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flower

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Insgesamt 42 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2024
Corland, Mai

Five Broken Blades / The Broken Blades Bd.1


sehr gut

Der König von Juan soll sterben. Jedenfalls hat er sehr viele Feinde, die sich genau das aus unterschiedlichsten Gründen dringend wünschen.

Fünf Klingen sind es, die in Form verschiedener Menschen im Mittelpunkt der Geschichte stehen. Deshalb wechselt die Perspektive ziemlich häufig und das erhöht natürlich den Spannungseffekt. Ein Leibwächter, eine Diebin, eine Meuchelmörderin, ein Fürst ohne Königreich und der Geheimdienstchef des Königs selbst sind es, die erst mal einzeln aber später auch gemeinsam den Plan schmieden, den König zu töten. Diese Gemeinsamkeit ist schwierig, denn sie sind misstrauisch, allesamt Einzelkämpfer und es mangelt natürlich erst mal am nötigen Vertrauen. Niemand darf von diesem Bund wissen, niemand darf sie aufhalten, denn es wird schwer werden, die Tat zu begehen und nicht jeder kalkuliert den eigenen Tod mit ein.

Ich habe das Hörbuch gehört und das war wirklich trotz der vielen verschiedenen Sprecher sehr gut. Die unterschiedlichen Charatere kamen gut raus und auch die Veränderungen haben mir gefallen. Der Plot an sich bleibt am Ende ziemlich offen, da wird noch einiges passieren.

Bewertung vom 04.08.2024
Burr, Samuel

Das größte Rätsel aller Zeiten


gut

Clayton Stumper landet als Findetkind bei Ziehmutter Pippa und der Gemeinschaft der Rätselmacher. 25 Jahre später macht er sich auf die Suche nach seiner Herkunft. Und nebenbei geht es auch darum, dass die Gemeinschaft langsam veraltet und Clayton die Lösung einiger Probleme wäre.

Ich hatte mir eine Geschichte mit jeder Menge großer und kleiner Geheimnisse und Rätsel vorgestellt. In gewisser Weise gibt es die natürlich. Aber irgendwie schafft der Plot es nicht, dem Titel gerecht zu werden. Irgendwie bleiben die Rätsel doch relativ klein und unspektakulär und auch die Suche nach Claytons Herkunft ist eher unspektakuär. Es liest sich nett, wie er anfangs große Probleme mit der Außenwelt hat, da er in dieser sehr abgeschotteten Welt alter Menschen aufgewachsen ist und deshalb für einen jungen Mann sehr unsicher ist. Da gibt es einige lustige Szenen und man muss schmunzeln, wie er sich durchwurschtelt. Aus einer zweiten Sicht erzählt die verstorbene Ziehmutter Pippa und erhellt damit so einige Rätsel.

Der große Wurf war die Story nicht für mich. Nett geschrieben.

Bewertung vom 04.08.2024
French, Tana

Feuerjagd


ausgezeichnet

Vor vielen Jahren habe ich mich mal an einem Krimi von Tana French versucht und irgendwie bin ich damals nicht warm geworden. Aber ich dachte, es wird Zeit, der Autorin eine zweite Chance zu geben.

Es handelt sich um den zweiten Band einer Reihe. Ich kenne den ersten nicht, bin aber problemlos rein- und durchgekommen. Mir fehlten keine Infos, denke ich.

Hauptperson ist die 15järige Trey. Deren Mutter ist von ihren zahlreichen Kindern und der Verantwortung als Alleinerziehende heillos überfordert. Der ehemalige Polizist Cal hat Trey unter seine Fittiche genommen und lässt sie in seiner Schreinerei mithelfen. Er ist für die junge Frau fast ein Vaterersatz. Überraschend kehrt aber der leibliche Vater zurück und dem Leser ist sofort klar, dass der Kerl gefährlich ist. Und dass Trey ihn abgrundtief verachtet für Dinge, die er vor Jahren ihr und der ganzen Familie angetan hat. Und sie sinnt auf Rache.

Besonders hat mir der Erzählstil gefallen. Man begleitet das Mädchen hautnah und die komplizierten Gefühle zwischen den Darstellern kann man wunderbar aus den Szenen und Dialogen und zwischen den Zeilen herauslesen. Ohne, dass die Autorin sich in Beschreibungen oder Erklärungen ergeht. Eine tolle Art, den Leser zum eigenen Denken und zum genauen HInschauen zu annimieren.

Die Spannungskurve steigt ganz ganz langsam aber unaufhörlich. Und Trey ist ein Charakter, den ich nicht so schnell vergessen werden. Hervorragende Unterhaltung.

Bewertung vom 04.08.2024
Marczak, Weronika Anna

Shine Bright Like a Treasure / The Monet Family Bd.1


sehr gut

Weronika Anna Marczak ist die erste polnische Autorin von der ich ein Buch lese. Und es ist ihr Erstling und der Startband einer Trilogie.

Hailie Monet verliert mit ihrer Mutter ihre einzige Bezugsperson. Überraschend finden sich in den USA fünf Halbbrüder, die sie bei sich aufnehmen. Die Hauptdarstellerin ist ein Teenager und nach dem dramatischen Verlust der Mutter tut sie sich schwer mit dem Umzug und den fremden jungen Männern, die nun über ihr Leben bestimmen wollen. Da knirscht es zuerst mal ganz gewaltig. Erst nach und nach lernen die Geschwister sich kennen. Jeder der Brüder ist sehr eigen und mit dem einen kann das Mädchen mehr mit dem anderen weniger.

Es macht Spaß, die einzelnen Personen kennen zu lernen. Außerdem gibt es ein paar kleinere Geheimnisse, die es zu ergründen gilt. Der Erzählstil ist All-Age-tauglich. Ich bin gespannt, wie es mit dieser ungewöhnlichen Familienkonstellation weitergeht.

Bewertung vom 07.07.2024
Whitaker, Chris

In den Farben des Dunkels


ausgezeichnet

Chris Whitaker war mir ein Unbekannter. Der Titel hat mich magisch angezogen.

In den Farben des Dunkels. Das Dunkel kommt urplötzlich in das Leben des 13jährigen Patch. Ein Serienmörder entführt den Jungen und sperrt ihn mit einem Mädchen viele Monate in ein Kellerloch ohne Licht und ohne Umwelteinflüsse. Als er befreit wird, verschwindet seine Leidensgenossin spurlos. Und er beginnt sie zu suchen. NIe hat er ihr Gesicht im Licht gesehen. Ihr richtiger Name scheint nicht Grace zu sein. All die Dinge, die sie ihm erzählt hat, versucht er zur Suche zu Hilfe zu nehmen. Er zeichnet jahrelang Bilder von ihrem Gesicht, dass er im Dunklen ertasten konnte. Das Dunkel ist in ihm geblieben und er kann sich nicht davon lösen. Er glaubt, wenn er Grace findet, wenn er sie rettet, dann könnte auch er wieder ein Ganzes werden.

Seine einzige Freundin aus Jugendtagen, Saint, hält bedinglungslos an ihm fest. Mit dem Erwachsenwerden bleibt ihre Liebe und ihr Wunsch, ihm zu helfen. Irgendwie.

Das Buch hat mich tief berührt. Das Schicksal von Patch geht einem Nahe, die Liebe von Saint zu ihm ist greifbar. Ich möchte nicht erzählen, wie es ausgeht, denn es ist einfach wunderbar, das Buch selbst zu entdecken. Leseemotion pur.

Bewertung vom 07.07.2024
Buck, Vera

Das Baumhaus


sehr gut

Hendrik und Nora möchten in Schweden Urlaub machen mit ihrem fünfjährigen Sohn Fynn. Da es sich ja um einen Thriller handelt ist man als Leser sofort wachsam und merkt, dass von Anfang an ein Misston in der ganzen glücklichen heilen Welt mitschwingt. Und schnell wird klar, dass nicht nur an dem Ferienhaus etwas nicht stimmt. Als der Sohn verschwindet und eine Kinderleiche gefunden wir, nimmt der Plot fahrt auf.

Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Dadurch entstehen ständig Cliffhanger und man liest neugierig weiter. Die vielen Hauptdarsteller machen es schwer, sich einem oder einer näher zu fühlen. Es werden so viele mögliche Verdächtige und so viele mögliche Szenarien vorgestellt, dass man etwas ratlos ist. Irgendwann habe ich geahnt, wo die Reise hingeht aber es gibt doch noch eine Überraschung, die mir gefallen hat.

Die Spannungskurve ist hoch. Ein gut durchdachter Plot dem vielleicht weniger Personal und mehr Gefühl gut getan hätten. Gute 4 Sterne

Bewertung vom 07.07.2024
Vardiashvili, Leo

Vor einem großen Walde


sehr gut

Das Buch wurde mir von meiner Mutter empfohlen. Ich hatte keine genauen Vorstellungen und habe mich einfach auf das Leseabenteuer eingelassen.

Der Leser begleitet den Jungen Saba mit Vater und Bruder auf der Flucht heraus aus dem vom Bürgerkrieg zuerrissenen Georgien. Die Mutter muss zurückbleiben, da das Geld für ihre Flucht nicht reicht. Der Vater leidet aber unter dieser Trennung und versucht nach ein paar Jahren seine Frau nachzuholen. Als kein Lebenszeichen mehr von ihm kommt, macht der große Bruder sich auf die Suche nach ihm aber auch er verschwindet spurlos.

Saba macht sich auf die Suche nach seiner Familie. Er reist dabei von Land zu Land. Es ist eine Art Roadmovie. Aber auch eine Reise in die Armut und Trostlosigkeit der Menschen in Georgieen. Und eine Coming-of-Age-Geschichte, ein Familiendrama. In einer sehr feinen und literarischen Sprache, die sich dennoch sehr gut lesen und verdauen lässt, habe ich Saba begleitet und dabei jede Menge Stoff zum Nachdenken bekommen.

Bewertung vom 07.07.2024
Wahl, Caroline

Windstärke 17


ausgezeichnet

Wer so wie ich das erste Buch von Caroline Wahl "22 Bahnen" verschlungen hat, der kann gar nicht anders, als auch die Fortsetzung "Windstärke 17" zu lesen. Und ja, es ist wirklich eine Fortsetzung dieses zweite Buch der Autorin. Eine Weile ist vergangen und Idas Mutter gestorben. Die junge Frau ergreift die Flucht nach vorne und klemmt sich einfach ihren Koffer unter den Arm und verlässt ihr Zuhause. Sie muss versuchen, über den Verlust, über die schwere Zeit, die hinter ihr liegt, hinweg zu kommen. Sie landet in Rügen, findet ein Ehepaar, dass ihr Unterkunft und Unterstützung gibt. Und sie lernt nicht nur, auf eigenen Beinen zu stehen und die Trauer und den Schmerz zu überwinden, sondern sie lernt auch einen jungen Mann kennen.

Mir hat das Buch mindestens genauso gut gefallen, wie das erste und ich kann es nur wärmstens empfehlen. Das Buch ist wieder relativ dünn aber es ist soviel drin für den Leser. Ich bin begeistert. Eine tolle Autorin.

Bewertung vom 08.10.2023
Haskin, Fynn

Der Mondmann - Rote Spur


ausgezeichnet

Teil 2 der Reihe um Kommissar Jens Lerby aus Kopenhagen den es schon im ersten Mondmann-Band nach Grönland verschlagen hatte. Beim ersten Fall war er noch ganz offiziell unterwegs aber das läuft diesmal etwas anders. Aber der Reihe nach und keine Sorge, es wird nur mäßig gespoilert.

In Kopenhagen geschehen mehrere Morde und ziemlich bald vermutet Lerby, dass die Taten zusammenhängen. Allerdings ermittelt er mal wieder nicht so, wie seine Vorgesetzten sich das wünschen und verheimlicht ihnen auch, dass eines der Mordoper kurz vorher mit ihm telefoniert hat. Daraufhin wird er vom Fall abgezogen. Aber er wäre nicht Jens Lerby, wenn er sich davon wirklich aufhalten lassen würde. Außerdem hat er dunkle Vorahnungen, die ihm keine Ruhe lassen. Als eine Freundin aus Grönland um einen dringenden Besuch bittet, weil ihr Großvater erkrankt ist, macht er sich kurzentschlossen mit seiner Frau auf die Reise, nicht ahnend, dass der Mörder alsbald auch in Grönland zuschlägt. Aber warum das alles?

Mehr verrate ich nicht.
Der Autor schaffte es, mich mit diesem zweiten Band erneut zu überzeugen. Die lebhaften Charakterzeichnungen, die vielfältigen Details über das Leben in Grönland und vor allem über die Kultur der Inuit und auch die Reflektion sowohl mit in der Vergangenheit begangenem Unrecht an den grönländischen Ureinwohnern, als auch der schwierigen Gegenwart, das wird alles wunderbar mit einem Kriminalfall verzahnt.

Ich war vom Setting begeistert, inspieriert von der Entwicklung die Jens Lerby immer noch durchmacht und sehr erfreut, dass die Geschichte bis zum Ende sehr spannend und nach einem guten Showdown sehr vielversprechend endet.

Ich hoffe, es geht ganz bald weiter mit dem Mondmann.

Bewertung vom 08.08.2023
Seemayer, Karin

Bergleuchten


sehr gut

Wenn man einmal in den Bergen war oder noch besser Richtung Schweiz oder Italien unterwegs, spätestens dann fallen einem die vielen Tunnel auf, die der Mensch durch die Berge und Hügel gegraben hat - und auch mal unter Städten durch - um schneller von A nach B zu kommen. Einen der ersten richtig großen Eisenbahntunnel baute man durch das Gotthardtmassiv, dass zwischen der Schweiz und Italien liegt. Und davon handelt diese Geschichte. Bergleuchten handelt aber auch von einer Fährmannstochter, die sich in einen italienischen Tunnelbauer verliebt. Also eine Liebesgeschichte spielt auch eine große Rolle.

Ich mag die Autorin Karin Seemayer und fand ihre Amish-Bücher wirklich toll. Also habe ich hier auch zúgegriffen und wurde nicht enttäuscht. Vor allem die historischen Details über den Bau, die Erbauer, den Streit der Einwohner mit den Hunderten von Arbeitern, den Streik der Bauarbeiter, all das ist spannend und man merkt eine gute Recherche.
Die Liebesgeschichte ist nett. Manchmal ein wenig vorhersehbar aber so, dass sie gut reinpasst. Also eine Empfehlung von mir.