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gagiju
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Kaiserslautern

Bewertungen

Insgesamt 162 Bewertungen
Bewertung vom 11.06.2025
Nicholas, Anna

Das Teufelshorn


ausgezeichnet

Die Autorin kannte ich nicht, aber ich mag Mallorca, ich mag Krimis, und da Diogenes für mich für Qualität bürgt, habe ich zu diesem Buch gegriffen.



Es hat mir von Anfang bis Ende viel Spaß gemacht, Isabel zu begleiten. Die Atmosphäre im touristisch belasteten, aber dennoch zweifellos schönen Mallorca ist sehr anschaulich geschildert. Auch die Personen werden schnell lebendig.



Gut gefallen haben mir die ausführlichen Naturbeschreibungen, die ich keinesfalls zu langatmig fand. Sie geben dem Roman einen ganz besonderen Touch und machen deutlich, wie schön diese touristisch teils überfrachete und missverstandene Insel eigentlich ist.



Auch Isabel als Ermittlerin, die eigentlich mit der Vermietung von Ferienimmobilien befasst ist, liegt sehr auf meiner Linie. Sie ist klug und löst ihre Fälle auf eine nachdenkliche, ruhige, aber dennoch eigenwillige Art.



Ich würde mich sehr freuen, wenn es einen Folgeband gäbe - oder gerne auch mehrere.

Bewertung vom 09.06.2025
Deya, Claire

Eine Welt nur für uns


sehr gut

Das Cover vom schönen romantischen französischen Strand führt einen in die Irre. Wenn man daraufhin einen Wohlfühlroman erwartet und den Klappentext nicht ausführlich liest, wird man enttäuscht sein.

Die Autorin ist für mich ganz neu.

Ich hatte anfänglich Probleme, mich in das Buch hinein zu finden. Auch wenn die einzelnen Charaktere gut eingeführt und geschildert werden, sind sie mir zunächst fremd geblieben.

Es herrscht zunächst eine beklemmende Atmosphäre, voller Unverständnis, Distanz und sogar Hass.

Erst im Verlauf der Geschichte werden Emotionen und Annäherungen deutlich, eine Liebesgeschichte wird eingewoben, und es schimmert Hoffnung zwischen den Zeilen auf.

Auch wenn ich so viele Details über das Minenräumen gar nicht wirklich wissen wollte, so hat mich das Buch vor allem nach der zweiten Hälfte gepackt, und ich fand es insgesamt wertvoll zu lesen.

Bewertung vom 03.06.2025
Simon, Teresa

Zypressensommer


ausgezeichnet

Dieses Buch lebt für mich tatsächlich davon, dass die Autorin es in unnachahmlicher Weise versteht, Helles und Dunkles so zu mischen, dass man als Leser abwechselnd in ein düsteres Kapitel der historischen Vergangenheit taucht, dann wieder hautnah eine sehr romantische Liebesgeschichte mit erlebt. Und alles ist verbunden durch zwei Familien, die zusammen gehören und doch nicht, die überleben wollen und glücklich sein, die kämpfen müssen dafür in vielerlei Hinsicht.

Das alles ist großartig geschildert, auf verschiedenen Zeitebenen und aus unterschiedlichen Perspektiven in einer leicht verständlichen flüssigen Sprache, mit wunderbaren Landschaftsbeschreibungen und einem Spannungsbogen, der wirklich bis zum Ende hält.

Besonders hervorheben möchte ich die zugrundeliegenden akribischen historischen und kulturellen Recherchen der Autorin, durch die man als Leser auch "ganz nebenbei" viel erfährt und lernt.

Supergute Unterhaltung mit Tiefgang und unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.05.2025
Schlosser, Antonia;Kestler, Katharina;Bartelmus, Lisa

Wilde Berge des Balkan


ausgezeichnet

Das ist das erste Buch, das ich von den bzw. über die Bergfreundinnen gelesen habe, und ich bin sehr angetan davon.

Meine eigentliche Motivation bestand in einer geplanten Wanderreise nach Albanien, die ich inzwischen leider wegen eines gebrochenen Fußes absagen musste. Insofern kann ich leider die geschilderten Eindrücke nicht nacherleben oder verifizieren, zumindest nicht in den nächsten Monaten.

Aber es hat mir viel Spaß gemacht, die drei Frauen - die ja eigentlich fünf Frauen + drei Männer waren - auf ihrem Weg zu begleiten, mit ihnen zu wandern, zu hoffen, zu fürchten (der Bär, der Hund....), zu leiden (der Schuh, die Beine...) und viele wunderbare und manchmal auch frustrierende (der Regen, der Müll..) Eindrücke zu teilen.

Mir persönlich hat die Mischung aus "Reiseführer" über den Trail und sehr persönlichen Dingen gerade gut gefallen, auch dass die Tour aus unterschiedlichen Perspektiven beschrieben wird und dass auch einige Einheimische zu Wort kommen.

Was man an sachlichen Infos vielleicht noch hätte hinein packen können, wurde meiner Meinung nach durch die persönlichen und emotionalen Erlebnisse aufgewogen - das ist halt Geschmackssache.

Gewünscht hätte ich mir, dass es noch mehr Fotos gegeben hätte und dass diese quer durch das ganze Buch und passend zu den einzelnen Reiseetappen verteilt gewesen wären.

Ansonsten eine absolute Leseempfehlung von mir, und gerne mehr davon!

Bewertung vom 04.05.2025
Koppelstätter, Lenz

Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2


sehr gut

Ich habe schon zwei der Bücher von Lenz Koppelstätter gelesen und bin auch in diesem Buch wieder sehr angetan davon, wie er das Flair am touristischen, aber doch auch eigenwillig italienischen Gardasee einfängt.

Das Cover spiegelt mit seinen tiefen Blautönen und der wunderschön begrünten Landzunge eine Idylle, die es so nicht gibt. Weder im Buch noch in der Realität, oder die es zumindest nur kurzzeitig gibt...

Der Text schildert einiges an Geheimnissen, den Mord an einer Informantin und viel Familien- und Beziehungsgeschichte(n).

Gut liest sich das Buch durchaus, mit interessanten bis schrulligen Protagonisten, einem aufzuklärenden Tod, viel italienischem Flair vom Wetter über Landschaft zu leckerem Essen. Trotzdem ist es kein reiner Cosy Krimi, sondern schon etwas tiefergehend, wozu absolut die historischen Bezüge und Fragestellungen beitragen.

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen.

Bewertung vom 01.05.2025
Mason, Simon

Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins


ausgezeichnet

Das war mal für mich etwas ganz Anderes aus der "Schublade" britische Krimis - die ich generell nicht immer mag. Den Autor kannte ich bisher nicht.

Originell und verwirrend erscheint zunächst die Fast-Gleichheit der Namen der beiden Ermittler, aber dieser Fakt gibt auch Anlass zu literarischen Spielereien - und auseinander halten fällt leicht, weil sie so unterschiedlich sind.

Schön erzählt, wie sich aus anfänglichen Unverständnissen und Antipathie doch eine konstruktive Zusammenarbeit ergibt und die beiden Respekt voreinander bekommen und so etwas wie vorsichtige Sympathie.

Auch die anderen vorkommenden Personen sind charakterlich gekonnt geschildert und entwickelt.

Die Geschichte ist flüssig und sehr spannend erzählt bis zum für mich überraschenden, gut ausgedachten Ende.

Auch der Einblick ins ehrwürdige - und doch nicht... - Uni-Milieu in Oxford kommt gut rüber.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und würde mich über eine Fortsetzung freuen.

Bewertung vom 21.04.2025
Engelmann, Gabriella

Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich finde das Cover wunderschön und romantisch, in seinen pastelligen Türkis- und Rosétönen, die Himmel und Meer assoziieren lassen. Zwischendrin ein Leuchtturm, Möwen, Seegras, Dünen - wie man sich eine Insel zum Wohlfühlen vorstellt.…

In diesem Buch fühlte mich so richtig nach Sylt versetzt. Ich kenne die Insel von einigen Urlauben und finde, die Atmosphäre ist gut eingefangen. Ich bin regelrecht am Strand mit spazieren gegangen.

Gut gefallen mir die zwei Erzählebenen. Sowohl Lene als auch Anna sah ich bildlich vor mir, und es ist auch gut deutlich geworden, in welch unterschiedlichen Zeiten die beiden leben und welch unterschiedliche Möglichkeiten für ihre Leben sie gerade als Frauen haben.

An manchen Stellen waren mir die Romanzen etwas zu oberflächlich, hart an der Grenze, und deshalb für mich nicht so richtig und wirklich nachfühlbar, vor allem bei der älteren Anna . Mir hätte eine langsame Annäherung mit ein paar anfänglichen Hindernissen besser gefallen, aber das ist Geschmackssache. Hier tun sich ja die Hindernisse später auf, dafür um so gravierender und heftiger.

Trotzdem liest sich das Buch flüssig und auch durchaus spannend,

Leider bleiben am Schluss noch viele Fragen offen, allem voran der Verbleib einer wichtigen Person, aber einiges wird auch - relativ schlüssig, aber kompliziert und mit ein paar zu vielen Zufällen - aufgelöst. So müssen wir mit manchen Fragen auf Band 2 warten.

Ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn ich oben so manches bemäkelt habe....

Leseempfehlung für Menschen, die eine spannende, aber nicht allzu tiefgründige Familiengeschichte mögen.

Bewertung vom 20.04.2025
Moriarty, Liane

Vorsehung


ausgezeichnet

Ich bin ein großer Fan von Liane Moriarty und habe bisher jedes ihrer Bücher mit Begeisterung gelesen.

Auch dieses hat mich sehr schnell in seinen Bann gezogen.

Sehr lebendig und spannend werden gleich am Anfang mehrere Einzelschicksale angerissen, und eine skurrile ältere Dame würzt das Ganze mit Todesprophezeiungen.

Im Verlauf des Buches werden die Schicksale der einzelnen Flugzeugpassagiere weiter verfolgt - mehr verrate ich hier natürlich nicht, aber auch das fand ich hoch interessant.

Liane Moriarty schafft es, sehr unterhaltsam und flüssig zu schreiben, ihre Figuren so lebendig zu gestalten, dass man sie quasi vor sich sieht, hört und riecht. Und es sind immer moralische Botschaften und philosophische Gedankengänge in ihren Texten, ohne dass sie mir erhobenem Zeigefinger daher kommen.

Das Cover finde ich ebenfalls sehr gelungen und von überzeugender Symbolkraft, der Schmetterling, der so harmlos aussieht, aber eine Flutwelle auslösen kann.

Ich empfehle dieses Buch unbedingt Leserinnen, die Unterhaltung mit etwas Tiefgang suchen und gerne nach dem Lesen noch über die Themen eines Textes nachsinnen.

Bewertung vom 08.04.2025
Hope, Anna

Wo wir uns treffen


ausgezeichnet

Ich hatte von Anna Hope bereits "Der weiße Fels gelesen", das ich sehr interessant, aber auch etwas sperrig zu lesen fand.

"Wo wir uns treffen" klang für mich vom Klappentext hochinteressant - Familienabgründe finde ich immer faszinierend -, und das Cover mit viel Grün und romantischem Herrensitz im Hintergrund wirkte auch leichter zugänglich - als es der Text und die Geschichte dann waren.

Ja, es ist eine Familiengeschichte voller Geheimnisse und dunkler Aspekte, die nach und nach erzählt wird, aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten, was das Buch teilweise sehr interessant macht, andererseits aber auch den Text etwas zerfasert.

Bis so richtig Spannung aufkommt, muss man sich schon viele Seiten lang auf die Sprache einlassen, und auch dann wird sie nicht durchgehalten.

Andererseits enthält das Buch viele tiefgründige Gedanken, und die Sprache ist bemerkenswert schön und ganz eigen, wenn man sie wirklich auf sich wirken lässt.

Mein Fazit: nichts, um es schnell runter zu lesen, keine Wohlfühl-Familienstory mit Kuschelende, aber durchaus klug und für mich beeindruckend.

Bewertung vom 07.04.2025
Goodwin, Sarah

Die Yacht


gut

Ich habe bereits das „Resort“ von dieser Autorin gelesen, und habe somit eine spannende Lektüre erwartet und erhofft. Dies hat sich auch realisiert.
Die Diskrepanz zwischen der Welt der Protagonistin Hannah, die sich finanziell und überhaupt gerade so durchs Leben schlägt und dabei versucht, den Schein des Normalen bis Wohlhabenden zu errichten, und der ihrer Freunde, die in Reichtum und Luxus schwelgen, wird gut eingeführt und beschrieben. Und zwar so, dass der Luxus weniger verlockend als eher dekadent und abstoßend wirkt.
Die sechs Hauptpersonen waren mir teilweise zu sehr klischeehaft gezeichnet bzw. überzeichnet, da hätte ich mir mehr Grauschattierungen gewünscht. Vor allem zwei der Männer waren einfach NUR als Ekelpakette beschrieben, so dass man sich gar nicht vorstellen konnte, wie man mit ihnen befreundet oder auch nur bekannt sein wollte.
Die Protagonistin wiederum war einfach zu „gut für diese Welt“ nach meinem Geschmack, dazu kämpferisch in nahezu unglaublicher Weise und parallel dazu recht naiv, vor allem am Anfang. Immerhin macht sie bezüglich des letzten Punktes eine deutliche Entwicklung durch.


Die Geschichte ist durchaus spannend, aber das Potential ist, wie ich finde, nicht ausgeschöpft. Endlose verbale und handgreifliche Streitereien nehmen so viel Raum ein, dass sie einen eher abstumpfen lassen als noch interessieren.
Ein paar Ungereimtheiten und Unglaubwürdigkeiten sind mir auch aufgefallen, aber über so etwas kann ich noch am ehesten hinweg sehen, wenn mich ein Buch richtig mitreißt.
Des Rätsels Lösung am Schluss hat mich auch nicht so wirklich überzeugt.

Immerhin ist das Buch nach meiner Meinung ganz spannende Unterhaltung – bis auf einige Längen zwischendurch – und es ist optisch toll gestaltet in dem dunkel und bedrohlich wirkenden Violett und dem pinkfarbenen Schnitt.

Aber für mich als Liebhaberin wirklich raffinierter Thriller und Romane reicht es nur für drei bis vier Punkte.