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Sandra

Bewertungen

Insgesamt 207 Bewertungen
Bewertung vom 07.07.2022
Frädrich, Stefan

Warum Ziele Quatsch sind - und wie wir sie trotzdem erreichen


sehr gut

Allein der Titel "Warum Ziele Quatsch sind – und wie wir sie trotzdem erreichen" von Stefan Fädrichs Buch sind meines Erachtens Provokation und zum Teil ein Widerspruch in sich, aber genau deswegen - und durch die knallige/auffallende Covergestaltung - wurde ich auf das Buch aufmerksam.
Den "optischen" Aufbau des Buches selbst finde ich gelungen: gut lesbar, sehr gut strukturiert, (farbliche) Hervorhebung von wichtigen Aussagen.

Nach einem starken Beginn, in dem der Autor es durch seine zum Teil sehr direkten (dadurch aber sehr wirksamen) Worte geschafft hatte, mich in den Bann zu ziehen, hatte ich im Mittelteil des Buches eine kleine "Durststrecke" zu überwinden, weil ich das ein und andere etwas zu langatmig fand.
Toll finde ich seine immer wieder eingestreuten Beispiele, die das Ganze eben "Mitten aus dem Leben" beschreiben, ich habe mich sehr oft wiedergefunden.
Auch den eingestreuten "Theorieinput" wie z.B. "Ziele SMART" formulieren finde ich passend. Einen Teil davon kannte ich schon, aber es waren auch ein paar Neuigkeiten für mich dabei.
Sehr wortgewandt erläutert er auch meist sehr konkret warum denn z.B. Ziele "SMART" formulieren aus seiner Sicht "Quatsch" ist.
Seine Art sich mit direkten Appellen an den Leser zu wenden z.B. mit Aussagen wie "Hast Du Ziele? Dann vergiss sie!" oder "Bitte Aufwachen" usw. regt zum Nachdenken an.
Einen Teil seiner Thesen/Darlegungen kann ich nachvollziehen, ein Teil davon hat mir Denkanstöße gegeben. Es gab aber auch ein paar Punkte, die mir persönlich dann einfach "too much" und für mich nicht umsetzbar waren.

Fazit: das Buch ist ein Mix aus Theroie, persönlichen Erfahrungen des Autors und Denkanstößen! Wer bereit ist, sich bewusst Zeit zu nehmen um darüber nachzudenken, was will ich wirklich? welche Ziele hatte und habe ich? wohin will ich gehen? der wird hier mit Sicherheit den ein oder anderen interessanten Gedanken finden.

Bewertung vom 26.06.2022
Paulin, Claire

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen / Ikonen ihrer Zeit Bd.7


ausgezeichnet

Die farbenfrohe Gestaltung des Covers, passend im Stil Monets impressionistisch gestaltet lässt einen vielleicht einen heiteren Roman erwarten.
Dem ist nicht so: erzählt wird die Geschichte von Blanche und ihrer Familie, die ihr Haus verlassen müssen, weil die Familie total überschuldet ist. Sie kommen bei der Familie Monet unter, ohne Blanches Vater, der zeitweilig sogar im Gefängnis landet. Allerdings kommt die Familie des Malers auch mehr schlecht als recht durch: Geld ist knapp, Monets Frau Camille stirbt, ein Haushalt ist zu führen, Kinder wollen versorgt werden usw. Neben den Alltagssorgen bekommt Blanche auch noch das Gespött der Mitmenschen zu spüren. Durch ihre starke Persönlichkeit und ihre Malerei, die ihr halt gibt kann Blache verschiedene Schicksalsschläge überstehen.
Die jeweiligen Szenen sind authentisch beschrieben, ich fühlte mit den Protagonisten, v.a. mit Blanche mit.
Die Autorin hat sich sehr viel Mühe gegeben das Leben, die einzelnen Stationen und die Gefühle sowie die damalige Zeit mit ihren Herausforderungen zu beschreiben. Alle Achtung!
Das Buch liest sich total angenehm durch den schönen Schreibstil. Der Autorin gelingt es den Leser zu fesseln, egal ob Kunstliebhaber oder nicht.
Fazit: für Leser, die historische Romane oder Bücher über tolle Persönlichkeiten mögen ein Must have!

Bewertung vom 26.06.2022
Chedru, Delphine

99 Tomaten & eine Kartoffel


ausgezeichnet

Das farbenfroh gestaltete Cover ist die "Verpackung" für die vielen tollen Seiten im Buch selbst. Das Format war ungewöhnlich aber im Nachhinein passend wenn der Junior zum Suchen auf dem Schoß sitzt!
Die Zusammenstellung der unterschiedlichen Themen ist gut, z.B. 99 Flugzeuge und eine Schwalbe. Schön ist auch, dass zudem noch immer zwei Fragen gestellt wurden und man dadurch weitergesucht hat.
Durch die tollen Bilder und die dadurch vorhandene Flexibilität haben wir daraus dann unser "eigenes" Suchspiel entwickelt.
Einzig bei den Verkehrsschildern war es schwierig, wenn das Kind noch zu jung ist. Aber daraus könnten wir dann ein Lernspiel machen und man kann ja immer wieder "wimmeln".
Die Lösung am Schluss hätten wir nicht gebraucht, aber gestört hat sie uns auch nicht.

Fazit: hier hatten nicht nur die Kleinen Spaß dabei! Tolles Buch für die ganze Familie mit Konzentrationsübung, Lerneffekt und Freude.

Bewertung vom 15.06.2022
Holmgren, Hanna

Immer der Liebe entgegen (Zeit für Rügen)


ausgezeichnet

Das sehr schön gestaltete Cover ist meines Erachtens ein absoluter Eyecatcher und stimmt den Leser perfekt auf Rügen ein. Dorthin "flieht" Maja zu einer vierwöchigen Auszeit, da sie sich eben von Sven getrennt hat. Auf Rügen warten neben der tollen Vermieterin Fine, eine alte Dame, auch ihr Neffe Bent und eine zufällige Begegnung mit einem Hotelbesitzer.
Der Schreibstil liest sich sehr angenehm und die Szenenbeschreibungen sind sehr gelungen, nicht überladen, einfach passend. Die einzelnen Personen sind gut dargestellt. Fine mit ihrer Lebenserfahrung und ihrer Spitzbübigkeit habe ich total ins Herz geschlossen.
Neben dem Trennungsschmerz streift die Autorin im Buch u.a. auch das Thema Freundschaften - in Form von Majas bester Freundin, die ihr ganz unverblümt die Meinung sagt, aber auch ihr in Regentagen beisteht -, als auch das Thema Alter, Gebrechen und Demenz. Trotz der manchmal nachdenklichen Passagen, ist das Buch ein echter Wohlfühlroman.

Fazit: perfekte Urlaubslektüre mit ein paar Überraschungen und Wendungen

Bewertung vom 06.06.2022
Jensen, Joost

Die Leiche am Deich / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.1


sehr gut

Das in dunklen Farben gehaltene Cover zeigt ein typisches Friesenhaus, im Hintergrund das Meer. Durch die Farbgestaltung wirkt es düster, passt meiner Meinung aber perfekt zum Krimi.

Die Handlung spielt in und um den kleinen Ort Sünnum. Die Friesenbrauerin, eine resolute ältere Dame, auch Tüdelbüdel genannt, betreibt dort neben einer Kneipe einen Dorfladen. Mit der Ruhe ist es vorbei als die Leiche von Kerstin Burmeister, deren Mann einen großen Bauernhof betreibt am Strand gefunden wird. Schnell wird dem Leser klar, dass hinter der Fassade der Dorfbewohner nicht alles "im Lot" ist. Und weil das so ist, folgt auch noch ein weiterer Toter. Polizistin Wiebke, die Tochter der Wirtin hat alle Hände voll zu tun, denn neben der Mörderjagd durchkreuzt ihre zu Miss Marple neigende Mutter mit verschiedenen Aktionen immer wieder ihre Arbeit. Ab und an waren mir der Aktionismus der älteren Dame aber dann doch ein bisschen "too much".

Am Anfang brauchte ich ein bisschen um mich an die aus meiner Sicht auch ein bisschen zu vielen und immer neu hinzukommenden Personen zu gewöhnen. Das Buch liest sich aber angenehm. Durch die Szenenbeschreibungen fühlte ich mich oft nach Friesland "versetzt". Durch den ein oder anderen friesischen Ausdruck mausert sich der Krimi zum Regionalkrimi, das birgt die ein oder andere Herausforderung für den Leser, der kein Nordlicht ist, so wie ich, war aber absolut passend.

Fazit: gelungener Krimi mit friesischen Akzenten.

Bewertung vom 30.05.2022
Orths, Markus

Billy Backe und der Wilde Süden / Billy Backe Bd.3


sehr gut

Bei den Rashörnern und Misons

Das Buch besticht einerseits durch tolle Wortspiele, da werden aus Bisons Misons und es gibt keine Nashörner sondern Rashörner vor denen man sich wegen, wie der Name schon sagt, wegen ihres rasenden Tempos retten muss. Allerdings war es dann in Summe etwas zu viel des Ganzen und für einen 5 Jährigen dann noch nicht immer nachvollziehbar, was da an Spielereien gemacht wurde.

Die Geschichten um Billy Backe, den Schrönk und ihren Freunden im Walle-Wacke-Land und im Wilden Süden sind schön zum Vorlesen, wenn auch manchmal für einen Erwachsenen vielleicht gewöhnungsbedürftig was die ein oder andere Wortkreation betrifft, das sind wir so halt einfach nicht gewohnt. Der junge Mann, dem ich das vorgelesen habe war total begeistert!
Auch die beiden Landkarten am Anfang und am Ende des Buches sind richtig gelungen und fanden großes Interesse. Man kann dann während des Abenteuers schauen, wo man gerade unterwegs ist. Die Bilder sind schön gestaltet und auch die Vorstellung der Hauptfiguren zu Beginn des Buches passt.

Abzug gibt es wegen der aus meiner Sicht ab und an sehr derben Ausdrücke, das muss meines Erachtens in dem Alter nicht sein.

Bewertung vom 15.05.2022
Mueller, Dagmar H.

Der kleine Raubdrache


ausgezeichnet

Sehr gelungenes Buch - toll

Der kleine Raubdrache nimmt uns mit in seine Drachenwelt, wo er lernen soll vorschriftsmäßig Prinzessinen zu rauben. Das will er aber gar nicht wirklich. Richtig spannend wird es als er bei seinem ersten "Praxisfall" an eine etwas "andere" Prinzessin gerät.

Die Szenen sind sehr anschaulich beschrieben. Auch die Gefühle des kleinen Drachen und der Prinzessinen sowie ihre Aufgaben, Herausforderungen und das kritische Hinterfragen der Hauptfiguren ihrer Rollen und was von ihnen erwartet wird, sind kindgerecht dargestellt.

Die schön "portionierten" Abschnitte sowie der Wechsel von Schriftarten und Farben machten Spaß beim Lesen üben!

Die liebevollen Illustrationen der Szenen - egal ob der Drachenlehrer, die Prinzessinen oder natürlich der kleine Raubdrache - sowie des Covers runden dieses gelungene Buch ab!

Fazit: tolles Buch. Das Erscheinen von Band 2 im Frühjahr 2023 hab ich mir vorgemerkt!

Bewertung vom 02.05.2022
Horowitz, Anthony

Der Tote aus Zimmer 12


ausgezeichnet

Brilliant und spannend

Susan führt mit ihrem Freund mittlerweile ein Hotel auf Kreta. Davor war sie als Lektorin in London tätig. Ihr früheres Leben holt sie auf der Urlaubsinsel in Persona eines Hotelierehepaars, das in Großbritannien das Hotel Branlow Hall mit seinen Töchtern führt, ein.
In jenem Hotel hat damals ein Mord stattgefunden und der Autor, den Susanne lektoriert hat und der mittlerweile ebenfalls einem Mord zum Opfer gefallen ist, hat den Hotelmord anscheinend in seinem Buch verarbeitet. Die Tochter des Hotelehepaars meint Hinweise auf den wahren Täter im Buch gefunden zu haben und verschwindet spurlos. Susan kehrt in ihre alte Heimat zurück um, auf Bitten der Eheleute Hinweise auf das Verschwinden der jungen Frau zu finden und wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Anthony Horowitz hat zwei Bücher in einem verarbeitet. Interessanter Ansatz, einfach mal was Anderes und meines Erachtens brilliant umgesetzt. Der Schreibstil liest sich sehr angenehm. Die einzelnen Situationen sind detailliert beschrieben, aber nicht zu überladen. Ich hatte das Gefühl immer live dabei zu sein. Am Anfang brauchte ich ein bisschen um mich an den Wechsel zwischen den beiden "Welten" zu gewöhnen, aber das war nicht störend.

Das sehr schön gestaltete Cover rundet dieses gelungene Buch ab! Es war mein erster "Horowitz" aber mit Sicherheit nicht der Letzte.

Fazit: lesenswert!

Bewertung vom 30.04.2022
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12


gut

Klufti 2.0 halt Nein, Nr. 12

Klufti muss sich diesmal bei brütender Hitze im Allgäu neben seiner eigentlichen Aufgabe - dem Lösen des Mordes an Prof. Brunner, der in einer Tongrube bei Ausgrabungen getötet wurde - mit Social Media, Facebook lässt grüßen, der Observation der neuen und sehr verdächtig wirkenden Kinderfrau seines Enkelkindes, einer Flohmarktteilnahme und vielen weiteren Hindernissen beschäftigen. Zu seinem Leidwesen findet auch noch sein Feind Nr. 1 Dr. Langhammer die Leiche.

Das Thema Paläontologie zu wählen: Top! Klasse Idee! Auch die ein oder anderen Gags brachten mich zum Lachen, allerdings hätte ich mir Mehr erwartet.

Enttäuscht bzw. genervt hat mich, dass die Story an einigen Stellen gefühlt in die Länge gezogen wird, hätte man in den Fällen die ein oder andere Seite nicht gelesen oder abgekürzt, wenn Gags wie Kaugummi gezogen wurden, man hätte nichts verpasst.
Der Band kann ebenso wie sein Vorgänger meines Erachtens nicht an die Brillianz früherer Bände anknüpfen. Schade. Aber als Klufti-Fan bleibt mir die Hoffnung, dass Band 13 den treuen Lesern und Fans kein Unglück bringt sondern mal wieder den guten Klufti isch back!

Bewertung vom 24.03.2022
Gray, Gloria;Felder, Robin

Zurück nach Übertreibling / Vikki Victoria Bd.1


gut

Übertreibling - der Name ist Programm

Vikki, früher mal ein Mann, stammend aus der Provinz im bayerischen Wald und nun eine Diva, in München beheimatet, steht im Mittelpunkt dieses Buches.

Als Toni überraschend aus dem Knast ausbricht, flieht die Diva nach Übertreibling, in ihre alte Heimat um die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen. Ihr guter Freund Wolf hilft ihr dabei. Denn Toni will sich an Vikki rächen, weil er der Meinung ist, dass es Vikkis Schuld ist, dass er überhaupt dort gelandet ist.
Das Genderthema ist gut dargestellt.

Das Cover ist voll gepackt, fast schon überladen mit blau-weißen Touch - Bayern lässt grüßen. Aber dieses Cover passt perfekt zum Buch. Der Inhalt ist auch quirlig, überladen, übertrieben. Mir war das dann spätestens ab der Mitte des Buches einfach "too much", zu abgedreht, zu schrill.

Mein Fazit: eher was für schnell mal zwischendurch, konnte mich nicht wirklich überzeugen