Morgen kann kommen

ausgezeichnet

eine berührende Geschichte

Eine berührende Geschichte, die Ildikó von Kürthy uns da mit Morgen kann kommen erzählt. Ist es auch eine Geschichte, in der die verschiedenen Figuren nicht nur ihre Sichtweise und Schicksale schildern, sondern die/der Lesende auch erfährt, welche Intrigen und Verknüpfungen es dabei wie und von wem mit wem gibt und was das mit deren Leben gemacht hat.

Erzählt die Geschichte eindrucksvoll und doch recht leise, aber trotzdem äußerst angenehm, was passiert, wenn der einen Person der Mut fehlt sie selbst zu sein und die andere einfach nicht angepasst ist und deshalb ständig aneckt.

Die Figuren rund um die beiden Schwestern Gloria aka Maria und Ruth herum, sind bis auf Ruths Ehemann und deren Eltern auch durchweg liebevoll sowie sympathisch durchgeknallt. Hat es mir unheimlich Freude bereitet deren Erzählungen zu folgen, auch wenn ich in gewissen Momenten gerne mal dazwischen gegangen wäre, um die ein oder andere Person mal zur Räson zu rufen oder für sein dämlich, egoistisches Verhalten zu bestrafen.

Erwartet die/den Lesenden also eine Geschichte über Selbstliebe, Selbstaufgabe für andere und der Weg zurück zu sich selbst, welche Ildiko hier in den verschiedensten Varianten erzählt und verflicht. Zeigt somit, wie sich die eine aus einer Ehe, in der sie sich selbst aufgibt, nur um ihren narzisstischen Gatten zufrieden zu stellen, befreit und die anderen erkennen, dass ihre Wege auch nicht unbedingt das Non Plus Ultra sind.

Das für mich wirklich traurige Ende ist irgendwie auch ein Neuanfang und ich hoffe, dass die liebe Autorin uns diesen irgendwann auch in einer Fortsetzung erzählt. Also von mir gibt es deshalb eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.

Ein unvollkommener Ehemann

sehr gut

Tod und andere Katastrophen in Roxys Leben

Wenn die alte Familienordnung bei Roxys Familie durch den Tod des Vaters und den Fehltritt des Ehemannes durcheinander geraten ist, dann kommt Sheila O'Flanagans Geschichte ein unvollkommener Ehemann heraus.

In dieser erfahren wir, wie es Roxy in einen Strudel voller negativer Gefühle und Gedanken stürzt. Heraus aus ihrem gewohnten Trott und der vermeintlich glücklichen Welt. Roxy für sich aber gleichzeitig einen Weg daraus sucht, der alles wieder in Ordnung bringt. Dass dieser allerdings auch noch dummerweise zu ihrer Emanzipation beiträgt, macht die Sache rund um ihre angeknackste Ehe nicht wirklich einfacher.

Ich mag den leichten und gut weglesbaren Schreibstil der Autorin unheimlich gut leiden. Nur Mr. Ehemann bringt mich regelmäßig mit seinem Verhalten und Ansichten auf die Palme und Roxys recht devotes Verhalten dazu sogar fast noch mehr. Hingegen gefallen mir alle anderen Figuren um so mehr. Allen voran der mysteriöse Fahrgast Ivo Lehane. Ob und wie es für Roxy schlussendlich weitergeht, wie emanzipiert sie dann wirklich wird und welche Lebenswege von wem beschritten werden, dass erzähle ich nicht, denn es selbst zu lesen macht doch eindeutig mehr Spaß.

Eine 5 Sterne-Bewertung gibt es von mir allerdings nicht, denn zwischendurch war mir die Geschichte etwas zu wirr und die Handlungen der Figuren ebenfalls. Aber nichtsdestotrotz ist es für mich eine tolle Lektüre, die ein guter und bisweilen sehr unterhaltsamer Zeitvertreib ist, also somit verdient 4 Sterne bekommt.

Das Tor / Keeper of the Lost Cities Bd.5

ausgezeichnet

neue Machtspielchen erwarten Sophie

Weiter geht die wilde Hatz mit Sophie, ihren Freunden, Black Swan und den Neverseen und diesmal stehen solche Dinge wie Familie, psychischer Missbrauch und was Angst bei den verschiedenen Wesen doch für Auswirkungen hat, im Vordergrund.

Geht die Geschichte in dem gewohnt spannenden Schreibstil diesmal sogar über 83 Kapitel und versucht eben dabei den Leser_innen behutsam und doch eindringlich zu vermitteln, dass der Machtmissbrauch der Regierenden oder eben auch Vertrauensbruch durch die Eltern, Intoleranz gegenüber anderen Völkern, Einschränkung der persönlichen Rechte und fehlender Widerstand für eine glückliche und tolerante Gesellschaft absolut Gift sind. Dadurch ist dieser Band auch wieder dermaßen tagesaktuell und gut zur sozialpolitischen Bildung unserer zukünftigen Generationen geeignet, ohne dass deren Lesespaß zu kurz kommt und die Geschichte belehrend ist, so dass es für mich allein deshalb schon ein 5 Sterne-Buch ist.

Selbst der wieder mal äußerst fiese Cliffhänger und die letzten Geschehnisse lassen mich zwar einerseits genau wie Sophie wütend und traurig zurück, doch steigert es auch andererseits meine Neugier noch mehr in dem Punkt, was die liebe Autorin sich in den kommenden Bänden noch für Abenteuer, Fallen und Geheimnisse sowie auch “Quälereien” für ihre Leser_innen hat einfallen lassen und ich freue mich schon auf den nächsten Band ungemein.

Der letzte Schrei

ausgezeichnet

Cosy Crime in Israel und der Transgender-Community

Ein schlichtes, aber durchaus aussagekräftiges Cover ist das erste, was die/der Lesende zu sehen bekommt und ich findes es mehr als nur passend. Erzählt Yonatan Sagiv nämlich in seinem Buch der letzte Schrei einen Krimi, der sich in der glamourösen Welt der Schönen und Reichen Israels mit all den dort herrschenden Dingen wie Neid und Missgunst zuträgt, aber zeitgleich auch die Missstände sowie den Umgang der “normalen” Bevölkerung damit in der dort lebenden LGQBT-Community aufzeigt. Erfährt die/der Lesende wie der Ermittler Oded Hefer einen mehr als ungewöhnlichen Auftrag bekommt und sich durch den Dschungel der Lügen, des Schweigens und Verrat kämpft, um die Geschehnisse einem gerechten Ende zuzuführen.

Mir hat dieser Cosy Crime sehr gut gefallen, denn erstens ist der Schreibstil des Autors unheimlich gut und für mich auch fesselnd und zweitens habe ich absolut kein Problem mit der Sprache gehabt. Ist es für mich dabei auch vollkommen egal gewesen, dass Oded eigentlich körperlich ein Mann, aber im Geiste und Benehmen mehr eine Frau, eine manchmal doch recht vulgäre, aber überaus charmante und doch sensible ist. Diese Person Oded ist mir sogar absolut sympathisch, selbst in den divenhaften Momenten und es hat einfach nur Spaß gemacht ihren Ermittlungen zu verfolgen. Allerdings darf man hier nicht allzu große Dramen oder gar Blutrünstigkeit erwarten, die gibt es definitiv nicht und doch kommt eben der Krimi-Anteil mit all seinen Ermittlungen in dieser doch bisweilen auch traurigen und gesellschaftskritischen Geschichte aus meiner Sicht überhaupt nicht zu kurz.

Wer also gerne rätselt, wer der Mörder und wieso ist, auch keine Angst vor queeren Themen hat und sich nicht scheut mal einen anderen, nicht ganz der Norm angepassten Stil mit eben solchen Figuren zu lesen, der wird sich mit Oded gerne auf die Jagd nach dem Mörder begeben können. Von mir gibt es für dieses tolle Buch auf jeden Fall die volle Sternewertung und ich würde glatt noch weitere Fälle von Madame Oded lesen.

Die Stadt der Dolche / Tumanbay Bd.1 (eBook, ePUB)

ausgezeichnet

Eine fantastische Welt und absolut lesenswert

Wenn aus einem Fantasy-Hörspiel der BBC von dem Autorenduo John Dryden and Nick Walker ein episches Buch entsteht, dann kommt eben die Stadt der Dolche dabei heraus.

Himmel, was für eine tolle Mischung von längst Vergangenem durch das recht historisch anmutende Setting und irgendwie an eine ägyptische oder ähnlich anmutenden archaischen Dynastie, den Intrigen, Ränkespielchen, Romanzen und ein bisschen Krimirätsel raten sowie leichten Anklängen von Fantasy durch die eingewobene Mystik.

Klar geht es nicht ganz so zimperlich in dieser Gesellschaft zu, was wohl auch der Weltenzeit, zu der es spielt, geschuldet ist, aber alles immer noch auf einem Niveau, dass sich für mich gut ertragen lässt und auch nichts abnormes ist. Also aus meiner Sicht Game of Thrones ohne die dort herrschende Brutalität, den übertrieben dargestellten Sexismus oder sonst noch allem was so triggern könnte. Nein, diese Geschichte überzeugt eben durch ihre Erzählweise, die verschiedenen und einzigartigen Figuren, welche hier erzählen dürfen, wie es ihnen ergeht und natürlich den Inhalt und macht mir deshalb einfach nur Spaß darin einzutauchen.

Selbst die Bösewichte sind so facettenreich beschrieben, dass man auch gut ihr Handeln nachvollziehen kann. Will jeder hier eigentlich nur in dieser doch sehr hierarisch, von Gewalt und Angst beherrschten Welt seinen Kopf retten und das bestmögliche dabei für sich herausschlagen.

Aus meiner Sicht hervorzuheben ist auch noch, dass in diesem Buch mehr die einzelnen Geschichten und Verknüpfungen dieser im Vordergrund stehen, aber immer mit der unterschwelligen Bedrohung eines nahenden Krieges und dem Geheimnis um Maya, was mir persönlich sehr gut gefällt. Eine wirkliche Auflösung gibt es zwar nicht direkt, macht mir aber erstaunlicherweise überhaupt nichts aus und ich schließe nach 100 spannungsgeladenen, gefühlvollen und auch dramatischen Kapiteln die Buchklappen sehr zufrieden zu.

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.1

ausgezeichnet

Wow, was hat Roseanne A. Brown da nur für einen tollen urban-fantasy erschaffen. Bildgewaltig, wortgewaltig und mit so viel Drama, Intrigen und gesellschaftspolitischen Themen, aber weder überladen, noch so verschachtelt geschrieben, dass es unverständlich oder gar verwirrend ist. Schickt die Autorin ihre beiden jungen Hauptfiguren in dieser imposanten Geschichte nicht nur von einer Gefahr in die andere, sondern einerseits in eine schmerzvolle Vergangenheit und andererseits auf eine Reise zu ihrem wahren Ich. Müssen Malik und Karina sich nämlich beweisen, um nicht zu sterben. Ihre eigenen Grundsätze erst finden und dann doch wieder in Frage stellen und das alles um zu überleben und auch zu finden, was ihnen wichtig ist. Für mich als Lesende ist die Balance der Erzählung absolut richtig und sehr gut nachvollziehbar. Sorgt dafür, dass ich mehr als gefesselt von ihr bin und das Buch sehr zügig durchsuchten konnte, weil ich einfach nicht aufhören wollte zu lesen.

Mir hat diese Reise der beiden innerhalb der Mauerns von Ziran unheimlich Spaß gemacht und ich fand es spannend, regelrecht fesselnd, was Roseanne da für eine tolle Geschichte in die Welt geschickt hat. Bin sehr gespannt, wie die Geschichte mit Malik und Karina weitergeht und welche Emotionen, Intrigen und fantastische Legenden mich dort dann erwarten.

Luyánta

sehr gut

Eine fantastische Geschichte über das Erwachsenwerden

Luyánta ist ein Fantasyroman über das Erwachsenwerden von Jolantha sowie deren Kampf ihres Alter-Egos Luyánta in der Unselben Welt gegen böse Mächte und deren Folgen.

Erzählt der Autor in dieser nicht gerade kleinen Geschichte auf 776 Seiten eindrucksvoll und in einem mehr als ungewöhnlichen Stil, wie die Reise der Protagonistin mit all ihren Weggefährten sowie Feinden oder Nichtfeinden so verläuft und welche Gedanken und Gefühle da in ihr zu herrschen oder gar aufkommen.

Der Anfang war für mich zwar aufgrund des Schreibstils und teilweise auch der gewählten Sprache etwas gewöhnungsbedürftig und manchmal durch zu viele Wiederholungen etwas langwierig, aber das hat sich gottseidank dann nach einiger Zeit gegeben und ich habe trotz der schweren Themen wie Krieg, Umweltzerstörung und das Missverstehen von Jolantha/Luyánta in genau dieser schwierigen Zeit zwischen Kindsein und Erwachsenwerden sehr viel Spaß und eine gute Zeit mit dieser Geschichte gehabt. Zu meinen Favoriten bei den Kapiteln haben tatsächlich die gehört, die aus Sicht der Feinde in ihrer schrulligen Art erzählt wurden und auch jene, in denen die verbündeten Murmeltiere mit dem flapsigen Wortschatz vorgekommen sind. Da hätte ich tatsächlich gerne mehr von gehabt, anstatt dieser teilweise nervigen Wiederholungen oder dem Gedankenkarussell der Heldin folgen zu müssen. Aber sei es drum, denn es ist insgesamt eine tolle und unterhaltsame Geschichte, die ich jeder/m nur wärmstens ans Herz legen kann, den ungewöhnliche Szenarien, verschrobene Gedankengänge und eben doch eine enorme Seitenzahl nicht abschreckt. Ich für meinen Teil bin auf jeden Fall sehr froh, dass ich in die Unselbe Welt eintauchen durfte.

Der Verrat / Keeper of the Lost Cities Bd.4

ausgezeichnet

neue Freunde, Verbündete und bittere Verluste

Der vierte Band der Jugendbuchserie rund um Sophies Abenteuer liest sich wieder spannend und zeigt die Macht der Freundschaft und auch, dass man nicht immer alles so machen muss, wie es schon immer gemacht wurde. Diesmal mischt die Truppe um Sophie die berüchtigte Schule Exilium zwischen all ihren waghalsigen Abenteuern rund um die Neverseen und Black Swan auf. Werden die Kinder erst verbannt und dann doch wieder in die Gemeinschaft der Elfen aufgenommen. Doch all das fordert nicht nur bei Sophie einen hohen Tribut. Gewinnt sie zwar mit Tam und Lin ein paar neue Freunde zu ihrer kleinen Rettungstruppe, doch verliert sie auch zwei besondere Bezugspersonen. Welche das sind und wie sie diese verliert, das sollte ihr besser selbst lesen, da es schon ein gewaltiger Spoiler ist. Für uns steht jedenfalls fest, auch dieser Teil schafft es wieder unheimlich gut die Geschichte über Freundschaft, Rücksichtnahme, Vertrauen und den so dringenden Themen wie Umweltschutz, Loyalität sowie Toleranz gegenüber allem anderen in der Welt zu transportieren und auch altersentsprechend trotzdem humorvoll und spannend zu erzählen. Selbst die traurigen Kapitel und ja, auch diese gibt es, gehören eindeutig dazu und sind genauso wichtig. Für uns überwiegt aber eindeutig die Lesefreude und es macht auch fast schon richtiggehend Spaß mit zu rätseln, wer sich wohl hinter welcher Maske der Black Swans versteckt, wann von wem welcher Verrat begangen wird und wie sich manch andere Rätsel vielleicht auflösen lassen. Was am Ende allerdings dann doch wieder bei einigen Figuren auch zu neuen Fragen geführt hat und wir deshalb auf den nächsten Band hinfiebern und hoffen, dass wir diese dort wirklich beantwortet bekommen, bevor dann schon wieder neue Rätsel und Abenteuer beginnen.

Also als Fazit gibt es natürlich auch für diesen Band wieder eine absolute Leseempfehlung, wäre ja auch blöd mitten in der Geschichte zu sagen, ähm nö, lasst mal lieber bleiben und vergesst das Ende.

Fischbrötchen und Zuckerstreusel: Ein Ostseeroman Fördeliebe 1 (MP3-Download)

ausgezeichnet

herzerfrischend, meeresleichte Irrungen und Wirrungen

Irrungen und Wirrungen an der Ostsee mit Anni, Kjell und ihrem Exfreund Paul erwarten einen in dem Hörbuch von Jane Hell, welches von Julia Blankenburg im Miss Motte Audio Verlag eingesprochen wurde.

Ich fand es sehr lustig, herzerfrischend und doch auch an manchen Stellen tiefgründig, zum Nachdenken anregend. Hat Jane Hell die Figuren für mich sehr schön geschrieben, auch wenn Paul für mich ein berechnendes Arschl…. ist, aber um die nötige Portion Drama in das Ganze zu bekommen, ist es vollkommen in Ordnung, dass er so ist.

Kommt dieser Liebeswohlfühlroman mit Strand und Sommerfeeling zum Glück auch mal ganz ohne großartige Thrillermomente und allein mit der “normalen” Alltagsdramatik die zwischenmenschliche Beziehungen nun mal so hergeben, aus, was ich persönlich sehr schätze. Kann ich mit dieser Art einfach mal aus dem Hier und jetzt abtauchen und eine gute Zeit verleben. Von mir gibt es daher eine glasklare Hörempfehlung und wer lieber liest, es gibt ja auch die geschriebene Version, so dass dies auch kein Hinderungsgrund sein kann.