Es ist über 400 Tage her, seit Mias Herz in Dunkelheit versunken ist. Der Tod ihres Freundes Jacob hat auch ihr Leben beendet. Nur zaghaft tastet sie sich vor, auf der Suche nach den letzten Lebenszeichen ihres Freundes. Sie findet eine überwältigende Liebe. Alles wäre gut, wäre die Begegnung Glück oder Zufall, doch alles basiert auf einer Lüge, die das neue Leben zu einer fragilen Seifenblase macht. Ein falscher Schritt und alles zerbricht.
Das Buch ist so wunderbar geschrieben, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte. Die Herzsymbolik wird allerdings bis zum Letzten ausgereizt und fällt einem irgendwann auf die Nerven. Jedes Kapitel wird mit einem passenden Zitat rundum das Herz, medizinisch, philosophisch oder literarisch, eingeleitet, sodass ich immer wieder nach den Quellen recherchiert habe. Alles wird aus Mias Sicht erzählt, sodass die Ansichten manchmal etwas einseitig wirken und der eine oder andere Charakter zu kurz zu kommen scheint, doch mir hat es gefallen wie die Wahrnehmung so ganz auf Mia konzentriert war. Als Leser verfolgt man quasi mit wie Mia immer mehr von der Außenwelt wahrnimmt je mehr sie Jacobs Tod verarbeitet. Sogar die Kapitelumfänge scheinen diesem Zurückfinden ins Leben zu entsprechen.
Ich hab das Buch nicht weglegen können. Es hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Der wundervolle Stil, die sympathischen Charaktere und die vielseitige Geschichte haben mich überzeugt. Hier wird viel mehr als eine banale Liebesgeschichte erzählt, die zur Trauerbewältigung dient. Es geht um Vertrauen, um Leben, Verantwortung und so viel mehr. Es gibt viel zu entdecken!
Eine klare Leseempfehlung!
April ist fort.
Phoebe bleibt alleine zurück und vermisst ihre große Schwester, die mit Magersucht in eine Klinik eingewiesen wurde. Phoebes Welt bricht mit Aprils verschwinden zusammen. Sie betet ihre große Schwester an und will ihr helfen gesund zu werden. So schreibt sie ihr Briefe. Jeder soll zeigen wie sehr April geliebt und gebraucht wird, jeder soll sie einen Schritt näher zur Genesung bringen. Mit jedem will Phoebe verstehen und auch ihr eigenes Leben meistern. Denn alles um sie herum bröckelt und bricht. Ihr bleiben nur Worte.
Ein Buch, das den Leser sprachlos und tränenüberströmt zurücklässt. Ein Buch von außergewöhnlicher sprachlicher Schönheit, überwältigender Poesie und herzergreifender Geschichte.
Es geht um so viel mehr als eine Krankheit. Familie, Freunde, Achtsamkeit, Leben – die Macht der Worte in den unterschiedlichsten Facetten, all das trifft den Leser direkt ins Herz und nimmt dort für immer einen besonderen Platz ein.
In der ungewöhnlichen Form eines Briefromans liegt hier ein brillantes Kunstwerk vor, das den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Ein Feuerwerk an Bonmots bringt einen zum Lachen, zum Nachdenken und vor allem zum Weinen. Die Geschichte lässt einen so viel entdecken, dass jedes Detail zum Inhalt schon zu viel wäre. Immer wenn man glaubt, jetzt hätte sie einem alles gegeben, übertrifft sie noch einmal alles – und das bis zur letzten Seite! Sätze, ja, ganze Szenen, prägen sich dem Leser für immer ein.
Noch nie hat ein Buch es geschafft mich derartig zu berühren. Es nimmt einem den Atem, erschüttert die Welt und bleibt im Gedächtnis. Mir fehlen die Worte um dieses wortgewaltige Meisterwerk, die sprachlich brillant formulierte Sprachlosigkeit zu beschreiben!
Die Geschichte ist hart und schonungslos – die Sprache pure Poesie.
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