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Mine_B

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Insgesamt 183 Bewertungen
Bewertung vom 21.01.2024
Doctor Who: Geschichten des Grauens
diverse

Doctor Who: Geschichten des Grauens


sehr gut

Diese Sammlung an Kurzgeschichten „Doctor Who – Geschichten des Grauens“ ist von mehreren Autoren geschrieben wurden. Ich persönlich würde es für Liebhaber der Science- Fiction- Serie Doctor Who empfehlen. Für Quereinsteiger, welche noch keine Berührungen mit Doctor Who hatten, würde ich eher andere Werke empfehlen.

Ich persönlich bin seit mehreren Jahren ein Fan der Serie Doctor Who. Und nur zu gerne lese ich auch mal ein Buch aus diesem Universum und bisher konnten mich die Werke immer auf ihre Art begeistern. Dieses Buch verspricht ein gewisses Gruselpotential und daher hatte ich mich voller Vorfreude in diese Geschichtensammlung gestürzt. Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Schon das Cover ist vielversprechend. Dargestellt ist die Tardis, welche von diversen Monstern umzingelt wird. Dies lässt auf tolle Geschichten mit den weinenden Engeln oder auch den Cyberman hoffen. Die farbliche Gestaltung ist gruselig angehaucht, sodass man als Leser auf diverse Schauermomente hoffen kann.
Dieses Werk umfasst zwölf Kurzgeschichten, welche aus der Feder von unterschiedlichen Autoren stammen. Dennoch ist hier kein allzu großer Umbruch oder Unterschied erkennbar. Der alltägliche Spruch, dass zu viele Köche den Brei verderben würden, ist hier nichtzutreffend. Jede Kurzgeschichte hat hier seinen besonderen Charme und weiß – teilweise Mal mehr Mal minder – zu überzeugen. Die jeweiligen Erzählstile sind insgesamt sehr angenehm und sorgen dafür, dass die Geschichten zügig und mit Genuss gelesen werden. Gelungen fand ich hier auch die Illustrationen, welche zu den Geschichten passen und auch in dieser dargestellt werden. Daher bekommt man beim Lesen der jeweiligen Kurzgeschichte auch noch einen gelungenen Eindruck vom Doctor oder auch den dortigen Gegebenheiten und Antagonisten.
In diesem Buch sind zwölf Kurzgeschichten zusammengefasst, wobei jede Geschichte eine andere Inkarnation des Doctors umfasst. Etwas schade finde ich, dass der Kriegsdoktor hier nicht mit thematisiert wird. Dafür sind für die anderen Inkarnationen jeweils eine Story dabei, sodass jeder hier auf seine Kosten kommt – egal welcher der persönliche Lieblingsdoctor ist. Ich fand es gelungen, dass sowohl die älteren Versionen als auch die neueren Doctoren ihren Raum bekommen und sich gegen diverse Antagonisten behaupten müssen. Dadurch entsteht auch ein wenig Abwechslung und es hat mir jedes Mal aufs Neue Spaß gemacht, mich in den neuen Gegebenheiten fallen zu lassen. Die Geschichten sind, jedes auf seine eigene Art, gruselig und nicht selten ist mir beim Lesen ein wohliger Schauer über den Rücken gelaufen. Viele Abenteuer muss sich der Doktor stellen und an seiner Seite sind seine unterschiedlichen Begleiter. In vielen Story läuft der Doctor zu Höchstform auf und weiß geschickt die Situation zu meistern. Abwechslungsreich werden die Geschichten gestaltet und auch die Hürden, welche bewältigt werden müssen, sind vielseitig und mitreißend – wissen, den Leser in den Bann zu ziehen. Daher verwundert es nicht, dass man quasi gebannt an den Seiten klebt und nur zu gerne wissen möchte, wie der Doctor mit seinen Begleitern sich aus dieser misslichen Lage befreit. Zügig lassen sich die jeweiligen Geschichten lesen und nur zu schnell ist auch dieses Abenteuer wieder vorbei. Da dies nur Kurzgeschichten sind, darf man hier keine große Charaktertiefe oder Entwicklung des Charakters erwarten. Aber als Liebhaber der Serie mindert dies nicht unbedingt meinen Lesegenuss. Es hat mir dennoch großen Spaß bereitet, den Doctor in seinen unterschiedlichen Inkarnationen zu begleiten und ich fand, dass die wesentlichen Charakterzüge der jeweiligen Inkarnation recht gut ausgearbeitet worden sind.
Auch die Antagonisten fand ich recht gelungen. Diese sind recht vielseitig und man trifft hier auf altbekannte und geliebte Antagonisten, aber auch neue Monster werden in die Geschichte eingebunden. Ich persönlich fand, dass dies ein gelungener Mix war und hatte auch hier meine große Freude.

Insgesamt konnte mich das Werk „Doctor Who – Geschichten des Grauens“ mit seinen zwölf Kurzgeschichten überzeugen und gut unterhalten. Die jeweiligen Geschichten weisen ein gewisses Gruselpotential auf und mir hat es Spaß gemacht, mit den jeweiligen Inkarnationen und seinen Begleitern diverse Abenteuer zu erleben und sich mutig gegen die Monster zu behaupten. Hier kommt jeder Doctor- Who- Fan auf seine Kosten. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Liebhaber der Serie Doctor Who.

Bewertung vom 14.01.2024
Die Bibliothek im Nebel
Meyer, Kai

Die Bibliothek im Nebel


ausgezeichnet

Der bekannte Autor Kai Meyer hat mit „Die Bibliothek im Nebel“ seinen neusten Roman geschrieben, welches den Leser sowohl durch Sankt Petersburg, die Cote d’Azur und nach Leipzig führt. Dieses Werk kann ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden. Auch wenn es mehr Spaß macht, wenn man bereits „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ gelesen hat, weil es Charaktere gibt, welche in beiden Büchern eine Rolle spielen.

Aus der Feder von Kai Meyer habe ich schon einige Bücher gelesen, er hat mich schon wirklich viele Jahre in meinem Leben mit seinen Werken begleitet. Bisher konnte er mich immer wieder begeistern und in den Bann ziehen. Daher waren meine Anforderungen und Erwartungen an dieses Werk recht hoch und ich wurde nicht enttäuscht.
Wie ich es bereits aus anderen Werken des Autors gewohnt bin, war auch dieses Mal der Schreibstil wieder sehr angenehm, sodass sich das Buch zügig und flüssig lesen lässt. Meyer schreibt sehr fesseln und bildhaft. Gekonnt baut der Autor eine dichte Atmosphäre auf und katapultiert den Leser dabei in bereits vergangene Zeiten. Detailreich werden dabei die Schauplätze beschrieben, ohne sich jedoch zu sehr im Detail zu verlieren. Daher ist es nicht verwunderlich, dass beim Lesen vor meinem geistigen Auge ein genaues Bild der Lokalitäten und auch Charakteren hervorgerufen wurde. Innerhalb von „Die Bibliothek im Nebel“ gibt es mehrere Zeitsprünge und auch Perspektivenwechsel. Es ist wirklich spannend mit zu verfolgen, wie die Geschichte mehreren Ansichten erzählt wird. Erst langsam, aber stetig, erkennt man die Zusammenhänge – sowohl von den Perspektiven als auch von den unterschiedlichen Zeitepochen, wie diese Stränge zusammenhängen und welchen Bezug sie zu den jeweils anderen haben. Hierbei fand ich alle Perspektiven sehr ansprechend, jeder auf seine spezielle Art und Weise, sodass ich mich nicht entscheiden kann, welcher mir persönlich am besten gefallen hat. Angenehm und interessant fand ich auch den Wechsel der Örtlichkeiten, denkt man doch zunächst, wie könnte dies alles zusammenpassen. Aber im Verlaufe des Buches erkennt man dies und es macht noch mehr Spaß, die Entwicklung der Story mitzuverfolgen. Das Buch ist nicht unbedingt temporeich oder die Handlung geht auch nicht Schlag auf Schlag. Dennoch liest sich dieser Roman durchaus spannend, auf unterschiedliche Weise wird Spannung erzeugt, welcher vor allem durch die Schicksalsschläge der jeweiligen Charaktere bestimmt wird. Dies hatte zur Folge, dass ich gebannt an den Seiten gehangen habe und das Buch nur ungern wieder aus der Hand gelegt habe.
Sympathisch fand ich auch die Charaktere. Dessen Darstellung fand ich sehr gelungen. Jeder Charakter hatte hier seine eigenen Beweggründe, etwas was ihn vorangetrieben hat. Die Protagonisten wurden gut beleuchtet und hatten jeweils ihre Ecken und Kanten, ihre Stärken und Schwächen. Nur zu gerne habe ich ihre Geschichte verfolgt und ihr Leben mit begleitet. Auch hier kann ich mich nicht entscheiden, welcher Charakter hier derjenige war, über den ich am liebsten gelesen habe. Ich habe einfach von jedem nur allzu gerne gelesen, wobei jede Perspektive auf ihre eigene Art seinen Charme hatte.
Sehr interessant fand ich auch den historischen Rahmen, welche in diesem Roman angesprochen werden. Hier wird gekonnt Fakten und Fiktion miteinander vermengt. Nur zu gerne hätte ich ein Nachwort hierzu gehabt, indem der Autor nochmal auf historische Gegebenheiten oder Eckdaten eingeht und nochmal von der Fiktion trennt. Dennoch konnte mich das historische Setting beziehungsweise die einzelnen Zeitstränge überzeugen und jede Zeit hatte hier so ihren eigenen Reiz. Gelungen fand ich hier auch das Zusammenspiel der einzelnen Zeitsprünge und auch das Wechselspiel der jeweiligen Charaktere.

Insgesamt konnte mich der Autor Kai Meyer mit seinem neusten Roman „Die Bibliothek im Nebel“ wieder überzeugen. Dieses Buch hat sympathische Charaktere, einen bildhaften und fesselnden Stil und bietet einen gekonnten Mix aus Fakten und Fiktion mit wechselnden Zeitsprüngen, sodass ich gebannt den Verlauf der Handlung mitverfolgt habe. Ich möchte für diesen Roman 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung vergeben.

Bewertung vom 10.01.2024
The Other Side of the Sky - Die Göttin und der Prinz
Kaufman, Amie;Spooner, Meagan

The Other Side of the Sky - Die Göttin und der Prinz


gut

Die beiden Autorinnen Amie Kaufman und Meagan Spooner haben sich zusammengetan und den Reihenauftakt „The other side of sky – Die Göttin und der Prinz“ geschrieben. Diese fantastische Reihe erzählt die Geschichte von zwei Protagonisten, welche buchstäblich aus zwei vollkommen unterschiedlichen Welten stammen.

Der Schreibstil ist recht angenehm, dieser ist bildhaft. Durch den Perspektivenwechsel wird zusätzliche Spannung erzeugt. Auch bekommt man einen umfangreicheren Eindruck der beiden Protagonisten. Kennt ihre Gedanken und auch ihr bisheriges Leben besser und kann damit ihre Handlungen besser nachvollziehen. Gekonnt wird hier eine dichte Atmosphäre geschaffen, sodass ich als Leser keine Probleme hatte, mir die mit Worten gemalte Welt vorzustellen. Ich konnte in diese beiden unterschiedlichen Welten abtauchen und diese näher kennenlernen. Die Himmelsstadt lernt man jedoch nicht so umfangreich kennen wie die Welt auf dem Boden. Die oberirdische Stadt ist fortschrittlicher, hat moderne Technologien zu bieten. Dennoch hat sie ihre Defizite, altes Wissen scheint verloren zu sein und es gibt wohl auch kein Interesse dieses wiederzubeleben. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass man nicht das Bestreben hat, ein Fluginstrument zu bauen oder zu erforschen, wenn man in den Wolken lebt. Die Welt auf dem Boden ist rückständiger. Sie glaubt an wiedergeborene Götter und eine alte Prophezeiung, Technik sucht man hier vergebens. Dafür gibt es hier Magie, welche das Leben der Bevölkerung prägt. Ich persönlich fand die Gegensätze dieser beiden Welt und auch das Leben der Bevölkerung in dieser recht ansprechend. Leider hat hier in meinen Augen nicht alles einen Sinn ergeben. Dennoch fand ich die unterschiedlichen Ansichten dieser beiden Welten gut dargestellt.
Der Einstieg in das Buch ist mir persönlich nicht leicht gefallen. Das Buch beginnt recht gemächlich. Zunächst lernen wir die beiden Protagonisten kennen und bekommen einen Einblick in ihr Leben, was sie prägt und welche Gedanken sie beschäftigt. Meiner Meinung nach tritt das Buch hier ein bisschen auf der Stelle. Manche Szenen empfand ich als langatmig und haben mein Lesevergnügen nicht gesteigert. Recht gemächlich entwickelt sich erst die Geschichte. Zu Beginn brauchte ich wahrlich Durchhaltevermögen. Wird doch eher das Leben der Protagonisten erzählt, auch wenn der Sturz aus den Wolken immense Folgen für North hatte. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte eher so dahinplätschert, richtige Spannung ist nicht aufgebaut worden.
Die beiden Protagonisten sind sehr unterschiedlich und machen einen wesentlichen Aspekt des Buches aus. North ist ein Prinz in der fortschrittlichen Himmelsstadt und rebelliert auf seine eigene Art. Auch ist er wissensdurstig und hinterfragt gewisse Sachen. Nimh lebt als wiedergeborenen Göttin auf der Erde. Auf der einen Seite hadert sie mit ihrem Schicksal und sehnt sich nach menschlicher Nähe, aber auf der anderen Seite geht sie hingebungsvoll und voller Pflichtbewusstsein in ihrer Rolle auf. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein und ich mochte ihren Zusammenstoß sehr. Wie die beiden eine unterschiedliche Sicht auf die Dinge haben, geprägt durch ihr Umfeld und ihr bisheriges Leben. Dennoch bin ich mit beiden nicht komplett warm geworden. Mir persönlich waren sie zu unnahbar und distanziert. Auch wie sie miteinander umgegangen sind, fand ich nicht immer greifbar. Dies hatte zur Folge, dass ich nicht wirklich um sie gebangt habe. Dafür hat mir ihre charakterliche Entwicklung zugesagt. Am Anfang sind mir beide noch recht kindlich und naiv vorgekommen. Doch beide sind mit ihren Aufgaben gewachsen und haben die Hürden gemeistert, welche ihnen in den Weg gelegt worden sind. Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich die Darstellung der Nebencharaktere oder auch des Antagonisten. Diese wirkten auf mich eher blass. Sie sind kaum dargestellt und haben keine Tiefe entwickelt. Mein persönlicher Lieblingscharakter war der Findelkater von Nimh, dieser hat mir in manchen Situationen ein Lächeln auf die Lippen gezeichnet.
Der Cliffhanger am Ende ist wirklich nochmal fies und steigert das Interesse. Zu gerne möchte man wissen, wie die Geschichte weitergeht und ob es für Nimh und North noch ein Happy End geben kann.

Insgesamt konnte mich „The other side of sky – Die Göttin und der Prinz“ aus der Feder von Amie Kaufman und Meagan Spooner nicht vollständig überzeugen. Es gab interessante Ansätze, die unterschiedlichen Welten fand ich recht interessant. Aber dennoch hat dieses Buch ein paar Defizite und besonders der Einstieg ist mir hier nicht leichtgefallen. Daher möchte ich 3 Sterne vergeben.

Bewertung vom 29.12.2023
Die Farbe der Rache / Tintenwelt Bd.4
Funke, Cornelia

Die Farbe der Rache / Tintenwelt Bd.4


sehr gut

Als ich gehört habe, dass die bekannte Autorin Cornelia Funke einen weiteren Band zur Tintenwelt- Reihe veröffentlicht, war die Vorfreude natürlich bei mir groß. „Die Farbe der Rache“ ist mittlerweile der vierte Band, die vorherigen drei Bücher sind schon vor länger Zeit auf dem Buchmarkt erschienen. Ich persönlich würde empfehlen, dass man die vorrangegangenen Werke aus dieser Reihe bereits kennt, da sonst das Lesevergnügen geschmälert wird.

Ich persönlich habe die Tintenwelt- Bücher damals mit großem Vergnügen gelesen – sie hat mich durch meine Kindheit und frühe Jugend begleitet, besonders Staubfinger hatte es mir damals angetan, ich mochte seine Art und auch sein dramatisches Leben mit den Schicksalsschlägen konnte mich in seinen Bann ziehen. Als ich dann gelesen habe, dass in „Die Farbe der Rache“ Staubfinger einen wesentlichen Part einnimmt, war meine Vorfreude noch zusätzlich gesteigert. Meine Erwartungen an dieses Buch waren hoch und leider konnten sie nicht vollständig zufrieden gestellt werden.
Für mich persönlich war es wie ein lang erwarteter Besuch bei alten Freunden, welche ich schon viel zu lang nicht mehr gesehen hatte. Dieses Gefühl, welches beim Aufschlagen des Buches aufgekommen ist, war ein durchaus positives. Die Vorfreude, auf die Abenteuer und magischen Geschichten, welche einen innerhalb der doch recht wenigen Seiten erwarten könnte, war riesig. Auf der einen Seite war es ein wirklich tolles Gefühl, wieder in die Tintenwelt- Reihe einzutauchen, aber auf der anderen Seite wurden meine Erwartungen nicht komplett gestillt.
Zu Beginn des Buches erfolgt der Hinweis, dass eine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse aus der Sicht von Orpheus im Anschluss zu finden ist. Diese Umsetzung fand ich recht gelungen und hat zusätzlich den Einstieg in das Buch erleichtert. Ebenfalls hilfreich war auch dieses Mal wieder der bildhafte Schreibstil. Funke hat einen leichten und zum Teil recht poetischen Erzählstil, dieser kann gekonnt Emotionen transportieren. Mit viel Talent werden hier Bilder mit Worten gemalt, sodass eine dichte und überzeugende Atmosphäre entsteht, welche mich auch dieses Mal wieder in ihren Bann ziehen konnte.
Wirklich wunderbar wird hier die Freundschaft zwischen Staubfinger und dem Schwarzen Prinzen dargestellt. Die beiden verstehen sich auch ohne Worte und haben schon viele Abenteuer und auch Hürden zusammen gemeistert. Die beiden verbindet ein tiefes Band und man merkt es den beiden an, wie verbunden diese miteinander sind. Dennoch möchte Staubfinger lieber das Problem aus „Die Farbe der Rache“ alleine lösen, möchte seinen Freund nicht gefährden und vertraut lieber auf seine eigenen Talente. Was mir persönlich leider etwas zu kurz kam, waren die alten Protagonisten. Im vierten Band steht die Beziehung zwischen Orpheus und Staubfinger im Zentrum. Dabei gelangen Meggie, Mo, Farid und Co leider in den Hintergrund. Zu ihnen gibt es nur ein paar kurze Szenen. Dies fand ich persönlich etwas schade, denn nur zu gerne hätte ich mehr über sie erfahren wollen. Wie ihr Leben sich in den vergangenen fünf Jahren entwickelt hat, hätte mich wirklich sehr interessiert.
Gelungen fand ich auch die Darstellung von dem Antagonisten Orpheus. Aus den vorherigen Büchern hat man schon einiges über sein Leben erfahren und damit auch über seine Beweggründe. In diesem Band wird dies noch einmal intensiviert. Man bekommt tiefere Einblicke in seine Kindheit und auch in seine Denkweise. Dadurch konnte man Orpheus als Leser besser verstehen, auch wenn ihn dies nicht zwingend sympathischer gemacht hat.
Ein Kritikpunkt ist für mich der Umfang des Buches. Dies war mir persönlich zu kurz, manche Szenen hätte man meiner Meinung nach detaillierter darstellen können. Auch fehlten mir manchmal die Hintergrundinformationen oder ein paar Ausschmückungen. Manchen Szenen hat die fehlende Tiefe nicht gutgetan und es wirkte auf mich unvollständig. Teilweise habe ich zurückgeblättert, weil ich sichergehen wollte, dass ich nichts überlesen habe. Auf mich wirkte das Werk nicht ausgereift, hier hätte mehr Tiefgang dem fantastischen Buch gutgetan. Auch das Ende kam mir persönlich zu plötzlich. Die Auflösung der Thematik und auch die Lösung des grundsätzlichen Problems kamen mir zu schnell. Am Ende geht alles Schlag auf Schlag, die Lösung kommt so plötzlich, dass ich auch hier wieder das Gefühl hatte, dass ich etwas überlesen hatte. Hier hätte man definitiv mehr aus dem Grundproblem machen können. Ich hatte den Eindruck, dass der Autorin die Zeit gefehlt hat, hier mehr in die Tiefe zu gehen. Ein paar Szenen oder Ausführungen mehr dazu, wären in meinen Augen sinnvoll gewesen.

Insgesamt konnte mich Cornelia Funke mit „Die Farbe der Rache“ gut unterhalten. Es hat mir großes Vergnügen bereitet, zusammen mit Staubfinger gegen Orpheus vorzugehen. Dennoch hätte ich mir in viele Situationen mehr Tiefgang oder auch Hintergründe gewünscht. Dies hat mein persönliches Lesevergnügen etwas geschmälert. Daher möchte ich 4 Sterne vergeben.

Bewertung vom 16.12.2023
Die verschollenen Meister / Magische Bilder Bd.1
El-Bahay, Akram

Die verschollenen Meister / Magische Bilder Bd.1


sehr gut

Der Autor Akram El- Bahay hat mit „Magische Bilder – Die verschollenen Meister“ einen weiteren Fantasyroman geschrieben. Dieser ist der Auftakt einer Dilogie und erzählt von einem jungen Mann namens Arthur, welcher nur Art genannt wird, und seinen ersten Kontakt mit der magischen Welt.

Ich habe schon einige Bücher aus der Feder von Akram El- Bahay gelesen und bisher konnte er mich auf vielseitige Weise in seinen Bann ziehen. Daher habe ich mich voller Vorfreude auf sein neustes Werk gestürzt und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Auch dieses Mal war der Schreibstil von El- Bahay wieder sehr angenehm, so wie ich es bereits aus seinen vorherigen Werken gewohnt bin. El- Bahay hat einen leichten und bildhaften Stil. Gekonnt wird eine dichte Atmosphäre aufgebaut und hat mich erneut von dem Erzähltalent des Autors überzeugen können. Und auch dieses Mal besticht das Werk durch seine fantastischen Ideen und Einfälle. Zum Teil bedient sich der Autor bekannter fantastischer Werke und bringt diese gekonnt in die Haupthandlung ein, ohne dabei zu aufdringlich zu sein. Aber auch durch eigene Einfälle brilliert El- Bahay. Seine Idee mit den bewegten Bildern und auch die Bewandtnis dieser Aufnahme fand ich gelungen und überzeugend.
Der Einstieg in das Buch ist rasant und temporeich. Der Leser wird sofort mitten in das Geschehen hineingeworfen und es geht Schlag auf Schlag. Auf den ersten Seiten lernen wir den Protagonisten Arthur, genannt Art, kennen. Sein Leben in Paris und seine Liebe zu der Fotografie. Aber auch wie schwer sich sein Alltag gestaltet, nur weil er anders ist als der Durchschnittsbürger. Auf vielseitige Weise wird Spannung erzeugt, zu keiner Zeit bricht der Spannungsbogen ab. Es gibt einige unerwartete Wendungen und temporeich wird die Handlung vorangetrieben. Es dauert nicht lange und zusammen mit Art gerät der Leser in einen immer tieferen Sog und wird in diese magische Welt hineingezogen. Stück für Stück bekommt man einen detaillierten Einblick und erkennt immer neue Facetten dieser magischen Welt und auch in die Denkweise der Magier.
Überzeugen konnten mich ebenfalls die Charaktere. Als Protagonist lernt man Art immer besser kennen. Seine Vorliebe für Fotografien finde ich recht sympathisch und auch seine Alltagsschwierigkeiten machen ihn nahbar. Er zweifelt zu Beginn, dass er ebenfalls magische Fähigkeiten besitzt. Er muss sich dann jedoch eingestehen, dass er ebenfalls Magie wirken kann. Ich fand seine Weise, wie er diese magischen Wesen betrachtet und seine Gedanken dazu recht ansprechend. Recht schnell lernt er, sich in dieser zu orientieren und zurechtzufinden. An seiner Seite ist der Ägypter Amin. Auf den ersten Seiten könnte man denken, dass er ein überheblicher und oberflächlicher Magier sein könnte, welcher sich gerne selbst überschätzt. Doch im Verlauf der Handlung lernt man ihn besser kennen und erkennt, dass er damit nur seinen weichen Kern schützt. Das Trio wird durch die chinesische Magierin Wu vervollständigt. Sie ist der ruhige Gegenpol, welche konzentriert und logisch an die Ermittlungen in Bezug auf die verschollenen Meister angeht. Insgesamt fand ich das Miteinander dieser drei Charaktere sehr harmonisch und es hat Spaß gemacht, ihre gemeinsamen Interkationen zu verfolgen. Sie waren mir sympathisch, aber richtig ans Herz gewachsen sind sie mir leider nicht. Aber dies war der Reihenauftakt und daher kann sich dies ja noch ändern.
Sehr ansprechend fand ich auch die Einblicke, welche einen in die Gedankengänge des Antagonisten gewährt werden. Dadurch lernt man seine Hintergründe besser kennen und kann somit verstehen, was ihm zu diesen Taten bewegt.
Mein Kritikpunkt ist in diesem Fantasybuch das Magiesystem. Es wird oftmals betont, dass es einfach in demjenigen steckt und keine wirklichen Prinzipien folgt. Auf mich hat das leider etwas unausgereift gewirkt. Magie ist hier nicht reglementiert, es gibt nicht viel, was Magie nicht bewirken kann. Anscheinend können Magier lediglich keine Toten wieder zum Leben erwecken. Es gibt wohl ein paar magische Übungen, welche nicht gestattet sind – ähnlich wie die Unverzeihlichen Flüche – aber ansonsten folgt der Magie wohl keinen Regeln, solange bis der Magier irgendwann erschöpft ist. Dies hat auf mich unausgereift gewirkt und ist eigentlich mein einziger Kritikpunkt an diesem ansonsten überzeugenden Werk.

Insgesamt konnte mich der Autor Akram El Bahay mit seinem Auftakt „Magische Meister – Die verschollenen Meister“ wieder gut unterhalten. Eine wirklich interessante Grundidee, welche gekonnt umgesetzt wird. Mir hat es Spaß gemacht, zusammen mit Art, Amin und Wu dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Dafür möchte ich 4 Sterne vergeben und ich bin schon sehr auf die Weiterführung der Geschichte gespannt.

Bewertung vom 12.12.2023
Das Vogelmädchen von London
Osman, Mat

Das Vogelmädchen von London


sehr gut

Der historische Roman, welcher im 17 Jahrhundert spielt, „Das Vogelmädchen von London“ stammt aus der Feder von Mat Osman. Dieser ist wohl vor allem durch seine musikalischen Erfolge bekannt geworden, jedoch war mir dieser Name im Vorfeld unbekannt gewesen. Auch war dies mein erstes Werk von Osman. Dieses Buch kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Mich persönlich hat der Klappentext sofort interessiert. Ein historischer Roman, der in der Zeit zu Königin Elizabeth spielt, konnte sofort mein Interesse wecken. Dies könnte ein Roman nach genau meinem Geschmack sein – daher habe ich mit Vorfreude in dieses Werk gestürzt und ich wurde nicht enttäuscht.
Ich persönlich habe das Hörbuch aus dem Aufbau- Verlag gehört. Dieses wird von Tabea Hilbert gelesen. Mir persönlich hat ihre Erzählstimme gut gefallen, diese war angenehm und auch ihre Art der Betonung fand ich ansprechend.
Gefallen hat mir auch der bildhafte, zum Teil recht poetische Stil. Gekonnt wird hier eine dichte Atmosphäre aufgebaut und gelungen ein überzeugendes Setting gezeichnet. Man hat quasi das Gefühl, dass man zusammen mit den Charakteren durch das elizabethanische London wandelt. Ich persönlich fand dieses Buch auf vielseitige Weise spannend. Es gab überraschende Wendungen und tragische Schicksalsschläge, welche miteinander verwoben wurden sind. Es hat mir Spaß gemacht, den Lebensweg der Charaktere mitzuverfolgen und dies hat einen wesentlichen Bestandteil der Handlung ausgemacht. Auch das historische Setting empfand ich als ansprechend. Jedoch habe ich mich stellenweise gefragt, in wie weit manche Details den historischen Gegebenheiten entspricht oder was hier der Fiktion des Autors entspricht. Es wird über die Folgen der Pest zur damaligen Zeit erzählt, wie dies Einfluss auf die Bewohner der Stadt und auch auf dem Land hatte. Aber auch der Lebensstil von Königin Elizabeth wird thematisiert. Besonders der religiöse Aspekt hat bei mir zu Fragezeichen geführt. Hier hätte ich mir ein paar Erklärungen gewünscht. Ein Nachwort, in dem der Autor auf die Trennung von Fakten und Fiktion eingeht, hätte ich mir sehr gewünscht. Ob dieses im Printexemplar beigefügt ist, kann ich leider nicht beurteilen. Die Entwicklung der Handlung an sich konnte mich überzeugen, mir haben die Wendungen und Verstrickungen der Handlung zugesagt. Gebannt habe ich dem Hörbuch gelauscht und habe mit den Charakteren mitgelitten und gehofft, dass ihnen kein allzu großes Unglück passiert.
Gelungen fand ich ebenfalls die Darstellung der Charaktere. Diese wirkten auf mich sehr lebendig und authentisch. Sie hatten ihre Ecken und Kanten, hatten ihre Fehler und ihre Ziele, welche sie gerne erreichen möchten. Positiv möchte ich das Blackfriar Theater und dessen Schausteller erwähnen. Das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere und auch das agieren als Gruppe im Ganzen fand ich sehr unterhaltsam und gelungen. Es hat mir Spaß gemacht, ihren Weg mitzuverfolgen. Im Mittelpunkt steht der junge Schauspieler Nonesuch. Er genießt das Auftreten auf der Bühne, aber auch das freie Spiel und nur zu gerne lässt er sich treiben und inspirieren. Er hat einen exzentrischen Einschlag und genießt es, wenn er im Mittelpunkt steht. Der weibliche Gegenpart dazu ist Shay. Sie kommt aus einer ganz anderen Gesellschaft, sie gehört einer religiösen Gruppe an, welche denken, dass Vögel Götter sind. Shay ist in der Lage, Vorhersagen zu machen, auch wenn diese nicht immer geplant sind oder sie bewusst lenken kann. Ihre Art hat mir ganz gut gefallen, sie war mir sympathisch, auch wenn sie stellenweise naiv ist und sich erst an das Stadtleben gewöhnen muss. Dennoch entwickelt sie sich und wächst mit ihren Aufgaben. Aber auch die Nebencharaktere werden gekonnt dargestellt und haben zum Charme des Hörbuches beigetragen.
Das Ende wird noch einmal fulminant und spannend. Es ist packend und ein spannungsgeladener und temporeicher Strudel baut sich auf und man merkt, wie dieser sich entladen möchte. Es geht Schlag auf Schlag, einige interessante Aspekte werden geklärt.

Insgesamt konnte mich Mat Osman mit seinem historischen Roman „Das Vogelmädchen von London“ gut unterhalten. In wie weit dies historisch korrekt oder tiefgründig ist, möchte ich keine nähere Aussage treffen. Für mich ist dies eher Unterhaltungslektüre, welche auf Grund der lebendigen Charaktere und der interessanten Handlung Spaß gemacht hat. Hierfür möchte ich insgesamt 4 Sterne vergeben.

Bewertung vom 19.11.2023
Die Liebe des Pilgers / Pilger Bd.3
Schier, Petra

Die Liebe des Pilgers / Pilger Bd.3


sehr gut

Die Autorin Petra Schier hat mit „Die Liebe des Pilgers“ einen weiteren historischen Roman geschrieben. Dieser spielt im 14. Jahrhundert in Koblenz und ist der dritte Teil der Pilger- Reihe und damit der Abschlussband. Meiner Meinung nach kann man dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse aus dem Vorband „Das Kreuz des Pilgers“ und „Das Geheimnis des Pilgers“ ohne große Probleme lesen, aber man versteht einige Zusammenhänge oder Andeutungen nicht immer zu Gänze, sodass das Lesevergnügen geschmälert wird. Daher möchte ich empfehlen, dass man bereits beide Vorgängebände gelesen hat.

Zunächst möchte ich das umfangreiche und informative Bonusmaterial positiv erwähnen. Eine hilfreiche Karte und auch ein umfangreiches Personenregister wurden dem Buch beigefügt. Auch ein Nachwort der Autorin ist enthalten, welches ich sehr informativ fand. Hier wird noch einmal auf einige historische Gegebenheiten und Freiheiten von Seiten der Autorin eingegangen.
Ich habe bereits mehrere Bücher aus der Feder von Petra Schier gelesen und ich bin es von dieser Autorin nicht anders gewohnt, so war auch dieses Mal der Erzählstil wieder sehr angenehm. Ihr Schreibstil ist leicht, bildhaft und dennoch dicht, sodass man in dieses Buch quasi hineingesogen wird. Schier schafft es, dass sie die Geschichte emotionsreich und humorvoll erzählt und dabei zeitgleich auf unterschiedliche Art und Weise Spannung erzeugt. Dabei ist die Story nicht unbedingt reich an Action oder blutigen und temporeichen Szenen oder schlachtenreich, die Spannung wird durch diverse Schicksalsschläge oder auch Situationen erzeugt, welche gelöst werden müssen. Dabei ist die Umsetzung dieser Lösung das Spannende, wie diese Situation geklärt wird oder wie man ein bestimmtes Problem löst. Auch merkt man dem historischen Roman an, dass Schier sich in dieser zeitlichen Epoche auskennt und eine fundierte Recherchearbeit vorliegt. Dies merkt man auf vielseitige Weise. Zum Beispiel spielt der Glaube und die Ausführung bzw. Auslegung der Religion im 14. Jahrhundert ein zentrales Thema, daher ist es nicht überraschend, dass es auch in diesem Buch eine wichtige Rolle spielt und das Leben der Charaktere bestimmt.
Auch die Geschichte weiß zu überzeugen. Es müssen einige Hürden gemeistert werden und Schier legt den Protagonisten so einige Steine in den Weg. Es gibt hier spannende Szenen, in denen man um seine Lieblinge bangt. Aber auch herzerwärmende Situationen, welche einen berühren und dies führt dazu, dass man genauso um seine Charaktere bangt. Auf keiner Seite war mir im Abschlussband der Pilger- Reihe langweilig, ich habe jede einzelne Seite genossen und wollte einfach nur wissen, wie es weitergeht und wie die Handlung am Ende aufgelöst wird.
Sehr gelungen fand ich auch die Charakterdarstellung und dessen Entwicklungen konnten mich überzeugen. Die Charaktere wirkten auf mich allesamt authentisch und sie sind mit ihren Aufgaben gewachsen. Ich habe mit ihnen mitgefiebert und gebangt, habe ihre Schwierigkeiten und Probleme mitgefühlt und konnte ihre Gedankengänge nachvollziehen. Der Charakter Benedikt empfand ich hier zum Beispiel als sehr gelungen. Hier merkt man, wie Schier mit den Empfindungen ihrer Leser spielt und diese bewusst lenken kann. Schon im vorherigen Band konnte mich sein Charakter überzeugen. Und auch im Abschlussband habe ich seine Story mit Genuss verfolgt. Seine Entwicklung und das Hadern mit seinem bisherigen Leben und seinem Schicksal, seinen Empfindungen gegenüber einem anderen Charakter, wie er ein neues Problem angeht und sich dabei von seinem Wesen sehr gewandelt hat – all diese Entwicklungen habe ich gebannt mitverfolgt. Aber auch die anderen Protagonisten und Nebenrollen konnten mich überzeugen. Die Darstellung der Charaktere ist der Autorin hier wirklich sehr gelungen. Besonders die Geschichte von Mathys Smithie und Mariana konnte mich gut unterhalten und auch hier habe ich nur noch mitgefiebert, wie die Geschichte wohl weitergeht.
Manche Szenen wurden mir persönlich etwas zu schnell gelöst oder manche Stränge nicht weiter vertieft, was ich persönlich etwas schade finde. Zum Beispiel die Geschichte rund um Erasmus wurde meiner Meinung nach etwas zu kurz abgehandelt, hier hätte man ruhig noch einige Szenen mehr zu schreiben können. Etwas schade fand ich auch, dass manche persönlichen Entwicklungen oder Ereignisse nur noch am Rande erwähnt wurden sind. Das Buch hätte in meinen Augen gerne noch ein paar Seiten mehr haben können. Aber dies zeigt eigentlich nur, wie überzeugend die Bücher von Schier sind, dass man einfach nicht genug davon bekommen kann.

Insgesamt konnte mich Petra Schier mit ihrem historischen Roman „Die Liebe des Pilgers“ wieder gut unterhalten und nur allzu gerne habe ich die Geschichten um die Protagonisten, welche mir ans Herz gewachsen sind, genossen. Ich möchte 4 Sterne und eine Leseempfehlung vergeben.

Bewertung vom 12.11.2023
Was bisher verloren war / Vergissmeinnicht Bd.2
Gier, Kerstin

Was bisher verloren war / Vergissmeinnicht Bd.2


sehr gut

Die bekannte Autorin Kerstin Gier hat mit „Vergissmeinnicht – Was bisher verloren war“ den zweiten Band ihrer Jugendbuch- Fantasy- Reihe veröffentlicht. In dieser sind die beiden Jugendlichen Quinn und Matilda im Mittelpunkt und zusammen mit ihnen lernt der Leser eine neue, bisher unbekannte fantastische Welt kennen – in welcher sich immer neue fantastische Facetten ergeben. Da dies die Fortsetzung der Vergissmeinnicht- Reihe ist, würde ich empfehlen, dass man bereits den Vorgänger gelesen hat, damit man auch das volle Lesevergnügen hat.

Kerstin Gier hat sich in der Buchbranche bereits einen bekannten Namen gemacht, besonders die Edelstein- Trilogie ist den meisten Lesern, egal ob Jung oder Alt, ein Begriff. Auch ich habe diese Reihe damals mit Genuss gelesen, umso gespannter war ich auf ihre neuste Jugendbuch- Reihe. Schon den ersten Band der Reihe fand ich gelungen, ich mochte einfach den Stil und die Handlung. Daher habe ich mich auch voller Vorfreude auf diesen Band gestürzt.
Wie ich es bereits aus vorherigen Büchern aus der Feder von Kerstin Gier gewohnt war, war auch dieses Mal wieder der Schreibstil sehr angenehm, sodass die Seite nur so dahinfliegen. Dieser ist bildhaft und leicht, zügig kommt man dank des flüssigen Stils voran. Auch blitzt oftmals die humorvolle und lockere Weise der Autorin durch und nicht selten hat der Leser ein Lächeln auf den Lippen und klebt dabei gebannt an den Seiten. Viele humoristische Dialoge bereichern das Jugendbuch und lassen es dadurch sehr lebendiger wirken. Allgemein sind die Gespräche zwischen den einzelnen Charakteren sehr gelungen und bereichern dieses Buch ungemein. Auch in diesem Band wird „Vergissmeinnicht“ wieder aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, welche sich abwechseln. Hierbei wird aus der Sicht der beiden Protagonisten Quinn und Matilda erzählt, sodass man einen vielseitigen und umfangreichen Einblick in die Handlung bekommt. Auch wird durch die abwechselnden Sichtweisen noch zusätzliche Spannung erzeugt. Spannend wird die Geschichte weitererzählt und es gibt einige brenzlige Situationen, welche unsere Protagonisten – sei es zusammen oder alleine – meistern müssen. Auf vielseitige Weise wird Spannung erzeugt. Jedoch gibt es auch ruhigere Passagen, welche Gier aber dennoch auf packende und fesselnde Art geschrieben hat, sodass ich auch diese genossen habe.
Auch die Charaktere konnten mich im zweiten Band der Reihe überzeugen. Man erfährt mehr über Quinn und auch dessen Vater wird näher beleuchtet. Dies fand ich sehr interessant, ist er so nicht weiter der ominöse Vater ohne ein wirkliches Gesicht. Quinn bekommt auch mehr Tiefgang, war er im ersten Band doch eher der lockere Typ, der beliebt in der Schule ist. In diesem Teil wird auch seine nachdenkliche, sensible Seite näher beleuchtet, er bekommt mehr Tiefgang. Aber auch Matilda wird hier wieder in den Fokus gerückt. Man bekommt einen Eindruck in ihre Gedankengänge, was es für sie bedeutet, dass Quinn in den Saum kann und es ihr verwehrt wird. Ich mag ihre Art zu denken einfach total gerne, wie sie die Welt sieht finde ich sehr gelungen. Aber auch mit ihrer besten Freundin läuft es auf Grund der vielen Geheimnisse, welche sie wegen der fantastischen Welt hüten muss, nicht ganz rund. Ihren inneren Zwist fand ich gut dargestellt und man bangt einfach mit ihr mit. Aber auch die humoristische Darstellung ihrer Familie fand ich wieder sehr gelungen und hat mich zum Schmunzeln gebracht. Die Beziehung zwischen Quinn und Matilda ist ebenfalls gewachsen und zusammen bilden sie ein starkes Team, welches viele Hürden meistern kann. Gelungen fand ich ebenfalls den Wasserspeier Bax, mit seinen lustigen Einwürfen und Sprüchen hat er dieses Buch meiner Meinung nach bereichert. Aber auch Jeanne D’Arc ist ein interessanter Charakter, welchen man nicht so richtig einschätzen kann. Allgemein hat mir die Charakterdarstellung hier zugesagt und macht einen großen Reiz der Reihe aus.
Das Ende ist noch einmal richtig spannend. Gewisse Aspekte des Buches werden geklärt. Dafür werden andere Fragen in den Raum geworfen, ein wahrlich fieser Cliffhanger. Daher hoffe ich, dass es bis zum dritten Teil nicht allzu lange dauert.

Insgesamt konnte mich Kerstin Gier mit „Vergissmeinnicht – Was bisher verloren war“ wahrlich gut unterhalten, sowohl Charaktere als auch die Handlung an sich konnten mich überzeugen. Ich möchte 4 Sterne vergeben und freue mich schon auf die Weiterführung der Reihe.

Bewertung vom 05.11.2023
The Lesson of Curses / Chronica Arcana Bd.1
Cardea, Laura

The Lesson of Curses / Chronica Arcana Bd.1


gut

Dies ist mein erstes Werk aus der Feder von Laura Cardea, welches ich gelesen habe. Das Fantasybuch „The Lesson of Curses“ ist der Auftaktsband ihrer Chronica- Arcana – Reihe und kann daher ohne Probleme gelesen werden, auch wenn man noch keine weiteren Werke der Autorin gelesen hat.

Der Stil von Laura Cardea ist recht leicht und bildhaft. Dennoch hatte ich manchmal meine Schwierigkeiten mit ihrem Erzählstil. Nur zu gerne reißt Cardea ein Thema an, um den Leser neugierig zu machen, ködert ihn mit kurzen Informationshappen. Nur um dann ein neues Kapitel anzufangen und dieses Thema nicht weiter aufzugreifen. Ich persönlich fand dies etwas nervig, hatte ich doch dadurch oftmals das Gefühl, etwas überhört zu haben. Ich persönlich habe die ungekürzte Hörbuch- Version gehört. Für mich hat es sich angefühlt, als ob mir wesentliche Informationen fehlten, als ob ich einen Teil der Geschichte verpassen würde. Mein erster Gedanke war, dass diese vielleicht einer Kürzung des Hörbuches zum Opfer gefallen sind, aber nein: dies war eine ungekürzte Version. Diese ständigen Andeutungen und dann diese fehlenden Informationen dazu haben mein Lese- bzw. Hörvergnügen enorm gedämpft. Auch hat dies manchmal dazu geführt, dass sich mir gewisse Handlungen oder Schlussfolgerungen nicht immer als nachvollziehbar oder sinnvoll dargelegt haben.
Die Sprecherinnen Chantal Busse und Uta Dänekamp empfand ich als angenehm und beide haben es gekonnt geschafft, die Emotionen und auch die Charaktere gut rüberzubringen. Jedoch habe ich mich – besonders zu Beginn – etwas schwergetan, die beiden Stimmen auseinander zu halten, haben sie sich in meinen Ohren einfach zu ähnlich angehört. Auch fand ich, dass die Stimme der Sprecherinnen jeweils zu der anderen Protagonistin besser gepasst hätte. Die Stimme der Mathea hätte meiner Meinung nach eher zu Ellie gepasst und andersherum, dies hätte mehr ihrem Wesen entsprochen.
Gefallen hat mir hier auf jeden Fall das Setting Prag. Die Atmosphäre dieser Stadt eignet sich wunderbar für eine magische Geschichte. Auch die Ansiedlung der beiden magischen Schulen fand ich gut eingebunden und konnte mich begeistern. Mit einer Prise Humor wird hier die Geschichte von Mathea und Ellie erzählt. Beides sind Späterwachte, sie haben ihr magisches Talent erst recht spät entdeckt. Den Einstieg habe ich als zäh empfunden. Man wird in die magische Welt eingeführt und lernt zu Beginn recht viele neue Charaktere kennen, welche man erst einmal einsortieren muss. Jedoch lernt man hier einfach zu wenig über diese Welt. Dies kommt auch daher, dass die Protagonisten mir persönlich zu wenig hinterfragen, sie nehmen einfach alles als gegeben hin und wollen all dem nicht auf den Grund gehen. Die Geschichte plätschert eher so dahin und tritt dabei oftmals auf der Stelle – mir ist teilweise einfach zu wenig passiert. Und mir hat einfach der Bezug zu den Protagonisten gefehlt.
Auch habe ich mich mit der Art von Mathea schwer getan. Sie hat eher eine schroffe Art und will immer die beste in allem sein. Dann macht sie aus alles ein Geheimnis und gibt sich gerne gefühlskalt, Mathea möchte alles alleine meistern. Aber wenn es ihr hilft, voranzukommen, nimmt sie nur zu gerne fremde Hilfe an. Sie war mir einfach zu Ichbezogen. Sowohl bei Mathea als auch bei Ellie hätte ich mir mehr Hintergrundwissen gewünscht. Es werden öfters Andeutungen gemacht und zumindest Ellie scheint dies sehr zu prägen. Aber konkretes erfährt man hier nicht wirklich. Dem Leser werden hier schmackhafte Brocken hingeworfen, um diesen zu locken und dann wird dieser am ausgestreckten Arm verhungern gelassen. Dies zieht sich leider durch das ganze Buch und hat mich persönlich frustriert. Wenn man zum Beispiel erfährt, dass man verflucht wurde, möchte man doch die Hintergründe erfahren und diesen im besten Falle aufheben. Aber hier wird es einfach hingenommen und einige Seiten nicht näher thematisiert oder zur Sprache gebracht. Nur zu selten wird etwas hinterfragt, manche Handlungen ergaben so einfach keinen Sinn.
Die Darstellung der beiden Schulen fand ich ganz gut umgesetzt. Wie gegensätzlich diese beiden sind und somit auch die Charaktere, die in dieser ausgebildet werden oder auch unterrichten. Hier gibt es einige interessante Aspekte, über die ich nur zu gerne mehr erfahren möchte.
Dafür hat dieses Buch einen fiesen Cliffhanger, sodass man nur zu gerne wissen möchte, wie die Geschichte rund um Ellie und Mathea weitergeht.
Ob ich die Reihe weiterverfolgen werde, kann ich so noch nicht sagen. Es gab interessante Ansätze, zum Beispiel die beiden gegensätzlichen Schulen und das Setting und auch manche Nebencharaktere fand ich ansprechend. Aber der Erzählstil hat mich teilweise eher genervt.

Die Autorin Laura Cardea hat mit „The Lesson of Curses – Chronica Arcana“ den Reihenauftakt rund um Mathea und Ellie geschrieben. Es gab einige vielversprechende Ansätze, aber leider konnte mich dieses Hörbuch auf Grund einiger Faktoren nicht vollständig überzeugen. Daher gibt es von mir 3 Sterne.

Bewertung vom 23.10.2023
Ein Fluss so rot und schwarz
Ryan, Anthony

Ein Fluss so rot und schwarz


sehr gut

Der bekannte Autor Anthony Ryan hat sich mit „Ein Fluss so rot du schwarz“ in ein neues Genre vorgewagt. Hierbei mischt er Dystopie mit Horror - es hat mich ein wenig an eine mögliche zukünftige Zombieapokalypse erinnert. Daher muss man auch keine vorherigen Werke aus seiner Feder gelesen haben, damit man dieses Buch genießen kann.

Anthony Ryan ist durch seine Fantasy- Werke bekannt geworden und auch ich habe einige Werke von Ryan mit Genuss gelesen. Daher war ich sehr auf seinen Ausflug in ein anderes Genre gespannt und auch der Klappentext klang vielversprechend. Und mit Vorfreude habe ich mich an diesen Genremix herangewagt und wurde dabei nicht enttäuscht.
Der Schreibstil von Ryan ist sehr angenehm und leicht, so wie ich es auch schon aus seinen anderen Werken gewohnt war. Das Buch hat sich flüssig lesen und ist sehr temporeich und actionreich gehalten. Der Spannungsbogen wird permanent hochgehalten und auf vielseitige Weise erzeugt Ryan hier Spannung. Die Seiten fliegen nur so dahin und als Leser klebt man quasi an diesen und man möchte einfach wissen, wie die Geschichte weitergeht. Allgemein fand ich die Geschichte recht ansprechend. Hier wird eine Art Zukunftsroman erzählt, in dem die Menschheit vor dem Aussterben steht – man hat hierbei eine Zombieapokalypse vor Augen. Dabei möchte man einfach nur wissen, was es damit auf sich hat, wie es so weit kommen konnte und was man eventuell dagegen unternehmen könnte. Mir hat diese Mischung aus temporeicher Dystopie und actionreichem Horror gut gefallen und die Story konnte mich hierbei wirklich ausgezeichnet unterhalten. Man merkt, dass der Fokus hier auf der Spannung liegt. Dies geht leider auf Kosten der Charakterdarstellung. Zu Beginn wird man sofort mitten in das Geschehen geworfen und findet sich zusammen mit den Charakteren auf einem verlassenen Schiff wieder und weiß leider nicht, wie man auf dieses gelangt ist. Die Charaktere haben ihr Gedächtnis verloren, haben keine Erinnerungen an ihr bisheriges Leben mehr oder können auch nicht sagen, wie sie in diese Situation gelangt sind. Auf dem Arm hat jeder einen Namen tätowiert und zusammen werden die Charaktere in eine aussichtslose Mission geschickt, wobei sie nicht wissen, ob sie diese überleben werden. Auf manche Erfahrungen oder gelerntes Wissen können die Charaktere zurückgreifen und diese sind auch wichtig für den Erfolg der Mission. Allgemein erfährt man recht wenig über die Charaktere, was zum Teil auch daran liegt, dass sie es selbst nicht wissen. Dennoch fand ich diese zum Teil ein wenig eindimensional und manche entwickeln sich stärker als andere. Aber ich muss sagen, mich hat dies in diesem speziellen Kontext nicht essentiell gestört. Für mich hat es einfach zur Handlung gepasst und hat der Spannung keinen Abbruch getan.
Die Welt ist ebenfalls spannend gehalten. Zusammen mit den Protagonisten begeben wir uns in ein postapokalyptisches London und schon der Weg dorthin ist ein beschwerlicher. Stück für Stück lernen wir mehr über diese Welt und so langsam setzen sich die Puzzlestücke zusammen. Wir erkunden zusammen mit den Charakteren diese und erfahren dabei mehr über dessen Geschichte, wie es zu diesem Zustand kommen konnte. Teilweise werden kleine wissenschaftliche Ausführungen gemacht, aber diese sind wirklich nur kurzgehalten und stören den Lesefluss nicht.
Die Handlung entwickelt eine richtige Sogwirkung, immer tiefer gelangen wir in einen gefährlichen Strudel und für die Protagonisten wird es immer brenzliger. Am Ende konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen - ich musste einfach wissen, wie die Geschichte aufgelöst wird. Dabei hat mich das Ende zum Nachdenken angeregt, wahrscheinlich wird die Grundidee noch ein wenig bei mir nachklingen.

Insgesamt konnte mich der Autor Anthony Ryan mit seinem tempo- und actionreichen Genremix „Ein Fluss so rot und schwarz“ wirklich gut unterhalten. Eine interessante Story mit einer Welt, welche nur so vor lauter Gefahren trotzt. Aufgrund der Defizite in der Charakterdarstellung möchte ich 4 Sterne vergeben. Auch möchte ich eine Leseempfehlung aussprechen, sowohl für die Leser seiner Fantasy- Bücher als auch für Leser, welche sich durch den Klappentext angesprochen fühlen.