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thisisher

Bewertungen

Insgesamt 49 Bewertungen
Bewertung vom 27.05.2022
Queergestreift
Köller, Kathrin;Schautz, Irmela

Queergestreift


ausgezeichnet

Wenn auf dem Buch drauf steht: Alles über LGBTIQA+, dann ist hier auch wirklich ALLES drin, was es über dieses spannende und wunderbare Thema zu wissen gibt. Mir hat sehr gut gefallen, wie detailliert alles beschrieben wurde, wie wertschätzend mit jedem einzelnen Thema umgegangen wurde und wie gleichberechtigt alle Themen nebeneinander standen.

Die Illustrationen sind dabei natürlich besonders hervorzuheben, denn sie sind bunt, vielfältig und super schön gezeichnet. Ich hab mich während der Lektüre einfach die ganze Zeit gefreut, dass es jetzt ein Buch gibt, das alles mal erklärt und das zeigt dass Körper, Identitäten und Begehren ganz verschieden sind und das das nicht nur okay, sondern sogar ganz toll ist.

Man kann es von vorne nach hinten lesen, wie ein Lexikon benutzen oder auch einfach ein paar Seiten lesen und hin und her springen beim Lesen.

Den Einband finde ich superschön, vor allem, dass der Buchschnitt auch in Regenbogenfarben gestaltet ist. Ich mag, wie einzelne Feiertage der Community genauso drinstehen, wie Stimmen aus der Community, die aus ihrem eigenen Leben erzählen und das Buch so zu einem rundum gelungenen Erlebnis machen.

Bewertung vom 19.02.2022
Die Feuer
Thomas, Claire

Die Feuer


sehr gut

Summer, Ivy und Margot sehen sich ein Theaterstück an während draußen vor der Stadt die Buschbrände wüten. Sie sinnieren während des Stückes über ihr jeweiliges Leben und kommen alle drei zu Entschlüssen, die ihr weiteres Leben beeinflussen wird. Summer arbeitet im Theater, um sich ihr Schauspielstudium zu finanzieren und ist besorgt über ihre Freundin, die in die Berge gefahren ist, um nach ihren Eltern zu schauen. Ivy war Margots Studentin und ist jetzt erfolgreiche Kunstmäzenin und Margot, Literaturprofessorin, erlebt Gewalt von ihrem Ehemann, bei dem eine Demenzerkrankung diagnostiziert wurde. In der Pause des Stückes treffen die drei aufeinander.
Der Roman wird aus den drei Sichten der drei Frauen erzählt. Gemeinsam ist allen drei Erzählperspektiven jedoch, dass sie das auf der Bühne Geschehene sehen und erzählen und dadurch in ihren Gedanken beeinflusst werden. Keine der drei ist wirklich auf das Stück konzentriert, sondern dieses dient eher als roter Faden und Stichwortgeber für die inneren Monologe, die wir hier lesen können.
Mir hat die Sprache und die Erzählweise gut gefallen. Sie wirkt erfrischend und spannend, es wird nie langweilig, weil die Perspektive oft wechselt und man sich wieder in andere Gedanken hineinversetzen muss. Das Ende ist relativ offen, was aber zu dem Buch passt, da wir hier nur einen sehr kurzen Moment im Leben der drei Figuren erleben, das ganze Buch spielt eigentlich an einem Abend.
Die Figuren sind rund gut erzählt, ihre Schicksale miteinander verbunden, aber jede hat eine eigenständige Geschichte, die ihre jeweilige Daseinsberechtigung hat. Mir hat gut gefallen, wie sie miteinander verbunden sind, dass nicht jede Kleinigkeit erzählt wird, sondern auch Raum für Interpretationen lässt. Claire Thomas ist ein gut durchkomponierter und spannend erzählter Roman gelungen, der die großen und die kleinen Probleme wahrnimmt und sie gelungen erzählen kann.

Bewertung vom 12.09.2021
Das Glashotel
Mandel, Emily St. John

Das Glashotel


sehr gut

Also. Am Anfang habe ich das Buch gelesen mit der Erwartung, dass ich die Geschichte einer jungen Frau namens Vincent lese. Doch schnell merkte ich, dass es weniger um Vincent sondern mehr um Menschen geht, die in Vincents Leben eine mehr oder weniger große Rolle spielen. Vincent kommt dabei nur so im Vorübergehen vor. Als würde man sie draußen vor dem Fenster vorbeigehen sehen oder aus großer Entfernung am Ende der Straße erblicken.

Davon abgesehen hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen. Die Geschichte entwickelt sich in eine Richtung, die am Anfang nicht so wirklich klar ist und mäandert so vor sich hin. Das ist aber nicht störend oder langweilig, weil über weite Teile, der Stil des Erzählens so gut und so elegant ist.

Am Ende war es jedoch eine Geschichte über einen Finanzskandal, die schön und gekonnt in Szene gesetzt wurde. Ein bisschen schade jedoch, da ich lieber eine Geschichte, die eine individuellere Figurenzeichnung hat, gelesen hätte. Also 10 Punkte für den Erzählstil und 7,5 für die Geschichte ergeben doch eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.08.2021
Unsichtbar im hellen Licht
Gardner, Sally

Unsichtbar im hellen Licht


gut

Celeste findet sich in einer Parallelwelt wieder und ist mit einigen Herausforderungen konfrontiert, die mit dem geheimnisvollen und unheimlichen Mann im smaragdgrünen Anzug zusammenhängen.

Also. Die Geschichte an sich ist eigentlich ganz interessant, ein klassisches Fantasybuch für Jugendliche. Mir gefällt auch, dass der "böse Mann" nicht so eindeutig böse ist wie es eigentlich scheint. Allerdings fehlt mir bei ihm total die Hintergrundgeschichte, die nur einmal kurz ein bisschen angerissen wird. Der Grund, warum er dieses grausame Spiel spielt, wird nicht so eindeutig aufgeklärt bzw. reichen mir seine Motive nicht aus, um sein Verhalten zu rechtfertigen.

Die Figuren sind ganz interessant, aber ihre Geschichten und Beweggründe kamen mir beim Lesen manchmal ein bisschen zu kurz. Einzelne Figuren nehmen sehr viel Raum ein, es wird aber nicht genau klar, warum jetzt diese Figur so viel Raum hat und eine andere gar keinen.

Die Geschichte ist eigentlich so vielversprechend, allerdings scheint sie überhaupt nicht durchdacht. Manche Erzählstränge werden nicht zufriedenstellend aufgelöst, bzw. fehlt ein bisschen mehr HIntergrundschattierung. Manchmal wirkt es so als wäre die Geschichte einfach vor sich hingeschrieben, ohne dass sie wirklich konsequent auf ein Ziel hinausläuft und das ist eher unbefriedigend zu lesen!

Das Ende ist ganz schön gestaltet, aber am Anfang hat es lange gedauert, bis ich überhaupt in die Geschichte hineingefunden habe und mich mit den Figuren anfreunden konnte.

Die Geschichte hat eigentlich alles, was sie spannend und interessant machen würde, ist jedoch nicht so durchdacht und rund wie sie sein könnte und das ist bei Büchern wie diesem sehr schade!

Bewertung vom 09.08.2021
Der Ravensburger Dinosaurier-Atlas
Rooney, Anne

Der Ravensburger Dinosaurier-Atlas


sehr gut

Im Dinosaurier Atlas gibt's eine Menge zu entdecken. Auf jeder Seite tummeln sich große und kleine Dinosaurier, die mit kurzen Texten vorgestellt werden. Die Illustrationen sind grafisch-eckig gehalten und leuchten bunt.
Mir haben hier besonders die illustrierten Dinos gefallen und die Erklärungen, die zu Ausgrabungen und Entdeckungen gegeben wurden.
Ich mag das Cover auch sehr, die Dinos leuchten richtig vor dem dunkelblauen Hintergrund und sehen mit ihren kleinen runden Augen ganz erschrocken und gleichzeitig furchteinflößend aus.
Ich mochte auch wie die Texte geschrieben waren und dass es mehrere kleine Textabschnitt auf jeder Seite gab, die die Illustrationen erklärt haben.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass das Layout ein bisschen unübersichtlich ist und es hier schwierig ist, den Überblick zu behalten.

Aber alles in allem finde ich dieses Buch sehr gelungen und es macht sicher Spaß die einzelnen Dinosaurier zu entdecken und kennenzulernen! Für Dinofans ist dieses Buch sicher ein super Geburtstagsgeschenk.

Bewertung vom 30.06.2021
Der Brand
Krien, Daniela

Der Brand


gut

In Daniela Kriens Roman 'Der Brand' steht Rahel im Mittelpunkt. Sie ist seit vielen Jahren mit Peter verheiratet, aber ihre Liebe hat sich deutlich abgekühlt. Auch zu ihren Kindern hat sie eher ein distanzierendes Verhältnis. In der Geschichte reflektiert sie viel über ihre Beziehungen zu ihren Familienmitgliedern und setzt sich auch mit ihrer eigenen Mutter und ihrem Vater, bzw. dessen Abwesenheit auseinander. Das alles geschieht im Sommerurlaub, im Haus einer Freundin, in der Nähe eines Sees und des Waldes.

Das Buch ist sehr leicht und flott zu lesen, der Schreibstil geradlinig und nicht zu anspruchsvoll. Wir können ein bisschen in Rahels Gedanken blicken, aber richtig tief geht die Autorin dabei nicht. Es sind alltägliche Probleme von alltäglichen Figuren, die in der Gegenwart mehr oder weniger zurechtkommen. Besonders gut hat mir eigentlich der erste Satz gefallen. Ich mag diese Art zu schreiben und wünschte, dass das ganze Buch in diesem Ton verfasst wäre, jedoch blitzt nur ab und zu einmal diese Sprache durch.

Alles in allem ist es ein Buch, das sehr schnell zu lesen war, nicht besonders anspruchsvoll oder besonders überhaupt war und das das Alltägliche beschreibt ohne allzu sehr in die Tiefe zu blicken

Bewertung vom 06.05.2021
Drei Kameradinnen
Bazyar, Shida

Drei Kameradinnen


gut

Shida Bazyars Roman erzählt von drei Kameradinnen, drei Freundinnen, und wie sie zusammen aufgewachsen sind und sich jetzt anlässlich einer Hochzeit treffen. Dabei geht sie auf Themen wie Alltagsrassismus und dem Aufwachsen in einem Stadtteil, der von der Stadtverwaltung zunehmend ausgegrenzt wird.
Der Roman fängt gut an, ich bin sofort in der Geschichte und ich mag die Figuren. Die große Stärke des Romans war für mich die Erzähler*innenstimme. Ich mag wie sie mit den Leser*innen spricht, wie sie eine Haltung einnimmt, wie sie das was geschieht bewertet und einordnet. Die Figuren sind mir sympathisch und jede von ihnen hat eine eigene Geschichte und eine eigene Haltung innerhalb der Geschichte.
Allerdings verliert die Geschichte schnell an Tempo. Sie wird verwirrender und unübersichtlich und zieht sich teilweise ziemlich in die Länge, wenn der Handlungsort für lange Zeit nicht gewechselt wird. Ich habe ein paar Tage das Buch immer wieder in die Hand genommen und gelesen und der Handlungsort hat sich nicht verändert.
Gut gefallen hat mir aber die Art und Weise wie die Erzähler*in mit Leser*innen gesprochen hat und wie sie die fehlende Struktur angesprochen hat. Das hat mich aber gar nicht so gestört, vielmehr waren es viele Wiederholungen, die nicht immer spannend zu lesen waren und den Lesefluss eher stockend gestaltet haben. Ein paar Seiten weniger hätten hier gutgetan.

Bewertung vom 27.04.2021
Sylvia und der Vogel
Koomen, Gemma

Sylvia und der Vogel


ausgezeichnet

Sylvia und der Vogel ist eine wunderschön illustrierte kurze Geschichte über die Freundschaft zwischen der Baumpflegerin Sylvia und dem Vogel Zausel. Sylvia bleibt gerne für sich und hat sich daran gewöhnt ihre Arbeit alleine zu machen und ist auch gar nicht unglücklich damit. Aber eines Tages nimmt sie Zausel bei sich auf, ein Vogelkind. Sie freunden sich an und irgendwann ist Zausel groß genug um mit seinem Schwarm weiterzufliegen. Sylvia bleibt zurück, aber weil sie jetzt weiß wie eine Freundschaft sein kann, beginnt sie die anderen Baumpfleger*innen kennenzulernen und fängt an sich in der Gemeinschaft wohlzufühlen.

Gemma Koomen gelingt mit ihrem sanften und nachdrücklichen Bilderbuch eine wunderbare Geschichte über Freundschaft und was geschehen kann, wenn man sich traut und auf andere Menschen zugeht. Dieses Narrativ ist eingebunden in ein Setting, das durch Naturverbundenheit und Achtsamkeit in Bezug auf die Natur bestimmt ist. Die Farben sind zurückhaltend in Grün und Brauntönen gestaltet, werden aber kontrastiert in Rot und Gelbtönen. Die Baumpfleger*innen sind divers gestaltet und es gibt viele Details zu entdecken. Ein Buch, das man gerne immer wieder (vor-)liest!

Bewertung vom 18.04.2021
Homefarming
Rakers, Judith

Homefarming


sehr gut

In ihrem Buch beschreibt Judith Rakers ihren eigenen Weg, wie sie anfing zu gärtnern und ihr eigenes Obst und Gemüse anzubauen. Und schließlich sogar ein paar Hühner ihr eigen nennen konnte.

Ihr Buch richtet sich an Menschen, die bisher keine oder nur wenig Erfahrung mit Gärtnern etc hatten. Sie erklärt ganz grundsätzliche Dinge, wie Möhren vereinzeln und es gelingt ihr dies in ihrem ganz eigenen charmanten Tonfall zu vermitteln.

Das Buch hat auf den ersten Eindruck etwas von einer Gartenbibel, ist aber umfassend und auch leicht verständlich erklärt, bietet also auch jemandem, der nicht gleich einen ganzen Gemüsegarten anlegen will, sondern eher ein Gemüsebeet oder ein Töpfchen mit eigenem Knoblauch, einen guten Anhaltspunkt.

Es ist durchgehend mit Bildern bestückt, die sehr anschaulich zeigen, worüber Judith Rakers da denn die ganze Zeit schreibt und erzählt auch von ihren misslungenen Versuchen im Obstanbau bzw. Obsternten.

Ich hab es gerne gelesen, werde auch bestimmt in den nächsten Jahren öfter mal reinschauen, wenn ich Fragen habe oder auf der Suche nach Anregungen bin. Ich finde, es eignet sich gut für Menschen, die erst mit dem Gärtnern anfangen, als solche, die sich schon mit Pflanzenerde, Humus und Co. bestens auskennen.