Diese außergewöhnliche Graphic Novel im April im Knesebeck Verlag auf Deutsch, übersetzt von Anja Kootz erschienen, nimmt uns mit auf eine Reise durch Jahrtausende der Himmelsbeobachtung und Jahrzehnte moderner Raumfahrt – vom ersten Blick zu den Sternen über Galileo, Kopernikus & Co., bis zu Juri Gagarin, Apollo 11 und dem Traum vom Mars.
Erzählt wird die Geschichte von der KI Vic 766, die als Erzählerin aus der Zukunft auf den Aufbruch der Menschheit ins All zurückblickt. Dieser dokumentarische Ansatz trifft auf lebendige, detailreiche Illustrationen von Éric Lambert, ergänzt durch das historische Fachwissen von Arnaud Delalande – und geprüft von der ESA.
Besonders beeindruckend:
🔭 Der umfassende Bogen – von antiker Astronomie bis Zukunftsvision
🛰 Extra-Seiten zur deutschen Raumfahrt in der dt. Ausgabe
📦 Auch für ältere Kinder & Jugendliche ideal als Einstieg in das Thema
Nicht verschwiegen werden darf: Der Fokus liegt stark auf der westlichen Raumfahrtgeschichte – viele US-Missionen sind detailliert dargestellt, während die UdSSR und spätere globale Player etwas blass bleiben. Und manchmal sind die Textmengen in den Panels recht kompakt. Dennoch: Die Mischung aus Sachwissen, Bildkraft & cleverem Storytelling macht Aufbruch ins Weltall zu einer beeindruckenden Lektüre.
Ein ideales Geschenk für alle, die sich für Raumfahrt, Wissenschaft und die großen Fragen der Menschheit interessieren – egal ob jung oder alt. 🌌💫
📖 Wissen, das begeistert – mit jeder Seite näher zu den Sternen.
In diesem Buch von Maya C. Klinger, erschienen im Insel-Verlag, geht es um die bewegende Geschichte der jüdischen Familie Mandil zur Zeit des Zweiten Weltkrieges.
Der fünfjährige Gavra lebt mit seiner Familie in der Stadt Novi Sad in Jugoslawien, wo sein Vater ein bekannter Fotograf ist und die Familie ein gutes Leben hat. Doch als die Nazis das Land besetzen, verändert sich alles. Die Familie muss fliehen, um sich vor der Gefahr zu retten. Bei einer Kontrolle hilft ihnen ein Foto, die deutschen Wachposten davon zu überzeugen, dass sie keine Juden sind. Ihre Flucht führt sie über Italien ins muslimische Albanien wo sie bis zum Kriegsende bei der Familie eines befreundeten Fotografen untertauchen können.
Dieses Buch eignet sich besonders für den Grundschulunterricht oder als Einstieg in das Thema des Holocausts für Kinder ab 8 Jahren. Es erzählt eine ernste, aber kindgerecht aufbereitete Geschichte über Mut, Mitgefühl und das Gute im Menschen - und zeigt, wie kleine Dinge eine große Wirkung haben können.
Besonders bewegend wird das Buch durch die Ich-Erzählform, die Originalfotos der Familie Mandil und die Illustrationen von Isabel Kreitz.
„Game of Noctis – Spiel um dein Leben“ von Deva Fagan, erschienen im Carlsen Verlag, führt uns auf die geheimnisvolle Insel Dantessa: Hier regieren die Spiele! In den Straßen und Winkeln der Stadt muss man sich jeden Tag mit Geschick und Verstand neuen Herausforderungen stellen und auch die zwölfjährige Pia muss sich als Spielerin behaupten. Doch als ihr Großvater aus der Stadt verbannt wird, wird die Lage ernst. Nur noch die Teilnahme am gefährlichsten und spannendsten Spiel Noctis kann ihren Großvater retten.
Dafür muss sich Pias Team, die Seefüchse, nicht nur gegen waghalsige Aufgaben und machthungrige Gegner durchsetzen, sondern sich am Ende auch
der Todesfee persönlich entgegenstellen. Dabei steht bald viel mehr auf dem Spiel als der Sieg: ihr eigenes Leben und die Zukunft von ganz Dantessa!
Dieser Fanasy-Roman hat mich ehrlich begeistert: Das Buch ist nicht nur spannend, temporeich und energiegeladen, es ist gleichzeitig eine kluge und warmherzige Geschichte über Freundschaft, Gerechtigkeit und Vertrauen. Aber
auch an Humor fehlt es in keiner Weise!
Eine klare Leseempfehlung für Jugendliche ab 10 Jahren!
Für junge Entdecker ab 8 Jahren ist Robin Jacobs' „Gigantische Berge – Und wie man sie erklimmt“ eine spannende Reise zu den Giganten der Welt. Das Buch nimmt sie mit auf eine faszinierende Entdeckungstour zu acht berühmten Bergen, darunter Matterhorn, Kilimandscharo und Mount Everest. Jacobs verbindet auf packende Weise Wissen mit Abenteuer: Sie erzählt von der Entstehung dieser beeindruckenden Naturwunder, den mutigen ersten Bergsteigern und den Herausforderungen am Berg. Die Vielfalt des Buches – von historischen Geschichten über praktische Ausrüstungstipps bis zu geologischen Erklärungen – fesselt junge Leser. Besonders die eingestreuten Mythen, wie die Sagen um den Yeti oder die Kirschblütenprinzessin, machen das Buch zu einem besonderen Leseerlebnis. Jacobs schreibt anschaulich und fundiert, ihre Leidenschaft für die Natur und ihr Fachwissen als Geowissenschaftlerin und Umweltschützerin sind spürbar. Die stimmungsvollen und detailreichen Illustrationen von Ed J. Brown, inklusive anschaulicher Bergprofile und Expeditionsrouten, regen die Fantasie an. „Gigantische Berge“ ist ein absolutes Muss für alle jungen Abenteurer, Geschichtsinteressierten und Naturbegeisterten!
Als der zehnjährige Jakob mit seiner Familie ins ruhige, grüne Feuerviertel zieht, beginnt für ihn ein großes Abenteuer. Keine Autos, dafür viel Natur und etwas mehr Platz und Ruhe! Für Jakob, für den die Stadt zu laut gefährlich und aufregend ist, klingt das zunächst alles ziemlich gut – wenn auch etwas überfordernd. Jakob lebt mit einer Angststörung, und vieles, was für andere Kinder selbstverständlich ist, kostet ihn große Überwindung. Zum Glück hat er Schisser an seiner Seite – seinen alten, ziemlich abgehalfterten Stoffhasen, der ihm hilft, in schwierigen Momenten die Nerven zu behalten.
Jakob lernt schnell die anderen Kinder der Straße kennen und möchte zu deren Phönix-Bande gehören – aber dafür müsste er eine Mutprobe bestehen. Leider versetzt ihn schon der Gedanke daran in Panik.
Dabei muss er eigentlich schon im nächsten Schritt dem Tod geweihte Hühner aus einem benachbarten Schrebergarten befreien … fragt nicht, lest es lieber selbst…
Frank Schmeißer gelingt hier etwas ganz Besonderes: Er erzählt mit viel Humor, Herzenswärme und ohne erhobenen Zeigefinger von einer Angststörung – und davon, wie man trotzdem mutig sein kann. Jakobs Innenwelt wird ernst genommen, aber nie dramatisiert. Sein Umgang mit Angst, die Rolle von Schisser als Begleiter, und das wachsende Vertrauen zu sich selbst sind wunderbar feinfühlig dargestellt.
Besonders gelungen ist auch das Verhältnis zu seiner pubertierenden Schwester, die sich zwar genervt gibt, aber im entscheidenden Moment fest an Jakobs Seite steht – ein Geschwisterverhältnis, das realistisch und liebevoll gezeichnet ist.
Die Phönix-Bande ist sympathisch-chaotisch und voller guter Absichten, auch wenn ihre Pläne nicht immer ganz durchdacht sind. Umso schöner, dass am Ende auch die Erwachsenen – Eltern mit Herz und Verstand – unterstützend eingreifen.
Die Illustrationen im Comic-Stil von Melanie Garanin passen hervorragend zum Ton des Buches: Sie sind witzig, lebendig und emotional auf den Punkt. Der Schreibstil ist angenehm leicht, humorvoll und gleichzeitig voller Tiefe – perfekt für junge Leser*innen ab 8 Jahren.
Eine spannende und warmherzige Geschichte über Angst, Mut, Freundschaft und das gute Gefühl, für etwas einzustehen, das einem wichtig ist. Die Figuren sind lebendig, die Botschaft stark und das Leseerlebnis rundum gelungen. Ich freue mich schon sehr auf Band 2!
Klare Leseempfehlung – besonders für sensible und mutige Kinder, die sich wiedererkennen wollen oder einfach ein tolles Abenteuer erleben möchten.
Ein wunderbares Buch von Harry Woodgate, das Vielfalt und die besondere Beziehung zwischen Enkelkindern und Großeltern feiert aber auch das Thema Verlust behutsam und sehr eindrücklich thematisiert.
Jeden Sommer verbringt das Kind seine Ferien bei Opa am Meer, wo es vieles zu entdecken gibt. Am liebsten hört es jedoch den Geschichten über die abenteuerlichen Reisen zu, die Opa und sein Lebensgefährte gemeinsam im Camper unternommen haben - schöne Tage am Meer, Surfen, Sandburgen Bauen, Lagerfeuer und Übernachtungen in ihrem Campervan … Gemeinsam schauen sie sich die Fotos an und erinnern sich an den verstorbenen Großvater. Seit dessen Tod hat Opa jedoch die Freude am Reisen verloren – bis das Kind eine Idee hat, zusammen bringen sie den alten Camper wieder in Ordnung und starten ihr eigenes kleines Abenteurer.
Opas Camper ist ein liebevoll gestaltetes Bilderbuch, das nicht nur durch die hübschen detailreichen Illustrationen, sondern auch durch seine warmherzige Geschichte besticht.
Die Geschichte erzählt einfühlsam davon, wie Erinnerungen an vergangene Zeiten neue Kraft schenken können. Das Kind hilft Opa dabei, den Mut zu finden, wieder aufzubrechen – nicht nur im wörtlichen Sinne, sondern auch emotional. Es ist eine stille, aber kraftvolle Geschichte über Trauer, Liebe und den Wert gemeinsamer Erlebnisse.
Besonders hervorzuheben ist die subtile und natürliche Darstellung einer queeren Beziehung im Kinderbuch – ohne große Erklärungen, sondern als selbstverständlicher Teil des Lebens. Ein wunderbares Beispiel für inklusive Kinderliteratur !
Die Koboldkroniken, Rumpels Rückkehr" aus dem Oetinger Verlag: Der fünfte Teil der Reihe um Dario seine Freunde aus Kwertz und von Oben, dem geheimnisvollen Lied der 7 und Darios Freund Rumpel, der endlich wieder auftaucht.
Wie immer beginnt die Geschichte in der GGG, der Gebrüder Grimm-Gemeinschaftsschule, diesmal ist Prokektwoche, Dario muss feststellen, daß die Erinnerungen an Kwertz bei ein paar unangenehmen Mitschülern trotz einer Behandlung mit Gedächtnisspinne zurückkehren, Lennard hört immer noch ein Schwert in seinem Kopf und dann entdecken er und Dario auch noch ein silbernes, wolliges Wesen, das sie in der Zeit reisen lässt. Ein neues Abenteuer in Kwertz wartet, sie werden wieder auf Fafnir und andere alte Bekannte treffen, im Gefängnis landen, ausbrechen und, endlich, auch Rumpel finden, den Kobold, den Dario so sehr vermisst hat.
Auch der fünfte Teil der Reihe von Daniel Beckmann ist wieder eine gelungene Melange aus rasanter Fantasysaga und Jugendbuch mit den Themen Freundschaft, Loyalität, Schule und Eltern. Dank der gewohnt opulenten und abwechslungsreichen Illustrationen von Thomas Hussung ist es für Kinder ab 9 eine Entdeckungsreise, gleichzeitig werden die Textpassagen geschickt in kleine Happen unterteilt. So ist es auch für weniger begeisterte Leser ein Genuß sich in das Buch zu vertiefen. Zudem wird die Spannung nicht nur innerhalb des Buches, sondern auch innerhalb der Reihe gehalten, das Weiterlesen ist also ein Muß. Falls es mal ein paar Erinnerungslücken geben sollte (Gedächtnisspinnen!), sind geschickt kleine Wiederholungssequenzen eingebaut.
Die Koboldkroniken werden in unserer Gemeindebücherei schon von Hand zu Hand weitergereicht und auf den neuesten Band wird schon gewartet.
Vielen Dank für dieses Kunstwerk, das auch von außen, dank der gestanzten Gitterstäbe, eine besonders gute Figur macht. Wir sind begeistert !
Bent und Juri sind die besten Freunde, sie machen alles zusammen. In den Sommerferien beginnen sie sich gegenseitig zu kleinen Mutproben herauszufordern, die im Laufe des Sommers immer schwieriger werden. Als der neue Mitschüler Finn in ihre Klasse kommt, verändert sich ihre Freundschaft. Juri verbringt zunehmend Zeit mit Finn, was in Bent Eifersucht und Unsicherheit auslöst. Die Situation eskaliert, als Bent den Verdacht hegt, dass Juri Finn ein sehr persönliches Geheimnis verraten hat. Bent fordert Juri zu einer gefährlichen Mutprobe heraus, die schwerwiegende Konsequenzen haben könnte. Der Jugendroman behandelt Themen wie Freundschaft, Eifersucht und die Herausforderungen des Erwachsenwerdens. Der Autor erzählt die Geschichte aus Bents Perspektive und nutzt dabei Zeitsprünge, um die Dynamik der Beziehungen und die Spannung zu erhöhen. Der Schreibstil ist lebendig und fesselnd, wodurch die Leserinnen und Leser tief in die Gefühlswelt der Charaktere eintauchen können. "Die schlechteste Idee in der Geschichte der schlechten Ideen" wird für Leserinnen und Leser ab 11 Jahren empfohlen und wir finden es für dieses Alter auch sehr geeignet !
Drei Schwestern stehen zur Beerdigung am Grab ihres Vaters - ihres Vaters ??? Für eine der drei Schwestern ist er der leibliche Vater, die anderen beiden haben ihre leiblichen Väter, Studienfreunde des Verstorbenen, neben sich stehen. Ihre Mutter Hanna ist bereits einige Jahre zuvor verstorben. Eine der Schwestern ist damit jetzt elternlos.
Was vielleicht auf den ersten Blick konfus wirkt, ist der Anfang einer hintergründigen, in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts verwurzelten Erzählung über eine Familie mit drei Kindern, drei Vätern und einer Mutter > und gerade das Leben dieser Mutter im Blickwinkel der Beobachtung durch das jüngste Kind, das die Mutter als am glücklichsten in der Universität, mit dem Kopf bei Übersetzungen oder im fachlichen Disput erlebt und den Zwiespalt trotzdem das Essen zur rechten Zeit auf dem Tisch zu haben. Wie alles was zunächst so modern und freigeistig scheint letztlich a den Erwartungen der Mitstudenten, die sie als vollwertige Intellektuelle sahen bis sie eine Versorgerin, eine Hausfrau brauchen, gesetzt in das ländliche Hessen der 70er Jahre, weckt das Buch eine Menge Erinnerungen.
Caroline Peters schreibt immer aus der Ich-Perspektive der jüngsten Tochter über den Vater, der rebellieren wollte und doch in mancher Hinsicht klar Kind seiner Eltern ist, ihre eigensinnige (im positiven wie im negativen) Mutter, die Konflikte mit den Eltern, den beiden Halbschwestern, die doch jede noch einen Zusatzvater hatte und eben jenen
Vätern, die die Familie neben den Großmüttern vervollständigen.
Die Erinnerungen werden schlaglichtartig präsentiert, das Leben bleibt im jetzt aber die Vorverstorbenen werden durch die Rückblenden in Gedanken ganz lebendig. Endlich können mit ihnen auch Fragen diskutiert werden, die zu Lebzeiten keiner stellen wollte. Die Erzählerin ist eine tolle Identifikationsfigur, das Buch hat mich quasi - eingesogen …
Der Autorin ist ein großartiger Roman gelungen, kurzweilig aber auch nachdenklich.
Wer das Buch möglicherweise auch einfach wegen der Autorin lesen möchte, ja es ist von der aus dem Fernsehen (u.a.Mord Mit Aussicht), Kino oder Theater bekannten Schauspielerin Caroline Peters geschrieben.
Coco Kann ! Von Maike Harel, illustriert von Julia Christians ist ein humorvolles Bilderbuch in dem sich beim Vorlesen sicher Kinder und Erwachsene wiederfinden können.
Coco ist ein Kind, dass sich schnell in die Sicherheit der „kann ich noch nicht“-Position zurück zieht, und Papa möchte sie davon überzeugen, dass sie ganz viel eigentlich doch schon selber kann, ob es Schleife binden, klettern an der Kletterwand oder Uhr lesen ist. In munteren Reimen lernt der Leser, dass das Lernen zwar Mühe kostet aber am Ende der Erfolg steht. Und dann kann Coco den Spieß sogar noch umdrehen und Papas Wort „Du kannst das nicht ? Das lernst du schon! Das hat Familientradition!” gegen ihn verwenden - ob Papa auch noch so gut Lernen kann ??
Die wunderschönen detailreichen Illustrationen in denen es ganz viele lustige niedliche und überraschende Dinge zu entdecken gibt, machen den Lesespass zu etwas ganz besonderem.
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