Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
skiaddict7
Wohnort: 
Zürich

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 27.05.2021
Sylvia und der Vogel
Koomen, Gemma

Sylvia und der Vogel


ausgezeichnet

Liebevoll gestaltetes Mutmach-Buch

Die schüchterne Sylvia lebt auf einem Baum. Denn sie ist eine von vielen Baumhütern, kleinen daumengrossen Wesen, die sich täglich um Bäume kümmern und dafür sorgen, dass alles rund geht. Die meisten Baumhüter sind gesellig und spielen gemeinsam, sie verbringen gerne Zeit miteinander. Sylvia ist da anders. Am liebsten ist sie allein. Doch eines Tages taucht ein junger Vogel auf, den sie Zausel nennt. Gemeinsam erleben sie einige Abenteuer und Sylvia erkennt, dass das Zusammensein mit anderen auch sehr viel Spaß machen kann.

Das Buch ist wirklich gut gelungen. Wunderschöne, detaillierte Illustrationen unterstreichen die Erzählung. Auf den Bildern gibt es sehr viel zu entdecken. Durch die Geschichte sollen Kinder animiert werden, sich etwas zu trauen. Sehr gut gelungenes, empfehlenswertes Buch über Freundschaft und Mut.

Bewertung vom 10.05.2021
Der Klang der Wälder
Miyashita, Natsu

Der Klang der Wälder


sehr gut

Leise und poetisch

"Mein Los war das Klavierstimmen, das mir den Duft der Wälder offenbart hatte. Ich konnte nicht mehr in die Berge zurück."

Im letzten Schuljahr hat der junge Tomura zufällig die Gelegenheit, den Klavierstimmer Itadori bei seiner Arbeit zu beobachten. Plötzlich eröffnet sich ihm eine ganz neue Welt, bisher unbekannte Gefühle überkommen ihn. Er weiß nun, dass er nicht in die Berge zu seiner Familie zurückkehren wird. Er möchte sich zum Klavierstimmer ausbilden lassen. Doch bis dahin liegt ein langer und steiniger Weg vor ihm...

Natsu Miyashita schreibt unglaublich ruhig und poetisch. Sie beschreibt die Wälder, die Natur, die Wassertropfen, den Klang des Klavieres... Ich habe die Reise von Tomura sehr genossen, obwohl sie zwischendurch manchmal etwas langatmig wurde. Ein unglaublich sensibler, bewegender Roman, der mir so schnell nicht aus dem Kopf gehen wird.

Bewertung vom 06.04.2021
Plants Only
Oakley, Gaz

Plants Only


ausgezeichnet

Sehr lecker!

„Ich diskutiere nicht mit Nicht-Veganern, ich koche für sie. Wenn du jemandem einen Teller hinstellst, egal ob das Gericht vegan ist oder nicht, und es gut schmeckt, dann werden sie es genießen.“ - Gaz Oakley

Gaz Oakley ist ein veganer Koch und Kochbuchautor aus Wales. Dies ist sein drittes Kochbuch und das erste Buch, das ich von ihm ausprobiert habe. Das gebundene Buch ist ein Hingucker: ein robuster Einband, hochwertige Seiten mit einer ansprechenden Schriftart und vielen besonders gestalteten Bildern machen Lust, gleich loszukochen. Das Buch enthält verschiedene Kategorien, u.a. Frühstück, Suppen, Snacks und Häppchen, Pasta, Currys, Hauptgerichte, Ofengerichte, Burger, Gemüse, Beilagen und Salate sowie Nachspeisen. Kleine Symbole zeigen an, ob das Rezept glutenfrei ist, proteinreich, geeignet für Meal Prep, oder die Zubereitung nur bis zu 15 Minuten dauert. Schon beim Durchblättern kriegt man richtig Hunger. Ich habe bisher einige Gerichte im Buch probiert. Alle waren einfach zu verstehen und schmeckten gut, keines der Rezepte bisher schmeckte langweilig. Die Zutaten waren mehr oder weniger leicht erhältlich. Mein bisheriger Favorit ist das „aromatische Erdnusscurry“, welches wir seit dem Erhalt des Buches schon mehrmals gekocht haben und immer einfach super ankommt (siehe Foto). Was man allerdings sagen muss: die Rezepte sind bei weitem nicht alle schnell, wie der Untertitel des Buches suggeriert. Der Geschmack wertet dies aber locker auf. Insgesamt ein besonderes und gut gelungenes veganes Kochbuch, auf das ich immer wieder zurückgreifen werde!

Bewertung vom 06.04.2021
Vati
Helfer, Monika

Vati


ausgezeichnet

Gelungene Fortsetzung der Familiengeschichte

„Vati“ ist ein biographischer Roman. Monika Helfer erzählt die Lebensgeschichte ihres Vaters Josef – alles, was sie dazu weiß bzw. noch herausfinden konnte. Der Vater ist in armen Verhältnissen aufgewachsen, als Sohn einer ledigen Magd im Salzburger Lungau. Er durfte zur Schule gehen und war ein guter und pflichtbewusster Schüler. Kurz vor der Matura wurde er in den Krieg eingezogen und verlor ein Bein. Im Lazarett hat er dann die Grete kennengelernt, seine zukünftige Ehefrau und die Mutter der Autorin. Es folgen einige schöne Jahre, u.a. im Kriegserholungsheim auf der Tschengla in Vorarlberg, welches der Vater leitete. Aus diesen Jahren stammen die schönsten Erinnerungen der Autorin. Doch die Idylle währte nicht ewig. Das Heim wurde geschlossen, die Mutter starb früh. Der Vater verschwand, die Autorin und ihre Geschwister kamen bei Familienmitgliedern unter.

„(…) wir sind sogar noch ärmer als die Armen, die Ärmsten der Armen sind unsere Wohltäter." (S.109)

Nach „Die Bagage“ ist dies der zweite Roman, in dem Monika Helfer ihre Familiengeschichte aufarbeitet. Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten und ist, gemäß Autorin, „mehr wahr als unwahr“. Die Struktur und Sprache des Buches sind ähnlich zur Bagage, sehr klar und authentisch, mit einzelnen Begriffen aus dem Vorarlberger Dialekt zwischendrin eingestreut. Mit starker Stimme und voller Wärme erinnert sich die Autorin an ihren Vater. Mich hat das Buch sehr berührt. Ein besonderes Stück Literatur!

Bewertung vom 06.04.2021
Homefarming
Rakers, Judith

Homefarming


ausgezeichnet

Homefarming für Anfänger - mit und ohne Garten

Judith Rakers kam zufällig und für sie selbst überraschend aufs "Homefarming", den Anbau diverser Nutzpflanzen am Balkon oder im eigenen Garten. Sehr sympathisch beschreibt sie ihren Lernprozess und gibt Tipps, was man wie als Anfänger alles anbauen kann. Kein eigener Balkon oder Garten? Es gibt trotzdem einige Optionen. Auch die Hühnerzucht wird beschrieben- ein Thema, das mir bis jetzt nie in den Sinn gekommen wäre. Das Buch hat mir gut gefallen. Rakers schreibt sehr offen, leicht verständlich und sympathisch. Immer wieder sind zur Auflockerung kleine Anekdoten eingestreut. Häufig wird zwischendurch aus dem Leben der Autorin erzählt, sodass man das Gefühl hat, sie persönlich kennenzulernen. Beim Lesen bekommt man Lust, sofort anzufangen! Ein tolles und empfehlenswertes Buch für Anfänger zum Anbau von Nutzpflanzen.

Bewertung vom 04.01.2021
Bären füttern verboten
Elliott, Rachel

Bären füttern verboten


gut

Langsame Erzählung

"Manchmal sieht Einsamkeit so aus. Eine Liste in einem nagelneuen Notizbuch. Eine einzelne Tulpe auf einem grauen Teppich. Eine Frau, die am Meer tanzt. Eine Frau, die von einem Fenster aus zuschaut."

Sydney ist Freerunnerin und Zeichnerin. An ihrem 47. Geburtstag reist sie allein nach St. Ives, an den Ort, an dem sie nicht mehr war, seit sie 10 Jahre alt war. Der Ort, an dem die Familie damals zerbrochen ist. In St. Ives bleibt sie erstmal allein, bis ein tragischer Unfall sie und eine Reihe der skurrilen Bewohner zusammenbringt.

Die Erzählung entwickelt sich sehr langsam, erst im letzten Viertel nimmt das Buch Fahrt auf. Ich brauchte mehrere Anläufe. Das liegt unter anderem daran, dass die Kapitel wild durcheinander gewürfelt sind und manches erst ganz am Schluss Sinn macht. Die Autorin springt zwischen unterschiedlichen Zeiten und Erzählern, welche ohne Anführungszeichen sprechen, sodass es oft schwierig ist, den Überblick zu behalten. Auch die Gedanken des Hundes finden ihren Platz in der Erzählung. Die ersten drei Viertel des Buches wusste ich nicht, was diese scheinbar wahllose Aneinanderreihung von Geschichten soll, bis sich am Schluss alles fügte. Der Schluss hinterließ bei mir ein warmes, wohliges Gefühl und ein Lächeln auf meinen Lippen. Insgesamt zwar ein schönes Buch, aber nicht einfach zu lesen.

Bewertung vom 22.12.2020
Super Fresh
Hay, Donna

Super Fresh


gut

Hin- und hergerissen

Donna Hay verspricht in diesem Kochbuch schnelle und frische Rezepte ohne viel Aufwand. Darunter verstehe ich Gerichte, die auch Montag bis Freitag nach der Arbeit noch schnell zusammengeworfen werden können. Erstmal zur Aufmachung: das Kochbuch umfasst mehr als 200 Seiten, welche mit einem Softcover zusammengehalten sind. Die Texte und Rezepte sind weiß auf dunklem Hintergrund, ebenfalls sind die Gerichte stets auf dunklem Hintergrund fotografiert. Das gibt dem Buch etwas Bedrückendes. Die Zutaten waren für mich nicht alle einfach zu erhalten. Für manche Rezepte wird zudem eine Küchenmaschine benötigt – da reicht meine „basic“ Ausstattung in der Küche schon mal nicht. Die Rezepte sind im Allgemeinen gut beschrieben und es ist klar, was zu machen ist. Ich habe auch einige sehr leckere Rezepte ausprobiert, die ich definitiv wieder kochen werde. Leider scheinen die meisten Rezepte (zumindest für mich) nicht so einfach „schnell“ zu kochen zu sein. Die Zutaten wiederholen sich im Buch häufig, viele Rezepte enthalten Kohl und Spinat. Insgesamt enthält das Buch eher winterliche Zutaten, sodass ich es besser gefunden hätte, wenn das Buch in diese Richtung vermarktet worden wäre. Die dunkle Aufmachung des Buches finde ich persönlich nicht sehr ansprechend, was mich auch manchmal davon abhält, Rezepte auszuprobieren. Insgesamt konnte mich das Buch leider nicht eindeutig überzeugen.

Bewertung vom 21.12.2020
Gans Ernst von Jimmy Kimmel
Kimmel, Jimmy

Gans Ernst von Jimmy Kimmel


weniger gut

Unterhaltsamer Vorlesespaß

Gans Ernst ist - wie der Name schon sagt - eine sehr ernste Gans, und nichts und niemand kann ihn zum Lachen bringen. Aber probieren kannst du es. Es wird nur nichts bringen. Ganz bestimmt nicht. Das steht fest. Oder gibt es etwa doch eine Möglichkeit? Ist er vielleicht doch weniger ernst, als man zuerst annimmt?

Gans Ernst ist eine sehr ernste Gans, die in diesem Buch zum Lachen gebracht werden soll. Dies kann zum Beispiel mit Grimassen oder Witzen versucht werden. Das scheint erstmal unmöglich, und das ist offensichtlich das, was in Amerika so gut angekommen ist. Dort war das Buch nämlich auf der New York Times Bestsellerliste. Das Buch überzeugt mit einem Hardcover Einband und dicken Seiten. Das Vorlesebuch ist nett gestaltet, mit vielen Bildern der Gans und Text in großer Schrift. Die Sprache ist einfach gehalten. Insgesamt ist es ein unterhaltsames Vorlesebuch, jedoch kann ich den Hype nicht ganz nachvollziehen. Mir fehlt das gewisse Etwas.

Bewertung vom 29.11.2020
Das Eis schmilzt
Fuchs, Arved

Das Eis schmilzt


sehr gut

Höchste Zeit für eine Kehrtwende

„Es stimmt: Klimaschutz ist eine wahre Herkulesaufgabe. Ohne das Einschwenken der Wirtschaft wird es nicht gelingen, das Ruder herumzureißen.“

Nach seiner Ausbildung bei der Handelsmarine hat Arved Fuchs zahlreise Expeditionen unternommen, davon viele ins „ewige Eis“. Dabei konnte er förmlich zusehen, wie das Eis Jahr für Jahr und Jahrzehnt für Jahrzehnt weniger wurde. In diesem Buch teilt er seine Erlebnisse, seine Ansichten zur Klimakatastrophe – und wieso er nicht schwarzsieht, sondern noch an eine Lösung glaubt.

Das Buch ist sehr interessant zu lesen. Ich fand es spannend, über Arved Fuchs´ Erlebnisse im ewigen Eis und auf sonstigen Expeditionen zu lesen. Die vielen Bilder sind anschaulich und lockern die Lektüre auf. Er erklärt Lösungen zu einzelnen Themen, z.B. Energieversorgung, lässt dabei aber andere wie das Thema Ernährung, größtenteils links liegen. Ich hätte mir Diskussionen zu allen „Problembereichen“ des Klimawandels gewünscht, jedoch pickt er nur einzelne heraus. Am Schluss ist man zwar der Meinung, dass es eine Lösung gibt, aber dass man als Einzelner nicht viel beitragen kann. Zumindest ging es mir so. Insgesamt aber ein sehr interessantes Buch, das ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 15.11.2020
Die Wellenreiterin
Clark, Liz

Die Wellenreiterin


ausgezeichnet

Eine Reise um die Welt und zu sich selbst

"Ich weiß nicht mal mehr, wann ich zuletzt so geduldig mitangesehen habe, dass der Tag in die Nacht übergegangen ist. Wie konnte das passieren - dass wir vor lauter Geschäftigkeit die täglichen Wunder auf dieser Erde kaum mehr bemerken?"

Nach dem Bachelor-Abschluss in Umweltwissenschaften in Kalifornien beschließt die 22-jährige Liz, einen langjährigen Traum wahrzumachen und alleine um die Welt zu segeln und so viel wie möglich zu surfen. Sie findet einen Sponsor, bereitet ihr neues Segelboot auf die Reise vor und lernt, für alle Eventualitäten ausgerüstet zu sein. Nach mehreren Jahren Vorbereitung, während denen sie als Kellnerin arbeitet, geht es los: von Kalifornien bis in die Südsee. Unterwegs lernt sie, was ihr im Leben wirklich wichtig ist. Sie lernt, auf sich allein gestellt zu sein, mitten in der Natur und mit der Natur zu leben. Sie lernt das Leben der Einheimischen in verschiedenen Küstengebieten in Südamerika und auf Südseeinseln kennen und sieht, wie sehr der Klimawandel hier schon in das Leben eingegriffen hat.

Liz Clarks Biografie ist ein gut und packend geschrieben. Das Taschenbuch ist von guter Qualität, die Fotos und Illustrationen tragen zum Leseerlebnis bei. Die Geschichte dieser jungen, starken Frau fasziniert mich. Ich verstehe ihre Überlegungen, die sie sich auf dem Weg macht, und kann ihre Liebe zum Leben in der Natur sehr gut nachvollziehen. Obwohl ich kaum Segelerfahrung habe, fand ich das Buch wirklich toll zu lesen. Auch die Überlegungen zum Umweltschutz und Klimawandel fand ich sehr relevant und interessant. Sehr empfehlenswert!