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Lesefastalles

Bewertungen

Insgesamt 128 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2025
Knecht, Doris

Ja, nein, vielleicht


sehr gut

Erwartungen an das Leben und Gedanken zur Endlichkeit
Ja, nein, vielleicht war tatsächlich mein erstes Buch von Doris Knecht.
Knecht ist eine irrsinnig scharfsinnige Erzählerin, sie versteht es die Gefühlswelt ihrer namenlosen Ich-Erzählerin bildhaft zu schildern.
Der Leser taucht ein in den inneren Konflikt, ausgelöst durch einen Zahn, der nicht mehr zu retten ist. Die darauffolgenden Besuche bei einer sehr emotionsbefreiten Parodontologin werden humorvoll und detailgetreu geschildert, sodass der Leser beinahe den Schmerz fühlen kann.
Außerdem ist da noch ihre Schwester Paula, die sich in ihrer Stadtwohnung verschanzt und von diesem Moment an nicht mehr erreichbar ist – sollte es in ihrer Ehe kriseln, so fragt man das nicht, darüber wird in dieser Familie nicht gesprochen – und über so vieles andere ebenso nicht.
Das Gefühlschaos bricht bei der Protagonistin endgültig aus, als sie ihren ehemaligen Liebhaber Friedrich unerwartet trifft. Sie beginnt abzuwägen, ob Friedrich es wert ist, ihr Leben umzukrempeln und wieder einen Mann in ihr Umfeld zu lassen. Mit ihrem Ehemann dürfte sie nicht die besten Erfahrungen gemacht haben, das wird jedoch nicht genauer thematisiert.
Das Buch fand ich sehr authentisch erzählt, es wurden die ganz alltäglichen Sorgen, die einen mit zunehmendem Alter so quälen, angesprochen und unterhaltsam aufbereitet.

Bewertung vom 10.07.2025
Nicholas, Anna

Das Teufelshorn


sehr gut

Unkonventionelle Ermittlungen auf Mallorca
Das Cover des Buchs Das Teufelshorn von Anna Nicholas hat mich gleich angesprochen.
Nach einem persönlichen Thema rund um das Verschwinden ihres Onkels hat Isabel Flores ihre Karriere bei der Polizei aufgegeben um sich der Vermietung von Ferienwohnungen zu widmen und zwar gemeinsam mit ihrem jungen Angestellten Pep und ihrem Frettchen.
Nachdem ein Mädchen auf der Insel spurlos verschwindet, bittet ihr ehemaliger Kollege Hauptkommissar Tolo Cabot Isabel um ihre Hilfe bei der Aufklärung des Falls, da Isabel für ihren Spürsinn und ihr ermittlerisches Feingefühl berüchtigt ist. Auch zu den Ermittlungen bezüglich eines brutalen Mordfalls an einem alten Mann wird Isabel zu Rate gezogen.
Isabels hat eher unkonventionelle Methoden, um den beteiligten Personen Informationen zu entlocken und schon bald ergibt sich eine heiße Spur.
Was mir sehr gut gefiel war, dass auf die landschaftlichen Gegebenheiten und typischen Gerichte sowie generell viel Lokalkolorit eingegangen wurde.
Wobei ich mir eingangs sehr schwer tat, war die Zuordnung der vielen vorkommenden Personen, dies wir dann womöglich im zweiten Teil einfacher.
Auf jeden Fall kann ich dieses Buch als lockeren Sommerkrimi empfehlen.

Bewertung vom 07.07.2025
Boese, Cornelia

Arche Boa


ausgezeichnet

Eine Arche für Tiere in Not
Das Cover mit den Tieren gefällt mir gut, allein die Arche finde ich absolut nicht ansprechend.
Die Werte, die in diesem Bilderbuch jedoch in Reimform vermittelt werden, können sich sehen lassen.
Die Arche Boa veranstaltet eine Show, wo zwölf Tiere, die sich beworben haben, ihr Leid klagen dürfen und eines davon wird auserwählt, um auf der Arche Asyl zu bekommen.
Die Probleme der zwölf Tiere reichen von Umweltverschmutzung, Klimaerwärmung, Straßenverkehr, Verbauung des Lebensraums über Lärm- und Lichtverschmutzung. Ein jedes klagt sein Leid, bis im Finale plötzlich ein dreizehnter Gast auftaucht, der versucht, die Idee der Show noch einmal zu überdenken um vielleicht das Artensterben doch aufzuhalten zu können und er bekommt dabei sogleich Unterstützung.
In netten Reimen werden diese Themen den Kindern präsentiert, ohne jedoch die wirklich schlimmen Auswirkungen zu beschönigen.
Den Schluss finde ich richtig toll, hier können sich die Kinder bestimmt mit den Kindern im Buch identifizieren und das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken darüber an, was jeder einzelne für eine bessere Welt für Kinder und Tiere beitragen kann.
Unbedingt empfehlenswert!

Bewertung vom 06.07.2025
Beaty, Andrea

Sofia Valdez und die Wahl des Klassentiers / Die Forscherbande Bd.4


ausgezeichnet

Demokratie für Kinder greifbar gemacht
Im Band 4 aus der Reihe Die Forscherbande - Sofia Valdez und die Wahl des Klassentiers lernen Kinder viel Wichtiges zum Thema Demokratie, eigene Meinung, Wahlrecht und Freundschaft.
Die Klassenlehrerin Frau Greer schlägt vor, ein Klassentier anzuschaffen, was an sich eine sehr gute Idee ist. Die Herausforderung besteht jedoch darin, dass die Kinder selbst entscheiden sollen, welches Tier angeschafft wird. Nachdem die Kritieren abgesteckt sind, die das Tier erfüllen soll, wird abgestimmt und wie sollte es anders sein, jedes Kind möchte ein anderes Tier haben.
Bald wird klar, dass nur zwei Tiere in Frage kommen, zwischen denen sich die Kinder entscheiden müssen - eine Schildkröte oder ein Vogel. Sofia wird zur Wahlleiterin bestellt und schon beginnen die Troubles. Die jeweiligen Fraktionen führen Pros und Cons an und es wird auch sehr emotional. Als diese Wahl unentschieden ausgeht, ist Sofia gefragt.
Gemeinsam mit ihrem Großvater und der Bücherei kommen die Kinder doch zu einem Ergebnis.
Das Buch erklärt gut, warum es wichtig ist, wählen zu gehen und seine Stimme kund zu tun. Bewusstseinsbildung und auch die Erkenntnis, dass man trotz allem auf Augenhöhe und in Freundschaft miteinander verhandeln soll sind auch wichtige Themen in diesem Buch.
Im Anhang wird noch erklärt, wie man in Deutschland Kanzler werden kann, wie die Wahl in Amerika abläuft und es gibt weitere nützliche Infos zum Beispiel, wie man Fake News erkennt.
Für siebenjährige Kinder, die dieses Buch selbst lesen, finde ich die Erkärungen teilweise sehr schwer verständlich, hier braucht es womöglich einen Erwachsenen, der die Thematik zusätzlich erklärt, aber auf jeden Fall ein tolles Buch zu diesem Thema!

Bewertung vom 29.06.2025
Bruno, Natalie;Bruno, Marisa

Italia a casa


ausgezeichnet

Ein kleines Stück Italien für zu Hause
Man merkt sofort, dass in dem Buch „Italia a casa“ der Schwestern Natalie und Marisa Bruno sehr viel Herzblut steckt.
Die Haptik des Buchs und die tollen Fotografien der Speisen sowie deren Zubereitung und das Vorwort der beiden Autorinnen finde ich toll.
Im Buch gibt es viele Tipps für die perfekte Menüzusammenstellung sowie jede Menge Wissenswertes rund um die Italienische Küche. Wer bekommt da nicht Lust, sich am Zubereiten dieser Speisen zu versuchen?
Ich habe auch schon ein paar Rezepte ausprobiert, das Risotto ai funghi procini ist ein Gedicht und die allgemeinen Tipps zur Zubereitung eines Risottos waren für mich außerordentlich hilfreich.
Bei den vielen tollen Rezepten, weiß man gar nicht, was man zuerst nachkochen soll.
Ein wirklich tolles Buch, das nicht nur italienisches Essen, sondern ein ganzes Lebensgefühl mitvermittelt.
Eindeutige Empfehlung!

Bewertung vom 29.06.2025
Noort, Tamar

Der Schlaf der Anderen


sehr gut

Humorvoll und wunderbar erzählt
Der Schlaf der Anderen war mein erstes Buch der Schriftstellerin Tamar Noort.
Die Geschichte von Janis, der ehemaligen Krankenschwester, die nun in einem Schlaflabor arbeitet und Sina, deren Schlaflosigkeit in der Obhut von Janis auf den Grund gegangen werden soll, hat unglaublich tiefgründig und empathisch begonnen. Für mich faszinierend war Sinas Leidensweg, der, ausgelöst durch die Schlaflosigkeit, auf wenig Verständnis in ihrem Umfeld gestoßen ist. Eine Lehrerin, die während der Stunde vor Erschöpfung einschläft – wie soll man das als pädagogisch wertvoll verkaufen.
Tamar Noort beschreibt sprachgewandt, witzig und feinfühlig die Gemütszustände und Gefühle ihrer Protagonisten. Ich habe dieses Buch verschlungen, was mir persönlich nicht gut gefallen hat, war der Schluss des Buchs, hier ist mir die Geschichte etwas zu konstruiert vorgekommen beinahe, ob hier jemand anderes das Werk vollendet hätte. Dafür muss ich leider einen Punkt abziehen, ansonsten aber wirklich ein Buch, das ein sehr verbreitetes Leiden toll thematisiert.

Bewertung vom 29.06.2025
Pfister, Kristina

Nach dem Sommerregen


ausgezeichnet

Altes Loslassen kann auch heilsam sein
Im neuen Roman von Kristina Pfister sind wir Zeugen des ganz normalen Wahnsinns einer Familie über einen Zeitraum von ca. einem Jahr.
Zum 70. Geburtstag des Vaters Walter treffen sich die mittlerweile erwachsenen Ritter-Kinder im Sommerhaus der Familie. Erst ist es nur komisch, dass die Mutter nicht anwesend ist, mit der Zeit kommen immer mehr Geheimnisse und Probleme der Geschwister bzw. der ganzen Familie ans Licht.
Da ist die Jüngste, die ca. 30jährige Marika, die ungewollt von ihrem jüngeren Freund schwanger wird, mit dem sie noch nicht lange zusammen ist. Ihr gegenüber ist Cecilia, die älteste Tochter. Sie hat einen kleinen Sohn, der leider ein Einzelkind ist, es klappt nicht mit einem weiteren Geschwisterkind. Cecilia ist diejenige, die sämtliche Familienereignisse koordiniert, plant und selbst in die Hand nimmt, damit alles seine Ordnung hat. Der mittlere Sohn Jonas ist Lehrer und seit 25 Jahren in einer Beziehung mit Julia, die sich nach mehr Aufregung im monotonen Leben sehnt und die Beziehung beendet.
Außerdem hat sich auch die Mutter neu orientiert, sehr zum Missfallen der Kinder.
Kristina Pfister erzählt unglaublich gefühlvoll und fesselnd von alltäglichen Familienthemen, sie zeichnet ihre Charaktere sehr authentisch und lebensnah.
Auch die Nachbarin Billy und Otis, der von allen Otto genannt wird, lockern die Erzählung durch ihre humorvolle Darstellung auf.
Beim gemeinsamen Ausmisten des Sommerhauses, das liebevoll Ritterburg genannt wird, weil es verkauft werden soll, kommen Erinnerungen zu Tage und ein totgeschwiegenes Thema kommt ans Licht.
Ich habe die Höhen und Tiefen dieser Familie gerne verfolgt und war fasziniert, wie die Autorin scheinbar Alltägliches wunderbar zu einem großen Ganzen zusammengeführt hat.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.06.2025
Hincenbergs, Sue

Very Bad Widows


ausgezeichnet

Carpe diem
In ihrem Roman „Very bad widows“ vereint die Autorin Sue Hincenbergs Spannung, Humor und Lesevergnügen.
Als Marlens Ehemann Dave eines plötzlichen Unfalltodes stirbt und sie seine Lebensversicherung kassiert, blüht die Witwe richtiggehend auf und nachdem ihre drei Freundinnen Pam, Nancy und Shalisa erfahren, dass auch ihre Männer eine Lebensversicherung abgeschlossen haben engagieren sie einen Auftragskiller namens Hector, der ihre Männer töten soll. Leider wähnen sich die Ehemänner seit Daves Tod in Gefahr und beauftragen eben diesen selben Auftragskiller, um die Personen, die ihnen um das Leben trachten, aus dem Weg zu räumen.
Hector scheut nicht davor zurück, von beiden Seiten zu kassieren und so beginnt eine turbulente Geschichte mit Gewissensbissen der Ehefrauen und mit Geheimnissen der Männer und mit einem Auftragskiller, dessen Ehefrau die Tierliebe über alles stellt.
Die verschiedenen Charaktere sind sehr lebendig, witzig und authentisch gezeichnet. Einige Klischees werden natürlich aufs Korn genommen und die Wendungen sind zweifelsohne nicht so vorhersehbar.
Auf jeden Fall ist dieser Roman unbedingt lesenswert, am besten in gemütlicher Atmosphäre und noch besser im Urlaub genießen – ein wahres Lesevergnügen!

Bewertung vom 07.06.2025
Hall, Clare Leslie

Wie Risse in der Erde


ausgezeichnet

Fesselnd und emotional
Schon das Cover zu „Wie Risse in der Erde“ von Clare Leslie Hall hat mich magisch angezogen.
Die Geschichte ist unglaublich fesselnd und emotional, sodass sie einen schon während des Lesens und auch danach nicht loslässt.
Beth und Gabriel, die aus unterschiedlichen Schichten kommen, verlieben sich in jungen Jahren unsterblich ineinander. Ein Missverständnis führt dazu, dass die Beziehung jäh endet.
Bald darauf heiratet Beth den Farmer Frank, der sie schon seit seinem dreizehnten Lebensjahr anhimmelt. Die beiden bekommen einen Sohn, Bobby, der ihr Glück perfekt macht, bis zu dem Tag, an dem ihnen das Schicksal Bobby entreißt. Trotz des schweren Verlusts bleiben die beiden zusammen und arbeiten gemeinsam mit Franks Bruder Jimmy hart auf der Farm.
Als plötzlich Gabriel, der mittlerweile ein erfolgreicher Schriftsteller und frisch geschieden ist, wieder mit seinem Sohn in sein Elternhaus zieht, kommen die Gefühle von einst erneut hoch.
Die Erzählung der Geschichte erfolgt in verschiedenen Zeitebenen, was die Spannung anfacht. Der Leser weiß, dass jemand wegen Mordes angeklagt ist, aber man kennt jedoch lange weder den Täter, noch das Opfer.
Die Handlung ist ergreifend und spannend, außerdem gibt es immer wieder unerwartete Wendungen. Die Charaktere sind gut dargestellt und man kann sich gut in den Zwiespalt der Gefühle hineinversetzten.
Dieser Roman wirkt noch lange nach – eine wunderbare, unbedingt lesenswerte Lektüre!

Bewertung vom 07.06.2025
Lehnertz, Waldi

Mord am Schätztag / Siggi Malich ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Der Tote im Trevi-Brunnen
Ausgerechnet am Schätztag findet Siggi den Mann, der ihm gerade noch einen Koffer abgekauft hat, leblos im Trevi-Brunnen. Natürlich war das kein Unfall, das steht gleich fest – außerdem sieht ihm das Opfer sehr ähnlich.
Da auf die Polizei offenbar kein Verlass ist, beginnen Siggi, Doro und Anton auf eigene Faust zu ermitteln, was sich als nicht ganz ungefährlich herausstellt.
Mir hat das witzige Ermittlertrio gut gefallen, Spannung und Humor kamen auf keinen Fall zu kurz doch leider habe ich den ersten Teil noch nicht gelesen, das werde ich aber auf jeden Fall noch nachholen!
Für alle Freunde des Cosy Crime unbedingt empfehlenswert!