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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
buchwürmchen
Wohnort: 
reutlingen
Über mich: 
Das Leben ist viel zu kurz um schlechte Bücher zu lesen!

Bewertungen

Insgesamt 449 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2017
Meine geniale Freundin / Neapolitanische Saga Bd.1
Ferrante, Elena

Meine geniale Freundin / Neapolitanische Saga Bd.1


weniger gut

Fasziniert und neugierig von dem ausführlichen und detailreichen Vorwort, das viele Fragen aufwirft, machte ich mich voller Vorfreude an das eigentliche Buch. Doch schon sehr bald wurde ich von der Ausführlichkeit mit der die Erinnerungen an die Kindheit der Freundinnen beschrieben wird, ausgebremst und ich fragte mich wirklich, ob diese Gründlichkeit Sinn macht, denn die Fragen aus dem Prolog werden keineswegs beantwortet.
Ebenfalls ausführlich beschrieben, folgt auf die Kindheit die Jugend, und irgendwann nach langem ausharren war ich davon überzeugt, dass die Autorin gar kein Interesse hat mich zu fesseln, oder die Neugier zu schüren, denn die Hauptdarstellerinnen agieren wie in Zeitlupe, die Sprache ist zwar griffig und aussagekräftig, aber die Menge an Details ermüden ungeheuerlich. Eine Geschichte um die Frauenemanzipation Mitte des letzten Jahrhunderts in Italien, das Leben junger Frauen und ihr Streben nach Ungebundenheit und Gleichberechtigung. Ein Roman der von Klassenunterschieden erzählen will, es aber nicht wirklich tut. Mag sein dass ich der Autorin unrecht zufüge, aber für mich war dieses Buch ein absolutes Flopp und die Fortsetzungen können mir allesamt gestohlen bleiben.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.03.2017
Wenn der Traumprinz (k)eine Macke hat! (eBook, ePUB)
Jones, Maren C.

Wenn der Traumprinz (k)eine Macke hat! (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine herrliche, unbeschwerte und humorvolle Geschichte, bei der sich zwei Chaoten suchen und finden. Rachel, jung, hübsch und unbeschwert, mit einer gehörigen Portion Selbstzweifel und Nick, erfolgreicher Architekt, charmant und etwas selbstverliebt. Sie treffen sich nach Jahren wieder und entdecken sich auf Umwege neu. Gelungene Charaktere die das Buch kurzweilig und stimmig werden lassen. Lesevergnügen für entspannte und unbeschwerte Stunden.

Bewertung vom 30.03.2017
Die Hütte
Young, William P.

Die Hütte


sehr gut

Selten lese ich Bücher in so kurzer Zeit, ich möchte jeden Satz genießen, nicht so hierbei, das Vergnügen kam erst beim zweiten Lesedurchgang. Ob man an Gott glaubt oder nicht, ob man dem Schicksal vertraut oder nicht, ob man glaubt dass alles vorherbestimmt ist oder nicht, alles eins, dieses Buch sollte man mindestens einmal gewälzt haben. Über den Inhalt wurde viel geschrieben, deshalb verbleibe ich bei den Empfindungen die ich während des Lesens hatte: Kribbeln vom Scheitel bis zur Sohle, Wärme und Geborgenheit, die Erkenntnis sparsamer mit Schuldzuweisungen umzugehen und insbesondere nicht voreilig urteilen! Das Buch ist keine theologische Gebrauchsanweisung, sondern eine dramatische und überaus ernsthafte Schilderung wie wichtig jeder einzelne von uns Gott ist. Dabei findet „Die Hütte" einen Weg in die Herzen jener Menschen, die - wie Mack - großes Leid erlebt und dabei den Zugang zu Gott verloren haben. Unbedingt lesen!

Bewertung vom 23.03.2017
Ein wenig Leben
Yanagihara, Hanya

Ein wenig Leben


gut

Vier Collegestudenten in einer Wohngemeinschaft, werden im Laufe des Studiums zu Freunde. Später wohnen sie alle in New York und bestreiten ihren Lebensunterhalt nur mühselig, doch ihre Leidenschaft zu ihren jeweiligen Berufen verbindet sie. Der Rechtsanwalt Jude, ist die tatsächliche Hauptperson. Er ist immer wieder mal depressiv und schindet seinen Körper mit selbstzugeführten Wunden. Das Warum und Wieso wird in der Geschichte ausführlich behandelt, zu ausführlich meiner Ansicht nach, denn es gab Stellen bei denen ich mich fragen musste, ob das wirklich nötig war.
Freundschaft ist das zentrale Thema in "Ein wenig Leben", und unsere vier Protagonisten werden damit konfrontiert: wie weit darf Freundschaft gehen, wieviel tut gut und worauf kann man verzichten? Auf diese Fragen und noch einige mehr ist dieses melodramatische Buch ausgerichtet.
Keine leichte Lektüre, denn man braucht viel Zeit und Geduld, doch überwiegend berührend und einfühlsam.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2017
Das Todesurteil
Fadelle, Joseph

Das Todesurteil


ausgezeichnet

Ein gewaltiges Buch, voller Dramatik und Spannung, das man nur schwer weglegen kann. Der Weg eines Menschen in seinem Glauben, der viel Intoleranz und Unverständnis erfahren musste, der trotz allen Hindernissen und Entbehrungen, Verzicht und Zweifel sich seiner Sehnsucht beugte und sich taufen lies. Der Autor ermöglicht uns kurze Einblicke in die Lehren des Korans die zum Nachforschen anregen, hoch interessant auch wenn man nicht wirklich praktizierender Christ ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2017
Liebende bleiben
Juul, Jesper

Liebende bleiben


ausgezeichnet

Wenn man sich als Puffer zwischen Kind und Partner stellt, weil man mit dessen Erziehungsme-thoden oder Maßnahmen nicht konform ist, wer kennt diese alltägliche Situation wohl nicht? Juul zeigt in seinem neuen Buch wie man trotz verschiedenen Ansichten, Konflikte in der Erziehung und endlosen Diskussionen noch eine gesunde Partnerschaft führen kann. Das tut er anhand Gespräche mit Elternpaare in denen sich jeder wiederfindet, wenn er nur bereit und offen ist. Auch wenn man in der Erziehung nicht immer eine Koalition bilden kann, so soll die Partnerschaft dennoch eine Einheit bleiben und dieses Buch hilft mit zahlreichen Denkanstößen einen geeig-neten Weg dafür zu finden. Für mich und meine Familie absolut nützlich und definitiv lesenwert.

Bewertung vom 13.03.2017
Der Gefangene des Himmels / Barcelona Bd.3
Ruiz Zafón, Carlos

Der Gefangene des Himmels / Barcelona Bd.3


gut

"Der Gefangene des Himmels" ist ein Buch, das man als echter Fan der Reihe lesen soll, aber nicht unbedingt muss. An die Vorgängerbände kommt es bei weitem nicht heran. Dennoch, um ehrlich zu sein, waren es vergnügliche Stunden die ich wieder mit den Helden Zafons verbringen durfte.
Seit ich gemeinsam mit Daniel und seinem Vater in "Der Schatten des Windes" das erste Mal den Friedhof der vergessenen Bücher kennenlernen durfte, war ich verzaubert. Die Szenerie des historischen Barcelonas, die liebevoll strukturierten Figuren, der spannende und sehr intensive Verlauf der Geschichte ergaben für mich einen wunderbaren Roman, den man immer wieder gern liest. Deshalb freute ich mich sehr auf diesen dritten Band, doch leider muss ich mich wiederholen: ich bezweifelte anfangs, dass er aus der Feder Zafons stammte. Ich vermisste viel aus dem typischen atmosphärischen Schreibstil des Autors.
Gleich zu Beginn stellt Zafon eine Reihe von Rätseln auf, deren Auflösung durch den Sprung in die Vergangenheit meiner Ansicht nach viel zu Früh stattfindet. Die Spannung leidet sehr darunter, denn was nun kommt ist nur noch Füllmaterial. Plötzlich scheinen viele Probleme gelöst, bevor sie Fragen aufwerfen und das war mir viel zu einfach und farblos. Das Ende war wie zu erwarten, sehr konstruiert und für mich nicht zufriedenstellend und trotz allen Kritikpunkten, ist dieses Buch immer noch besser, als vieles was man aktuell als Literatur verkaufen darf.

Bewertung vom 16.02.2017
Die Mittagsfrau
Franck, Julia

Die Mittagsfrau


ausgezeichnet

Ein schwermütiges Buch, traurig und voller Zweifel. Im Prolog wird der Leser schonungslos mit dem inneren Zerwürfnis der Protagonistin Helene konfrontiert. Nach ein paar fassungslosen Schicksalsschlägen lässt sie ihren fünfjährigen Sohn Peter alleine auf einer Bank in einem fremden Bahnhof zurück und verschwindet zunächst aus seinem Leben. Die Autorin erzählt fortan die Geschichte Helenes in der Rückschau.
Frau Franck hat mit diesem Buch ein kleines Meisterwerk erschaffen, mit einer beeindruckend starken Sprache offenbart sie das Unaussprechliche, ohne zu entschuldigen oder anzuklagen. Ein Schicksal das nicht leicht zu verdauen ist, das dem Leser Geduld und Kraft abverlangt, für mich jedoch absolut lesenswert.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2017
Die Blendung
Canetti, Elias

Die Blendung


gut

Die Blendung erzählt von einem Büchernarren, der durch die Leidenschaft zu seinen Bänden dem Wahnsinn schrittweise verfällt. Der Autor selbst verpasst keine Gelegenheit seine eigene Belesenheit dem Leser unter die Nase zu reiben und das störte mich doch sehr. Von Kant über Nietzsche, bis hin zu Freud hat er alles verschlungen, doch geholfen hat es ihm meiner Ansicht nach bei dieser Geschichte nicht wirklich. Die Handlung wirkt sehr konstruiert wenn auch witzig geschrieben, einfangen konnte mich das Geschehen nicht. Die Absicht Canettis war vermutlich, sehr spezielle Charaktere zu schaffen, was dazu führte, dass keiner zum unmittelbaren Sympathieträger wurde, doch erfüllen alle ohne Ausnahme ihren zugedachten Zweck. Dass das Buch auf einem sehr hohem Niveau geschrieben ist, will ich gar nicht bestreiten, Ausdruck und Form gepaart mit Verstand und stimmige Detailwiedergabe ergeben eine Runde Geschichte, doch ist sie keine leichte Kost. Im Gegenteil: beschwerlich vor allem wegen den vielen Wiederhollungen, die zwar Sinn ergeben, dem Lesespaß aber nichts Gutes tun. Was im ersten Drittel spannend anfing, verflüchtigte sich ab dem zweiten Drittel unaufhaltsam und ich wollte nur noch fertig werden. Und weil diese Buch von mir mehr Mühe als Spaß abverlangte, bekommt es auch nur 3 Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.