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Wortmagie_Wunderland
Wohnort: 
Ilmenau

Bewertungen

Insgesamt 12 Bewertungen
12
Bewertung vom 14.06.2021
Teufelsfluch
Storm, Lucy

Teufelsfluch


sehr gut

Der Ewige Kampf zwischen Gute & Böse
Story

Die 18 jährige Sophie Thomas steht kurz vor ihrem Schulabschluss und wird von Beginn ihrer Schulzeit an massiv von einigen MitschülerInnen gemobbt. An einem schlimmen Tag flüchtet sie in eine verlassene Waldhütte und trifft dort auf Nelson, den Sohn des Teufels, der von seinem Vater beauftragt wurde, das labile Mädchen unter seine Dienste zu stellen. Nelson offeriert ihr für die Zukunft Schönheit, Anerkennung und Schlagfertigkeit, sie müsse im Gegenzug nur jemanden ausfindig machen, der seinen Deal mit dem Teufel nicht eingehalten hat.

Sophie stimmt zu, bekommt ein neues Aussehen und ein neues Selbstbewusstsein, und kann sich auch gegen die MobberInnen der Klasse endlich behaupten.

Einzig ihre Freundin Elena bemerkt, dass mit ihrer Freundin etwas nicht stimmt und versucht dem auf den Grund zu gehen, nachdem Nelson zum Abschlussball auftaucht und nach dem Stand der Dinge fragt.

Sophie, den Deal vor lauter Beliebtheit schon wieder vergessen, tritt mit Jason in Verbindung, demjenigen, den sie für den Teufel ausfindig machen soll. Sie erfährt, dass er sich der Kirche verschrieben hat und nun Leiter eines Jugendzentrums ist, in dem Sophie ein Praktikum beginnt.

Im Laufe der Geschichte überdenkt Sophie mehr und mehr ihre Entscheidung Jason auszuliefern, auch weil ihrer beider Vergangenheiten mehr Geheimnisse offenbaren als ihnen beiden lieb ist.

Es beginnt eine spannende gemeinsame Zeit, deren Ziel es lange nicht mehr nur ist, den Deal mit dem Teufel auf die eine oder die andere Art zu beenden.



Schreibstil

Der Schreibstil ist schlicht und passt sehr gut zur Geschichte. Die kurzen Kapitel motivieren zum schnellen weiterlesen und man fliegt förmlich über die Zeilen. Alle Szenen sind leicht verständlich, die Charakteranzahl ist überschaubar und die Storyline nachvollziehbar. Die wechselnde Ich-Erzählerperspektive ist durch entsprechende Kapitelüberschriften und gekennzeichnet und somit super nachvollziehbar.



Charaktere

Die beiden Hauptprotagonisten Sophie und Jason sind charakterlich gut beschrieben und schnelle Sympathieträger. Von den Nebencharakteren erfährt man wenig, es ist aber für den Verlauf der Geschichte auch nicht zwingend nötig.



Meine Meinung zum Buch

Ich war anfänglich schwer begeistert und bin es nach wie vor. Was meine Euphorie ein wenig getrübt hat, waren die letzten 5-10 Kapitel, weil diese mir einfach zu schnell abgehandelt wurden und der große Showdown, somit weniger spektakulär ausgefallen ist, als man es sich am Anfang erhofft. Wichtige Szenen wurden in kürzester Zeit dargestellt, obwohl diese detaillierter hätten dargestellt werden können. Einige Szenen fand ich auch schlichtweg unpassend platziert, z.B. die Offenbarung an Jason während Sophie um ihr Leben kämpft. Ungeachtet dessen, ob es einen zweiten Teil geben wird (den ich super gerne lesen würde) bleiben am Ende des Buches leider zu viele Fragen offen, die sich schon in der Geschichte ergeben haben.

Ich hätte gerne eine 4,5 Sterne Bewertung gegeben, da mir das Buch, die Geschichte und die Umsetzung sehr gut gefallen haben, und nur das Ende die Euphorie ein wenig gedrückt hat.

Eine absolute Jugendliteratur-Empfehlung, wie immer aber auch für Erwachsenen :)

Bewertung vom 11.06.2021
Mycrofts Comeback
Baum, Beate

Mycrofts Comeback


gut

Story

Das bekannte Ermittlerduo Sherlock Holmes und Dr. John Watson leben im London im Jahr 2021 und ermitteln wie eh und je gemeinsam, natürlich unter den Vorraussetzungen und mit Hilfsmittel der Neuzeit.

Die Aufklärung eines Mordes entwickelt sich schnell von einem FFP2 Maskenskandal, über politische Korruption, bishin zu Menschenhandel und moderner Sklaverei.

Bei allen Ermittlungen spielt auch Sherlocks Bruder, Mycroft Holmes, als Parlamentsmitglied, eine große Rolle.

Um den Fall (die Fälle) aufzuklären müssen sie eng Zusammenarbeiten und hier und da tief in die Detektiv Trickkiste greifen.



Schreibstil

Im Allgemeinen gefällt mir die Verbindung zwischen „älterer“ und moderner Sprache wie es in bestimmten Phrasen deutlich wird. Dadurch behält es ein Stück weit die Nostalgie, was ich sehr schön finde.

Manchmal irritiert mich der Wechsel zwischen direkter und indirekter Rede, weil ich das in dieser Form noch nie oder lange nicht so gelesen habe.

Außerdem finde ich die Anrede „der Freund“ oder „vom Freund“ noch gewöhnungsbedürftig.

Die Kapitel sind weder zu kurz noch zu lang, sodass ein schnelles und flüssiges Lesen sehr gut möglich ist.

Durch die vielen Ortswechsel und Kommunikationspartner sollte man jedoch am Ball bleiben um den Überblick nicht zu verlieren.



Charaktere

Es ist schön alle bekannten Charaktere wieder zutreffen. Holmes und Watson, Mary, Lestrade und auch die liebe Mrs. Hudson.

Insgesamt fehlte mir bei den Charakteren ein wenig Tiefe. Holmes Ermittlungsmethoden waren schon immer abstrakt erscheinen hier aber teilweise an den Haaren herbeigezogen. Er liest sozusagen Gedanke.

Das Verhältnis zwischen ihm und Watson ist nach wie vor so dargestellt, wie man es kennt, was ich sehr angenehm finde, auch wenn man sich zeitweise fragt warum ein gestandener Arzt sich wie ein Schoßhündchen von A nach B scheuchen lässt ohne Erklärung und teilweise ohne nachzufragen.

Es tauchen relativ viele Nebencharaktere auf die mehr oder weniger eine Rolle spielen. Machmal hatte ich Probleme dem zu folgen.



Meine Meinung zum Buch allgemein

Der Einstieg ins Buch sehr gelungen. Ich musste sehr oft schmunzeln, vor allem natürlich über das Verhältnis zwischen Holmes und Watson, das genauso rüberkommt, wie man es bisher kannte und das finde ich toll.

Ich hatte nämlich schon Angst, dass aufgrund der modernen Geschichte bzw. der Handlung in der Neuzeit, auch die Beziehung zwischen den beiden „modernisiert“ wird. Aber Watson bleibt der hilfsbereite Unterstützer und Sherlock der manchmal nervtötende aber irgendwie liebenswerte Freigeist. Zum Glück :) und jedenfalls bisher.

Sich Sherlock Holmes und Dr. John Watson im Umgang mit Smartphones und Laptops vorzustellen, die beiden gleichsam zu Ermittlungszwecken benutzen, ist seltsam aber gleichzeitig spannend und amüsant. Die beiden "Welten" verschmelzen im Laufe des Buches miteinander, sodass es schnell normal wirkt, man sich aber gleichzeitig fragt, ob Holmes und Watson wirklich in dieser Zeit klarkommen würden.

Man spürt die Liebe zu London durchweg im ganzen Werk, durch die kleine „Stadtführung“ die man irgendwie bekommt und die vielen kleinen Sightseeing Inspirationen. An manchen Stellen, waren mir die Straßenbezeichnungen oder Markt- und Geschäftsnamen allerdings zu viel, da man als nicht Einheimischer Probleme hat, dem Ganzen zu folgen.

Nachdem die "Einführung" in die Geschichte vorüber war, wurde es sehr politisch. Leider ist Politik überhaupt nicht mein Fall und es fiel mir unglaublich schwer der Story zu folgen.

Trotzdem gab es sehr spannende Passagen, die mich alleine des Aufbaus und des Schreibstils wegen gefesselt haben.

Es ist ganz klar ein moderner Krimi, der unheimlich wichtige Themen anspricht, bei denen man gerne mal wegschaut oder sich der Aktualität dieser Themen gar nicht so recht bewusst ist. Für mich fehlte es leider ein wenig am Flair eines "typischen" Krimis.

Für alle Fans von politischen Themen i

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