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SiBu

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Insgesamt 64 Bewertungen
Bewertung vom 29.01.2022
Follow me!
Bannour, Karim-Patrick;Grabs, Anne;Vogl, Elisabeth

Follow me!


ausgezeichnet

Ich muss gestehen, dass ich etwas überrascht war, dass die Neuauflage des Buches Follow me "dünner" ausgefallen ist, als sein Vorgänger aus 2017. Ich hätte eher das Gegenteil erwartet. Aber wie heißt es doch so schön, man sollte Dinge nicht nach ihrem Äußeren bewerten. Denn zwischen den zwei Buchdeckeln versteckt sich pures Social Media Wissen - kompakt auf den Punkt gebracht. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Social Media in den letzten Jahren erwachsen geworden ist und aus den Kinderschuhen hinausgewachsen ist. Es ist im Grunde nicht mehr aus der heutigen schnelllebigen Welt wegzudenken. Sicherlich haben die Globalisierung und die Digitalisierung in den letzten Jahren maßgeblich zu dem enormen Erfolg von sozialen Medien beigetragen und sie zudem forciert. Jeder kann sich mit jeden, zu jeder Zeit weltweit vernetzten.

Viele Plattformen sind gekommen - viele sind geblieben, aber genauso viele sind wieder verschwunden (man denke nur einmal an Google+, welches zu Beginn extrem gehypte wurde und als ernsthafte Konkurrenz zu Facebook gesehen wurde). Doch ich schweife ab.

Die großen Plattformen wie Facebook, Twitter, Instagram und Co. sind natürlich geblieben und wurden durch weitere immer größer und beliebter werdende Netzwerke wie TikTok, Schnapchat und wie sie nicht alle heißen, ergänzt. Da fällt es dem einen oder anderen möglicherweise schwer, den Überblick zu behalten, geschweige denn seine Marketing Strategie darauf aufzubauen bzw. um neue Kanäle zu erweitern. Doch mit dem richtigen Leitfaden zur Hand, meistert man auch diese Hürde. Und man ahnt es, auf was ich hinauswill: Dieser Leitfaden liegt nun in der sechsten aktualisierten Ausgabe des Buches Follow me vor.

Gewohnt übersichtlich widmen sich die einzelnen Kapitel jeweils einem Netzwerk, wobei es Instagram und Pinterest mittlerweile zu einem eigenen Kapitel geschafft haben. Für alle, die noch tiefer in die Materie Instagram und Pinterest eintauchen wollen, dem seien an dieser Stelle die Bücher "Insta it" und "Pinterest Marketing" zu empfehlen (ebenfalls im Rheinwerk Verlag erschienen). Diese drei Bücher bilden eine solide Basis für eine eigene Marketing-Strategie.

Um die Inhalte aber nicht allzu theoretisch ausfallen zu lassen, sind wieder jeder Menge Best Practice Beispiele genannt, aus denen man viele lernen kann.

Zu Beginn stehen natürlich erst einmal die Grundlagen, die aber keinen allzu großen Rahmen einnehmen und genau richtig dosiert sind. Dann steht der eigenen Strategie nichts mehr im Wege. Auch hier punktet das Buch mit seiner kompakten Art und Weise, um sich nicht im Wirr War aus Funnels, Leades und Follows zu verlieren. Schritt für Schritt wird man durch den Prozess der Strategieerstellung geführt. Und dann heißt es auch schon, die Kanäle mit Leben zu füllen.

All das und vieles mehr, bietet sich dem Leser mit dem vorliegen Buch. Wer in die spannende Welt des Social Media Marketings abtauchen will, macht mit diesem Buch nichts verkehrt. Sein Vorgänger hat mich in den letzten Jahren treu begleitet und ich habe es immer wieder gerne zur Hand genommen und ich bin mir sicher, dass sein Nachfolger dasselbe Potential bietet.

Eine kleine Anmerkung zum Schluss hätte ich dann aber doch noch. Ich hätte mir den Abschnitt über das Facebook Creator Studio etwas ausführlicher gewünscht. Aber was nicht ist, kann ja in zukünftigen Überarbeitungen noch kommen. Nichts desto trotz schmälert das nicht die hervorragende Qualität des Buches.

Bewertung vom 28.11.2021
Insta it!
Grabs, Anne

Insta it!


ausgezeichnet

Jeder, der mit seinem Business Account bei Instagram durchstarten möchte, wünscht sich natürlich, dass sein Account den gewünschten Erfolg bringt und von der richtigen Zielgruppe wahrgenommen wird. Doch wie erreicht man den gewünschten Status Quo? Genau mit dieser Frage beschäftigt sich das neue Buch von Anne Grabs, die bereits in dem ebenfalls im Rheinwerk Verlag erschiene Buch Follow me, mit ihrem weit gefächerten Instagram Wissen Punkten konnte.

„Insta it“ hat alles, was man für einen erfolgreichen Start auf Instagram benötigt und geht noch darüber hinaus. Denn wie die Autorin selbst so treffend formuliert, ist Instagram kein Sprint, sondern ein Marathon. Mein erster Eindruck beim Lesen war Wow, einfach der Wahnsinn, was es alles zu Instagram zu wissen gibt. Ich hatte ja gedacht, dass ich schon viel durch meine Arbeit mit Instagram über besagte Plattform weiß, doch das war weit gefehlt. Das Buch kratzt nicht nur an der Oberfläche, sondern geht wirklich ins Detail, um eben einen nachhaltigen Erfolg zu generieren und nicht nur mal eine kurzfriste Spitze zu erzeugen, die dann schnell wieder abflacht und am Ende sogar in Vergessenheit gerät.

In neun Kapitel erfährt der Leser alles, was er wissen muss, um nicht nur eine passende Instagram Strategie zu erstellen, sondern diese auch mit Leben (Content) zu füllen und das am besten mit dem richtigen Content-Mix. Gerade das Thema Carousel, Guide und Reels (Gastbeitrag von Anna Turner) werden meiner Meinung nach in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen, um organische Reichweite zu generieren. Storytelling ist hier der entscheidende Faktor. Das sechste Kapitel befasst sich hier ausführlich damit. Auch das Thema Branding und Positionierung (Gastbeitrag von Nadja Hossack), welches oft zu kurz kommt, wird thematisiert. Wer sich als Experte auf seinem Gebiet positionieren will, kommt ohne dem heutzutage nicht mehr aus. Kapitel 4 führt einen hier wieder einmal gekonnt, Schritt für Schritt zur profilscharfen Darstellung. Das Thema Nische spielt dabei eine tragende Rolle und erinnert mich von den Ausführungen her ein wenig an die Social Media Expertin Dot Lung aus Amerika. Natürlich spielen auch Anzeigen eine Rolle. Diese werden im letzten Kapitel thematisiert.

Auch für diejenigen die nicht unbedingt eine Agentur im Hintergrund haben, um den eigenen Feed grafisch ansprechend gestalten zu lassen, erhalten mit Kapitel 9 das nötige Handwerkzeug geliefert, um mit kleinem Aufwand großes zu bewirken.

Alles in allem ist das Buch für jeden der mit Instagram starten will, oder seinen bisherigen Account, der möglichweise ein Schattendasein fristet, boosten möchte. Mit diesem Buch macht man absolut nichts verkehrt. Bereits nach den ersten hundert Seiten hatte ich schon gefühlte 20 Post-It‘s verklebt, um mir wichtige Informationen zu markieren, um meinen Account einmal auf Herz und Nieren zu testen. Die Anleitung dafür findet man im Übrigen direkt im Kapitel 3 "Einen Instagram Audit anlegen". Viele Fallbeispiele und Übungen runden das Buch ab und lassen am Ende keine Fragen mehr offen.

Viele unterschätzen den Aufwand, der hinter einem professionell geführten Account steht. Das Buch von Anne Grabs gibt hier einen ungeschönten und wie ich finde sehr realistischen Einblick in die Arbeit, ohne dabei abschreckend zu wirken. Es ist eher das Gegenteil, man hat direkt Lust, die vielen Tipps und Tricks einmal selbst auszuprobieren.

Von meiner Seite aus eine klare Kaufempfehlung für alle, die sich ausführlicher mit dem Thema befassen und ihr Business auf die nächste Stufe bringen wollen. Denn mit Instagram hat man ein mächtiges Marketingtool an der Hand, welches nur richtig genutzt werden will, um den gewünschten Erfolg zu erzielen.

Bewertung vom 23.11.2021
Objektfotografie
Herschelmann, Jürgen

Objektfotografie


ausgezeichnet

Da ich generell zu den Menschen gehöre, die gerne und oft Neues ausprobieren, war für mich die Verlockung groß, mich einmal näher mit dem Thema Objektfotografie zu befassen. Ich weiß nicht warum, aber das Buch weckt bei mir den Wunsch, Gegenstände einmal außergewöhnlich darzustellen. Ich mein, wie cool ist bitte das Bild mit dem Nagellack auf der Titelseite? Da versteht einer sein Handwerk. Und dieser jemand ist Jürgen Herschelmann, der für mich persönlich neben Eberhard Schuy zu den ganz großen Objektfotografen zählt.

Auch bei diesem Buch lassen sich drei große Abschnitte erkennen: Grundlagen, Objekt fotografisch gestalten und zum Abschluss jede Menge Inspirationen und Anregungen für die eigene Objektfotografie. Im ersten Abschnitt kommen im Grunde die Technik und das Licht zur Sprache. Denn ohne geht es nicht. Und hier trennt sich im Grunde schon ein wenig die Spreu vom Weizen. Will heißen, dass man um eine gewisse Grundausstattung an Technik nicht drum herumkommt. Da hat es der Naturfotograf doch etwas einfacher.

Unterm Strich bleibt es daher persönliches Gusto, ob man Stunden im Studio verbringen möchte, um das eine perfekte Foto zu machen, wo alles stimmt: Licht Set-up, Objekt und der Moment. Allerdings bietet diese Art der Fotografie eine wunderbare Art der Entschleunigung und ist schon fast so etwas wie eine Art Zen Übung.

Beim Durchlesen des Buches bin ich im Übrigen an dem Koffer auf Seite 35 hängen geblieben. Meiner sieht dagegen ziemlich mickrig aus. Doch kommen wir zurück zum Inhalt. Welcher mal nebenbei erwähnt didaktisch wieder hervorragend aufbereitet wurde.

Im ganzen Buch verteilt sind Exkurse und Interviews von Fotografen zu verschiedenen Themenbereichen, die sich das ein oder andere Mal am Ende des Buches wiederfinden. Auch der Abschnitt über das Arbeiten mit Modells war sehr aufschlussreich. Denn das eine schließt das andere im Bereich der Objektfotografie nicht aus. Ich glaube, da herrscht aktuell noch der ein oder andere Klärungsbedarf. Danke an dieser Stelle an Herschelmann.

Ab Kapitel neun werden verschiedene Motive genauer unter die Lupe genommen. Besonders interessante waren für mich an dieser Stelle die Abschnitte über die Inszenierung von Schmuck, Glas, Feuer und Interieur. Da kribbelte es mir sofort im Fotofinger selbst loszulegen. Auf jeweils einer Doppelseite werden Themen aus den oben genannten Sparten (aber noch vielen weiteren) vorgestellt und Schritt für Schritt erklärt. Dabei darf eine Lichtskizze natürlich nicht fehlen. Der Leser erfährt dabei nicht nur etwas über die Hintergründe zu dem Fotoprojekt, sondern auch etwas über die Herangehensweise, was meiner Meinung nach sehr lehrreich ist. Die bei jedem Bild angegebene Zeitangabe kann zunächst etwas Einschüchterung oder Erstaunen auslösen, aber das ist auch der Grund, warum ich sage, diese Art der Fotografie ist eine entschleunigte. Viele unterschätzen den Aufwand, der hinter so beeindruckenden Ergebnissen wie bei Herschelmann stehen.

Das Buch schließt letztlich wie es sich gehört, mit einem Kapitel über Bildbearbeitung ab.

Alles in allem ein wunderschönes Buch, dass schon beim bloßen Blättern Lust weckt, selbst einmal den ein oder anderen Gegenstand aus der Wohnung gekonnt in Szene zu setzen und ihm so ein hoffentlich ein fotografisches Denkmal zu setzen. In diesem Sinne frohes ausprobieren und ein paar vergnügliche und entschleunigte Stunden im Studio.

Bewertung vom 23.11.2021
Frei & kreativ
Eckermann, Ines Maria

Frei & kreativ


ausgezeichnet

Welcher kreative Mensch träumt nicht davon, mit der eigenen Kreativität völlig frei und unabhängig auf eigenen Beinen zu stehen. Ich glaube, jeder aus der Branche hat schon das ein oder andere Mal mit dem Gedanken gespielt. Doch meistens halten einen viele Bedenken und Unsicherheiten zurück. Da hilft das vorliegende Buch von Ines Maria Eckermann weiter. Auf rund 400 Seiten wird einem der Schrecken vor dem Sprung in die Selbstständigkeit genommen.

Existenzgründung mit Erfolg - so das Versprechen des Buches. Was jeder daraus macht, ist natürlich unterm Strich gesehene, jedem das seine. Daher wie schon gesagt, schafft das Buch eine solide Basis in Sachen Existenzgründung. Das Buch ist in drei große Themenblöcke eingeteilt: Persönlichkeit (ohne die geht es einfach nicht) - Organisatorischen (ja, auch ein paar unliebsame Aufgaben gehören dazu) - Selbstorganisation (am Ende möchte man mit seinem Business wachsen).

In zwölf sehr gut aufeinander aufbauenden Kapiteln werden die einzelnen Schritte hin zur Selbstständigkeit erklärt. Nützlich und sehr hilfreich dabei finde ich die vielen Praxistipps und Checklisten am Ende der einzelnen Abschnitte. Sie laden zum Innehalten und zur Selbstreflexion ein. Die einzelnen Checklisten lassen sich ebenfalls auf der Verlagsseite unter "Materialien zum Buch" herunterladen.

Es werden einem die juristischen und finanziellen Raffinessen gezeigt und erklärt, um nicht in eine unnötige Falle zu tappen. Denn diese lauern gerade am Anfang überall. Da kann schnell aus Lust Frust werden. Besonders interessant für mich war der Bereich über die Teilzeit der Selbstständigkeit. Gerade der rechtliche Teil war aufschlussreich, da man hier meiner Meinung nach vielen Irrtümern unterlegen ist, die einen an einen möglicherweisen kleinen Start ins die Selbstständigkeit hindern.

Sehr gut ist auch die realistische Schilderung der Autorin, was es heißt Selbstständig zu sein. Denn gerade am Anfang unterschätzt man den Wert eines Business- und Finanzplans. Kapitel 4 führt einen hier gekonnt Schritt für Schritt zum fertigen Plan, um unter anderem auch potentielle Geldgeber von sich zu überzeugen. Auch der Punkt "Was ist meine Arbeit wert?" sollten sich viele genaustens durchlesen. Denn viele machen nach wie vor den Fehler, ihre Leistungen unter Wert zu verkaufen. Ein Fehler, der sich später rächen kann. Aber für all diejenigen unter uns, die fürchten diesen Fehler zu begehen, dem seit Kapitel 7 wärmstens ans Herz zu legen.

„We make a living by what we get, but we make a life by what we give" (Winston Churchill) - ein wie ich finde durchaus passenden Zitat im besagten siebten Kapitel. Auch wenn wir uns nicht unter Wert verkaufen sollten, ermöglichen uns Pro Bono Projekte unseren Expertenstatuts zu kommunizieren und zu festigen. Ein durchaus gelungener Balanceakt der Autorin, den sie dort schildert.

Im Grunde ließ sich noch so viel über dies Buch und sein geballtes Wissen schreiben. Viele zusätzliche Links liefern weiteren Input. Besonders im Abschnitt Steuern, Versicherungen und Co. Natürlich kommen auch Themen wie AGB's, Selbstorganisation, Akquise, Netzwerken, Altersvorsorge etc. zur Sprache.

Ich werde das Buch garantiert noch ein zweites Mal lesen, um wirklich alle Informationen zu erfassen. Gerade wenn man das Buch das erste Mal liest, strömt eine ganze Menge Input auf einen ein, dass man erst einmal verarbeiten muss. Ganz nebenbei gesagt, findet sich auch die ein oder andere niedliche Hasenzeichnung, die nicht ohne Grund, wie ich finde an Alice im Wunderland erinnert. Denn wie hieß es im dem Buch so schön: Folge dem weißen Kaninchen und erlebe die Wunder. In unserem Fall ist es das Wunder der Selbstständigkeit oder um es mit Astrid Lindgrens Worten zu sagen: „Lass dich nicht unterkriegen, sei frech und wild und wunderbar.“

Bewertung vom 23.11.2021
Design für junge Designer*innen
Wegener, Gudrun

Design für junge Designer*innen


ausgezeichnet

Ich habe schon mehrere Bücher von Gudrun Wegener gelesen und wer ein klassisches "Fachbuch" erwartet, der wird hier ein wenig enttäuscht werden. Denn bei dem vorliegenden Buch handelt es sich im Grunde um ein speziell an Jugendliche gerichtete, ich nenn es einmal eine kurze Abhandlung zum Thema Kreativität. Allein das gewählte Layout schlägt aus der Reihe und entspricht nicht dem typischen Fachbuch. Zumindest war das Layout einer der Gründe, warum dieses Buch meine Neugierde geweckt hat.

Doch worum geht es genau? Ganz einfach - die Autorin führt auf eine wie ich finde sehr schöne Art und Weise Jugendliche an das Thema Design heran. In etlichen kreativen Workshops wie zum Beispiel Bullet Journalling, Fotografie oder Modedesign, dürfen sich kreative und designaffine junge Menschen einmal komplett austoben. Dabei werden die einzelnen Bereiche kurz, knapp und verständlich erklärt. Auch wenn "ältere und gestandene" Designer nichts Neues hier erwarten dürfen, so kann er doch auch einmal das ein oder andere ausprobieren. Und wer weiß, vielleicht erhält er dadurch noch ein wenig neuen Input.

Das Buch eignet sich aber auch hervorragend für all diejenigen, die mit Jugendlichen arbeiten. Mit seiner Hilfe lassen sich kreative Workshops auf die Beine stellen, aber vor allem wird dadurch das Bewusstsein für Design geschärft. Denn wenn wir mal ehrlich sind, macht gutes Design die Welt ein Stück weit bunter und freundlicher. Und das ist etwas, was wir alle gebrauchen können.

Ich muss sagen, dass mich das Buch ein wenig an meine Schulzeit, insbesondere an meinen Kunstunterricht erinnert hat. Jeder der das Buch durchblättert wird beim Thema Perspektive, Schraffuren und Muster wissen, was ich meine. Wegeners Buch bietet einen guten Überblick über verschiedene Designdisziplinen, so dass sich für jeden etwas Passendes finden sollte. Dabei wirkt es jedoch nicht überladen und alles wird in wohldosierten Häppchen präsentiert.

Ich glaube, wenn es so ein Buch schon früher gegeben hätte, hätte die ein oder andere Schülerzeitung damals besser ausgesehen und nicht an ein verkapptes Worddokument erinnert. Die Grafikdesignwerkstatt sollte hier in Zukunft Abhilfe schaffen. Sogar neuere Tools wie Canva werden vorgestellt, so dass die Jugendlichen direkt loslegen können.

Alles in allem lässt sich sagen, dass das Buch für Jugendliche geeignet ist, die sich ausprobieren wollen und Spaß am Design haben. Für den wie bereits erwähnten gestandenen Grafiker ist das vorliegende Buch nicht geeignet. Das ist aber auch nicht weiter schlimm. Schlicht und ergreifend aus dem Grund, da wir einfach nicht zu der Zielgruppe dieses Buches zählen.

Sorry Kollegen. Und an alle zukünftigen Kollegen, viel Spaß mit dieser bunten und kurzweiligen Unterhaltung. Und auf das euer zukünftiger Designweg ein Stück weit hiermit beginnt.

Bewertung vom 01.10.2021
Create Content!
Berens, Andreas;Bolk, Carsten

Create Content!


ausgezeichnet

Ich muss zugeben, dass ich zuerst ein wenig überwältig war über die Masse an Informationen zum Thema Content Creation. Denn, großartiger Content ist kein Zufall, sondern das Ergebnis eines ausgeklügelten Prozesses, so das Credo des Autorenduos Andreas Berens und Carsten Bolk. Und damit haben die beiden auch Recht! Auf rund 540 Seiten erfährt der Leser alles Wissenswerte zum Thema Content Erstellung. Man könnte auch sagen, dass man ein ausführliches Workbook in der Hand hält, dass einen Schritt für Schritt durch den Erstellungsprozess leitet. Das Buch ist leicht und flüssig zu lesen und es wird, wie ich finde, auf aufbauschende Phrasen verzichtet, was sehr angenehm ist.

Die hochdynamische Entwicklung der einzelnen Social-Media-Kanäle fordert neue Strategien der Content Kreation, damit die eigene Markenbotschaft nicht im kreativen „Overflow“ untergeht. Es gilt den eigenen roten Faden für die Content-Strategie und der Kreation zu finden. Und genau dort setzt dieses Buch an. Die ist im Übrigen in drei große Bereiche eingeteilt. Der erste Teil vermittelt das strategische Wissen. Im zweiten Teil erhält der Leser jede Menge Tipps und Tricks aus der Praxis für eigene außergewöhnliche Kreationen. Und im dritten Teil heißt es dann einfach nur noch Just do it!

Doch lasst mich noch ein bisschen was über vereinzelte Inhaltsaspekte sagen. Wie so oft wird auch hier der gute alte Golden Circle von Simon Sinek erwähnt. Ich bin immer wieder überrascht, wie wenig die Menschen dieses machtvolle Tool nutzen. Die Autoren gehen auch auf eines meiner Lieblingsthemen ein, was gerade im deutschsprachigen Raum noch nicht die Aufmerksamkeit bekommen hat, die sie verdient – die Archetypen. Gerade im Personal Branding bieten sie ein ungeheures Potential, um eine einzigartige Marke zu schaffen und darauf Content zu kreieren. Danke an Berens und Bolk, dass sie hier den Grundstein dafür legen.

Aus meiner Sicht eher unbeliebte Themen wie KPI, ROI, Personas, Analyse, Funnels, Costumer Journey etc. werden grundlegend und nachvollziehbar erklärt und in angemessener Form auf den Punkt gebracht und nicht übermäßig in die Länge gezogen.

Im ganzen Buch finden sich Übungen, die das gelesene vertiefen und einen dazu auffordert selbst aktiv zu werden.

Ebenfalls sehr gelungen finde ich den Abschnitt über kreative Prozesse und auch damit verbundene Blockaden im Bereich der Content Entwicklung, Marketing und Strategie. Das kommt aus meiner Sicht nicht allzu häufig vor, dass sich auch den „negativen“ Seiten gewidmet wird. Auch hier punktet das Buch.
Ich könnte jetzt noch jede Menge weitere Punkte aufführen wie zum Beispiel die 20 Masterplots, das Hero-Hup-Help-Modell oder die verschiedenen Inhaltstypen die ab Kapitel 16 vorgestellt werden und anhand von Beispielen erklärt werden. Um die Autoren zu zitieren, mit 26 Buchstaben haben sie es geschafft die Welt der Content Kreation nicht zur erklären, sondern auch eine Leidenschaft für guten Inhalt zu wecken. Es ist aber einfacher, sich selbst ein Bild von dem Buch zu beschäftigen und in seine Zukunft als Content Creator zu investieren. Auch zum schnellen Nachschlagen ist das Buch bestens geeignet.

PS: Wer sich das volle Paket geben will, dem seien an der dieser Stelle noch folgende Titel zu empfehlen: Social Storytelling, That’s me, Texten können und Tell me.

Bewertung vom 01.10.2021
Fotoshootings von A bis Z
Bübl, Andreas

Fotoshootings von A bis Z


ausgezeichnet

Mal ganz im Ernst, so ein Buch hätte ich mir vor 10 Jahren gewünscht als ich mit der, wie in meinem Fall, inszenierten Fotografie angefangen habe. Dann hätte ich mir das Mühsame zusammensuchen und einige Trial and Errors echt ersparen können. Aber man lernt ja bekanntlich nicht aus und so ist auch für eine fortgeschrittener Fotografin wie mich noch der ein oder andere Aha-Effekt dank dieses Buches möglich.
Vorab möchte ich aber gerne mal eine kleine Lanze für die Vorwörter dieser Welt brechen. Oft werden Sie nicht wahrgenommen oder nur überflogen. Aber dank dieses Vorwortes erkennt man, das es kleine feine Ideen überall geben kann. Und sei es auch nur dank eines fliegenden Kissens. Aber das nur mal so am Rande.
Man kann über das vorliegende Buch von Andreas Bübl „Fotoshooting von A bis Z“ gleichzeitig so viel aber auch so wenig sagen. Der Titel fasst im Prinzip schon das zusammen, was einem auf rund 340 Seiten erwartet. Nämlich einen puren Mehrwert an Informationen.

Die Kapitel bauen sehr schon auf einander auf und man spürt die Begeisterung und fotografische Hingabe des Autors in jedem Abschnitt. Bübl zeigt, dass ein Fotoshooting weitaus mehr ist als nur Fotograf und Model. Er behandelt nicht nur das Fotoshooting an sich, sondern auch das ganze Drumherum, was viele von außen erst einmal nicht so wahrnehmen. Das betrifft die Vorbereitung, die Technik, Styling, Licht, Posing, Kommunikation mit dem Modell und so weiter und so fort. Hier sei nebenbei noch erwähnt, dass der Verlag auf seiner Webseite einen TfP-modell-Vertrag zum Download anbietet. Ein schönes Gimmick, gerade wenn man das Thema Fotoshooting professionell angehen möchte (kleine Anmerkung am Rande, der Vertrag wurde von Wolfgang Rau aufgesetzt, seines Zeichen Rechtsanwalt sowie ehrenamtlicher Präsident und Justiziar des Deutschen Verbandes für Fotografie. Von ihm ist auch das Fotorecht, welches ebenfalls im Rheinwerk Verlag erhältlich ist).

Auch der Bezug zur Kreativität kommt nicht zu kurz - ich verweise hier nur auf das besagte Kissen.
Der Abschluss des Buches bildet sozusagen eine Art „Kompendium“ aus verschiedenen Fotobereichen und wie man an sie herangeht. Auch wenn man einfach nur einmal auf der Suche nach Inspiration ist, findet man diese beim bloßen Durchblättern. So habe ich zum Beispiel große Lust bekommen, die kindliche Kaiser aus der unendlichen Geschichte mal zu inszenieren.

Allgemein lässt sich das Buch sehr leicht und in einem Rutsch durchlesen. Die Ausführungen des Autors sind verständlich formuliert und in genau der richtigen Wissensdosis vorhanden. Mein Fazit daher, für alle die anfangen sich mit Fotoshootings auseinanderzusetzen eine klare Kaufempfehlung.

Bewertung vom 12.08.2021
Adobe Illustrator
Flemming, Kai

Adobe Illustrator


ausgezeichnet

Genau wie Photoshop oder InDesign bietet Illustrator ein mächtiges Werkzeug, um seinen Ideen und Kreationen Flügel zu verleihen. Vorausgesetzt man beherrscht sein Werkzeug. Da das aber alles nur eine Frage der Erklärungen und der Übung ist, ist dass alles im Prinzip nur halb so wild, wenn man weiß, wo man nachschauen kann.

Kai Flemmings Buch „Adobe Illustrator – der praktische Einstieg“ leistet bei dem erst genannten Punkt schnelle Abhilfe. Auf rund 462 Seiten wird jedes nur erdenkliche Werkzeug, dass einem in Illustrator zur Verfügung steht genaustens erklärt. Ähnlich wie seine „Buchkollegen“ aus dem Bereich Lightroom und Photoshop, ist das Buch klar und strukturiert aufgebaut, so dass das eigene Wissen Stück für Stück wächst. Aber auch zum Auffrischen ist es bestens geeignet, denn man vergisst doch im Laufe der Zeit die ein oder andere Funktion, die man eben nicht so oft benötigt. Wie beispielsweise das Angleichen Werkzeug.

So folgen nach jedem Abschnitt vertiefende Workshops, damit die Theorie auch direkt in die Praxis umgesetzt werden kann. Das passende Downloadmaterial wird dabei wie gewohnt zur Verfügung gestellt. Was ich persönlich auch als große Stärke des Rheinwerk Verlages sehe.

Man merkt, dass der Autor sich seit Jahren schon intensiv mit dem Programm beschäftigt hat. Zahlreiche Tipps und Tricks aus der Praxis erleichtern einem den Einstieg und beruhen nicht nur auf bloße Theorie. Klare und kleine Abschnitte erleichtern das Lesen und Verstehen, so dass das Arbeiten mit Illustrator nicht in Frust ausartet, sondern die Lust neues auszuprobieren definitiv die Oberhand gewinnt und man seine Skills direkt selbst an eigenen Projekten testen möchte.

Bewertung vom 12.08.2021
Pinterest-Marketing
Lienen, Franziska von;Stark, Natalie

Pinterest-Marketing


ausgezeichnet

Ich glaube, dass Pinterest im heutigen Marketing-Mix noch ein wenig unterschätzt wird. Hauptsächlich wird hier nur von den „Riesen“ Facebook und Instagram gesprochen. Zu Unrecht wie sich nach der Lektüre des Buches von Franziska von Lienen und Natalie Stark herausstellt.

Wer sein Pinterest Profil professionell angehen möchte, um zum Beispiel Brand Building zu betreiben oder um neue Aufträge zu generieren, sollte auf jeden Fall in seinem Marketing auf Pinterest in Zukunft setzen. Der ein oder andere mag sich nun vielleicht fragen, wie das denn genau funktionieren soll und man das alles dann überhaupt aufbaut? Doch keine Sorge, mit diesem Buch hat man eigentlich alles Wichtige zur Hand, was man braucht, um eine erfolgreiche Pinterest Strategie aufzubauen und natürlich auch zu analysieren (ja ja, die lieben guten alten Zahlen müssen natürlich auch sein).

Mit jedem Abschnitt wächst das Wissen über Pinterest und mit ihm die Lust, dass Gelesene direkt in die Tat umzusetzen. Gerade auch die Themen SEO und der perfekte Pin waren für mich wie eine kleine Offenbarung.

So werde ich nun in den kommenden Wochen meine eigene Pinterest-Strategie (die, wenn man ehrlich ist, bis dato keine wirkliche war) komplett überdenken und ihr mehr Beachtung schenken.

Besonders schön fand ich auch das letzte Bonuskapitel, wo die beiden Autorinnen noch einmal die komplette Ladung Tipps und Tricks heraushauen. Besonders die Kombination Instagram und Pinterest werde ich in Zukunft einmal genauer testen und ausprobieren.

Wer also die Generation Z in Zukunft erreichen möchte, sollte auf jeden Fall auf Pinterest setzen. Und für alle die jetzt vielleicht nicht wissen, wer zur Gen Z gehört, der bekommt in diesem Buch garantiert die Antwort darauf.

Kleiner Tipp am Rande, schaut euch auch die zusätzlichen Materialien zum Buch auf der Verlagsseite an. Hier gibt es sozusagen noch ein kleines Sahnehäubchen oben drauf.

Bewertung vom 12.08.2021
Das Selbstporträt
Heinemann, Katja; Linders, Frank; Wels, Marlena; Wulff, Charlotte

Das Selbstporträt


sehr gut

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich etwas komplett anderes erwartet hatte. Halt ein klassisches Fachbuch zum Thema Selbstinszenierung. Doch allein das bloße durchblättern ließ mich ziemlich schnell meine Meinung revidieren.

Was sich auf den ersten Blick ein wenig befremdlich und mitunter auch etwas grotesk anfühlte, entpuppt sich aber spätestens nach den einleitenden Worten als einen, wie ich finde, tiefen Einblick in die fotografische Seele, was aus meiner Sicht eine gehörige Portion Mut und Selbstvertrauen erfordert. Auf sehr persönliche Art und Weise, lassen uns vier Fotografen (Katja Heinemann, Frank Linders, Marlena Wels und Charlotte Wulff) an ihren Gedanken und Ideen teilhaben. Wobei mich persönlich, auch aus eigenem Interesse heraus, Marlena Wels am meisten mit ihrer Fantasy Fotografie angesprochen hat. Dennoch sind die Ansätze der anderen drei Autoren ebenfalls sehr lesenswert und erweitert zudem auch den eigenen fotografischen Horizont. Wie heißt es doch immer so schön, man muss auch mal über den Tellerrand schauen.

Selbstporträts haben nichts mit Narzissmus oder Eitelkeit zu tun, sondern sind Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. In der Einführung von Dr. Katharina Hausel wurde es schon passend auf den Punkt gebracht: „Selbstporträts sind wie ein Tagebuch in Bildern.“

Nach einer allgemeinen Einleitung, in der auch der kunsthistorische Aspekt zur Sprache kommt, erhält jeder der vier Autoren einen eigenen Abschnitt mit einer sehr persönlichen und schönen Botschaft (z.B. „Jeder Mensch ist schön“ von Katja Heinemann). Die Abschnitte sind vom Prinzip her alle ähnlich aufgebaut (Ideenfindung, Konzeption, Kleidung und Requisiten, Bildcomposing, etc.) und doch offenbaren sich vier völlige gegensätzliche Geschichten, die berühren und zum Teil auch zum Nachdenken anregen.
Sehr gelungen finde ich auch die einzelnen Bildanalysen, besonders das Bild „Restart“ hat es mir hier angetan.

Alles in allem oder gerade, weil es nicht das klassische Fachbuch im eigentlichen Sinne ist, ist das vorliegende Buch eine kleine Offenbarung. Das Selbstporträt „zwingt“ einem dazu sich genauer mit sich selbst und dem eigenen Antrieb, dem eigenen Warum auseinanderzusetzen, damit es sich eben von all den Selfies und Schnappschüssen in unserer Social Media Gesellschaft unterscheidet und aus der Masse heraussticht.