrer Vorgeschichte und Position als Captain in der Armee eigentlich eine starke, erfahrene Figur sein, wirkte in manchen Situationen zu naiv, vor allem, wenn es um Cassim ging, dem sie meiner Meinung nach viel zu schnell und intensiv vertraute. Cassim seinerseits ließ sich zu schnell und für mich persönlich wenig nachvollziehbar von seinem ursprünglichen Lebensziel abbringen. Auch die Gefühle zwischen den beiden Protagonisten, Yessa und Cassim, entwickeln sich für meinen Geschmack zu schnell zu intensiv und wirkten auf mich nicht ganz greifbar realistisch. Besonders gut jedoch hat mir gefallen, dass man als Leser:in die verschiedensten Geheimnisse beider Protagonisten offen kennt, während sie es untereinander nicht voneinander wissen – das hat eine unfassbar interessante einzigartige Dynamik geschaffen.
Ganz fürs absolute Highlight hat es also nicht gereicht, obwohl mir das Buch im Großen und Ganzen wirklich gut gefallen hat. Hierfür waren mir die unterschiedlichen Handlungen doch etwas sehr zu vorhersehbar und das Worldbuildung für eine Geschichte, welche sich im Fantasy-Genre ansiedelt, zu oberflächlich gehalten. Dies kann auch daran gelegen haben, dass es mir an Informationen fehlte – insbesondere zu den Geschehnissen, welche zu der vorherrschenden Ausgangssituation geführt haben, sodass viele Fragen einfach offen geblieben sind und sich die Welt einfach sehr flach angefühlt hat. Insgesamt sehe ich in Burning Crown (Dragonbound 1) sehr viel Potential für die Fortsetzung und bin unglaublich gespannt, wie sich die Geschichte um Yessa und Cassim noch weiterentwickelt.

abschließendes Fazit:
Mit Burning Crown hat Marie Niehoff einen fesselnden Auftakt zur Dragonbound-Reihe geschaffen, welcher definitiv noch einiges an Potential für die kommenden Bände bietet. Die Geschichte rund um die verbotene Anziehung zwischen der Drachenreiterin Yessa und ihrem Drachenwandler Cassim konnte mich überzeugen, sodass ich eindeutig eine Leseempfehlung ausspreche!

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