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Carolinchen89
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Tiefenbronn

Bewertungen

Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 18.10.2025
Orso, Kathrin Lena

Winterzauber im Stall / Die Ponys von Lillasund Bd.3


ausgezeichnet

"Die Ponys von Lillasund - Winterzauber im Stall" ist der dritte Band aus der Lillasund-Reihe und dieses Mal erleben wir die Weihnachtszeit auf Lillasund.

Ida, Elsa und ihre Ponys dürfen bei der großen Weihnachtsaufführung mitmachen. Ida weiß aber noch nicht so recht, ob sie sich darüber freuen soll, da sie unter starkem Lampenfieber leidet. Doch sie versucht ihr bestes zu geben. Doch dann gibt es einen Zwischenfall und Ida gerät unter Verdacht.

Als Kind habe ich total gerne Pferdebücher gelesen und ich habe inzwischen festgestellt, dass ich dies als Erwachsene auch noch gerne mache. Außerdem mag meine Tochter sehr gerne Pferde und so ist es nun manchmal so, dass ich ein Buch zuerst lese und sie es dann nach mir oder wir auch gemeinsam in den Pferdebüchern versinken. Lillasund ist eine Reihe, die wir beide lese und sehr gerne mögen. Obwohl es sich hier um ein Kinderbuch handelt, fühle ich mich total gut unterhalten, weil das Buch einfach wahnsinnig schön geschrieben ist.

Ich liebe Geschichten, die mir cozy vibes geben und genauso eine haben wir hier. Die Umgebung von Lillasund ist - wie auch schon in den ersten beiden Bänden - wunderschön beschrieben. Jedes einzelne Buch löst in mir den Wunsch aus, nach Lillasund zu fahren und dort Urlaub zu machen. Und nach diesem Buch auch, dort Weihnachten zu feiern. Kathrin Lena Orso kreiert eine Atmosphäre die man einfach nur als Wohlfühlatmosphäre bezeichnen kann.

Natürlich stehen auch hier einmal mehr die Ponys mit im Vordergrund. Die Beziehung der Kinder zu den Ponys ist so schön zu beobachten. Man merkt auf jeder Seite, wie sehr die Kinder ihre Ponys lieben und das finde ich ebenfalls sehr schön.

Ebenfalls für die schöne Atmosphäre mit verantwortlich ist das leckere Essen, das es immer wieder gibt und der viele Schnee. Zudem werden immer wieder schwedische Wörter in die Geschichte mit eingeflochten, die aber am Ende in einem Glossar auch erklärt werden. So kann man ganz nebenbei auch ein bisschen schwedisch lernen.

Was mir zudem sehr gut gefällt ist, dass die Geschichte ohne riesige Dramen auskommt. Natürlich gibt es ein, zwei etwas spannendere Stellen, aber hauptsächlich lebt die Geschichte von Freundschaft, von Zusammenhalt und dem Respekt und der Zusammenarbeit mit Tieren. Sie ist geprägt von positiven Vibes, von weihnachtlicher Stimmung und dem Mut auch über sich selbst hinauszuwachsen.

Es gibt nicht nur eine wichtige Botschaft für Kinder, die in dieser Geschichte mit verarbeitet ist. Ida wächst so sehr über sich hinaus. Beweist Mut und Tapferkeit und merkt am Ende, dass man vieles schaffen kann, wenn man die richtigen Menschen an seiner Seite hat. Sie lernt, dass es nicht unbedingt auf den materiellen Wert eines Geschenkes ankommt, sondern auf die Geste dahinter. Und alle gemeinsam zeigen den Lesern, dass es schön ist an andere zu denken und Menschen, die alleine sind, zu helfen. Wunderschön in die Geschichte verpackt, sind diese Botschaften vorhanden und tragen dazu bei, dass Kinder mit Sicherheit ganz ohne es zu merken, auch etwas aus der Geschichte mitnehmen.

Erneut bin ich begeistert über dieses schöne Kinderbuch, über diese schöne Kinderbuchreihe. Beim Lesen entsteht so eine wunderschöne gemütliche, weihnachtliche Atmosphäre. Sie lässt nicht nur einmal den Wunsch aufkommen, nach Lillasund reisen zu können. Als wir gesehen habe, dass bereits der vierte Band der Reihe angekündigt ist, war die Freude sehr sehr groß.

Ein wunderschönes Weihnachtsbuch für Kinder ab 8 Jahren, nicht nur für Pferdefans!

Bewertung vom 18.10.2025
Lewis, Caryl

Wilder Honig


gut

Dieses Buch ist mal wieder eines, das nachwirken muss. Bei dem ich Zeit brauchte, das Gelesene zu verarbeiten und darüber nachzudenken, wie genau ich das Buch bewerten möchte. Schlussendlich würde ich vermutlich 3,5 Sterne vergeben, wenn halbe Sterne in der Wertung möglich wären. Und das auch nicht, weil ich das Buch nicht gut fand. Sondern eher weil ich es in Relation zu den Büchern sehen möchte, denen ich vier und fünf Sterne gegeben habe und die mich einfach etwas mehr begeistert haben.

"Wilder Honig" erzählt die Geschichte der Schwestern Hannah und Sadie. Als Hannahs Mann John stirbt, treffen die Schwestern wieder aufeinander, weil Sadie in dieser schweren Zeit für sie da sein möchte. Und auch Megan gehört zu dieser Konstellation. Wie genau sie dazu kommt, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Die drei Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein und haben nicht nur einmal Schwierigkeiten sich an die neue Situation anzupassen. Doch nach und nach lernen sie aufeinander zu zu gehen, miteinander zu reden und einander zu verstehen. Alle drei sind verbunden durch ihre Einsamkeit und ihre Erfahrungen, die sie in ihrem Leben gemacht haben. Je weiter die Geschichte voran schreitet, desto offener werden die Frauen und desto mehr Hoffnung zieht in die Geschichte ein.

"Wilder Honig" ist zwar kein besonders dickes Buch - mit weniger als 300 Seiten würde ich es sogar als recht dünn bezeichnen. Trotzdem ist es ein Buch, das mich nachhaltig mitgenommen und zum Nachdenken gebracht. Es ist ein Buch, das ich nur mit relativ hoher Konzentration lesen konnte, denn es birgt viele Dinge, die zwischen den Zeilen liegen. Es ist ein Buch, welches sich nicht einfach nebenbei lesen lässt, sondern die vollständige Aufmerksamkeit des Lesers verdient.

Die drei Frauen sind extrem eindrückliche Persönlichkeiten, die alle ihre eigene Geschichte haben. Über die Zeit der Geschichte lernte ich sie immer besser zu verstehen und baute ein Bindung zu ihnen auf. Immer wieder gab es Szenen, die mich auch emotional sehr berührt haben. Die Zusammenkunft der unterschiedlichen Charaktere, die Weiterentwicklung im Verlauf der Geschichte, ist total interessant zu beobachten.

Eine große Rolle in der Geschichte spielen die Natur, Bienen und Apfelbäume. Ich habe tatsächlich unheimlich viel dazu gelernt, vor allem eben über Bienen. Wie sie leben, wie sie sammeln und wie der Zyklus im Verlauf des Jahres aussieht. Ich fand diese Beschreibungen grundsätzlich sehr interessant, muss aber zugeben, dass sie mir stellenweise etwas zu detailliert waren. Gerade bei den Naturbeschreibungen konnte ich immer wieder feststellen, wie meine Gedanken abgeschweift sind und ich sie wieder einfangen musste. Hier hatte ich am meisten Schwierigkeiten meine Konzentration hochzuhalten, da ich sie leider nicht über die komplette Zeit spannend fand.

"Wilder Honig" ist ein sehr leises Buch mit sehr leisen Tönen. Dies ist durchaus nichts schlechtes, teilweise hätte ich mir aber noch etwas mehr Inhalt gewünscht. An manchen Stellen wirkte es etwas so, als würde die Geschichte auf der Stelle treten. Gerade die Briefe, die John seiner Frau hinterlassen hat, hätten noch mehr mit sich bringen können. Auch wenn vor allem diese Briefe den sehr eloquenten und besonderen Schreibstil der Autorin perfekt widerspiegeln.

Für mich ist glaube ich das größte Manko, dass die Sogwirkung beim Lesen ausblieb. Ich mag es total gerne, wenn ich das Gefühl habe, ständig weiterlesen zu müssen. Wenn ich auch, während ich keine Zeit habe zu lesen, nur an das Buch denken kann und wann ich endlich wieder Zeit zum Lesen habe. Leider hatte ich das Gefühl hier nicht so wirklich.

Die recht kurzen Kapitel haben schon dazu geführt, dass ich recht schnell vorwärts kam, trotzdem habe ich das Buch immer wieder zugunsten eines anderen zur Seite gelegt. Es fällt mir tatsächlich ein bisschen schwer genau zu erklären, warum ich letztendlich 1,5 Sterne abziehe, aber wie oben erwähnt, versuche ich die Bewertung in Relation zu meinen anderen gelesenen Büchern zu setzen und an die reicht es nicht ganz ran.

Ein Buch der leisen Tönen, das mich durchaus berührt und mitgenommen hat auf eine Reise in die Natur und zu den Bienen. Aber auch ein Buch, das für mich etwas mehr Sogwirkung hätte haben können und dessen sehr detaillierte Naturbeschreibungen dazu geführt haben, dass meine Gedanken ab und an abgeschweift sind.

Bewertung vom 12.10.2025
Bomann, Corina

Sehnsucht nach Freiheit / Die Frauen vom Rosenhag Bd.2


ausgezeichnet

"Die Frauen vom Rosenhag - Sehnsucht nach Freiheit" ist der zweite Teil einer Dilogie, der nicht ohne Kenntnis des Vorgängers gelesen werden sollte, da sonst einige Dinge zum Verständnis der Geschichte fehlen.

Das Buch erzählt die Geschichte von Liv und Marlene. Liv hat reich geheiratet, ist in ihrer Ehe aber nicht glücklich. Marlene war mit einem Kapitän verheiratet, der für ein Schiffsunglück verantwortlich gemacht wurde. Im ersten Buch lernen sich die beiden Frauen durch einen Zufall kennen und eine tiefe Freundschaft entsteht. Das Schiffsunglück wird aufgeklärt. In diesem zweiten Teil, der nahtlos an den ersten anschließt, erfahren wir mehr über das Rosenhag und was die beiden Frauen damit geplant haben. Zudem erfahren wir, wie es mit Sten Boregard, Marlene und Oskar, Ingrid und Sigrun weitergeht. Als die Frauen glauben, dass sie nun endlich angekommen sind und ihre Zukunft planen können, wird ihnen ein Stein nach dem nächsten in den Weg gelegt und die Zukunft des Rosenhag steht auf wackeligen Füßen.

Da ich das Buch soeben fertig gelesen habe, bin ich noch total in der Geschichte drin und fühle noch den Nachklang aller Emotionen, die mich während es Lesens begleitet haben.

Wir haben hier eine Geschichte, die vor allem starke Frauenfiguren in den Vordergrund stellt, was mir unheimlich gut gefällt. Der Kampf für die Frauenrechte, das schier aussichtslose Unterfangen, sich gegen die eigenen Ehemänner zu stellen, wird hier wunderbar dargestellt. Dadurch ruft das Buch so viel Emotionen hervor. Diese reichten bei mir von Wut, über Fassungslosigkeit und Unglauben bis hin zu Erleichterung und Freude. Heute - zumindest in unseren Breitengraden - kaum noch vorstellbare Zustände der Frauen, ließen mich nicht nur einmal den Kopf schütteln. Die Macht, die Männer früher noch viel mehr als heute hatten, wird sehr treffend dargestellt.

Im Nachgang erzählt die Autorin auch, dass das Buch durchaus auf historischen Fakten basiert. Natürlich gibt es auch viele fiktive Elemente, aber gerade das Grundgerüst rund um die Frauenbewegung ist echt und das ist es, was der Geschichte ebenso einen sehr authentischen Charakter verleiht.

Der Schreibstil von Corina Bomann ist einmal mehr ganz wunderbar und locker leicht zu lesen und nicht nur einmal schaffte sie es, mich zu überraschen. Auch einige erotischen Szenen werden sehr gut und geschmackvoll beschrieben. Die Dosis ist auch genau richtig und so passen sie in die Geschichte, kommen nicht zu oft vor. Nicht nur Bomanns leichter Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich sehr schnell durch die Geschichte kam. Auch die teilweise sehr kurzen Kapitel ließen mich nur so durch die Seiten fliegen. Es mag sein, dass manche das nicht so gerne mögen, aber mir gibt das immer das Gefühl, dass ich extrem schnell vorwärts komme - so auch hier.

Das Buch ist mit über 600 Seiten sehr dick und zwischendurch ist es schon so, dass mal einige Zeit nicht viel passiert. Hier hätte man möglicherweise noch etwas weglassen können, um die Spannung noch weiter zu erhöhen. Allerdings kam bei mir wirklich nie Langeweile auf und ich war mehrfach überrascht, wie schnell ich doch durch 100 Seiten geflogen bin.

Das Ende des Buches ist auch gleichzeitig das Ende der Dilogie. Es rundet die Geschichte perfekt ab. Soweit ich mich erinnern kann, kommen alle Handlungsstränge zu einem ordentlichen Ende. Es bleibt nichts in der Luft hängen, alles wird aufgeklärt und wir bekommen sogar noch einen kleinen Ausblick ins Jahr 1920, der mir sehr gut gefällt.

Und so kann ich als Fazit sagen, dass wir hier eine Geschichte haben, die Fiktion und reale Fakten so perfekt miteinander verknüpft, dass ich für mich persönlich wieder sehr viel mitgenommen habe und zudem über die komplette Zeit von wirklich starken Frauenfiguren und Charakteren bestens unterhalten wurde.

Bewertung vom 11.10.2025

Deutschland - Das Duden Kinderlexikon


ausgezeichnet

Der Duden ist wohl jedem ein Begriff. Ein ganz bekanntes Nachschlagewerk für jeden der sich bei der Rechtschreibung unsicher ist. Inzwischen gibt es aber die unterschiedlichsten weiteren Lexika vom Duden zu den unterschiedlichsten Themen.

Dieses hier ist tatsächlich ein Nachschlagewerk für Kinder ab ca. 5 Jahren. Und zwar haben wir hier eine Wissensreise von A-Z durch Deutschland. Da ich drei Kinder habe, von denen zwei schon in die Schule gehen und sehr neugierig sind, bin ich sehr froh, wenn ich bei manchen Fragen ein Nachschlagewerk zu Rate ziehen kann. Außerdem finde ich es für Kinder auch immer schöner, wenn sie ein Buch in der Hand haben und man nicht alles am Handy oder am PC nachschaut.

Schon optisch wirkt das Buch extrem hochwertig und ansprechend gemacht. Dies hat dazu geführt, dass meine älteste Tochter sich das Buch nach Ankunft sofort geschnappt und sich damit auf das Sofa verzogen hat. Man kann das Buch nämlich selbstverständlich nicht nur zum Nachschlagen verwenden, sondern auch neugierig darin blättern und vielleicht Themen entdecken, über die man noch nichts wusste.

Das Buch beginnt mit einer Einleitung, sowie einer kleinen Anleitung wie man das Buch am besten verwenden kann. Danach startet es direkt von A-Z mit den jeweils passenden Begriffen. Jede Seite ist total schön aufgemacht und jedes Thema ist mit einem Foto unterlegt, was das Buch natürlich gerade für Kinder sehr ansprechend macht. Und auch ich selbst blättere sehr gerne darin und entdecke noch neues. Die Texte zu den einzelnen Dingen sind alle nicht besonders lang, sodass sie nicht mit Informationen überfrachtet sind und von Kindern gut verstanden werden können.

Zusätzlich gibt es zu unterschiedlichen Themen auch noch Entdeckerseiten. Diese umfassen immer eine Doppelseiten und widmen sich eben einem Sonderthema, wie zum Beispiel dem Wald. Dazu gibt es dann immer eine recht umfangreiche Erklärung. Zusätzlich ist die Doppelseite mit einem großen Bild und Begriffen als Erklärung gefüllt. Wenn ich also beim Wald als Beispiel bleibe, dann wird beispielsweise das Reh, das Eichhörnchen, der Förster, der Hund usw. beschriftet. Das gibt nochmal eine schöne Übersicht, was alles zum jeweiligen Thema gehört.

Ich bin ganz begeistert von diesem Nachschlagewerk. Es deckt so viele schöne Themen ab. Ob Mülltrennung, Haustiere, das Harz, die Energiewende oder die Schulpflicht. Man findet wirklich Informationen zu jedem erdenklichen Thema, das Deutschland betrifft. Und das finde ich große Klasse. So können neugierige Kinder einfach in dem Buch blättern und ganz nebenbei etwas über unser Land lernen. Und auch wir Eltern können das Buch total gut nutzen, wenn es eine Frage gibt und man auf der Suche nach einer kindgerechten Antwort ist. Denn hier sind die Themen wirklich richtig gut zusammengefasst.

In gewohnt hochwertiger Qualität überzeugt Duden hier ein weitere Mal mit einem bunten, interessanten und informativen Werk, das als Nachschlagewerkt für Groß und Klein dienen kann.

Bewertung vom 10.10.2025
Schier, Petra

Schneeflöckchen, Weißpfötchen / Der Weihnachtshund Bd.10


ausgezeichnet

Ellie und Xander sind schon ewig beste Freunde. Dass Xander mehr empfindet weiß Ellie nicht. Santa Claus dagegen schon. Xanders größter Weihnachtswunsch ein Jahr zuvor war, dass Ellie diese Gefühle erwidert. Leider hat Santa den Wunsch übersehen und nun einiges nachzubessern. Und dann ist da auch noch die die Hündin Amara, die dringend ein gutes Zuhause braucht. Diese soll Xander und Ellie dabei helfen, sich näher zu kommen. Doch dann taucht der Anwalt Patrice auf und kommt Ellie näher. Dadurch gerät Santas Plan gewaltig ins Wanken und er muss sich dringend etwas überlegen.

Wer die Bücher von Petra Schier kennt, der weiß was ihn erwartet und was er lieben wird. Wer sie nicht kennt und Lust auf eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte hat, der ist hier genau richtig. Petra Schier hat einen wirklich schönen, locker, leichten Schreibstil. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin und ich war selbst überrascht wie schnell ich vorwärts kam. Aus "nur kurz reinlesen" wurden dann plötzlich 100 Seiten und mehr.

Dazu trägt natürlich auch das besonders schöne Setting bei. So eine tolle Kleinstadt, mit vielen kleinen Läden und Bewohnern, die sich alle zu kennen scheinen. Ich liebe diese Art von Büchern, deshalb trifft das Buch absolut meinen Geschmack.

Eine besondere Rolle in Petra Schiers Büchern bekommen immer die Hunde. Diese kommen nämlich quasi selbst zu Wort, in dem wir Leser ihre Gedanken zu lesen bekommen. Diese sind immer niedlich, nachdenklich, teilweise etwas "naiv" und immer genauso, wie ich mir vorstelle, dass Tiere wohl denken könnten. Diese Gedankeneinschübe, die in unregelmäßigen Abständen vorkommen, geben dem Buch noch einmal eine ganz besondere extra Note. Ich kenne das so aus keinen anderen Büchern und habe das bereits in Petras letzter Geschichte lieben gelernt. Ich finde es so schön, dass sie Hunden eine Stimme gibt und diese die Geschichte mitgestalten dürfen.

Natürlich ist ein großer Teil dieser Geschichte, die Liebesgeschichte zwischen Xander und Ellie. Diese wird über das komplette Buch hinweg aufgebaut, mal mit leisen, mal mit nachdenklichen Tönen. Mal mit Feuer, mal mit Leidenschaft (jaaa auch diese Szenen kommen hier nicht zu kurz und sind wahnsinnig schön beschrieben und in genau der richtigen Dosis). Ich habe die beiden wahnsinnig gerne beobachtet und die ganze Zeit nur darauf gewartet, dass es endlich zu einem Kuss kommt.

Und nun noch ein paar Worte zu den Protagonisten. Xander ist sowas von eine absolute Green Flag. Meine Güte ist das ein guter Typ. Wahnsinnig respektvoll, zuvorkommend und wertschätzend. Ich mochte ihn so gerne und hätte ihn das halbe Buch über knuddeln können. Auch alle anderen Protagonisten passen ganz wunderbar in die Geschichte, aber gerade Xander muss ich hier besonders hervorheben, weil ich ihn einfach ganz klasse finde.

Außerdem darf natürlich die wunderschöne Weihnachtsstimmung über die komplette Zeit der Geschichte nicht außer Acht gelassen werden. Auch das gelingt Petra Schier unheimlich gut. Ich möchte jetzt gleichzeitig Weihnachtswichtel kaufen gehen, Plätzchen backen und Weihnachten feiern. Nicht nur das Cover versprüht absolute Weihnachtsstimmung, nein auch über die komplette Geschichte fühlte ich mich ganz wunderbar weihnachtlich. Dazu tragen natürlich auch die Szenen mit Santa Claus bei. Diese kommen zwar nicht besonders häufig vor, aber wenn er zu Wort kommt, dann sind das so erfrischende Einschübe, die der Geschichte eine weitere besondere Note geben.

"Schneeflöckchen, Weißpfötchen" ist ein Weihnachtsbuch, das ich so sehr genossen habe und mich schon im Oktober in absolute Weihnachtsstimmung versetzt hat. Wer gerne ein cozy Weihnachtsbuch, mit wunderschöner Liebesgeschichte und Happy End lesen möchte, der ist hier genau richtig.

Bewertung vom 06.10.2025
Janotta, Anja

Krawall im Klassenzimmer 01 - Hitzefrei für alle!


sehr gut

"Krawall im Klassenzimmer" erzählt von der 5a und der 5d, die miteinander ein bisschen Krach haben. Aus diesem heraus entbrennt ein Wettstreit, wer den besten Streich des Jahres abliefert. Und so schaukelt sich das ganze immer weiter hoch. Die Ideen werden verrückter und kreativer und gehen auch das ein oder andere mal nicht ganz glatt. Zudem kommt noch das geheimnisvolle "@blaues Auge" dazu, welches die Streiche bewertet und den besten Streich gerne belohnen möchte. Der Wettkampf ist in vollen Zügen, bis den Schülern klar wird, dass es vielleicht auch noch etwas wichtigeres als den Wettstreit geben könnte.

Hmm ich bin bei diesem Buch etwas im Zwiespalt. Eigentlich hat mir die Idee wirklich gut gefallen, aber so ein paar kleine Mankos gab es für mich dann doch.

Als ich den Klappentext gelesen habe, hatte ich schnell den Eindruck, dass das Buch wirklich unterhaltsam sein könnte, gerade für Kinder im entsprechenden Alter, da Streiche spielen ja doch immer wieder hoch im Kurs sind. Man muss auch sagen, dass die Streiche in der Geschichte alle recht harmlos sind und niemand verletzt wird. Und es durchaus unterhaltsam ist zu sehen, wie die beiden Klassen sich versuchen zu übertrumpfen. Manchmal hätte ich mir hier trotzdem vielleicht noch etwas mehr Kreativität und Abwechslung bei den Streichen gewünscht.

Eine große Rolle spielt ja auch das blaue Auge. Dabei handelt es sich um eine Art Blog, der über die Ereignisse und Streiche an der Schule berichtet und nun eben den besten Streich des Schuljahres küren möchte. Ich habe mir zwischendurch auch immer wieder überlegt, wer da wohl dahinterstecken könnte. Habe versucht zu rätseln und zu überlegen, ob ich auf die Lösung komme. Leider gab es am Ende der Geschichte keine Auflösung, was mich etwas enttäuscht hat. Allerdings soll wohl noch ein Folgeband kommen und dafür ist es dann natürlich völlig in Ordnung, wenn nicht aufgelöst wird, wer da dahinter steckt.

Bei den Protagonisten bin ich mir nicht ganz sicher, wie ich die alle finden soll. Die Kinder sind natürlich super und alle auch ganz unterschiedlich in ihrer Art und Weise. Besonders schön fand ich es hier aber, als sie am Ende dann doch zusammenhalten und merken, dass das jetzt viel wichtiger als irgendwelche Streiche sind. Das hat sie in meiner Achtung echt nochmal besser wegkommen lassen. Es waren tatsächlich auch eher die Erwachsenen, die bei mir kein so gutes Bild abgegeben haben. Bevorzugung, unfaire Handlungen und komische Verhaltensweisen, haben mich doch das ein oder andere Mal die Stirn runzeln lassen. Aber vermutlich darf man dies nicht allzu hart bewerten, da es für den Verlauf der Geschichte, teilweise auch etwas naive Erwachsene gebraucht hat.

Ich muss zugeben, dass ich die Geschichte zwar unterhaltsam fand, aber jetzt am Ende nicht so begeistert war, wie ich es mir erhofft habe. Ich habe ein bisschen gemischte Gefühle und auch lange zwischen 3,5 und 4 Sternen geschwankt. Irgendetwas hat mir so ein bisschen gefehlt. Vielleicht liegt es auch daran, dass das Buch recht dünn ist, was natürlich für Kinder gar nicht schlecht ist, da diese von zu dicken Büchern oft noch überfordert sind. Vielleicht lag es aber auch an den Streichen oder den Verhaltensweisen der Erwachsenen, die mich nicht ganz überzeugt haben. Meine Kinder fanden die Idee mit dem Müll (mehr möchte ich an der Stelle aus Spoilergründen nicht verraten) auf jeden Fall sehr lustig und ich denke auch, dass es eben einen Unterschied im Humor von Kindern und Erwachsenen gibt und das ist auch gut so. Ich hätte mich aber gefreut, wenn ich selbst auch noch etwas öfter hätte lachen müssen. Wobei das Ende mit dem Preis schon sehr lustig und stark war, weil.... Ach das müsst ihr glaube ich selbst lesen ;)

Eine unterhaltsame Geschichte, die etwas gemein endet und man gerne direkt mit dem zweiten Band weitermachen möchte, um die komplette Auflösung zu bekommen. Eine lustige Geschichte, deren Kinderstreiche glaube ich den Humor von Kindern noch mehr treffen, als den von Erwachsenen, was aber auch angesichts der Zielgruppe völlig in Ordnung ist.

Bewertung vom 06.10.2025
Hauenschild, Lydia

Ich war das nicht!


sehr gut

"Ich war das nicht" erzählt die Geschichte von Leo und Klara. Klara darf Leo zum ersten Mal Zuhause besuchen. Dort entdeckt sie in seinem Zimmer einen tollen Elefanten aus Lego, mit dem sie gerne spielen würde. Doch Leo hat Angst, dass dieser kaputt geht und möchte das deswegen nicht. Als Klara kurz allein in seinem Zimmer ist, ist sie zu neugierig und möchte sich den Elefanten gerne näher anschauen. Durch einen unglücklichen Zufall fällt der Elefant herunter und geht kaputt. Ein Streit ist nicht mehr zu vermeiden und Klara weiß nicht, ob sie zugeben soll, dass sie die Schuldige ist.

Dieses Bilderbuch widmet sich einem ganz wichtigen Thema und zwar dem Streiten und sich wieder versöhnen. Aber auch dem Thema Schuld, Schuld zugeben zu können und entschuldigen

Diese Themen sind wohl alle welche, die Kinder und diejenigen, die Zeit mit Kindern verbringen beschäftigen. Und das nicht nur einmal. Ich selbst habe drei Töchter im Alter von 4, 8 & 9 . Und bei uns gibt es so gut wie täglich Streit. Meistens ist es gar nicht so leicht diesen zu lösen, da ich nicht alles mitbekomme und es in der Regel schwierig ist, sich auf eine Seite zu stellen. Auch Streit, weil etwas kaputt gegangen ist, gibt es des Öfteren und oft kann ich gar nicht gut damit umgehen. Deshalb finde ich es sehr gut, dass sich dieses Bilderbuch dem Thema Streit widmet.

Es zeigt, dass Streit völlig normal und bis zu einem gewissen Grad auch in Ordnung ist. Ich war zwar ehrlicherweise sehr überrascht, wie deutlich Leo im Streit wird. Aber das ist tatsächlich sehr nahe an der Realität Meine Mädels sind im Streit definitiv auch nicht nett zueinander, auch wenn ich das immer sehr schade finde und sie bitte, einen netteren Umgang miteinander zu haben. Aber wenn die Wut mal so richtig aus ihnen rausplatzt, dann fällt die Kontrolle schwer. Und genau so geht es Leo. Tatsächlich wird er auch körperlich und da hätte ich mir kurz ein eingreifen der Mutter gewünscht. Sie kommt zwar kurz ins Zimmer, geht aber nach einem Satz wieder raus. Und das hätte ich selbst glaube ich nicht so gelöst. Vielleicht ist das im Buch auch so gewollt, dass die Kinder den Konflikt alleine lösen. Aber spätestens wenn es körperlich wird, sollte es ein Eingreifen eines Erwachsenen geben.

Schön finde ich aber, wie gut man den Zwiespalt von Klara sieht. Denn sie weißt zunächst jede Schuld von sich, merkt aber dann wie traurig Finn ist und beginnt zu überlegen, wie sie ihn wieder froh machen kann. Ihre Gedankengänge kann man total gut nachvollziehen und ich finde es wahnsinnig schön, wie sie selbst beginnt eine Lösung zu suchen und zu finden.

Durch die Thematik bietet das Bilderbuch eine wunderbare Gesprächsgrundlage. Man kann mit den Kindern das Thema besprechen und ihnen zeigen, dass Streit passieren kann, es aber wichtig ist, diesen auch wieder zu lösen.

Die Bilder gefallen mir ebenfalls sehr gut. Sie sind ausdrucksstark - vor allem die Gesichter, was bei dieser Thematik sehr wichtig ist. Außerdem finde ich sie total kindgerecht. Sie konzentrieren sich auf das Wesentliche. Und das sind hier wirklich die Gesichtsausdrücke und ein kleines bisschen von der Umgebung. Ob wütend, traurig oder fröhlich. Alle sind ganz wunderbar getroffen.

Ein wirklich schönes Bilderbuch, mit einem wichtigen Thema, das eine tolle Gesprächsgrundlage bietet, wunderbar erzählt und kindgerecht illustriert ist. Ich hätte mir etwas mehr eingreifen der Eltern in der Geschichte gewünscht und war etwas überrascht mit was für einem heftigen Streit die beiden Kinder alleine gelassen werden. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Bewertung vom 05.10.2025
Grünig, Michaela

Zeitensturm / Blankenese - Zwei Familien Bd.3


ausgezeichnet

"Blankenese" - Zeitensturm erzählt die Geschichte von Ulrike und Sabine. Aufgewachsen in einem wohlhabenden Elternhaus, könnten die beiden nicht unterschiedlicher sein. Ulrike ist taff, weiß was sie will und steht für ihre Überzeugungen ein. Sabine hingegen ist Zeit ihres Lebens auf der Suche nach Liebe und Anerkennung und gerät dabei an ein falschen Mann nach dem anderen. Schon in der Schule ist sie die Außenseiterin, die nichts als Anerkennung möchte. Und diese Anerkennung findet sie dann ausgerechnet in den Kreisen der RAF, die zu dem Zeitpunkt die gefährlichste Gruppierung Deutschlands sind.

Ich habe schon viele Romane mit geschichtlichem Hintergrund gelesen. Keinen aber, der sich die RAF als Thema vorgenommen hat und so war ich sehr gespannt, was mich hier erwarten würde. Bisher war ich geschichtlich eher immer in der NS-Zeit unterwegs und so betrat ich hier quasi Neuland. Auch wenn die RAF auch Thema in der Schule war, alleine wegen der geographischen Nähe zu Stuttgart Stammheim, so habe ich doch vieles wieder vergessen und vielleicht auch nicht so wahrgenommen, wie die Fakten zur NS-Zeit. Direkt zu Beginn musste ich feststellen, dass die NS-Zeit allerdings sehr mit dem Beginn der RAF verbunden ist, obwohl dies über zwanzig Jahre nach Kriegsende beginnt. Nicht verurteilte Naziverbrecher, immer neue Gräueltaten, die ans Licht kommen und gesühnt werden wollen. Und so nimmt auch dieses Thema einen Teil der Handlung in diesem Buch ein. Und das fand ich wirklich sehr spannend, denn diese zeitliche Verbindung habe ich so bisher noch nicht hergestellt.

Ich gebe zu, dass ich etwas gebraucht habe, bis ich in der Geschichte drin war. Das Buch ist sehr politisch und hat einige historische Fakten zu bieten, die teilweise doch sehr geballt kommen. Hieran musste ich mich erstmal gewöhnen, denn dadurch dass das Thema natürlich kein leichtes ist, ist der Ton auch recht schwermütig. Allerdings passt das eben auch zur Handlung und trägt diese perfekt. Und dies ist für mich auch beileibe kein Kritikpunkt, ich habe einfach nur ein bisschen gebraucht.

Ich muss sagen, dass ich die vielen Fakten und die politischen Teile extrem gelungen fand, da ich mich total gut informiert gefühlt habe. Ich bin politisch nicht so sehr bewandert, bzw. wüsste einfach noch gerne mehr, würde mich gerne noch mehr auskennen. Und dieses Buch hat tatsächlich viel Verständnis geschafft, viele Dinge erklärt und für mich viele neue Informationen bereit gehalten. Ich werde mir sicherlich nicht alles auf ewig merken können, habe aber durch diese Geschichte nun einen ganz anderen Zugang zu dem Thema und möchte mich auch gerne weiter damit beschäftigen.

Denn leider zeigen die Geschehnisse im Buch erschreckende Parallelen zu unserer heutigen Zeit. Zu unseren heutigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die teilweise leider sehr beeinflussbar sind. Und das macht mir Angst. Große Angst. Und genau dafür sind Bücher wie dieses wichtig. Auf erschreckende und deutliche Art wird aufgezeigt, wie schnell sich eine Ideologie verselbstständigen kann und wie schnell ein Gedanke in Gewalt und Hass umschlägt.

Dieses Buch ist keine fröhliche Geschichte. Dieses Buch ist eine Geschichte die leider auf sehr wahren Tatsachen beruht. Dieses Buch zeigt so schonungslos die schrecklichen Taten der RAF auf, dass mir teilweise ganz anders wurde. Nicht dass es jetzt wahnsinnig blutige Details gibt. Aber alleine die Summe der grausamen Taten, die Skrupellosigkeit und wie unmenschlich gehandelt wurde, hat mich wahnsinnig schockiert.

Einziges Manko ist hier vielleicht, dass das Cover für mich nicht ganz zur Geschichte passt. Es wirkt friedlicher, als es die Geschichte wirklich ist. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Geschichte nicht auch ihre friedlichen, ihre schönen, ihre liebevollen Momente hatte. Nur war dafür in dieser harten Zeit gar nicht so viel Platz. Viel mehr ist die Geschichte geprägt von Gewalt, Düsternis und absolutem Egoismus auf Seiten der RAF.

Der Schreibstil ist wie schon erwähnt unglaublich gut zu lesen. Er trifft den ernsten Ton, den die Geschichte benötigt sehr gut und gibt das Geschehene zwar faktenbasiert, aber nicht so kompliziert, dass man es ohne Politikkenntnisse nicht verstehen würde, wieder. Teilweise gibt es recht große Zeitsprünge in der Geschichte, die aber auch nötig sind um das Geschehen voran zu bringen.

Die Protagonisten in der Geschichte stehen stellvertretend für die die gegen die RAF gekämpft haben, für die die ihren Mund nicht gehalten haben und auf Ungerechtigkeiten aufmerksam gemacht haben und das noch immer tun. Sie stehen für die, die Halt in ihrem Leben suchen und diesen leider an falscher Stelle wieder finden und für die, die auf die schiefe Bahn rutschen und dank ihrer verblendeten Ideologien auch nicht mehr aus diesem Strudel herausfinden. Und für die, die während des NS-Regimes und des RAF Terrors Freunde und Familienmitglieder verloren haben.

Ein ganz wichtiges, gutes Buch, das Zeit benötigt, da es so viele Informationen, so viel Tiefgang bereit

Bewertung vom 04.10.2025
Welliver, Melissa

Soulmates and Other Ways to Die


sehr gut

"Soulmates and other ways to die" erzählt die Geschichte von Zoe und Milo. Die beiden leben in einer Welt in der Zukunft. In dieser gibt es eine genetische Veranlagung, die Menschen miteinander verbindet - als Seelenverwandte. Und das bis zum Tod. Stirbt einer, stirbt automatisch auch der andere. Als die beiden verbunden werden, ist das beiden so gar nicht recht. Der eine ein Adrenalinjunkie, die andere ein Kontrollfreak. Und so tun sie alles, um die Verbindung wieder zu lösen und stoßen dabei auf eine Wahrheit von der sie nie gedacht hätten, dass das möglich sein könnte.

Schon durch den kreativen Titel wurde ich auf das Buch aufmerksam und neugierig. Früher habe ich sehr gerne Dystopien gelesen, aber leider hatte der Trend ja lange Zeit sehr abgenommen, sodass es einfach auch weniger auf dem Markt gab. Hier haben wir mal wieder eine Geschichte, die in der Zukunft spielt. Und die ist gar nicht mal so gut, weil die Genmutation einfach unfassbar viele Menschen das Leben kostet.

Von Beginn an war ich sehr gut in der Geschichte drin, da sie super leicht und gut geschrieben ist. Abwechselnd wird diese aus Milos und Zoes Perspektive erzählt. Dabei konzentriert sie sich auf vier Hauptpersonen, was das ganze recht übersichtlich macht. Auch in die Welt kam ich gut rein, da diese nicht total komplex beschrieben wird, sondern eigentlich so wie unsere ist, außer halt der Genmutation.

Zwischendurch gab es teilweise ein paar Passagen, die ich etwas langatmig fand, bei denen ich mir noch mehr Spannung gewünscht oder die ich vielleicht etwas gekürzt hätte. Doch das verging schnell wieder und ab der Hälfte war das Buch dann wirklich fast durchgehend sehr spannend. Zoe und Milo auf ihrem Weg zu begleiten machte großen Spaß. Ihre Erkenntnisse führten auch bei mir ab und an zu Staunen und so wurde ich vom ein oder anderen Geschehnis überrascht.

Neben der spannenden Handlung liegt natürlich auch etwas Liebe in der Luft. Diese Liebe entwickelt sich langsam und stetig und ist dadurch gut greifbar. Dadurch dass es sich hier um YA handelt, gibt es natürlich keine expliziten Szenen, was aber auch nicht zur Geschichte gepasst hätte.

Das Ende ist super schön und bringt in allen Punkten eine Auflösung. Alles wurde zu meiner Zufriedenheit gelöst und gut zu Ende gebracht. Ich finde die Geschichte hat hier auch genau den richtigen Umfang und endet genauso, wie ich es mir erhofft hatte.

Ein unterhaltsames Buch, das ich wirklich gerne gelesen habe, das mich zum Nachdenken gebracht und mitgenommen hat, in eine Welt in der ich ehrlich gesagt nicht leben wollen würde :D

Bewertung vom 02.10.2025
Berenz, Björn

Knäckeblut / Mörderisches Småland Bd.3


gut

"Knäckeblut" ist der dritte Teil einer schwedischen Krimibuchreihe. Für mich war es allerdings der erste Band aus der Reihe, den ich gelesen habe.

Eine der Hauptrollen gehört hier Ina. Die Buchhändlerin ist aus Deutschland nach Schweden ausgewandert und lebt dort nun glücklich. Neben ihrem Souvenirladen hat sie ein ganz besonderes Näschen für Kriminalfälle aller Art. Und so stößt sie auch in diesem Band wieder auf die ein oder andere blutige Tatsache. Gemeinsam mit dem Freund ihrer Tochter, dem Polizisten Lars, beginnt sie im Fall eines toten Hundeführers zu ermitteln. Die Vorfälle häufen sich, keine Lösung scheint in Sicht. Als dann noch ihr Exmann in Schweden auftaucht, ist das Chaos perfekt.

Diesen dritten Band kann man tatsächlich gut lesen, ohne die Vorgänger zu kennen. Allerdings gab es schon die ein oder andere Stelle, an der ich mir gewünscht hätte, dass ich Band 1 & 2 schon gelesen hätte. Denn es kommen durchaus einige Personen vor, die ich dann eben schon gekannt hätte. So waren alle neu für mich und dadurch waren es echt einige auf einmal. Ich musste mich dann erst etwas sortieren, aber nachdem das passiert war, war ich richtig gut im Buch drin.

Was mir besonders gut gefallen hat, war die cozy Stimmung in dem Buch. Es ist so wunderbar winterlich, teils weihnachtlich, dass ich mich einfach nur wohlgefühlt habe. Und das obwohl wir es hier mit einem Krimi und Todesfällen zu tun haben. Die Umgebung wird so schön beschrieben, dass ich sofort den Wunsch entwickelt habe, selbst mal einen Winter in Schweden zu verbringen. Das kleine Dorf, die Dorfgemeinschaft, der Kunsthandwerkermarkt All das wird ganz wundervoll beschrieben.

Die Charaktere sind eigentlich auch ganz gut beschrieben. Alle haben so ihre Macken und Eigenheiten, was dazu führte, dass ich doch das ein oder andere Mal den Kopf geschüttelt habe. Gerade Lars kommt als Polizist nicht immer so gut weg. Allerdings mochte ich die Charaktere im Großen und Ganzen schon sehr gerne und fand sie einfach passend für die Handlung.

Ebenfalls sehr gerne mochte ich es, dass vor jedem zweiten Kapitel ein Wort bzw. eine Redewendung aus dem Schwedischen ins Deutsche übersetzt wurde. Das war zum einen interessant. Zum anderen habe ich aber auch festgestellt, dass die Schweden so viele wunderbare Redewendungen habe, die wir eigentlich auch ganz gut gebrauchen könnten.

Ich bin beim Lesen tatsächlich wahnsinnig gut voran gekommen. Die wunderschöne Umgebung und der tolle Schreibstil haben mir das sehr leicht gemacht. Zudem ist die Geschichte nicht nur cozy, sondern auch spannend und unterhaltsam. Natürlich wollte ich wissen, was es mit den Todesfällen auf sich hat. Blutig ist die Geschichte dabei nur sehr selten. Hier steht eher die Mischung aus cozy und crime im Vordergrund.

Und nun kommen wir zu meinen beiden größten Schmerzpunkten, die das Buch bei der Bewertung leider 1,5 Sterne kosten. Zum einen fand ich das Ende ziemlich enttäuschend. Das war schon mindestens 50 Seiten im Voraus klar und hat mich irgendwie gar nicht mehr überrascht. Ich hatte überhaupt keinen AHA-Moment und zudem das Gefühl, dass das Ende plötzlich sehr schnell herbei geführt werden sollte und dabei die Logik etwas außer Acht gelassen hat.

Und damit bin ich auch bei dem Punkt angelangt, der mich mit Abstand am meisten an dem Buch gestört, ja teilweise sogar geärgert hat. Es gibt tatsächlich mehrere Logikfehler in der Geschichte. Nein, nicht nur einen, es sind tatsächlich mehrere. Und die sind so gravierend, dass sie extrem auffallen und zudem dazu geführt haben, dass ich als Leserin mich selbst hinterfragt und überlegt habe, ob ich nicht aufmerksam genug gelesen habe. Zum Glück habe ich das Buch in einer Leserunde mit mehreren Leuten gelesen, denn da ist es nämlich allen aufgefallen und ich habe gemerkt, dass ich leider gar nichts überlesen habe. Da werden Handlungsstränge einfach fallen gelassen, da wird ein Handlungsstrang auf der einen Seite so erzählt und 10 Seiten später ganz anders. Gerade in Bezug auf einen Mord werden einfach Tatsachen vertauscht, was in dem Fall einfach gar nicht geht. Das ist wirklich unfassbar schade und ich frage mich ehrlich wie das passieren konnte.

Das Buch ist eigentlich wirklich gut und wäre ohne diese Logikfehler mindestens ein solides 4, wenn nicht sogar 4,5 Sterne Buch geworden. Es hat mich so gut unterhalten, mich so schnell durch die Seiten und mit den Protagonisten mitfiebern lassen. Aber gerade die Logikfehler zerstören einen großen Teil meiner Begeisterung und das tut mir für den Autor irgendwie auch Leid.

Trotzdem werde ich wohl den ersten beiden Bände eine Chance geben, da ich unbedingt in das kleine Dorf zurückkehren möchte und gehört habe, dass es in den beiden Büchern diese Fehler nicht gibt.