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Benutzername: 
Nourea
Wohnort: 
Straubing

Bewertungen

Insgesamt 21 Bewertungen
Bewertung vom 13.05.2025
Der Sommer der unmöglichen Dinge
DiCamillo, Kate

Der Sommer der unmöglichen Dinge


ausgezeichnet

„Der Sommer der unmöglichen Dinge“ von Date DiCamillo ist eines der Kinderbücher, die einfach nur wunderbar sind: Humorvoll, berührend, zum Lachen und zum Weinen.
Die zehnjährige Ferris hat Sommerferien, aber keine Zeit zum Ausruhen, denn in ihrem Leben und ihrem Zuhause geht es äußerst turbulent und chaotisch zu. Da ist zum Beispiel ihr Onkel Ted, der seine Frau Shirley verlassen hat, und nun in Ferris Zuhause im Keller die Wände bemalt, für ihn soll Ferris die Stimmung seiner Ehefrau auskundschaften. Shirley, eine Friseurin mit eigenem Salon, nutzt Ferris Besuche kurzerhand, um ihr ungebeten eine neue Frisur zu verpassen, die alle lächerlich finden. Perfekt wird der Tumult vor allem durch Pinky, Ferris‘ sechsjährige Schwester, die unbedingt auf ein Suchplakat mit Verbrechern möchte und deshalb eine Bank überfällt. Zu all dem gesellt sich dann noch, dass ihre geliebte Großmutter nicht nur einen Geist sieht, der Wünsche äußert, sondern gesundheitlich leider Probleme hat, so dass sich Ferris um sie Sorgen macht. Zum Glück hat sie ihren langjährigen Freund Billy Jackson an ihrer Seite, der ein begnadeter Klavierspieler ist, aber immer nur ein einziges Lied spielt.
Die Charaktere sind alle ein bisschen überdreht und doch so wundervoll gezeichnet. Die Kinder werden mit ihren Besonderheiten von den Erwachsenen akzeptiert und wohltuend wenig reglementiert. Das Buch ist – wie so viele Bücher von Kate DiCamillo – ein echter Glücksfall.

Bewertung vom 06.05.2025
Rabenruf
Rieger, Patricia

Rabenruf


sehr gut

Seitdem die alleinerziehende Mutter des 12 jährigen David gestorben ist, lebt er nun bei Tante, Onkel und seiner ein Jahr jüngeren Cousine Steffi. Gemeinsam verbringt die Familie die Pfingstferien im Bayrischen Wald, wo sie dem dunklen, tief im Wald verborgenen Rachelsee einen Besuch abstatten. Auf einer Hinweistafel erfährt David, dass man in Sonnwendnächten dort dem Geist von Verstorbenen begegnen und mit ihm sprechen kann.
David, der seine Mama schrecklich vermisst, beschließt in der entsprechenden Nacht zum See zu wandern und seine Mutter zu suchen. Dabei begleitet ihn seine abenteuerlustige Cousine. Dank des magischen Raben Blauschwinge und eines kleinen Irrlichtes gelangen sie in das Reich der Schwarzen Rachel. Dort treffen sie auf zahlreiche Verstorbene, Seelen, die noch keine Ruhe gefunden haben, weil sie ihre irdischen Vergehen noch nicht genug gebüßt haben. Mit diesen zusammen beginnt nun eine abenteuerliche Reise.
In diesem Kinderbuch sind die tatsächlichen Sagen, die sich um den Rachelsee ranken, verwoben worden. Das Buch ist sehr spannend und interessant. Die beiden Kinder und ihre geisterhafte Begleittruppe müssen einige Herausforderungen meistern, damit die verlorenen Seelen in eine bessere Welt weiterziehen können. Dabei gerät Davids Suche nach seiner Mama erst einmal in den Hintergrund.

Bewertung vom 06.05.2025
In einem Zug
Glattauer, Daniel

In einem Zug


weniger gut

Eduard Brünhofer, einst ein gefeierter Autor von zahlreichen Liebesromanen, hat schon seit 13 Jahren nichts mehr veröffentlicht. Nun befindet er sich im Zug von Wien nach München, um sich dort einem unangenehmen Gespräch mit seinem Verleger zu stellen. Im Zug sitzt er schräg gegenüber einer mittelalten Frau namens Catrin Meyr, die sich ihm als Physio- und Psychotherapeutin vorstellt. Sein Name sagt ihr nur flüchtig etwas, da sie noch nichts von ihm gelesen hat.
Dennoch verwickelt sie ihn nun in ein langes Frage-Antwort-Gespräch, das Eduard immer wieder in Bedrängnis bringt und ihn in Versuchung führt, das Gespräch zu beenden. Aber etwas an den Fragen seiner Reisebekanntschaft zieht ihn auch in Bann.
Ich habe schon mehrere Bücher von Daniel Glattauer gelesen und schätze sie sehr. Dieses aber gefällt mir leider so gar nicht. Catrins Fragen sind oftmals nicht nur impertinent, absolut indiskret und für mich auch schrecklich dumm. Ihr Bemühen auf verbalem Weg herauszufinden, ob es so etwas wie lebendige Langzeitbeziehungen überhaupt gibt, in denen die Liebe bestehen bleibt – ihrer Meinung nach gibt es das nicht – sind theoretisch doch gar nicht zu erörtern. Das muss man halt leben. Die Dialoge zwischen den beiden sind ausgefeilt, immer wieder durch Brünhofers Gedanken unterbrochen, aber ich fand das ganze Buch insgesamt uninteressant. Auch gab es mir zu viele Klischees, wie z.B. das, dass Italiener keine starken Frauen mögen, mit Ausnahme ihrer Mama. Hätte ich ein Zuggegenüber wie Catrin, würde ich das Abteil wechseln.

Bewertung vom 06.05.2025
Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente: Das Zeichen der Fünf
Standish, Ali

Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente: Das Zeichen der Fünf


ausgezeichnet

Der zweite Band der Baskerville-Reihe von Ali Standish ist eine wirklich gelungene Fortsetzung von Band 1. Aus den Weihnachtsferien zurück müssen Arthur Doyle und seine vier Freunde nicht nur einen Ideenwettbewerb vorbereiten, sondern sich auch mit der seltsamen Erkrankung von drei Lehrkräften auseinandersetzen, die scheinbar vergiftet wurden. Unter diesen der von ihm hochverehrte Sherlock Holmes. Arthur, der nicht viel von okkulten Phänomenen hält, im Gegensatz zu seinem Freund Grover, muss sich durchaus auch der Frage stellen, ob es so etwas wie Geister möglicherweise doch gibt.
Man muss das Buch einfach in einem Rutsch lesen, weil es so spannend ist und die Zusammenhänge lange im Dunkeln bleiben. Die Reihe macht richtig Spaß. Gerne mehr davon.

Bewertung vom 06.05.2025
Weltenfäden - Ein wolltastisches Abenteuer
Susemihl, Birgit Christina

Weltenfäden - Ein wolltastisches Abenteuer


sehr gut

Im Schöpfungsmythos der Schafe heißt es, dass Wolle alles war und alles war Wolle. Aus der Zusammenballung der Wollbüschel entstanden die Allerersten Schafe, die zusammen aus der Wolle die Welt schufen. Mit dieser einfallsreichen Schöpfungsgeschichte beginnt „Weltenfäden – Ein wolltastisches Abenteuer“, in dem wir in zwei parallel verlaufenden Erzählsträngen zum einen der 13jährigen Jula begegnen und im anderen dem Jährlingsschaf Holly, das seiner ersten Schafschur entgegenfiebert. Jula ist Holly bei einem Schulwandertag am Rande einer Schafweide begegnet und spürte sofort eine seltsame Verbindung zu dem kleinen Schaf. Holly ging es umgekehrt genauso. Beide erleben nun unerklärliche Veränderungen in ihrer vertrauten Welt. Bei Jula ist es zum Beispiel eine andere Haarfarbe der Mutter, eine vom Wesen her völlig verwandelte Lehrerin und am schlimmsten, ein verschwundener kleiner Bruder, an dessen Stelle plötzlich eine unbekannte Schwester da ist. Bei Holly dagegen wird z.B. aus der grünen, wunderschönen Weide ein sumpfiger Acker. Das seltsame daran ist, dass weder Julas Familie noch Hollys Herde die Veränderungen bemerken und den beiden glauben. Beide müssen nun über sich hinauswachsen und herausfinden, was eigentlich vor sich geht und wie man die Veränderungen aufhalten bzw. rückgängig machen kann.
Ein spannendes Abenteuer der anderen Art, mit magischen Elementen und der Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Schaf.

Bewertung vom 06.05.2025
Maggie Blue - Das Portal zur Düsterwelt
Goodall, Anna

Maggie Blue - Das Portal zur Düsterwelt


gut

Die 12jährige Maggie Blue ist wirklich zu bedauern. Ihre Mutter ist schwer depressiv und befindet sich deshalb in einer Klink, der Vater kümmert sich nicht um sie. Deshalb musste sie ungefragt zu einer alten Tante ziehen, schläft dort auf dem Sofa oder gar in der Badewanne, da es kein eigenes Zimmer für sie gibt. Und darüber hinaus besucht sie nun auch eine neue Schule, in der sie schnell gemobbt wird. Ausgerechnet ihre MItschülerin Ida, reich, beliebt, hübsch, klug und sportlich, hat sich Maggie als Zielobjekt für ihre Gehässigkeiten auserkoren. Traurig nur, dass Maggie sie trotzdem gerne zur Freundin hätte. Als sie eines Tages beobachtet, dass Ida in einem kleinen Waldstück nahe der Schule in eine magische Welt entführt wird, folgt sie ihr kurz entschlossen, denn aus irgendeinem Grund ist es ihr möglich, diese dunkle Welt, genannt Düsterwelt, aus eigener Kraft aufzusuchen. Mit Hilfe des sprechenden Katers Hoagy setzt Maggie alles daran, Ida in der Düsterwelt zu finden und nach Hause zu holen. Das scheint aber nicht gelingen zu können, da sich Maggie, die kaum glückliche Momente kennt, in dieser Welt außerordentlich wohl fühlt.
Das Buch liest sich spannend und einfallsreich. Die Altersempfehlung ab 10 Jahre finde ich aber zu früh, da es gerade in der Düsterwelt sehr blutige und gewalttätige Ereignisse gibt. Das hat mir nicht so gut gefallen. Auch tat ich mich etwas schwer, mit Maggie wirklich vertraut zu werden, obwohl sie mir schon sehr leid tat.

Bewertung vom 06.05.2025
Der Sommer mit Pepper
Alemagna, Beatrice

Der Sommer mit Pepper


sehr gut

Ein Kind stolpert bei einem Spaziergang durch die Stadt über einen Pflasterstein, fällt hin und schlägt sich das Knie auf. Nach Erstversorgung der Wunde durch die Mutter beobachtet das Kind den sich bildenden Schorf täglich, beginnt mit ihm zu sprechen und nennt ihn schließlich Pepper, weil er einfach nicht verschwinden will. Pepper spricht ebenfalls. Nach einigen Tagen interessieren sich weder Eltern noch Großeltern für den Schorf, aber im Bewusstsein des Kindes bleibt er sehr präsent, und es stellt fest, dass Pepper kleiner wird. Bis er eines Tages dann verschwunden ist. Das Kind geht eine Beziehung zu ihrem Schorf ein und verknüpft dann bestimmte Ereignisse dieses Sommers mit Pepper.
Ein für mich ungewöhnliches Bilderbuchthema, das sicherlich aber von Kindern, die sich verletzt haben, mit Interesse betrachtet werden dürfte. Der Stil der Illustrationen gefällt mir nicht so gut.

Bewertung vom 06.05.2025
Der Sommer, in dem der Blitz mich traf
Wolk, Lauren

Der Sommer, in dem der Blitz mich traf


ausgezeichnet

„Der Sommer, in dem der Blitz mich traf“ ist eine lockere Fortsetzung des bereits 2017 ebenfalls bei Hanser erschienen Kinderbuches „Das Jahr, in dem ich lügen lernte“. Manche Anspielungen sind verständlicher, wenn man das zuletzt genannte Buch ebenfalls gelesen hat. Ein Muss ist es aber nicht.
In diesem Buch nun wird Annabelle auf dem Heimweg von der Schule im strömenden Regen von einem Blitz gestreift. Sie nimmt am Rande wahr, dass jemand auf ihren Brustkorb einschlägt und sie dann in Richtung ihres Zuhauses trägt. Körperlich behält sie keine schlimmen Folgen des Blitzschlags zurück, aber ihre üblichen Sinne sind geschärft und sie ist nun in der Lage, sich gefühlsmäßig mit Tieren zu verbinden, was besonders bei Hunden hilfreich ist, denn seltsamerweise verschwinden immer mehr Hunde aus der Gegend, auch Buster, der Hund ihres Bruders Henry. Annabelle macht sich daran, herauszufinden, was mit den verschwundenen Hunden geschehen ist. Ausgerechnet Andy, ein etwas älterer Mitschüler, der zuhause sehr schlecht behandelt wird und selbst ebenfalls einen sehr schlechten Ruf hat, ist ihr dabei eine Hilfe.
Ein spannendes und warmherzig erzähltes Kinderbuch, das im Jahr 1944 spielt. Ich empfehle es gerne. Die liebevolle Darstellung von Annabelles Familie gefällt mir sehr, auch das Vertrauen, das den Kindern entgegengebracht wird und der Freiraum, den man ihnen trotz der Pflichten, die sich auch haben, einräumt.

Bewertung vom 06.05.2025
Das Haus ohne Lichter
Faruqi, Reem

Das Haus ohne Lichter


ausgezeichnet

In einer verschneiten Winterlandschaft steht ein unbeleuchtetes Haus inmitten von strahlend und hell glänzenden Häusern. Es ist Weihnachten. Das Haus, das gerade erst neue Bewohner bekommen hat, hofft so sehr, dass es nun ebenfalls eine Festbeleuchtung erhält. Aber die fünfköpfige Familie, die dort eingezogen ist, macht keine Anstalten, das Haus zu schmücken. Das Haus füllt sich immer mehr mit Leben, als dann auch noch Großeltern und zahlreiche Verwandte zu Besuch kommen und sogar die Nachbarn Plätzchen vorbeibringen. Aber leuchten tut es leider immer noch nicht. Ein paar Monate später aber, wird das Haus aufs Schönste geschmückt, die Nachbarn werden mit köstlichen Speisen versorgt, denn es ist Eid, das muslimische Zuckerfest ist gekommen.
Ein schön illustriertes und informatives Bilderbuch, das einen kleinen Einblick in ein muslimisches Fest gewährt. Im Anhang gibt es weitere Informationen der Autorin zum besseren Verständnis dieses Festes. Das Buch sollte in keinem Kindergarten und auch in keiner Familie fehlen, denn es trägt zum besseren Kennenlernen muslimischer Freunde und Nachbarn bei.

Bewertung vom 06.05.2025
Bahn frei für Schnecke!
Tabor, Corey R.

Bahn frei für Schnecke!


ausgezeichnet

Eine Schnecke mit Haus auf dem Rücken schickt sich an eine asphaltierte Straße zu überqueren, weil sie auf der anderen Seite ein Kohlfeld entdeckt hat. Kaum dass sie ein Stück vorangekommen ist, wird sie von einigen Ameisen angeschrien, dass sie gefälligst aus dem Weg gehen solle. Als es dann zum Regnen beginnt, lädt die Schnecke die Ameisen kurzentschlossen zum Teetrinken in ihr gemütliches Häuschen ein. Nach dem Regen setzt sie ihren Weg über die Straße fort, bis sie von einer Krähe attackiert wird, der sie nur durch schleimige Ausweichmanöver entkommt. Am Straßenrand angekommen stellt sie entsetzt fest, dass sie die Straße gar nicht überquert hat, sondern an den Ausgangspunkt zurückgekehrt ist. So ein Jammer. Aber was ist das? Da kommt doch plötzlich ein großer Kohlkopf auf sie zu, getragen von den Ameisen, denen sie Unterschlupf vor dem Regen gewährte.
Ein lustiges und nett illustriertes Bilderbuch, das zeigt, dass es in jedem Fall gut ist, hilfreich und freundlich zu sein.