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trauti_0207

Bewertungen

Insgesamt 275 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2025
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


sehr gut

Andreas Winkelmann mal anders. Ich habe schon viele Bücher von ihm gelesen und mag seine kurzweiligen und spannenden Thriller. Dieses Mal geht es etwas weniger mordlustig und blutrünstig zu und auch das hat mir gut gefallen.

Die Tochter des Polizisten Jonas Waidner verschwindet und eine verzweifelte Suche beginnt. Das Buch spielt sowohl in der damaligen Zeit, als auch in der Gegenwart, sieben Jahre später. Die Tochter wurde bis heute nicht gefunden und es gibt Verstrickungen mit einer weiteren verschwundenen Tochter. Der, des angeblichen Mörders. Privatermittlerin Franka wird auf den Fall angesetzt und gräbt tief in der Vergangenheit.

Mir hat das Buch gut gefallen. Es geht zwar etwas ruhiger zu, aber Spannung ist trotzdem vorhanden, da immer neue Details ans Licht kommen. Der Schreibstil von Winkelmann ist sehr angenehm. Die Sätze sind kurz und so kann man sehr flüssig und schnell lesen. Die Protagonisten fand ich, bis auf Franka, nicht sonderlich sympathisch. Das hat mich aber nicht gestört. Gute und kurzweilige Unterhaltung.

Bewertung vom 07.09.2025
Hemming, Alice

Wo ist der Blätterdieb?


ausgezeichnet

Ein neues Abenteuer mit dem Blätterdieb – wie schön! Mein Sohn ist ein riesiger Fan des kleinen Eichhörnchens, vielleicht auch deshalb, weil wir selbst eines im Garten haben. Mit seinen 1,5 Jahren zeigt er immer ganz begeistert nach draußen, wenn er das Eichhörnchen im Buch entdeckt.

Die Farbgestaltung gefällt uns wieder ausgesprochen gut. Die Farben sind schön knallig, besonders bei den Klappen, und die Illustrationen sind zwar schlicht, aber unglaublich liebevoll gestaltet. Das Eichhörnchen wirkt herrlich verrückt, und dass seine Mimik trotz der einfachen Darstellung so stark rüberkommt, ist wirklich bemerkenswert.

Ein besonderes Highlight sind für uns die Filzklappen. Während das Vorgängerbuch mit Pappklappen von meinem Sohn regelrecht zerfleddert wurde, haben die Filzklappen schon einige ausgiebige Tests überstanden und halten immer noch! Für uns scheint dieses Buch also genau das Richtige zu sein.

Bewertung vom 06.09.2025
Yagisawa, Satoshi

Die Tage im Café Torunka


sehr gut

Die Tage im Café Torunka ist das neueste Buch des internationalen Bestsellerautors Satoshi Yagisawa. Ich habe bereits mehrere Bücher des Autors gelesen und fand dieses bisher am besten.

Die Tage im Café Torunka ist in drei Kurzgeschichten unterteilt, die alle auf etwa 100 Seiten erzählt werden. Das Café ist dabei der Hauptstandort aller Geschichten. Das finde ich sehr gut gewählt, denn Kaffee hat tatsächlich die Kraft, Leute zu verbinden. Alleine der Geruch sorgt bei mir selber schon immer für ein wohliges Gefühl und diese Gemütlichkeit wird auch durch das Buch wunderbar vermittelt.

Es geht um die Besucher, Inhaber und Mitarbeiter des Cafés. Jede Kurzgeschichte thematisiert unterschiedliche Themen, wie Liebe, Zusammengehörigkeit, aber auch Verlust. Der Schreibstil ist dabei sehr gefühlvoll und die Melancholie ist praktisch greifbar. Eine schöne, kurzweilige Unterhaltung.

Bewertung vom 31.08.2025
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Schwüre, die wir brechen / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.2


sehr gut

„Schwüre, die wir brechen“ ist der zweite Band rund um die Ermittler Jon Nordh und Svea Karhuu. Dieses Mal stehen die beiden vor einer schrecklichen Mordserie: Den Opfern wird bei lebendigem Leib das Herz herausgerissen, anschließend ersetzt der Täter ihren Kopf durch Tierköpfe – ein grausames und zugleich verstörendes Szenario. Die Ermittlungen landen bei Nordh und Karhuu, die sich auf eine spannende Spurensuche begeben.

Der zweite Teil kann auch unabhängig vom ersten Band gelesen werden. Zwar werden private Ereignisse der Ermittler aufgegriffen, doch sind diese so erklärt, dass auch Neueinsteiger problemlos folgen können. Besonders gut gefällt mir das Ermittlerteam selbst: Es hat Ecken und Kanten, wirkt sehr authentisch und lässt die Leser tief in seine Gedankenwelt eintauchen. Der Fall ist spannend und komplex, zudem verleihen geschickt eingesetzte Rückblenden den Ermittlungen zusätzliche Tiefe und zeugen vom schriftstellerischen Können der Autoren.

Auch wenn mir der erste Band insgesamt etwas besser gefallen hat, ist „Schwüre, die wir brechen“ dennoch ein sehr lesenswerter Thriller, der durch Atmosphäre, Spannung und ein starkes Ermittlerduo überzeugt.

Bewertung vom 26.08.2025
Slaughter, Karin

Dunkle Sühne / North Falls Bd.1


ausgezeichnet

Karin Slaughter ist ein Garant für gute Unterhaltung und auch mit Dunkle Sühne wird sie diesem Ruf wieder einmal gerecht. Mit diesem Buch startet sie eine neue Reihe, die sogenannte North Falls Reihe, in deren Mittelpunkt Deputy Emmy Clifton steht.

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag verschwinden zwei Mädchen in der Kleinstadt, eines davon ist die Tochter von Emmys bester Freundin. Für Emmy wird der Fall damit zu einer sehr persönlichen Angelegenheit, und sie setzt alles daran, die beiden jungen Freundinnen wiederzufinden.

Slaughter kreiert hier erneut einen spannenden, komplexen Fall, der trotz seiner mehr als 500 Seiten niemals an Spannung verliert. Besonders gelungen ist die Erzählweise in zwei Zeitebenen: einmal zum Zeitpunkt des Verschwindens und dann zwölf Jahre später. Die Geschehnisse sind überraschend und vielschichtig, was die Handlung durchweg fesselnd macht.

Wie gewohnt versteht es Slaughter zudem meisterhaft, Statistiken und realistische Einblicke in die Polizeiarbeit einfließen zu lassen. Gleichzeitig wird die Familiengeschichte von Emmy Lou ausführlich beschrieben, wodurch die Hauptfigur sehr nahbar und menschlich wirkt.

Alles in allem bietet Dunkle Sühne großartige Unterhaltung, die Fans spannender Thriller unbedingt lesen sollten.

Bewertung vom 23.08.2025
Leciejewski, Barbara

Am Meer ist es schön


ausgezeichnet

Am Meer ist es schön erzählt die bewegende Geschichte von Susanne, die seit vielen Jahren ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter und ihren Geschwistern pflegt. Als Kind wurde sie in ein Verschickungsheim geschickt, wo sie schreckliche Erfahrungen machen musste. Doch ihre Eltern glaubten ihr damals nicht und das zerstörte die familiären Beziehungen nachhaltig. Nun liegt die Mutter, inzwischen an Demenz erkrankt, im Sterben. Susanne und ihre Geschwister kommen im Heim zusammen, und es kommt endlich zu einer längst überfälligen Aussprache.

Barbara Leciejewski ist eine wunderbare Autorin, die es meisterhaft versteht, traurige Themen mit viel Gefühl zu erzählen und ihnen gleichzeitig eine besondere Schönheit zu verleihen.

Die Handlung bewegt sich auf zwei Zeitebenen: Zum einen begleiten wir Susanne und ihre Familie bei der letzten Begegnung mit ihrer Mutter, zum anderen erleben wir die bedrückende Vergangenheit im Verschickungsheim. Besonders eindrücklich schildert die Autorin, wie die Kinder dort behandelt wurden. Das ist schockierend und traurig zugleich. Gleichzeitig entstehen aber auch bewegende Momente voller Freundschaft und Zusammenhalt.

Das Ende hat mich besonders berührt: Trotz all des Leids gibt es so etwas wie Wiedergutmachung. Man schließt das Buch mit einem Gefühl von Wehmut, aber auch von Zufriedenheit. Wie immer ein tolles Buch von Leciejewski.

Bewertung vom 16.08.2025
Collins, Tessa

Die Nelkentochter / Die Blumentöchter Bd.3


ausgezeichnet

Die Nelkentochter ist der dritte Band der Blumentöchter-Reihe von Tessa Collins und meiner Meinung nach der bisher beste. Der Roman entführt die Leser ins ferne Sri Lanka und verwebt dabei gekonnt eine berührende Familiengeschichte mit eindrucksvollen Landschaftsbeschreibungen.

Im Mittelpunkt steht Lali, Mitte zwanzig, die in ihrem Leben noch nicht wirklich angekommen ist – weder beruflich noch privat. Besonders der frühe Weggang ihrer Mutter, die zurück nach Sri Lanka gegangen ist, belastet sie bis heute. Als auf dem Familienanwesen Blooming Hall ein Gedichtband ihrer Mutter auftaucht, der ihr gewidmet ist, fasst sie den Entschluss, sich auf die Suche nach Antworten und ihrer Mutter zu machen.

Die Geschichte ist in zwei Zeitebenen erzählt – einerseits begleitet man Lali in der Gegenwart auf ihrer abenteuerlichen Reise durch Sri Lanka und bei der Wiederbegegnung mit ihrer Mutter. Andererseits blickt man zurück in die Vergangenheit und erlebt die dramatische Geschichte ihrer Großmutter. Diese Struktur verleiht dem Buch Tiefe und Spannung.

Mir gefällt auch die eindrucksvolle Beschreibung Sri Lankas sehr – farbenfroh und atmosphärisch. Die Bilder, die Tessa Collins zeichnet, wecken echte Reiselust. Auch die Figuren sind durchweg sympathisch und harmonisch. Die Familiengeschichte, vor allem der Rückblick in die Vergangenheit, ist bewegend, traurig und zugleich mitreißend.

Trotz aller Tragik besitzt das Buch einen wohltuenden Charakter. Für mich ein tolles Leseerlebnis.

Bewertung vom 16.08.2025
Graw, Theresia

In uns der Ozean


ausgezeichnet

Aufmerksam geworden bin ich auf In uns der Ozean, weil ich bereits Theresia Graws vorherigen Roman Don’t Kiss Tommy begeistert gelesen habe. Obwohl mich der Klappentext dieses neuen Buches zunächst nicht angesprochen hat, war meine Erwartungshaltung hoch und ich wurde nicht enttäuscht.

Der Roman beruht auf wahren Begebenheiten und erzählt die Lebensgeschichte der berühmten Autorin und Wissenschaftlerin Rachel Carson. Rachel stammt aus einfachen Verhältnissen, doch sie trägt eine tiefe Liebe zur Natur in sich – besonders zum Meer. Ihr großer Traum ist es, Wissenschaftlerin zu werden. Das Leben zwingt sie jedoch immer wieder dazu, Kompromisse einzugehen und andere Wege zu wählen. Trotzdem bleibt sie sich selbst und ihren Überzeugungen treu.

Mich hat das Buch sehr beeindruckt und emotional bewegt. Rachel Carson wird als eine starke, empathische und bewundernswerte Persönlichkeit dargestellt. Sie opfert sich für andere auf, ohne sich selbst zu verlieren, und übernimmt Verantwortung für unseren Planeten – eine Haltung, die heute aktueller denn je ist.

Der Roman ist in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil widmet sich vor allem Rachels frühen Jahren und dem Beginn ihrer Karriere. Im zweiten Teil wird es deutlich ernster und düsterer: Es geht um ihren Kampf gegen den massenhaften Einsatz von Pestiziden und den Widerstand der amerikanischen Chemieindustrie. Beim Lesen habe ich oft zu meinem Handy gegriffen, um mehr über die historischen Hintergründe zu erfahren – ein Zeichen dafür, wie spannend und zugleich erschütternd das Thema ist.

Theresia Graw gelingt es mit ihrem einfühlsamen, fesselnden Schreibstil, nicht nur zu unterhalten, sondern auch zu bilden. In uns der Ozean ist nicht nur ein großartig geschriebener Roman, sondern auch ein wichtiges Buch mit einer starken Botschaft. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.08.2025
Simon, Teresa

Zypressensommer


sehr gut

Julias Großvater Gianni ist vor kurzem verstorben und hat ihr ein geheimnisvolles Rätsel hinterlassen, das sie nach Italien führt. Dort begibt sie sich auf Spurensuche in ihrer Familiengeschichte und trifft dabei auf den charmanten Matteo. Die Ausgangslage klingt vielversprechend – und auch die vielen positiven Bewertungen haben meine Erwartungen entsprechend hochgeschraubt.

Leider konnte mich Zypressensommer nicht so mitreißen, wie ich es mir erhofft hatte. Der Schreibstil wirkte auf mich langatmig und zäh, wodurch sich das Lesen stellenweise sehr gezogen hat. Auch die Rückblicke in die Vergangenheit, die emotional berühren sollten, ließen mich seltsam unbeteiligt zurück.

Obwohl die Protagonisten sympathisch gezeichnet sind, konnte ich keine tiefere Verbindung zu ihnen aufbauen. Die Geschichten von Gianni und Giulia verlaufen eher nebeneinander her, ohne dass sich für mich ein wirklich stimmiges Ganzes ergeben hätte. Die Idee hinter der Geschichte finde ich sehr gelungen – doch in der Umsetzung blieb sie für mich leider hinter ihren Möglichkeiten zurück.

Insgesamt ein Buch mit Potenzial, das mich jedoch emotional nicht abholen konnte. Daher vergebe ich 3,5 Sterne.

Bewertung vom 07.08.2025
Gerstberger, Beatrix

Die Hummerfrauen


ausgezeichnet

Das Buch die Hummerfrauen hat mir sehr gut gefallen. Es geht um Mina, die nach einem tödlichen Unfall ihres Bruders an den Ort glücklicher, gemeinsamer Sommer zurückkehrt und dort auf die Hummerfischerinnen Ann und Julie trifft.
Der Schreibstil vermittelt die Atmosphäre an den Schauplätzen auf Eagle Island und in Stone Harbor sehr gut. Ich konnte die heißen Sommer regelrecht fühlen, genauso wie die rauen Bedingungen der See. Es geht hauptsächlich um Ann, Julie und Mina, die alle eine bewegte Vergangenheit haben. Gerade Ann und Julie hat das Leben und die Einsamkeit etwas eigentümlich werden lassen. Dennoch sind sie auf ihre Art sehr sympathisch und kümmern sich liebevoll um Mina. Es gibt Rückblenden in vergangene Sommer, bei denen auch Minas Mutter eine große Rolle spielt. Gerade diese Rückblicke ermöglichen es, sich wunderbar in die Gefühlswelt von Mina hineinzuversetzen. Das Buch lässt sich sehr schnell und flüssig lesen und bietet gute Unterhaltung zum nicht immer einfachen Leben.