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Leselust
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Barsbüttel
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Bewertungen

Insgesamt 127 Bewertungen
Bewertung vom 02.10.2024
Beck, Jan

Dorn


ausgezeichnet

Ein sehr unterhaltsamer Krimi
Simon Dorn, ehemaliger Wiener Kriminalpsychologe, hat sich in Bad Gastein im leerstehenden Familienhotel Dornwald verkrochen, nachdem seine Frau verstarb. Hier hat er sich geradezu verschanzt und meidet den Kontakt zur Außenwelt. Nur Karla Hofbauer vom Wiener Cold Case Management besuchte ihn häufiger und arbeitete heimlich mit ihm zusammen an ungelösten Fällen, jedem Fall dabei ein Zimmer des Hotels gewidmet. Zimmer 103 gilt einem Serienmörder, der seinen Opfern ein Mal in die Stirn ritzt. Karla folgt dem Killer nach Hamburg, wird dort aber von diesem ermordet. Ihre Kollegin Lea Wagner ist erschüttert. Da sie gerade wegen eines angeblichen Fehlverhaltens suspendiert ist, macht sie sich auf nach Bad Gastein, um Simon Dorn zu treffen.

Simon und Lea könnten nicht unterschiedlicher sein, ergänzen sich aber sehr gut. Lea, jung, dynamisch und mir sehr sympathisch, hat einen ausgeprägten Instinkt und verfolgt Spuren eigenwillig trotz aller Hindernisse. Dorn hat anscheinend eine psychische Störung, denn er schafft es nicht, das Hotel zu verlassen. Er ist ein grantiger Eigenbrötler, aber irgendwie auch nicht unsympathisch. Das Buch ist gut geschrieben, die Handlung geschickt aufgebaut. Die Auflösung des Falls hatte ich so nicht erwartet, aber sie war plausibel. Ich kann das Buch wirklich empfehlen und hoffe, Band zwei lässt nicht allzu lange auf sich warten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.09.2024
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1


gut

Konnte mich nicht begeistern
Der 13-jährige Rashid gerät versehentlich in die Schussbahn bei einer Schiesserei in Malmö und stirbt. Es scheint, als hätte der Schuss zwei Gangmitgliedern der "Originals" gegolten. Jon Nordh übernimmt die Ermittlungen, ihm zur Seite gestellt die nordschwedische Kollegin Svea Karhuu, derzeit strafversetzt nach Malmö.

Es sieht zunächst nach einer Schiesserei im Gangmilieu aus, doch so einfach ist der Fall nicht. Es gibt weitere Tote und ein 13-jähriger verschwindet. Dazu haben Jon und Svea jede Menge private Probleme. Das Buch war nicht so einfach zu lesen, es wurde recht politisch und erforderte Konzentration. Mich hat der Fall leider nicht packen können. Zu viel Gangmilieu, zu viel soziale Probleme, und leider fand ich auch die Ermittler nicht sehr sympathisch. Sie waren zwar ein gutes Team, aber Jons Probleme waren mir etwas zu viel. Ich denke, diese Reihe werde ich nicht weiterlesen.

Bewertung vom 09.09.2024
Stoltz, Nikolas

Todeskalt / Löwenstein & Berger Bd.2


sehr gut

Profilerin Caro Löwenstein erhält einen Anruf ihrer Schulfreundin Melanie, die sie um Hilfe bittet, denn es sei jemand hinter ihr her, weil sie etwas Schreckliches herausgefunden habe. Sie sei bei der Burgruine in Oberweildorf, kann sie noch sagen, dann bricht das Gespräch ab. Caro macht sich sofort auf den Weg. Bei der Ruine findet Caro eine Leiche, ihre Freundin ist jedoch verschwunden. Die Suche nach Melanie gestaltet sich schwierig, eine Bürgerwehr ist dabei nicht gerade hilfreich, die Einwohner ablehnend. Was ist los in Oberweildorf?

Unterhaltsamer spannender Krimi
Um es gleich vorweg zu nehmen, das Buch hat mir überraschend gut gefallen. Überraschend, da ich bereits "die Patienten" von dem Autor gelesen hatte, was mir überhaupt nicht gefiel, da sich u.a. ein Klischee an das andere reihte. Hier fand ich das Buch aber wirklich sehr spannend. Die Kapitel sind kurz, so dass man immer noch eines lesen möchte, denn sie enden auch sehr oft mit Cliffhangern. Das letzte Drittel ist am spannendsten, da fliegt man nur so durch die Seiten. Es passiert viel, die Auflösung dann ist nachvollziehbar, das Ende zufriedenstellend. Es ist nicht alles glaubwürdig, z.B. die häufigen Alleingänge der Protagonisten, aber ich werde wohl doch noch mal wieder ein Buch des Autors lesen;-).

Bewertung vom 30.08.2024
Strobel, Arno

Stalker - Er will dein Leben.


ausgezeichnet

Raffiniert konstruiert
Eric Sanders ist Schauspieler. Bisher im Theater, doch nun hatte er eine Rolle im Fernsehkrimi "Tatort" erhalten und sein Bestes gegeben. Er hofft, dass es sein Durchbruch ist und weitere Rollen folgen. In den sozialen Medien bekommt er viel Lob. Eines Tages antwortet jemand auf die positiven Kommentare in Erics Namen und wenig freundlich, zum Teil beleidigend, kopiert sogar Erics Seite. Eric ist fassungslos. Wer will seinen Ruf schädigen? Bald darauf fühlt Eric sich auch persönlich durch einen Mann bedroht, der ihm Zettel hinterläßt mit seltsamen Botschaften. Eric sei eine erfundene Person sein. Dann gerät seine Familie in Gefahr...

Ich fand den Krimi spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Er ist gut geschrieben und die Handlung geschickt aufgebaut. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen, weil ich unbedingt hinter das Geheimnis um Eric kommen wollte. Die Entwicklung und Auflösung hat mich wirklich überrascht. Ich fand das Buch gut gelungen.

Bewertung vom 04.08.2024
Cors, Benjamin

Krähentage / Gruppe 4 ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Sehr spannend.
Mila Weiss und Jakob Krogh haben mit ihrer neuen Ermittlergruppe gleich am ersten Tag zwei neue Fälle. Mehrere Frauen wurden in ihrer Wohnung überfallen. Am Rande dieser Ermittlung jedoch findet man in einer Nachbarwohnung eine ermordete alte Dame. Die angeblich nach ihrem Tod noch gesehen wurde. Wie ist das möglich? Und was hat die Krähe in ihrer Wohnung zu bedeuten? Kurz darauf findet man auch einen toten Studenten und er wurde ebenfalls noch gesehen, als er bereits tot war. Auch bei ihm hungrige Krähen.

Der Leser erfährt schnell, was es mit den Toden auf sich hat und wer der Mörder ist. Aber er ist der Polizei immer einen Schritt voraus. So ergibt sich ein spannender Fall, der mich bis zum Schluss wirklich gefesselt hat. Das Ganze endet in einem großen Showdown und mit einer überraschenden Wendung. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und werde auch das nachfolgende Buch um die neue Ermittlertruppe sehr gern lesen.

Bewertung vom 27.07.2024
Geschke, Linus

Wenn sie lügt


weniger gut

Ich hatte mehr erwartet
Vor vielen Jahren war Goran in seiner Jugend in Norah verliebt. Sie war aber mit dem älteren David zusammen. Dann tötet David ein Pärchen, er wurde aber nie gefasst. Angeblich ertrank er auf der Flucht mit einem gestohlenen Boot. Norah galt fortan als die Freundin des Killers, ihre Clique zerbrach und Goran ging fort. Nun bittet ihn Norahs Mutter um Hilfe. Norah erhält Drohbriefe, es scheint, als kämen sie von David.

Bücher von Linus Geschke lese ich eigentlich sehr gern, finde sie immer sehr spannend. Dieses leider nicht. Ich fand es relativ langweilig, es hat mich nicht gefesselt und zwischendurch hatte ich Mühe, dabei zu bleiben. Die häufigen Andeutungen, dass auch Norah etwas verbirgt (und nicht nur sie) sowie die detaillierten, mir viel zu ausführlichen Rückblenden haben mich eher genervt, als Spannung aufkommen zu lassen. Meiner Meinung nach ist das bisher Geschkes schlechtestes Buch. Schade.

Bewertung vom 24.07.2024
Winkelmann, Andreas

Hast du Zeit?


sehr gut

Stehle niemandem die Zeit
Das Buch beginnt sehr spannend mit einer Bestatterin, die nachts allein in ihrem Geschäft überwältigt wird. Vier Jahre später fühlt sich die Krankenschwester Conny beobachtet und verfolgt. Ihre Kollegin Michelle fragt deshalb ihren Vater Lars Grotheer, ob er feststellen kann, ob jemand Conny verfolgt. Er war vor seiner Pensionierung Polizist. Grotheer sagt nicht gleich zu, daher weiß Conny nichts davon, als er es sich anders überlegt hat und sich vor Connys Haus in den Büschen herumtreibt. So wird dann fälschlicherweise er als der Stalker verhaftet. Doch dann wird Conny ermordet. Grotheer macht sich Vorwürfe und beginnt zu ermitteln. Kurz darauf verschwindet eine Schornsteinfegerin….
In diesem Buch werden sehr viele Personen eingeführt, die man nicht gleich zuordnen kann. Einige davon hält man sogar zunächst für den Täter. Zwischendurch erfährt man in eingeschobenen anders gedruckten Kapiteln in monologform einiges aus dem Leben des Täters. Warum er tat, was er tat, wird zwar erklärt, aber das Motiv fand ich doch befremdlich. Es fehlte für mich an spannenden Passagen, zu viele Personen, so hat mich das Buch dieses Mal nicht so begeistert wie sonst. Daher nur 4 Sterne.

Bewertung vom 13.07.2024
Miller, C. L.

Der falsche Vogel / Ein Fall für Freya und Tante Carole Bd.1


gut

Ich fand es langweilig
Freya Lockwood erhält einen Anruf ihrer Tante Carole. Freyas Mentor und Caroles guter Freund Arthur Crockleford ist verstorben, angeblich ein Treppensturz in seinem Antiquitätengeschäft. Aber Carole hält es für Mord und bittet Freya, ihr bei der Aufklärung zu helfen. Arthur hatte zudem seinen Tod vorausgesehen und einige Hinweise hinterlassen. Freya hatte seit 20 Jahren keinen Kontakt mit Arthur mehr, da aber ihr Ex-Mann gerade ihr Haus verkauft, ist es für Freya eine gute Ablenkung von ihren privaten Problemen.
Das Buch hat mich leider nicht überzeugen können. Miss Marples wahre Erbin? Keinesfalls. Der Schreibstil ist mir zu geschwätzig, es nervte, dass man sehr lange nur Andeutungen über das Zerwürfnis zwischen Freya und Arthur vor 20 Jahren erhielt. Die Handlung hat mich nicht gefesselt und die Protagonisten konnten mich leider auch nicht überzeugen und waren mir nicht sympathisch. Ich habe mich durch die Seiten regelrecht durchgemüht. Mein Fall ist das Team Freya/Carole leider nicht, ich werde daher keine Fortsetzung lesen.

Bewertung vom 06.07.2024
Lindqvist, John Ajvide

Signum / Stormland Bd.2


gut

Für mich leider enttäuschend
Als Kind wurde Kim Ribbing von dem Psychiater Martin Rudbeck mit fragwürdigen Methoden "behandelt", was Narben auf Kims Körper und Seele hinterlassen hat. Nun entführt er Martin und hält ihn im Keller seines Hauses gefangen, um sich zu rächen. Der Plan war raffiniert, aber mit Astrid Helander, der Überlebenden aus dem ersten Band, hat Kim nicht gerechnet. Parallel hadert Julia Malmros mit der Verfilmung ihrer Kriminalromane und der Aussage, sie schreibe "märchenhaft", also nicht realitätsbezogen. Sie beschäftigt sich daher mit den rechtsextremen "Wahren Schweden", um eine realitätsbezogenere Handlung zu erschaffen.

Ich hatte schon den ersten Band der Trilogie gelesen, den ich sehr spannend fand. Meine Empfehlung ist, "Refugium" ebenfalls zu lesen, um die Charaktere und das Verhältnis zueinander besser verstehen zu können.
Leider hat mich dieser Band etwas enttäuscht. Die Handlung schließt sich nahtlos an den Vorgängerband an. Der Schreibstil liest sich zwar flüssig, aber gepackt hat mich die Handlung leider nicht. Eine krude Geschichte, zu konstruiert und mit kaum spannenden Passagen, dafür aber recht viel privates Geplänkel. Für mich leider enttäuschend. Ich weiß nicht, ob ich Band drei noch lesen möchte..

Bewertung vom 05.05.2024
Kvensler, Ulf

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück


weniger gut

Hat mich nicht begeistert
Anna Samuelsson will im Sommer wie schon oft mit ihrer Freundin Melina und ihrem Verlobten Henrik eine mehrtägige Wanderung im Norden Schwedens unternehmen. Dieses Jahr will Melina aber ihren neuen Freund Jacob mitnehmen. Sie sind erst kurz zusammen und Anna und Henrik kennen ihn noch nicht. Kennt Melina ihn überhaupt? Anna stellt fest, dass ihn in der Firma, für die er angeblich arbeitet, niemand kennt.
Das Buch beginnt mit einem Gesprächsprotokoll. Anne wird im Krankenhaus von der Kriminalpolizei zu den Geschehnissen befragt, die dazu führten, dass sie im Krankenhaus ist. Nach und nach erzählt Anna von der Wanderung und dem Erlebten. Immer wieder unterbrochen durch die Befragungen im Krankenhaus, die in Schreibmaschinenschrift gedruckt sind. Mir hat das Buch leider nicht gefallen. Es fing interessant an, aber dann fand ich es leider langatmig. Vielleicht würde es Lesern, die gern wandern, schon mal besser gefallen, ich konnte mit den Weg- und Landschaftsbeschreibungen wenig anfangen. Auch die Protagonisten fand ich nicht sympathisch, die Story gedehnt. Ich habe ab der Hälfte des Buches die Seiten nur noch überflogen. Gegen Ende gibt es eine Wendung und ein Ende, was mir nicht gefallen hat und mich unbefriedigt das Buch zuklappen ließ. Dafür hat man sich da durch gemüht?! Den Hype um das Buch kann ich wirklich nicht nachvollziehen.