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Nourea
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Straubing

Bewertungen

Insgesamt 78 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2025
Robert, Nadine

Peter - Kater auf zwei Beinen


sehr gut

Eines Tages findet Phil eine Kiste mit einem laut maunzenden Kater namens Peter vor seiner Haustüre. Phil, der schon immer eine Katze wollte, wundert sich nur kurz und stört sich keinesfalls daran, dass Peter auf zwei Beinen steht und läuft. Als Phils Freundin Pam vorbeikommt und wissen will, ob Peter all die katzentypischen Dinge kann, wie Mäuse fangen, mit Wollknäuel spielen, Dosenfutter fressen, auf Bäume klettern usw., muss Phil das immer verneinen. Denn Peter ist ganz anders: er kann Skateboard fahren, tanzen und massieren und liebt Tee und Kaugummis.
Phil stellt es nicht in Frage, dass Peter offensichtlich so anders ist. Ihm ist das egal, denn Peter ist einfach nur sein Freund.
Die Zeichnungen sind sehr plakativ und von kräftigen Farben. Sie zeigen kaum Details, sind aber sehr eindrücklich und aussagekräftig. Das Bilderbuch betont nicht, dass Anderssein ok ist, stellt es aber deutlich dar. Es eignet sich vor allem für kleinere Kinder.

Bewertung vom 12.09.2025
Reitmeyer, Andrea

Enno - Ein Austernfischer auf Schatzsuche


sehr gut

Enno ist ein Austernfischer, der an der Nordsee lebt. Am Anfang des Buches erfahren wir etwas über die Fressgewohnheiten der Austernfischer, ihr Aussehen und ihre Fähigkeiten. Dann wird aus dem Sachbuch eher ein Bilderbuch im üblichen Stil. Enno sammelt Müll, der an den Strand gespült wird, und baut daraus für seine Freunde eine Unterkunft oder einen bequemen Schlafplatz. Als er einen noch funktionierenden Füller findet, wird er zum Künstler und bringt sich dann auch selbst das Lesen und Schreiben bei. Dadurch kann er aber auch ein Plakat lesen, auf dem vor vielen Dingen gewarnt wird, die das Meer anschwemmt, und er erkennt, dass seine Bauten seinen Freunden Schaden zufügen können, wenn die Flut kommt. Aber Enno gelingt es, Menschen auf dieses Problem aufmerksam zu machen und um Hilfe zu bitten.
Einerseits ist das Buch also ein Sachbuch, andererseits zeigt die Geschichte über Enno, wie wichtig es ist, sorgsam mit Abfall umzugehen, um das Leben der Meeres- und Strandbewohner zu schützen.
Für kleinere Kinder ist das Buch vielleicht noch nicht zu verstehen. Für größere enthält es interessante Informationen und eine dazu passende Geschichte. Mir persönlich haben aber die Illustrationen besser als der Text gefallen.

Bewertung vom 12.09.2025
Pohl, Nathalie

Nanami - Schwimm dich mutig


sehr gut

Die kleine Robbe Nanami traut sich gar nichts. Sie hat einfach zu viele Ängste. Während ihre Geschwister durch das Seegras tollen und ihre Eltern im Meer Fische fangen, sitzt sie am Ufer und betrachtet alles um sich herum als gefährlich. Als sie am Strand einen glitzernden Stein findet und die Bekanntschaft der Möwe Carl macht, nimmt Nanami die Herausforderung an und begibt sich mit diesem Reisestein ins Meer, um mit Hilfe des Steins und der Begleitung von Carl den Weg zu den sieben Meeren des Mutes anzutreten. Sie trifft nicht nur weitere hilfsbereite Meeresbewohner, sondern erfährt so auch, dass Mut zu Freundschaft führt, zu Vertrauen, Geduld, Mitgefühl und Stärke. Und natürlich zu jeder Menge Abenteuer.
Das Bilderbuch ist sehr schön und liebevoll illustriert. Der Text lädt dazu ein, sich selbst mehr zu trauen und über Ängste und Mut mit dem Kind zu sprechen.

Bewertung vom 12.09.2025
Coyne, Matt

Frank & Red


ausgezeichnet

Mit „Frank & Red“ ist Matt Coyne wirklich ein warmherziges Kleinod gelungen, das einem beim Lesen zu Tränen rührte, laut loslachen ließ und in eine positive Stimmung versetzte. Es mag vereinzelt Parallelen zu „Ein Mann namens Ove“ geben, dann aber auch wieder nicht. Mich hat das jedenfalls nicht gestört. Denn die Geschichte dieser beiden trauernden und beladenen Menschen ist einfach gut, humorvoll und frei von Kitsch erzählt.
Frank, 76 Jahre alt, ist seit zwei Jahren tief in Trauer über den Tod seiner geliebten Frau Marcie versunken und schafft es mittlerweile nicht mehr, sein Grundstück zu verlassen. Der sechsjährige Red ist mit seiner Mama nebenan eingezogen und muss die Trennung seiner Eltern, den Verlust seines besten Freundes und den Neuanfang in einer Schule, in der er gleich gemobbt wird, verkraften. Aber beide unterscheiden sich gewaltig in der Art, wie sie mit ihren Herausforderungen umgehen: Frank ist griesgrämig, abweisend, unfreundlich und – was das gestörte Verhältnis zu seinem Sohn Michael anbelangt – auch sehr stur und unversöhnlich. Red dagegen ist zwar ein kaum zu bremsendes Plappermaul, bleibt aber positiv und versucht in allem noch etwas Gutes zu sehen.
Schön, wie die beiden aufeinanderprallen und zunehmend voneinander angezogen werden. Das Buch ist gut geschrieben, sehr unterhaltsam und oft lustig. Reds Fragen sind beeindruckend, und man ist als Leser froh, dass man sie nicht beantworten muss. Frank ist in seiner Kauzigkeit sehr authentisch, aber auch sehr liebenswert.
Ich habe das Buch mit Wärme im Herzen, einem Lächeln auf den Lippen und großem Vergnügen gelesen. Absolut empfehlenswert für tolle Lesestunden.

Bewertung vom 12.09.2025
Röndigs, Nicole

Der Club der schrägen Prinzessinnen


gut

Die zehnjährige Holly von Stülpenstorck-Torkelwitz ist tatsächlich mütterlicherseits eine echte Prinzessin. Zu ihrem Leidwesen aber sind Mama und Papa begeisterte Punks, die mit Gleichgesinnten in einer Bauwagensiedlung leben. Aber es gelingt Holly, hinter dem Rücken ihrer Eltern, in der Internatsschule Schloss Schwanenhals aufgenommen zu werden. Ausgerechnet in den so wichtigen Fächern „Anmut“ oder „Manieren“ scheitert sie dort aber von Beginn an kläglich. Nur gut, dass sie schnell zwei Freundinnen gewinnt: Betty, die gerne Boxprofi werden möchte, und Ernie, die lieber Ökoaktivistin statt Prinzessin ist. Die drei Mädchen gründen den „Club der schrägen Prinzessinnen“ und sorgen für allerhand Chaos und Zwischenfälle an ihrer neuen Schule.
Die Geschichte wird aus Hollys Sicht erzählt, die ihre Erlebnisse in ihrem Tagebuch festhält. Der Schreibstil ist leicht verständlich und humorvoll. Zahlreiche farbige Zeichnungen oder Comicelemente lockern den Text auf. Leseanfänger werden sicherlich Spaß an der Geschichte haben. Mir persönlich fehlte es ein bisschen an Vorgeschichte und Inhalt. Aber da es sich um einen Reihenauftakt handelt, lernt man die Protagonisten vielleicht nach und nach noch besser kennen.

Bewertung vom 12.09.2025
Townsend, Yarrow

Anna und das Leuchten der Wale


sehr gut

Die knapp 13jährige Anna lebt alleine mit Caleb, der eine Art Stiefvater für sie ist, auf einer einsamen Insel, wo sie die Vögel, Wind, Meer und Wetter beobachtet und mit ihrem kleinen Segelboot auf Fischfang geht. Caleb selbst verlässt die Insel nicht und begibt sich auch nicht aufs Meer. Als Anna entdeckt, dass in einer Höhle am Strand Schmugglergut versteckt wird, dauert es nicht lange, bis vom Festland Bartholomew Rime, ein bösartiger Anführer einer seltsamen Gesellschaft, mit bewaffneten Männern auf die Insel gelangt und Caleb des Schmuggelns beschuldigt und verhaftet. Anna findet Hinweise darauf, dass Caleb einst etwas mit dem untergegangenen Walfänger „Albatros“ zu tun gehabt hat, was sie sich bei ihrem Stiefvater gar nicht vorstellen kann und will. Der Ort, an dem die „Albatros“ gesunken ist, ist unbekannt, aber Rime und seine Schergen wollen diese Information von Caleb und dann das Wrack bergen, da sie darauf das wertvolle grüne Walöl vermuten, das für Lampen und Leuchttürme verwendet wird. Um Caleb aus dem Gefängnis zu befreien, beschließt Anna mit Hilfe ihrer älteren Freundin Mina, nach dem Wrack zu suchen.
Wann genau diese spannende Abenteuergeschichte spielt, wird nicht angegeben, aber es ist zu einer Zeit, in der ein Übergang von der Beleuchtung durch Kerzen zu Lampen mit Walöl stattfindet. Anna liebt ihre kleine Insel und das Leben mit Caleb über alles. Auch Mina, die früher auf der Insel gelebt hat, ist sehr wichtig für sie. Aber es ist unklar, inwieweit Mina ihr wirklich um Calebs Willen helfen will, nach der „Albatros“ zu suchen, denn diese arbeitet mittlerweile für Rimes Gesellschaft und möchte dort unbedingt aufsteigen. Aber Anna erhält auch von anderer Seite überraschend Hilfe und lernt die Zeichen der Vögel und auch der Wale zu deuten und auszuwerten.
Man muss sich ein bisschen einlesen in das ungewöhnliche Setting und oft auch düstere Buch. Aber das ist es wert, denn die Geschichte ist spannend erzählt und regt auch zum Nachdenken darüber an, was wir eigentlich von den Tieren lernen könnten, wenn wir nur mehr als Beobachter im Einklang mit ihnen lebten.

Bewertung vom 02.09.2025
Clausen, Murmel

Leming (eBook, ePUB)


sehr gut

Reinhold, Kolja und Verena, drei junge Menschen zwischen 16 und 18, haben die Nase voll von ihrem Leben. Sie kennen sich über ein Suizidforum, das Reinhold ins Leben gerufen hat, und brechen gemeinsam in dessen geliebten, tiefer gelegten Audi nach Ungarn auf, wo Verenas Opa eine kleine Datscha besitzt. Dort wollen sie sich zusammen in den Tod stürzen.
Reinhold hat eine genetische Störung und wurde sein Leben lang als Freak bezeichnet und gemobbt. Verena stammt aus reichlich prekären Familienverhältnissen. Auch Kolja, der die Geschichte erzählt, kommt aus einer Scheidungsfamilie. Er ist aber derjenige, der noch am besten mit seinen Umständen zurechtkommt, und sich eigentlich gar nicht umbringen möchte. Vielmehr will er den Selbstmord von Reinhold und Verena, in die er sich zudem verliebt hat, verhindern.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil, die Sprache sind sehr nah an den Jugendlichen. Sie kommen für mich authentisch und berührend rüber.

Bewertung vom 02.09.2025
Engler, Michael

Die größte Freundschaftsgeschichte der Welt


sehr gut

Timidus, ein kleiner Schneehase will einfach nur Spaß haben, toben und etwas erleben und nicht bei dem kleinsten Geräusch verängstigt in den Bau flüchten. Bruno, der Anführer der Hasenkolonie, findet das aber gar nicht gut und verbannt Timidus aus der Kolonie, weil er diese durch sein Verhalten in Gefahr bringt. Es dauert nicht lange, bis Timidus einen kleinen Unterschlupf für sich findet und durch die Luchsin Yakuu sogar Gesellschaft. Denn auch Yakuu wurde aus ihrem Verband ausgeschlossen, da sie zu ängstlich ist und keinen Gefallen an der Jagd findet. Schnell freunden sich die beiden an und nehmen als drittes noch den Mufflon Rappadam in ihrer Mitte auf, dessen Hörner so stark gebogen sind, dass er beständig stolpert und Unfälle verursacht. Da alle drei immer wieder laute Geräusche im Wald hören, ist schnell klar, dass sie herausfinden wollen, wer denn dieser Krachmacher ist.
Warmherzige Freundschaftsgeschichte mit zahlreichen liebevollen Illustrationen. Gemütliche Vorlesestunden für die ganze Familie sind garantiert.

Bewertung vom 02.09.2025
Engler, Michael

Weißt du noch? Ein Bilderbuch vom Abschiednehmen


ausgezeichnet

Es ist Frühling im Wald, als Igel, Eichhörnchen, Haselmaus und Specht feststellen, dass sie ihren Freund, den Eichelhäher, schon länger nicht mehr gesehen haben. Und während sie sich fragen, wo er denn sein könnte, und nach ihm suchen, erinnern sie sich daran, wie toll der Eichelhäher sie immer vor Feinden und Gefahren warnt und mit seinen Späßen unterhält. Sie erinnern sich aber auch, dass er in letzter Zeit einen geschwächten Eindruck gemacht hat. Außer dem Specht wollen es die anderen drei Tiere lange nicht wahrhaben, dass dem Eichelhäher auch etwas zugestoßen sein könnte. Der Uhu ist es dann, der ihnen bestätigt, dass ihr Freund tot ist, aber in ihren Erinnerungen und den von ihm vergrabenen Samen, die zu Bäumen heranwachsen, weiterlebt.
Ein liebevoll illustriertes Buch, das tröstet und begleitet, wenn kleine Kinder von geliebten Menschen oder auch Tieren Abschied nehmen müssen.

Bewertung vom 02.09.2025
Wang, Weike

Die Ferien


sehr gut

In „Die Ferien“ von Weike Wang ist nicht wirklich die Handlung des Buches im Vordergrund oder entscheidend, sondern das ruhige und unaufgeregte Erzählen, der Einblick in das Leben zweier gänzlich unterschiedlicher Familien. Im Mittelpunkt stehen Keru und Nate, ein seit ein paar Jahren verheiratetes Ehepaar, gewollt ohne Kinder, dafür mit einer riesigen Hirtenhündin namens Mantou. Keru ist als etwa sechsjähriges Einzelkind mit ihren Eltern von China nach Amerika eingewandert. Keru arbeitet als Firmenberaterin und hat es finanziell und von ihrer Stellung her richtig zu etwas gebracht. Nate stammt aus einer ganz einfachen Familie und arbeitet als studierter Biologe sowohl als Forscher als auch als Dozent an einer Universität. Er hat noch einen älteren Bruder, der allerdings nicht sehr erfolgreich im Leben ist.
Während zweier Ferienaufenthalte, die im Abstand von fünf Jahren stattfinden, begegnen wir Keru und Nate zusammen mit ihren jeweiligen Eltern, die sie nacheinander in ihr Feriendomizil eingeladen haben. Kerus Eltern sind sehr ordentlich, traditionsbewusst und nicht wirklich in Amerika angekommen. Sie sprechen auch vor Nate nur Chinesisch, obwohl dieser das kaum versteht, und haben nur chinesisch-stämmige Bekannte. Nates Eltern sind eher sehr einfach gestrickt und ohne nennenswerte Ambitionen. Einig sind sich beide Elternpaare, die nur selten aufeinandertreffen, aber darin, dass es endlich Zeit für Enkelkinder wäre.
Es hat bei mir ein bisschen gedauert, bis ich in das Buch hineinfand, da ja eine richtige Handlung fehlt. Aber dann hat es mich wirklich fasziniert, Einblick in so unterschiedliche Welten zu bekommen, und ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.