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Sandra

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Insgesamt 201 Bewertungen
Bewertung vom 20.05.2025
Koppelstätter, Lenz

Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2


sehr gut

Der zweite Fall für Gianna Pitti - eine schöne Mischung

Gianna, eine junge Reporterin soll für ihren Vater einen Auftrag erfüllen und einen Informanten treffen. Die Besonderheiten dabei: Gianna hat ihren Vater Arnaldo schon länger nicht mehr gesehen, phasenweise wurde er als vermisst und sogar tot geglaubt und der Informant kommt nicht zum Treffpunkt, stattdessen findet Gianna die Leiche einer Frau und mit ihr eine leere CD-Hülle mit Aufschrift, die sich nur sehr schwierig entziffern lässt: es geht um Churchills Geheimnisse. Als dann auch noch der Gastredner für den Churchill Vortrag am Wochenende verschwindet, ist Giannas kriminalistischer Instinkt endgültig geweckt und zusammen mit ihrem Vater Arnaldo und Onkel Francesco macht sie sich auf die Suche nach Antworten.
Das was mir an der Geschichte von Lenz Koppelstätter am Besten gefallen hat, war die Mischung aus Spannung, Unterhaltung und Historischem. Es war eben nicht "nur" ein Krimi, sondern dieser wurde mit der Zeit, die Churchill am Gardasee verbracht hat und Hintergrundinfos sehr schön verflochten. Daneben kommen die familiären Herausforderungen u.a. zwischen Arnaldo und Francesco und Gianna; eben alles Menschen, mit Stärken, Schwächen, Meinungen und einem eigenen Kopf und damit eben auch realitätsnah. Neben den drei "Pittis" mischt auch Elvira - Giannas Chefin - mit, sie fand ich sehr sympathisch.
Ich habe den ersten Band gelesen und war auf die Fortsetzung gespannt. Diese hat mir sehr gut gefallen. Neben der beschriebenen Mischung gelingt es dem Autor immer wieder mich durch seine sehr schönen Szenenbeschreibungen in den Urlaubsmodus an den Gardasee virtuell zu "beamen". Das Buchcover mit dem Blick auf ein Stück Seeufer und den See stimmt den Leser sehr gelungen auf den Schauplatz ein.

Fazit: eine gelungene Mischung und mehr als "nur" ein Krimi

Bewertung vom 17.05.2025
Johannsen, Emmi

Mordseemusik / Caro Falk Bd.6


ausgezeichnet

sommerlich leicht wie eine Meeresbrise....

… so liest sich der Borkum-Krimi "Mordseemusik" von Emmi Johannsen. Es ist der sechste Band der Reihe vom Hobbyermittlerin Caro Falk und Jan Akkermann. Ich kannte die Reihe bisher nicht und konnte mich trotzdem sehr gut und schnell in die Geschichte einfinden.
Optisch fällt zunächst das farblich stimmig gestaltete Buchcover mit Blick auf Meer und Strand sowie einer Möve, einer Gitarre und einem Musikpavillon auf, jedem Pavillon in dem der Schlagerstar Pablo Lavega bei einem Konzert zusammenbricht und vor Ort noch verstirbt. Eine junger Mann plötzlich tot? Die "Spürnase" Caro, die bei dem Auftritt im Chor live dabei ist, will der Sache nachgehen und fängt das ermitteln an. Sehr zum Leidwesen von Kommissar Bachmann. An ihrer Seite ist Jan, der in der Geschichte auch einen Anlauf nimmt um aus dem Ermittlerpaar Caro und Jan vielleicht ein Liebespaar Caro & Jan zu machen, aber aufgrund Caros "Aktion" wird das eine "Bruchlandung" - der arme Jan. Neben dem "Liebes-/Beziehungs-Hin- und Her" wird der Leser durch eine Vielzahl an Verdächtigen und Geschehnissen aus der Vergangenheit konfrontiert, so dass der "Saubermann" Pablo gar nicht der ist, der er nach außen bisher erschienen ist.
Die Autorin hat mich erfolgreich an der Nase herumgeführt und dann am Ende einen Täter zu präsentieren, den ich nicht im Visier hatte. Mit ihrem Schreibstil, der Mischung aus Spannung und Humor sowie der "möglichen Liebeskiste" von Caro und Jan hat sie eine schöne Mischung geschaffen um ein paar vergnügliche, kurzweilige Lesestunden auf Borkum zu haben. Die sich zusätzlich im Inneren es Buches abgedruckte Karte von Borkum mit den relevanten Schauplätzen fand ich eine sinnvolle Ergänzung.

Fazit: sommerlich leichte Unterhaltung mit Spannung und Wohlfühlgefühl

Bewertung vom 13.05.2025
Oetker, Alexander

Es kann so schön sein, das Leben


sehr gut

"Das Leben etwas südlicher machen..."

In seinem Buch beschreibt Alexander Oetker in zehn Kapiteln das Dolce-Vita-Prinzip und beleuchtet unterschiedliche Bereich: vom Essen, über die Arbeit, die Liebe, Gott usw.
Die Südländer werden ja oft um ihre nach außen wirkenden Gelassenheit, ihre "lass mal fünf gerade sein"-Einstellung und das Genießen von gutem Essen beneidet. In der aktuellen Zeit, die von "immer schneller, höher, weiter" und damit zunehmendem Stress, Hektik aber auch Unzufriedenheit der Menschen und Ängste aufgrund der aktuellen Kriege und Konflikte auf der Welt geprägt ist, tut das Buch von Herrn Oetker "gut". Als Leser hat er mir in überschaubaren Kapiteln seinen Blickwinkel, seine Erfahrungen und Erlebnisse mitgeteilt und dadurch Denkanstöße gegeben, den ein oder anderen Punkt in mein Leben zu übernehmen um das "Leben etwas südlicher zu machen" und eben ein bisschen mehr Genuss und Gelassenheit walten zu lassen.
Sicherlich sind seine Erkenntnisse nicht neu und ich stimme auch nicht jedem Kapitel vollumfänglich zu, aber das Buch - in einer schönen Größe, das gut in der Hand liegt - bietet eine gute Zusammenfassung und einen Überblick. Die enthaltenen Rezepte, seine Leitsätze zum Ende jedes Kapitels und sein "A bis Z" am Ende runden das Buch sehr schön ab und machen es zu einer gelungenen Mischung.
Fazit: lesenswertes Werk in einer schönen Aufmachung

Bewertung vom 21.04.2025
Sampson, Freya

Ms Darling und ihre Nachbarn


ausgezeichnet

gute Idee

Freya Sampson stellt in ihrem Roman Shelley House und seine doch teilweise schrulligen, aber liebenswerten Bewohner in den Mittelpunkt. Die "Herrscherin über Ordnung" ist Dorothy Darling, die älteste Mieterin. Ihr fällt noch so jeder kleine Verstoß gegen Hausordnung und Co. auf und wird auch akkurat dokumentiert. Aus ihrer Sicht mehr als berechtigt, aus der Perspektive der Mitbewohner phasenweise kleinlich und nervig. Also alles andere als eine harmonische Hausgemeinschaft, Eiszeit trifft es wohl besser.
Und plötzlich ist da jene, völlig konträre, junge, unzulässige Untermieterin bei Joseph: Kat. Und damit nicht genug der Probleme für Dorothy - Shelley House soll abgerissen werden. Oh je.
Jetzt ist es an den beiden Damen Dorothy und Kat, die unterschiedlicher nicht sein könnten, zusammen zu helfen um das vermeintlich unabwendbare Schicksal aufzuhalten.

Für mich war es das erste Buch der Autorin. Mir hat ihre Idee mit dem abrissbedrohten Haus und der schrulligen, schrägen Hausgemeinschaft sehr gut gefallen. Diese setzt sie in einer sehr angenehm zu lesenden Sprache um. Der Roman hatte für mich die passende Mischung aus Unterhaltung, Spannung, Schmunzel- sowie Wohlfühlfaktor. Auch ist eine Warmherzigkeit mit von der Partie, die mir einfach gut gefallen hat, z.B. als Kat und Joseph das erste Mal aufeinandertreffen und die Szene mit Reggie, dem Hund von Joseph beschrieben wird.

Einzig das Buchcover gefällt mir nicht ganz so gut - der Gelbton ist für mich "too much" - aber das ist wirklich jammern auf hohem Niveau. Sicherlich ist dieser bewusst gewählt um quasi als Eyecatcher in der Buchhandlung aufzufallen und den künftigen Leser auf sich aufmerksam zu machen und damit wäre dann das Ziel erreicht, auf diesen schönen, gelungenen Roman aufmerksam zu machen.

Bewertung vom 21.04.2025
Ohlandt, Nina;Wielpütz, Jan F.

Zornige Brandung / Kommissar John Benthien Bd.11


ausgezeichnet

spannende Unterhaltung auf Sylt

Obwohl es schon der 11.Band der Reihe ist, war es für mich der quasi erste Band, da ich vorher von Ohlandt/Wielpütz noch nichts gelesen hatte. Nach einigen Seiten konnte ich die Personen sowie deren Beziehungen und Verbindungen untereinander relativ gut einordnen. D.h. m.E. ist ein Einstieg in die Reihe auch mittendrin möglich. Aufgrund der Vielzahl an Personen, die in diesem Fall nach und nach auftauchen, hätte mir ein Personenverzeichnis "gut" getan - ich habe mir damit beholfen kurz selbst eines zu erstellen.
Das Buchcover finde ich total gelungen und trägt dazu bei, sich gedanklich an die Nordsee zu "beamen". Die Geschichte ist schön geschrieben, liest sich sehr flüssig und angenehm. Ein gewisser "Suchtfaktor" war vorhanden, denn der Autor hat es geschafft durch sein in fünf Teile untergliedertes Werk rund um John, Lilly, Sanna und Co. Spannung aufzubauen und den Leser gut "an der Nase herumzuführen", was die Auflösung des Falles betrifft. Neben dem Mordfall - Johns Nachbar wird mit einem Pfeil ermordet - und beruflichen Herausforderungen wird auch die "Beziehungs-Ebene" zwischen John und Lilly thematisiert. Sehr geschickt verknüpft der Autor diese drei Stränge, so dass ein stimmiges Gesamtkonzept entsteht.
Sehr gut gefallen hat mir, dass die einzelnen Kapitelüberschriften immer mit z.B. "John", "Lilly", "Sanna" bezeichnet waren und dann die Geschichte aus Sicht der jeweiligen Figur weitererzählt wurde. Weniger gut hat mir eine Szene gefallen, in der John quasi als handgreiflicher Ermittler unterwegs war, sorry, aber das hätte der Autor sich wirklich sparen können!
Sannas Ausstieg hätte ich mir persönlich ein bisschen anders gewünscht, aber das ist Geschmackssache. Der Autor beschreibt seine Version auf jeden Fall sehr gekonnt und stimmig.

Fazit: ich wurde sehr gut unterhalten und hatte Spaß beim Ermitteln! Ich werde sicherlich den ein oder anderen Vorgängerfall der Reihe noch lesen, weil es mir sehr gut gefallen hat.

Bewertung vom 06.04.2025
Morishita, Noriko

Die Magnolienkatzen


sehr gut

schöner Roman für alle Katzenliebhaber

Zuerst fällt das schlicht, farblich passend abgestimmte Buchcover mit den Katzen und den Magnolienblüten auf. Die beiden ziehen sich auch durch das gesamte Werk und bilden eine schöne Untermalung der Geschichte. Die Printausgabe hat zudem ein schönes Format, so dass das Buch gut in der Hand liegt.
Die Autorin beschreibt ihr Leben und ihre Erlebnisse mit den flauschigen Vierbeinern, die in Form von Katzenmama Mimi und ihren Jungen in ihren Alltag völlig unverhofft "gepurzelt" sind. Dabei war sie bisher Katzen gegenüber immer sehr reserviert.
In einfacher, aber sehr schön beschreibender Sprache erzählt Noriko Morishita in sechs Kapiteln von den kleinen und großen Herausforderungen (z.B. Katzentoilette) aber auch von den unzähligen wundervollen Momenten und der fast schon beruhigenden Wirkung wenn der "Schnurrmodus" eingeschalten wird. Dabei durchlebt der Leser die Entwicklung der Katzenbabys quasi live mit.
Es ist ein Roman, der schlicht die Entwicklung der Katzenbabys sowie die Eindrücke und die Erfahrungen der Autorin im Zusammenleben mit den Samtpfoten beschreibt. Sie begreift, dass die neuen tierischen Mitbewohner für sie nun deutlich mehr sind, quasi tierische Familienmitglieder.
Bei vielen Situationen fand ich mich an unsere mittlerweile leider verstorbenen beiden Katzen erinnert. Die Geschichte wird schlicht, fast schon unaufgeregt aber mit einer guten Beobachtungsgabe erzählt. Ich hatte Freude beim Lesen und sich in vielen Situationen "wiederfinden".

Bewertung vom 06.04.2025
Lönnqvist, Anna

Verliebt in Stockholm


sehr gut

so ganz unbeschwert wie das Buchcover es suggeriert, wird es dann doch nicht

Beim Blick auf das Buchcover könnte man meinen, man hat einen unbeschwerten, fast sommerlich "leichten" Liebesroman vor sich mit Mira, die ihre Geige auf dem Cover in der Hand hält in der Hauptrolle. Ganz so unbeschwert wird es nicht, daher hätte ich mir z.B. ein paar dunkle Wolken auf der Abbildung gewünscht.
Anna Lönnqvist nimmt den Leser mit nach Stockholm, wo wir auf Mira treffen, die wegen einer Schulterverletzung pausieren muss. Und just in dieser Zwangspause trifft sie beim Arztbesuch William, ihr erster Freund und vor 14 Jahren trennten sich quasi die Wege der beiden. Mira ist mittlerweile mit Starviolinist Alessandro ein Paar, aber ob das wirklich so glücklich ist, wie es scheint?
Um die Geschichte von Mira und William zu erzählen, die eben in der Vergangenheit ihren Ursprung hat, wählt die Autorin kapitelweise den "Zeitensprung": jeweils mal im Hier und Jetzt und im nächsten Abschnitt dann wieder 14 Jahre zurück. Ich fand das eine Bereicherung, wenn es auch ab und an ein bisschen herausfordernd war im Laufe des Buches zwischen den Zeiten immer zu springen. Die Spannung ist gegeben, denn der Leser erfährt quasi häppchenweise, was damals geschehen ist und auch die Annährung der Beiden im Hier und Jetzt gestaltet sich herausfordernd. Total gut hat mir die Szenen mit dem jungen, etwa 8 jährigen Mädchen zum Ende des Buches gefallen. Nach dem Motto "kleine Kinder sagen die Wahrheit", hat die junge Dame Mira offen und ehrlich quasi den Spiegel vorgehalten.

Fazit: kein leichter, aber ein lesenswerter Roman um Mira und die beiden Männer in ihrem Leben

Bewertung vom 24.03.2025
Stevenson, Benjamin

Jeder im Zug ist verdächtig / Die mörderischen Cunninghams Bd.2


sehr gut

anders als erwartet, v.a. aufgrund des Schreibstils

Dieser hat mich total überrascht. Aus Sicht des Protagonisten Ernest Cunningham erfolgt die Erzählung der Geschichte und ich musste mich zu Beginn erst einmal daran gewöhnen, dass hier so "anders als sonst fast schon üblich" erzählt wird. Aber genau dies hat für mich auch den Reiz ausgemacht, weil ich dadurch das Gefühl hatte "noch näher dran zu sein" am Krimiautor, dem seine Agentin im Nacken sitzt. Allerdings waren es phasenweise für mich schon Ausschweifungen, die Ernest hier von sich gegeben hatte und manchmal ist weniger ein bisschen mehr.
Das Setting ist interessant: mit dem Zug quer durch Australien im Rahmen eines Krimifestivals, was quasi im Zug stattfindet. Dabei Autoren und nicht jeder davon wird am Ende der Reise noch am Leben sein. Auch die ersten Seiten des Buches sind eher ungewöhnlich: u.a. mit einem Grundriss des Zuges und der Festivalbeschreibung bzw. der Kurzvorstellung der Autoren beginnt das Buch. Beides war mir hilfreich. Die Erzählung von Ernest ist phasenweise amüsant und humorvoll, aber ab und an eben ein bisschen langatmig. Ich hätte mir schneller den Mord gewünscht, wurde aber bis dahin trotzdem ganz nett unterhalten.
Das Vorgängerbuch kenne ich nicht, aber das hat mir beim Einfinden in die Geschichte keine Probleme bereitet.
Was mich ein bisschen gestört hat, war das Material: die Farben auf dem Buchcover kamen dadurch super gut zur Geltung, allerdings war die "Griffigkeit" daher künstlich, fast ein bisschen unangenehm. Ansonsten gefällt mir die Gestaltung und die Farbwahl sowie die Karte auf der Innenseite mit dem Zugticket super gut.

Fazit: nette Unterhaltung

Bewertung vom 17.03.2025
Mäderer, Anja

Mainsturm


ausgezeichnet

ein Lesegenuss der Extraklasse - nicht nur für Krimiliebhaber

Meisterhaft recherchiert, detailliert an der passenden Stelle und super schön sowie spannend erzählt, so empfand ich den aktuellen Frankenkrimi von Anja Mäderer "Mainsturm".
Es ist der vierte Fall für Nadja Gontscharowa und ihr Team, was u.a. aus dem Ermittlerkollegen Peter Steiner sowie Professor Lars Nauke (Chef der Rechtsmedizin) besteht. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, warum Emily, die gerade an ihrer Doktorarbeit über die Rolle von Tilman Riemenschneider im Bauernkrieg arbeitet ermordet wurde. Ist sie auf etwas gestoßen, was besser verborgen hätte bleiben sollen? War es der Neid der anderen Doktoranden, der diese zum Mörder werden ließ? Oder ist ihr Verlobter der Täter? Oder jemand anderes aus ihrem Umfeld? Fragen über Fragen vor denen Nadja und ihr Team stehen und die es zu lösen gilt. Dabei wird der Leser mitgenommen auf eine Tour durch Würzburg und dessen Geschichte: die Beschreibungen der jeweiligen Orte sind bildhaft und die geschichtlichen Hintergründe bestechen durch detailliertes Wissen der Autorin. Ich hatte oft das Gefühl als "Schatten" quasi den jeweiligen Szenen "live" beiwohnen zu dürfen. Auch wurde ich mit Szenen überrascht, die durch ihre liebevollen und detaillierten Beschreibungen hervorstechen und die ich so in einem Krimi nicht erwartet hätte (z.B. als die Mutter der toten Emily in ihrem Garten im Winter steht und die Autorin sich nicht nur auf die Szenen an sich "beschränkt" sondern auch einen kurzen, passenden Ausflug in die "Welt der Botanik" unternimmt).
Im Buch kommt auch der Humor nicht zu kurz, dafür sorgt die Autorin an einigen Stellen durch lustige Sätze wie z.B. "..Oder eine Gruppe Pinguine vorbeiwatscheln und über den mangelnden Schnee meckern." und u.a. auch die von ihr geschaffene Figur des Lars Nauke, der mit seiner etwas "anderen" Sprache und seinen Aktionen immer wieder für Erheiterung sorgt. Die Figuren des gesamten Teams sind toll beschrieben und fügen sich in ein stimmiges Bild mit ihren Ecken und Kanten sowie persönlichen Problemen und Schicksalen. Durch die Erläuterungen zu den einzelnen Personen gelingt es m.E. auch Lesern, in den vierten Fall einzusteigen, wenn man keine oder nicht alle vorherigen Bände gelesen hat. Als es dann die nächste Tote gibt, scheint zunächst klar in welche Richtung es geht, aber dann kommt alles doch ganz anders und das "Dreamteam" aus Nadja, Lars und Peter muss ein ganz besonderes, gemeinsames Abenteuer überstehen.
Das "Sahnehäubchen" auf die Geschichte bildet das Buchcover mit Blick auf die Festung in Würzburg bei Nacht dar, die sich im Wasser spiegelt. Ein rundherum gelungenes Werk!

Fazit: ich hatte tolle, informative, humorvolle und spannende Stunden mit Mainsturm und kann es daher nur wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 11.03.2025
Vinet, Jean-Claude

Geheimnisvolles La Rochelle / La Rochelle Bd.3


ausgezeichnet

Krimi mit Urlaubsfeeling in Frankreich

Jean-Claude Vinets Reihe um Commissaire Chevalier "entführt" im positiven Sinne den Leser an die Atlantikküste. Doch mit der Beschaulichkeit dort ist es schnell vorbei als eine Tote im Hafen auf einer der Boote gefunden wird und es ist nicht irgendeine Tote sondern eine der drei Erben einer namhaften Cognac-Dynastie. Daher passt das Buchcover m.E. sehr gut dazu: einerseits diese wunderschöne Strand-/Meer-Komposition mit Leuchtturm und andererseits die dunklen Wolken, die sich duster und bedrohlich wirkend am Horizont zeigen.

Chevalier und sein Team werden ganz schön gefordert und ermitteln mit Hochdruck, denn es bleibt nicht nur bei einer Leiche. Dass der Autor dann noch eine "alte Freundin" des Commissaires ins Spiel bringt, die seine Gefühle phasenweise gehörig auf die Probe stellt schafft Spannung auch im Job, da diese mit ihm zusammen ermitteln muss.
Die Geschichte ist durchdacht konzipiert. Dadurch, dass die Puzzleteile zur Lösung erst nach und nach sichtbar werden, bleibt die Spannung auf hohem Niveau und ich als Leser hatte Phasen, in denen ich was den Mörder und das Motiv betrifft völlig im Dunkeln tappte, danach eine Verdächtige ausmachen konnte um am Schluss vom Autor überrascht zu werden, weil es doch ein bisschen anders war. Toll, wenn es eben nicht vorhersehbar ist. Das Einzige was bisher für mich vorhersehbar ist: Vinet schafft es in der Schlussphase mich jedes Mal mit einem Täter zu überraschen. Daneben kommt auch das Private von Chevalier nicht zu kurz, u.a. sein Familienleben und der bevorstehende erneute Nachwuchs sowie die damit verbundenen Dinge. Im vorliegenden dritten Fall wird auch eine Verbindung seines Schwagers zum Cognac-Hersteller aufgebaut, in dem der Commissaire die Tote kurz vor ihrem Ableben auch noch auf einer Austernverkostung kurz kennenlernt.
Das Schöne an Vinets Büchern ist, dass ich als Leser neben der eigentlichen Unterhaltung in Form des Krimis und der wunderschönen Landschafts- und Situationsbeschreibungen auch noch was lernen kann - in diesem Fall über Cognac. Es war sehr interessant und bringt mir nochmal einen anderen Blickwinkel auf das Land und die Kultur sowie Kulinarik. Das französische Flair wird durch eingestreute Ausdrücke in der Landessprache unterstrichen, was mir sehr gut gefallen hat.

Fazit: tolle Lesestunden mit einem spannenden dritten Fall mit ganz viel französischem Urlaubsfeeling