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venenorojo

Bewertungen

Insgesamt 30 Bewertungen
Bewertung vom 03.06.2025
Schwarz, Gunnar

Blutleere Mädchen (Thriller)


ausgezeichnet

Dieses Buch war für mich das Debüt von Gunnar Schwarz. In dem Fall "Blutleere Mädchen" ermitteln Katharina "Kat" Winkler und Sebastian Fischer, die sich gut ergänzen und sich teilweise blind verständigen. Sie sind auf der Suche nach einem Mörder, der seine Opfer grotesk in Werke berühmter Künstler integriert und den bekannten Werken somit quasi ein 3-D-Format verpasst. Die Ermittlungen gehen in verschiedene Richtungen, und immer wieder nimmt der Leser die Fährte in eine andere Richtung auf.
Was mir persönlich besonders gut gefällt sind die Kapitel aus der Perspektive des Mörders, während er seine Werke schafft. Das lässt gleich noch ein wenig tiefer blicken in die kranke Seele und gibt dem Leser wieder die Hoffnung, etwas zwischen den Zeilen lesen zu können, um für sich den Mörder zu entdecken.
Ein wirklich spannender Thriller, den man am Stück durchlesen kann. Bis zum nächsten Teil, auf den ich mich jetzt schon freue, werde ich mich mal an den ersten Teil dieses Ermittlerduos setzen und verschlingen.

Bewertung vom 26.05.2025
Jensen, Eva

Küstenmord: Spur ins Dunkel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es ist Eva Jensens fünfter Fall mit dem Ermittlerteam Katja Greve und Daniel Kowalski aus Schleswig. Für mich war es der erste Fall, der mich aber gleich abholte und mein Herz für das durchaus sympathische Ermittlerteam erwärmte.
Der Fall beginnt also damit, dass Luisa ihre Freundin Vanessa vermisst. Deren Briefkasten quillt über, die Blumen sind vertrocknet, sie meldet sich nicht, dabei waren Luisa und Vanessa doch verabredet. Eine junge Polizeianwärterin nimmt die Vermisstenanzeige auf und ein Glück nicht auf die leichte Schulter. Da Katja und Daniel in ihrer Abteilung momentan etwas Flaute haben, machen sie sich also auf die Suche und sehen sich schon bald mit einem Verbrechen konfrontiert.
Die Autorin schreibt den Roman aus diversen Sichtwinkeln, was in meinen Augen dem Krimi den besonderen Pfiff gibt. Immer wieder fühlt man sich in das Opfer hinein, spürt die Ohnmacht, Wut und Angst.
Bis zum Ende möchte man einfach dran bleiben und verzweifelt aber auch immer wieder an dem langwierigen Procedere, das unsere Justiz nun einmal mit sich bringt.
Auf den Punkt gebracht: Mein erster Krimi von Eva Jensen wird nicht der letzte sein, und ich kann ihn durchaus als Lektüre nahelegen, die man an einem Abend vor dem Einschlafen lesen mag: Keine Horrorszenen, höchstens der Gedanke, dass man vor dem Schlafen doch noch ein Kapitel mehr schafft, da man ja schon wissen möchte, was als nächstes passiert.

Bewertung vom 19.05.2025
Nicholas, Anna

Das Teufelshorn


sehr gut

Auch wenn ich nicht zu den Mallorca-Fans gehöre, ist Spanien mein Land, und ich musste das Buch von Anna Nicholas lesen! Dem Spanischen durchaus mächtig hat es besonders viel Spaß gemacht, den Roman zu verschlingen.
Mit Isabel Flores hat die Autorin eine sehr sympathische, agile Dame erschaffen, die zur Zeit zwar eigentlich nur Feriendomizile an Gäste bringt, als ehemalige Kripobeamtin und Expertin für Entführungen aber wieder an Bord eines Ermittlungsteams gezogen wird, da ein Kind entführt wurde. Unterstützt wird sie bei beiden Jobs von Pep, dem kleinen Bruder ihrer besten Freundin. Eigentlich ist er zwar nur für die Vermittlungsagentur beschäftigt, doch schnell merkt Isabel, dass Pep durchaus auch andere Qualitäten hat. Bei dem Fall unterstützt wird sie von ihrem früheren Chef Tolo, für den Isabel scheinbar aber noch ein paar mehr Gefühle auf Lager hat. Isabel schlittert parallel auch gleich in den nächsten Fall rein, in dem es um Drogen geht. Etwas unrealistisch ist es tatsächlich, dass Isabel nicht nur sämtliche Sprachen beherrscht (das kann ja durchaus vorkommen), sondern tatsächlich überall Menschen kennt, die ihr bei dem Fall mit Daten und Hinweisen weiterhelfen, für die andere wahrscheinlich erst hätten Amtshilfe beantragen müssen.
Nichts desto trotz: Leichte Krimilektüre mit interessanten Charakteren und viel Sehnsucht nach Mittelmeer, auf deren Fortsetzung ich gerne warte.

Bewertung vom 07.05.2025
Hammann, T. J.

Die Lektorin - Ich schreibe dein Ende!


sehr gut

Bei "Die Lektorin" handelt es sich um einen extrem spannenden und rasanten Krimi, in den man sich schnell rein fühlt. Die Lektorin Lilli erhält ein Manuskript, in dem es um sie geht, ihre Familie, ihr Haus, ihr Leben. Ziemlich schnell wird klar, dass es jemand darauf abgesehen hat, ihr das Leben schwer zu machen und ihre Familie zu bedrohen. Lilli verlässt sich nicht auf die Polizei, sie handelt, wie sie es für richtig hält. Ihre teilweise vorkommenden Kurzschlüsse sind durchaus nachvollziehbar; als Mutter handelt man manchmal einfach nicht mehr rational. Als Täter scheint nach einer Zeit, immer jemand anderes in Frage zu kommen. Immer wieder hinterfragt man als Leser das Gelesene und wer der Täter denn nun sein könnte. Am Ende wird der Leser überrascht, auch wenn das Ende bei mir persönlich einen leicht faden Geschmack hinterlässt. Warum das so ist, kann ich nicht einmal in Worte fassen.
Grundsätzlich handelt es sich um ein Buch, das ich gut empfehlen kann, denn es hat das mit mir gemacht, was ich mir erhofft hatte: Ich mochte es beim Lesen nicht aus der Hand legen und es hat mich auf Spannung gehalten.

Bewertung vom 28.04.2025
Koppelstätter, Lenz

Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2


sehr gut

Gianna Pitti, Polizeireporterin am Gardasee, startet brisant in ihren zweiten Fall. Eigentlich sollte sie doch nur ihrem Vater den Gefallen tun, von einer Informantin eine CD-Rom entgegen zu nehmen. Sie trifft stattdessen auf eine Leiche. Parallel dazu gibt es in der Stadt Malcesine eine Schießerei. Schon bald stellt sich heraus, dass beide Geschehnisse miteinander verstrickt sind, und nicht nur Giannas Familie sondern auch ihre Chefin Elvira nehmen die Recherchen auf.
Zwischendurch erlebte ich bei dem Buch eine kleine Flaute, was beim 1. Band definitiv nicht so war, aber letzten Endes handelt es sich um eine leichte Krimilektüre, die sich flüssig und angenehm lesen ließ. Wer Hochspannung wünscht, wird bei diesem Fall von Gianna Pitti nicht wirklich bedient, aber in meinen Augen machen das die Charaktere mit ihren wundervollen Eigenarten wieder wett. Besonders angetan hat es mir neben Gianna mit ihrem Vasco Rossi - Tick der wunderbar schrullige Onkel, der Marchese Francesco. Ich schätze, alleine um seiner Geschichte zu folgen, lohnt es sich, auf Band 3 zu warten.

Bewertung vom 08.04.2025
Nola, Fabio

Commissario Gaetano und der lügende Fisch / Commissario Gaetano Bd.1


ausgezeichnet

"Non è vero, ma ci credo..." - dieser Satz zieht sich durch das ganze Buch.
Schon das Cover und der Titel haben mich dazu gebracht, näher hinzuschauen. Fabio Nolas Krimi trägt den Leser in die Gassen Neapels, genauer genommen in die Nähe des Commissarios Gaetano. Salvatore Gaetano ist Single, ein ziemlich versagender Patenonkel und Bruder, aber ein Vollblutpolizist, der für seinen Job lebt. Just zum Tag des San Gennaro, des Schutzheiligen der Stadt Neapel, geschieht ein grausamer Mord, der etliche Rätsel mit sich bringt und den es aufzuklären gilt. Mit seinem durchaus charmanten und durchwachsenen Team rauscht Gaetano durch den Fall und der Leser mit ihm durch Neapel. Man hat förmlich die Gerüche in der Nase, hört die Vespas durch die Gassen fahren und sieht die historische Altstadt. Nola versteht es, den Leser in eine andere Welt zu entführen, die sich nicht nur um das Verbrechen dreht, sondern auch die einfühlsame Seite des Commissarios und der Neapolitaner zeigt. Ich freue mich bereits jetzt auf den zweiten Fall, der am Ende des Buches erwähnt wird, und werde diesen sicherlich genauso rasend verschlingen wie diesen.

Bewertung vom 05.04.2025
Dalton, Trent

Der Junge, der das Universum verschlang


gut

Bereits die Leseprobe war harte Kost, weckte aber meine Neugier.
Nachdem ich das Buch in den Händen hatte, ging das Dilemma los. Ich weiß nicht, wie oft ich das Buch in den Händen hatte und es nach zehn Minuten wieder zur Seite legte.
Das Buch handelt von Eli, einem Jungen, der mit seinem aus freien Stücken sprachlosen Bruder eine echt harte Kindheit in Brisbane durchmacht. Seine Mutter und deren Partner sind mit Drogen handelnde Junkies, der Babysitter Slim ein bekannter Ex-Knacki und Ausbrecher.
Zwischendurch driftet Eli ab, in seine Gedanken und Fantasien, stellt sich Fragen, die manchmal erst später einen Sinn ergeben oder sich beantworten.
Eli sucht nach Sinnhaftigkeit und Freundschaft, versucht immer wieder zu verstehen und ein "besserer" Mensch zu werden in diesem Leben aus Brutalität und Verwahrlosung.
Sicherlich geht es hier um eine wirklich bewegende und krasse Geschichte, die sich aber nur sehr zähflüssig lesen lässt und dadurch die Lust am Buch nimmt. Sehr schade, denn die Geschichte ist es wert.

Bewertung vom 05.04.2025
Loose, Anke

Schmeckt!


sehr gut

Von venenorojo
Schon das Cover lädt dazu ein, das Buch zu öffnen. Schön illustriert und mit viel Witz sollen Kinder hier alles rund ums Essen lernen. Rund ums Essen bedeutet in diesem Fall tatsächlich, dass es von Essensfarben über Geschmäcker, Nährstoffe, Verdauung an sich als auch um die Geschichte einiger Speisen (wie Brot) oder auch Rezepte handelt. Rundum lustig liest sich das Buch und bietet nebenbei Informationen rund um die Nahrung. Viele Wörter werden für Kinder einfach erklärt. Es gibt aber auch ein paar Seiten dazwischen, die schon etwas arg tiefer in die Materie einsteigen. Immer noch mit recht simplen Worten erklärt, aber das Interesse meiner recht wissbegierigen achtjährigen Tochter liess dann nach. Allerdings nicht ganz: Mama durfte jetzt weiter lesen. Selber lesen war nicht mehr angesagt. Zuviel Text mit Wissen, sagte sie. Das versteht sie besser, wenn sie es vorgelesen bekommt. Ist ja auch eine gute Lösung. So gesehen gibt es von uns einen Daumen nach oben und vier Sterne.

Bewertung vom 28.03.2025
Serrano, Beatriz

Geht so


sehr gut

"Geht so" ist die Geschichte von Marisa, einer Frau in den Dreißigern, die ohne Beruhigungsmittel und YouTube-Videos den Arbeitsalltag mit all seinen Höhen und Tiefen nicht erträgt. Marisa hasst ihre Arbeit. Ihre Arbeit in der Marketingagentur benötigt sie eigentlich nur, weil sie einfach die guten Dinge des Lebens so gerne genießt. Außerdem läuft im Büro ständig die Klimaanlage, die Zuhause zu hohe Stromkosten verursachen würde... Marisa hat ihre Arbeit "perfektioniert": Sie lässt quasi arbeiten, erscheint aber allen als durchaus produktive Teamleiterin.
Allerdings gibt es etwas, was Marisa unwahrscheinlich Angst macht: Ein bevorstehendes Teambuilding-Event - und zwar über das Wochenende. Der bloße Gedanke an ein Wochenende gemeinsam mit ihren Arbeitskollegen lähmt sie förmlich, zumal es da eine verblasste Erinnerung an eine gemeinsame Kollegin gibt, deren Schicksal nie komplett aufgelöst wird.
Dieser Roman lässt sich wundervoll lesen, und mehrfach musste ich laut auflachen. Viele der Sätze, der Gedanken von Marisa, treffen den Arbeitsalltag auf dieser immer rasanter werdenden Welt gerade zu meisterhaft.
Geradezu zielsicher schafft es die Autorin, die Gefühle einer arbeitenden Person in der heutigen Gesellschaft mit allen seinen Ecken und Kanten zu spiegeln: Es geht um Einsamkeit, die Kunst, sich im Arbeitsleben gekonnt und selbstsicher zu präsentieren, und sich trotz alledem nicht vor den nächsten Zug zu werfen.
Leider ist das Ende etwas abrupt und verrückt - das nimmt dem Ganzen etwas von der Brillanz des Romans.

Bewertung vom 29.11.2024
Gómez-Jurado, Juan;Montes, Bárbara

Die Mission beginnt / Amanda Black Bd.1


ausgezeichnet

Zugegeben: Das Buch war für meine achtjährige Tochter gedacht.
Schon beim Eintreffen des Buchs waren wir beide überrascht. Der Einband verspricht Spannung und ist mit besonderen Imprägnierungen schon bemerkenswert anders.
Meine Tochter beendete das Buch nach Kapitel 10 mit den Worten: "Mama, das lese ich wann anders weiter. Das ist mir ein bisschen zu gruselig."
Na gut... Also habe ich es mir an die Seite gelegt.
Nach nicht einmal zwei Stunden hatte ich es "inhaliert". Der Hammer!
Spannend geschrieben, unterhaltsam, aufregend.
Amanda lebt mit ihrer schrulligen, aber durchaus taffen Tanta Paula in einer abrissreifen Bude, als ihr sich plötzlich ganz neue Perspektiven aufzeigen. Sie erbt - nicht nur eine Villa, sondern gleich noch ganz besondere Fähigkeiten dazu.
Mit der Villa gibt es eine neue Schule, und mit dieser den unerwartet netten Eric, der ihr die Schule zeigt und zu ihrem besten Freund wird.
Ihr neuer mitgeerbter Butler Benson ist irgendwie auch etwas seltsam. Er erscheint überall und nirgends, ist aber durchaus immer hilfreich zur Stelle.
Alleine diese vier Hauptfiguren machen das Buch lesenswert.
Gemeinsam meistern sie die Aufgabe, die Amanda zu lösen hat, um ihr Erbe ganz für sich in Anspruch zu nehmen.
Mir hat das Buch dermaßen gefallen - zumal am Ende sichtbar wird, dass die Geschichte noch lange nicht zu Ende ist -, dass ich mir bereits Band 2 bestellt habe.
Ich denke, meiner Tochter werde ich das Buch nochmal in zwei Jahren vorlegen, und bin überzeugt davon, dass es ihr genauso gut gefallen wird wie mir.