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rapunzel xxl

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Insgesamt 303 Bewertungen
Bewertung vom 24.08.2025
Ogawa, Ito

Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen


ausgezeichnet

„Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen“ ist ein literarischer Roman von Ito Ogawa. Das 272 Seiten starke Buch erzählt die Geschichte von Hatoko, einer Briefschreiberin, die mit Briefen Leben heilt.

Nach dem Tod ihrer Großmutter kehrt die 25-jährige Hatoko in ihre japanische Heimatstadt zurück und übernimmt den Schreibwarenladen der Familie. Sie führt nicht nur den Laden, sondern schreibt auch Briefe für Kunden. Durch ihre Tätigkeit als Briefschreiberin erlebt sie immer wieder das Leben anderer Menschen. Sie sagt, dass sie sich beim Schreiben eines Briefes vollständig in die jeweilige Situation hineinversetzen muss – nur so könne sie Briefe verfassen, die den Empfänger wirklich berühren. Jeder Brief ist eine neue Erfahrung, jede Geschichte einzigartig. Sie widmet sich mit Hingabe der Aufgabe, Briefe zu schreiben, die zufriedenstellen – selbst wenn es nur im Namen einer anderen Person geschieht. Für sie ist das nicht nur ein Beruf, sondern eine Reise durch die Geschichten anderer, die sie wachsen und reifen lässt – und letztendlich ihr eigenes Leben bereichert.

Nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, blieb ein besonderes Gefühl zurück – eine sanfte Begleitung, ein ruhiges Leben, alles fühlt sich harmonisch an. Vielleicht liegt es an der wunderbaren Übersetzung, vielleicht an der Authentizität der Originalgeschichte – aber während des Lesens verspürte ich eine sanfte, beruhigende Atmosphäre. Die Protagonistin wirkt ruhig und gelassen. Ihr Leben ist stilvoll, durchdacht und von einem feinen Sinn für Ästhetik geprägt. Sie hat die Welt gesehen, ihre rebellischen Phasen durchlebt, und schließlich ein einfaches, aber erfülltes Leben gewählt – eines, in dem sie die Geschichten anderer miterlebt und dabei ihre eigene Entwicklung findet. Es fühlte sich an wie ein stiller Herbstnachmittag, an dem man mit einer heißen Tasse Kaffee in den Händen in der warmen Sonne sitzt – ein Moment des Friedens, der Stille und der Zufriedenheit mit der Welt. Ich liebe dieses Leben sehr.

Bewertung vom 24.08.2025
Regett, Julia

Egal, sagt Aal


ausgezeichnet

„Egal, sagt Aal“ ist ein Kinderbuch von Julia Regett, es ist für Leser ab 4 Jahren. Auf 32 Seiten erzählt das Buch die Geschichte eines selbstbewussten kleinen Aals und seiner Freunde.

Der Aal lebt ein unbeschwertes Leben. Selbstbewusst und eigensinnig kümmert er sich kaum um die Meinung der anderen Tiere im Teich und lässt sich von deren Spott nicht aus der Ruhe bringen. Doch als er erkennt, dass sein Handeln Flusskrebs Fred verletzt hat, beginnt er, über sein Handeln nachzudenken.

Julia Regetts Schreibstil ist flüssig und humorvoll, mit einer lebendigen und verständlichen Sprache, die sich sowohl zum Vorlesen als auch zum Selbstlesen eignet. Ein weiteres Highlight sind die Illustrationen. Sie sind lebendig und detailliert und verleihen der Geschichte eine einzigartige Atmosphäre. Diese Geschichte weckt auf kindgerechte Weise die Sensibilität von Kindern für Selbstvertrauen und Empathie. Absolut lesenswert.

Bewertung vom 24.08.2025
Hearne, Kevin

Kerze & Krähe


ausgezeichnet

Kerze & Krähe – Die Chronik des Siegelmagiers ist ein 400 Seiten starker Fantasy-Roman von Kevin Hearne, der die Geschichte des Magiers und Detektivs Al MacBharrais erzählt, der versucht, die Ordnung zwischen den Göttern und den Monstern aufrechtzuerhalten, die sich in der Menschenwelt verstecken.

Al ist ein Zauberer und Detektiv, der seine Magie mit Tinte und Siegeln ausübt. Vor Jahren belegte ihn jemand mit einem Doppelfluch. Als er sich schließlich aufmacht, die Wahrheit hinter diesen Flüchen aufzudecken, stößt er auf eine Reihe von Machtspielen, dunklen Geheimnissen und seinen ungewöhnlichen Anhängern.

Kevin Hearnes Schreibstil ist flüssig und lebendig, humorvoll und dennoch fesselnd und hält die Geschichte spannend. Die rasante Action, die skurrilen Nebenfiguren (Buck, ich meine dich!) und die mal scharfzüngigen, mal urkomischen Dialoge machen diese Serie so fesselnd. Die Verflechtung von schottischem Dialekt, verwirrender Mythologie und urbanen Schauplätzen macht diese Serie so fesselnd. Die Handlung verliert sich manchmal in Nebenhandlungen und Gastauftritten, was der Serie jedoch nie einen Abbruch tut. Ich freue mich auf den nächsten Band dieser Reihe.

Bewertung vom 24.08.2025
Moriarty, Liane

Vorsehung


ausgezeichnet

„Vorsehung“, ein 512-seitiger literarischer Roman von Liane Moriarty, erzählt die Lebensgeschichte von Passagieren, deren Tod von der Death Lady vorhergesagt wird.

Auf einem gewöhnlichen Flug nach Sydney zeigt eine mysteriöse alte Frau auf mehrere Passagiere und sagt deren Todesdatum und -ursache voraus. Die Passagiere (hauptsächlich sechs) reagieren unterschiedlich auf diese Information. Ihr Leben wird durch die unwillkommenen Vorhersagen der mysteriösen Death Lady Cherry radikal verändert.

Liane Moriartys Schreibstil ist so exzellent wie eh und je. Aus der Perspektive der sechs Passagiere und Cherrys erzählt, ermöglicht die Geschichte den Lesern, ihre unterschiedlichen Einstellungen zu den Vorhersagen direkter nachzuvollziehen, und jede Figur wird lebendig dargestellt. Der Roman erzeugt von Anfang an eine spannungsgeladene Atmosphäre mit einer fesselnden Handlung und einem fesselnden Erzählstil. Gegen Mitte des Romans lässt das Tempo jedoch etwas nach, was mich quälte, da ich das Schicksal der Passagiere unbedingt erfahren wollte. Trotzdem kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 24.08.2025
Wiebusch, Michaela

Nur du weißt, wer du bist


ausgezeichnet

„Nur du weißt, wer du bist – 7 Tage für ein neues Selbst“ ist ein literarischer Roman von Michaela Wiebusch, illustriert von Gisela Goppel. Das 272 Seiten starke Buch erzählt die Geschichte von Lenas Weg, sich nach einer Trennung wiederzuentdecken.

Lena trennt sich von ihrem Freund und wird ständig von Schmerz geplagt. Auf der Suche nach einer neuen Identität folgt Lena dem Rat ihrer Freundin und tritt der Agentur für Selbstwert bei. Jeden Tag macht Lena dort Fortschritte, und am siebten Tag kommt sie endlich aus ihrem Schneckenhaus heraus und lernt, sich selbst mehr zu akzeptieren und zu lieben.

Michaela Wiebuschs Schreibstil ist einfühlsam und angenehm zu lesen. Ich liebe die Idee von „Die Agentur für Selbstwert“; ich finde sie kreativ, unkonventionell und erfrischend. Auch die Struktur der Geschichte ist sehr clever. Es behandelt jeden Tag ein Thema, das uns zwar vertraut ist, das wir aber oft ignorieren: Selbsterkenntnis, Selbstliebe, Selbstvertrauen … Kurz gesagt: Es ist kein stereotyper Ratgeber, sondern eine Kombination aus Roman und Selbsthilfebuch, die inspiriert und den Lesern hilft, ein besseres Selbst zu finden.

Bewertung vom 24.08.2025
Koppelstätter, Lenz

Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2


gut

„Was am Ufer lauert – Ein Fall für Gianna Pitti“ ist ein Kriminalroman von Lenz Koppelstätter, der zweite Band der Reihe. Das 288-seitige Buch erzählt die Geschichte der Entführung und des damit verbundenen Mordes an Winston Churchill.

Der Band spielt am Gardasee. Der junge Journalist Gianni Pitti entdeckt am See die Leiche einer unbekannten Frau sowie eine CD-ROM-Hülle mit der Aufschrift „Churchills Geheimnis“. Zur gleichen Zeit wird ein britischer Historiker, der über Winston Churchill recherchiert, entführt. Gianni versucht zusammen mit ihrem Vater und ihrem Onkel, dem Marchese Francesco, die Wahrheit hinter der Leiche und der CD-ROM aufzudecken. Doch im Laufe der Ermittlungen entdeckt Gianni, dass ihre gesamte Familie in diesen unverständlichen Fall verstrickt ist.

Im Vergleich zum vorherigen Band ist Lenz Koppelstätters Schreibstil flüssiger, die Handlung spannend und atmosphärisch, und das offene Ende regt die Fantasie des Lesers an. Die neue Figur in diesem Band, der Marchese Francesco, ist sehr einnehmend und bringt viel Humor in die Handlung. Ein kleines Manko finde ich persönlich den übermäßigen Gebrauch geschlechtsneutraler Sprache. Obwohl ich grundsätzlich nichts dagegen habe, stört es manchmal den Lesefluss. Insgesamt freue ich mich auf den dritten Band.

Bewertung vom 24.08.2025

Schauplätze der Weltliteratur


sehr gut

„Schauplätze der Weltliteratur – Eine Reise zu berühmten Orten großer Werke“ ist ein Sachbuch von John Sutherland. Auf 256 Seiten präsentiert es die Schauplätze und wichtigsten Orte von über 70 internationalen Romanen.

Das Buch ist chronologisch aufgebaut und in vier Kapitel unterteilt: Romantische Aussichten, Kartierung der Moderne, Nachkriegspanoramen und Zeitgenössische Schauplätze. Insgesamt werden über 70 internationale Romane vorgestellt, von denen ich viele noch nie gehört habe. Dieses Buch interpretiert literarische Klassiker durch die Linse des geografischen Kontexts neu und macht es so zu einer reichhaltigen und bereichernden literarischen Reise.

Ich liebe die Idee, große literarische Werke durch ihren geografischen Kontext neu zu entdecken. Das Buch ist voller wunderschön gestalteter Karten, Originalcover und Illustrationen, was es zu einer fesselnden Lektüre macht. Ich war jedoch etwas enttäuscht. Ich hätte mir eine tiefere Auseinandersetzung mit dem geografischen Kontext gewünscht – einen stärkeren Fokus auf reale Orte statt auf literarische Interpretationen. Alles in allem ist dies ein wunderschön gestaltetes Buch, das die Leser dazu inspirieren wird, die Zusammenhänge zwischen Ort und Geschichte neu zu entdecken, und es ist perfekt für das Bücherregal jedes Literaturliebhabers!

Bewertung vom 24.08.2025
Gaida, Dominik

Gestern waren wir unendlich / Death Duet Bd.1


ausgezeichnet

„Gestern waren wir unendlich“ ist ein Fantasy-Liebesroman von Dominik Gaida. Das 432 Seiten starke Buch erzählt die Geschichte von Louis' Versuch, seinen geliebten Henry durch eine Zeitschleife zu retten.

Für Louis war Henry die Liebe seines Lebens. Doch nach einem Autounfall verlor Louis Henry für immer. Am Boden zerstört wacht Louis am nächsten Morgen auf und findet sich in den Tag vor dem Unfall zurückversetzt. Kann Louis die Gelegenheit nutzen und Henry retten?

Das Setting der Zeitschleife ist nicht neu, doch Dominik Gaida gestaltet die Geschichte mit großer Kreativität. Auch wenn sich die Handlung teilweise wiederholt und etwas eintönig ist, ermöglicht sie es den Lesern, Louis' Situation besser zu verstehen und seine Frustration und seinen Schmerz nachzuempfinden. Die wechselnden Perspektiven der Geschichte zwischen Vergangenheit und Gegenwart vermitteln ein tieferes Verständnis für beide Charaktere. Ich kann dieses Buch wärmstens empfehlen und freue mich schon auf den zweiten Band.

Bewertung vom 24.08.2025
Klinger, Maya C.

Wie ein Foto unser Leben rettete


ausgezeichnet

„Wie ein Foto unser Leben rettete - Die wahre Geschichte der Familie Mandil“ ist ein historisches Kinderbuch von Maya C. Klinger mit Illustrationen von Isabel Kreitz. Es ist für Leser ab sieben Jahren geeignet. Das 120-seitige Buch erzählt die wahre Geschichte der Flucht der jüdischen Familie Mandil aus dem ehemaligen Jugoslawien während des Zweiten Weltkrieges.

Die fünfjährige Gavra Mandil lebte mit ihrer Familie in Jugoslawien. Ihr Vater war Fotograf und besaß ein Geschäft. Er hatte eine jüngere Schwester, Irena. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs besetzten die Nazis Jugoslawien. Obwohl Gavra jung und unverständlich war, hatte er große Angst. Da sie jüdisch waren, fühlte sich die Familie Mandil von den Nazis bedroht und beschloss, nach Albanien zu fliehen.

Die Geschichte erzählt aus Gavra Mandils Perspektive, mit kindlicher Klarheit und natürlicher Sprache. Die Geschichte ist flüssig und lebendig und daher für Kinder geeignet. Auch die Illustrationen sind wunderschön, mit zarten Schwarz-Weiß-Tönen, die an Nostalgie grenzen und dennoch sehr ausdrucksstark sind. Dieser kinderfreundliche Bericht über eine wenig bekannte Geschichte ist ein kraftvolles, herzliches und unglaublich einfühlsames Werk.

Bewertung vom 24.08.2025
Rayne, Piper

The One I Left Behind / Plain Daisy Ranch Bd.1


ausgezeichnet

„The One I Left Behind“, ein Liebesroman von Piper Rayne (ein Pseudonym für zwei Autorinnen), erzählt auf 304 Seiten die Geschichte von Ben Noughton, einem Ex - NFL-Spieler, und seinem Wiedersehen mit seiner ersten Liebe Gillian.

Ben Noughton, ein ehemaliger NFL-Spieler, kehrt nach seiner Footballkarriere in seine Heimatstadt zurück, um an einer Schule Football zu trainieren. Vierzehn Jahre zuvor hatte Ben seine erste Liebe Gillian für seine eigenen beruflichen Träume verlassen. Gillian, heute alleinerziehende Mutter, beschließt, Ben aus dem Weg zu gehen, als sie erfährt, dass er der neue Footballtrainer ihres Sohnes ist. Doch Ben macht ihr unerbittlich den Hof, entschlossen, ihre Beziehung wiederzubeleben.

Das Buch ist unbeschwert und lebendig geschrieben, mit genau der richtigen Portion Humor und Verspieltheit. Aus Bens und Gillians Perspektive erzählt, bietet die Geschichte einen umfassenden Überblick. Ich hätte mir jedoch mehr Rückblenden gewünscht, um ihre frühe Beziehung besser zu verstehen. Insgesamt ist dies eine sentimentale, zugängliche zweite Liebesgeschichte mit Kleinstadtatmosphäre und liebenswerten Charakteren. Auch wenn es nicht perfekt ist, ist es auf jeden Fall eine unterhaltsame Lektüre.