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Buchkathi

Bewertungen

Insgesamt 277 Bewertungen
Bewertung vom 02.01.2024
Safier, David

Mord auf hoher See / Miss Merkel Bd.3


ausgezeichnet

Ich bin großer Fan von der ermittelnden Angela!

Eigentlich mag ich keine Krimis. Gut das wirkt komisch, wenn es der erste Satz einer Rezension eines Krimis ist. Dennoch finde ich dieses Detail wirklich sehr erwähnenswert, denn trotz meiner Abneigung, hat mir dieser Krimi mit der ermittelnden Miss Merkel unfassbar gut gefallen.
Warum ist das so? Das, was mich sonst an Krimis abschreckt, ist der Gruselfaktor und die durchaus gut vorstellbaren Details, wie der Mord passiert ist und wie blutig es zugegangen ist. Wer so etwas liebt, ist bei Miss Merkel grundlegend falsch. Wer aber, wie ich, zart besaitet ist, aber trotzdem gerne spannende Geschichten liest und miträtseln möchte, wer der Mörder ist, der wird hier ganz entzückt sein.
Miss Merkel geht mit ihrem Achim auf Kreuzfahrt. Um genauer zu sein, machen die beiden eine Krimi-Kreuzfahrt. Denn Angela denkt darüber nach, Krimiautorin zu werden. Doch dann passiert auf dem Schiff ein Mord, den zunächst alle – bis auf Miss Merkel – für einen Unfall halten. Und so beginnt, wie es auch schon in den beiden Vorgängerbänden war, Angela Merkel höchstpersönlich zu ermitteln. Dabei dürfen natürlich auch die lustigen Aspekte nicht zu kurz kommen: der englisch lernende Achim, der sich allzu oft in seinem Englisch verhaspelt; der leicht trottelige Bodyguard; die mütterliche Ermittlerin, die über vieles großzügig hinwegsieht und die zahlreichen Fettnäpfchen und urkomischen Situationen. Für mich liegt hier auch das besondere an der ermittelnden Ex-Kanzlerin: Die Krimis sind sehr spannend, aber nicht blutrünstig oder gruselig. Sie sind lustig, aber nicht übertrieben albern und sie haben sympathische Hauptfiguren, die auch private Seiten abseits der Mordfälle offenbaren. Für mich die perfekte Mischung.
Ich habe auch das Hörbuch gehört (ich mag es, sowohl das Buch zu lesen, als auch das Hörbuch zu hören) und habe mich ganz köstlich amüsiert, wie die Sprecherin Nana Spier die Stimmen der verschiedenen Personen imitiert. Mein Liebling war definitiv Achim und wie er den Spitznamen Puffeline in die verschiedenen Sprachen übersetzt. Ich habe wirklich herzhaft gelacht!
Wer also neu in das Krimi-Genre einsteigen möchte oder einfach nur trotz Spannung mitlachen will, der ist bei Miss Merkel goldrichtig und wird die ermittelnde Ex-Kanzlerin lieben.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.01.2024
Dias, Nina

Run For Love


ausgezeichnet

Es knistert und bringt Spannung, aber überzeugt mit der Botschaft

Wer kennt die Geschichten und Filme nicht, in denen alle Charaktere perfekt sind: Perfekte Figur, wunderschöne Haare, ein Gesicht wie gemalt und ein hinreißendes Benehmen. Da fühlt man sich als Normalo-Leser irgendwie fehl am Platz. Mit einer normalsterblichen Protagonistin ist Nina Dias Liebesroman Run for Love eine herrliche Abwechslung zu diesen perfekten Figuren. Denn Luca lebt ganz im Zeichen von Body Positivity und verzeiht sich selbst auch nur allzu gerne, wenn sie mal im Benehmen, im Zwischenmenschlichen oder in der Arbeit nicht ganz perfekt war.
Wir lernen Luca kennen, während sie gerade ihre Freundin verteidigt, als ein Kerl in einer Bar ihre Abfuhr nicht hinnehmen will. Blöderweise wird Lucas nicht ganz gesetzeskonformes Eingreifen direkt mit Sozialstunden belohnt, die sie in einem Jugendclub ableisten muss. Geleitet wird dieser von Noel, der nicht nur durch sein wunderschönes Äußeres eine besondere Anziehung auf Luca ausübt. Und je mehr Zeit Luca mit Noel verbringt, desto mehr muss sie sich eingestehen, dass sie doch nicht ganz frei von Vorurteilen aufgrund von Optik ist und es ihr eben doch nicht so egal ist, wie sie andere sehen.
Die Liebesgeschichte und das Knistern sind natürlich wunderschön. Aber das Besondere an diesem Liebesroman ist wohl die Art, wie die Protagonistin sich selbst sieht und wie sie versucht, ein positives Körpergefühl auch in den Köpfen ihrer Mitmenschen zu verankern. Das passiert keinesfalls durch angestrengte Dialoge, sondern ganz nebenbei im Zuge der Handlung. So sind mir beispielsweise zwei Szenen besonders in Erinnerung geblieben: Einmal Lucas Mutter, die nach einem gemeinsamen Restaurantbesuch auf Luca einredet, wie sie ihr Leben und ihren Körper durch Sport und Ernährungsumstellung optimieren sollte und wie schlecht sie sich selbst nach einem zu üppigen Essen fühlt. Luca kontert darauf, was das mit ihr macht und dass es viel wichtiger ist, sich gut und glücklich zu fühlen, als alles verändern zu wollen. Die zweite Szene spielt im Jugendclub mit zwei Teenagermädchen, von dem eines das andere aufgrund seiner Optik hänselt. Luca setzt nicht zum typischen Schimpfen an. Nein, sie erklärt den beiden Mädchen, wie oft sie in ihrem Leben noch nach ihrem Äußeren beurteilt werden und dass sie wenigstens als Frauen zusammenhalten und sich selbst positiv behandeln sollen, was seine Wirkung nicht verfehlt.
Dass Luca dann aber bei dem schönen Noel dennoch selbst Komplexe bekommt und sich nicht schön genug fühlt, obwohl sie von sich sagt, ihren Körper zu lieben, ist nur die konsequente Umsetzung des Themas in der Liebesgeschichte. Und auch da muss ich sagen, dass wir Normalos wahrscheinlich alle das Gefühl kennen, Komplexe zu bekommen, ob uns denn wohl der neue Freund schön genug findet. Für mich hat dies das Buch so richtig authentisch und lebensnah gemacht, ich konnte mich richtig in Luca hineinversetzen. Und zumindest mir geht es so: Je authentischer mir Figuren und Handlung vorkommen, desto mehr kann ich mich in die transportierten Emotionen fallen lassen und die Geschichte genießen.
Für mich kommt ein Apell aus der Geschichte raus und zwar: Sei lieb und nicht zu streng zu dir selbst! Denn obwohl optisch und auch sonst hat jeder sein Päckchen zu tragen hat, kann trotzdem jeder schön sein. Daher gibt’s meine Leseempfehlung nicht nur wegen der Liebesgeschichte, sondern vor allem wegen des guten Gefühls, mit dem man das Lesen abschließt.

Bewertung vom 26.12.2023
Kennedy, Becky

Good Inside - Das Gute sehen


ausgezeichnet

Erziehung mal anders

Ein Erziehungsratgeber mehr? So könnte man wahrscheinlich in Anbetracht des Werks von Dr. Becky Kennedy denken. Doch dieses Buch geht viel tiefer in die Psychologie des Menschen und in die psychologische Entwicklung des Kindes als ein normaler Ratgeber im Stil von Du solltest, Du musst, Du darfst nicht.
Denn Dr. Becky Kennedy hat nicht nur ihren eigenen Ansatz, sondern betrachtet, was durch bestimmtes Verhalten der Eltern beim Kind passiert. Das ist nicht nur sehr aufschlussreich für Eltern oder solche, die es werden wollen, sondern auch beim Entschlüsseln des eigenen Verhaltens und der eigenen Persönlichkeit. Und weil ich mich sehr für die menschliche Psychologie interessiere, habe ich dieses Buch gelesen – auch ohne Kinder. Denn irgendwie sind wir als Paten, Tanten und Anverwandte doch alle ein bisschen Teil der Erziehung oder sollten uns zumindest geringfügig damit beschäftigen.
Der Ansatz ist nicht schwer zu verstehen. Das, wo es wohlmöglich schwierig wird, ist eher die Umsetzung. Denn die meisten von uns sind ganz anders erzogen worden – nämlich mit dem Blick auf das Verhalten und nicht mit dem Fokus auf dem Inneren und welche Ursache ein bestimmtes Verhalten hat. Dr. Becky Kennedy stellt die Verbundenheit mit dem Kind in den Fokus und erklärt, dass Kinder gemeinsam mit ihren Eltern lernen müssen, ihre Emotionen zu regulieren. Alle problematischen Verhaltensweisen werden nach dem Basiskapitel, was die Grundidee erklärt, einzeln thematisiert, mit Beispielen veranschaulicht, ihr Ursprung ergründet und eine praktische Anleitung gegeben, wie man als Eltern reagieren sollte. Dabei wirkt die Sprache zu keiner Zeit überheblich und auch die Tipps wirken absolut lebensnah und sind durch die einfachen Beschreibungen, einfach zu verstehen.
Die Frage, die sich mir nur manchmal aufdrängte war, was denn die Personen, denen Dr. Becky den Rat gab, nach mehrwöchiger Anwendung gesagt haben. Hat es ihnen geholfen? Wie haben sie sich dabei gefühlt und haben sich die Verhaltensweisen der Kinder wirklich verändert? Das hätte es noch gebraucht, um mich restlos zu überzeugen. Aber auch so bin ich begeistert von dem Ansatz, der sich für mich absolut schlüssig anhört, dessen Umsetzung ich jedoch für etwas halte, was man sich langfristig antrainieren muss, weil die meisten von uns anders sozialisiert sind.
Ein definitiv lesenswertes Buch über den psychologischen Aspekt der Erziehung.

Bewertung vom 26.12.2023
Macintyre, Ben

Der Spion und der Verräter


sehr gut

Spannend, mitreißend, gut recherchiert

Eine Agentengeschichte? Da denkt man doch sofort an James Bond. Doch dieses Buch bewegt sich aus der reinen Fiktion heraus in eine Geschichte des Oleg Gordijewski, die weitestgehend auf Tatsachen beruht. Er hat für den britischen Geheimdienst gearbeitet und durch seine auch für sein Leben gefährliche Arbeit zum Ende des kalten Kriegs beigetragen.
Und das war für mich auch das besondere an dem Buch: Es hat mir vor Augen geführt, dass all die Agentengeschichten eben nicht reine Fiktion sind, sondern es wirklich Menschen gab und gibt, die ihr Leben aufs Spiel setzen, um etwas Bedeutendes für ihren Geheimdienst herauszufinden. Und dieser Gedanke hat die Spannung in diesem Buch für mich so stark werden lassen.
Ich muss zugeben, dass ich anfangs meine Schwierigkeiten hatte, in das Buch hineinzufinden. Die vielen Personen und die Details der Spionagearbeit haben mich einiges an Kraft auf den ersten Seiten gekostet. Dann kam noch hinzu, dass der Agent etwas distanziert wirkt, weil er kaum von seiner privaten Seite beschrieben wird. Doch nachdem ich mich in die Geschichte eingefunden hatte, wurden die Startschwierigkeiten nebensächlich und ich konnte mich ganz in die Erzählung verlieren und von der Spannung tragen lassen.
Die gut recherchierten Details und die detaillierten Beschreibungen haben mir sehr gefallen und mein abschließendes Fazit empfiehlt dieses Buch als sehr gute Agentengeschichte mit wahren Begebenheiten gerne weiter. Es lohnt sich, sich über die ersten Seiten hinweg in die Geschichte einzufuchsen.

Bewertung vom 04.12.2023
Henry, Emily

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen


ausgezeichnet

Emotionen pur und eine Geschichte, die sich wie selbst erlebt anfühlt

Nora Stephens lebt mit ihrer Karriere als Literatur-Agentin ein Leben auf der Überholspur mitten in New York. Von der großen Liebe hält sie nichts, denn bisher hatte sie kein Glück und wurde mehr oder weniger immer wie in Liebesromanen velassen – aber eben nicht wie die Protagonistin in solchen Romanen, sondern wie die böse, verlassene bisherige Frau. Doch, wenn es um ihre Schwester Libby geht, wird Nora weich und lässt die sonst so toughe Fassade fallen. Denn nach dem Tod ihrer Mutter, hat sich Nora um sie gekümmert und so tut und entscheidet sie alles so, wie es für ihre Schwester Libby am besten ist. Diese schwesterliche Fürsorge geht sogar so weit, dass Nora sich auf eine vierwöchige Reise zum Schauplatz von Libbys Lieblingsroman einlässt. Dort begegnet sie keinem geringeren als einem von Nora verhassten New Yorker Lektor – Charlie Lastra. Aber manchmal kommt es eben anders, als man gedacht hat und schwuppdiwupp findet man sich selbst in einem lebenden Liebesroman wieder.
Diese Geschichte ist die perfekte Romanze aus der Kategorie Enemies to Lovers. Sie glänzt besonders durch ihren Humor in Kombination und gleichzeitig in Kontrast mit spürbarer Anziehung. Während die ersten Begegnungen zwischen Nora und Charlie anfangs noch spitzzüngig und witzig zu lesen sind, wird es immer emotionaler und die beiden können die Finger nicht mehr voneinander lassen. Die nötige Spannung kommt dann hinzu, als man als Leser immer mehr Libby auf die Schliche kommt, die ein Geheimnis zu haben scheint. Doch ich lag die ganze Zeit falsch mit meinen Vermutungen, was es sein könnte, sodass man auch auf unvorhersehbare Wendungen nicht verzichten muss. Und ganz besonders das Ende – von dem ich nichts spoilern möchte – war für mich absolut überzeugend und hat ein richtig schönes Ende-gut-alles-gut-Gefühl bei mir erzeugt.
Die Schwesternliebe zwischen Nora und Libby war für mich auch etwas ganz Besonderes: Anfangs merkt man Nora an, dass sie sich Sorgen macht, Libby könnte sich von ihr entfremden. Und Seite für Seite blickt man in deren Beziehung und erfährt, dass sich Nora nach dem Tod der Mutter gewissermaßen für Libbys Glück verantwortlich fühlt. Deswegen stimmt sie auch dem Urlaub zu und bedenkt quasi in jeder Entscheidung ihres Lebens mit, welche Auswirkungen das auf Libby haben könnte. Sie schränkt sich sogar so sehr für das Glück ihrer Schwester ein, dass sie auf ihren Traumjob verzichtet. Das macht Nora, obwohl sie anfangs so hart wirkt, immer nahbarer und man taucht richtig in ihre Gedankenwelt ein. Diese Nähe zu ihr und dieser Wunsch, dass sie mal an ihr Glück denkt, hat mich richtig an die Geschichte gefesselt.
Doch auch die Emotionen und die Anziehung zwischen Charlie und Nora waren für mich so realistisch und erlebbar beschrieben, dass man das Buch wirklich nicht aus der Hand legen will, weil man sich fast selbst frischverliebt fühlt.
Ein wirklich empfehlenswerter Liebesroman, der mit nahbaren Protagonisten, Humor und ganz großen Gefühlen überzeugt!

Bewertung vom 04.12.2023
Goldfarb, Tobias

Spekulatius, der Weihnachtsdrache, und das Lebkuchenwunder / Spekulatius, der Weihnachtsdrache Bd.3


ausgezeichnet

Spekulatius macht die Weihnachtszeit ganz bunt und spannend

Wie findet man den perfekten Adventskalender für die Kleinsten? Da schwankt manch einer zwischen Schokolade – oh Gott so viel Zucker – und einem selbstbestückten Adventskalender mit allerlei Nützlichem – oh Gott so viel Arbeit. Doch was wäre, wenn man den kleinen Leseratten mit einer Geschichte in 24 Kapiteln eine Freude machen würde: Tatatataaaa der Buchadventskalender für Kinder. Was es für Erwachsene als Krimi-Buchadventskalender oder in der Variante mit 24 Liebesgeschichten gibt, kommt nun im Gewand eines kleinen Weihnachtsdrachen als Kinder-Buchadventskalender daher.
Der kleine Weihnachtsdrache Spekulatius erscheint nun schon im dritten Band und besucht auch hier wieder seine Menschenfreunde Mats und Matilda, die die Ankunft von ihrem Speki schon gar nicht mehr erwarten konnten. Gemeinsam machen sie sich daran die Bäckerei von einer netten alten Dame zu retten. Netter Nebeneffekt dabei ist, dass Spekulatius dabei noch das Backen lernt, was für einen Weihnachtsdrachen essenziell ist. Und mit Spekulatius lernen wir Leser direkt etwas mit. Denn in den einzelnen Kapiteln werden ebenfalls Rezepte für einfache aber Leckere Plätzchen zum Nachbacken präsentiert.
Wenn ich das, was dieses Buch auszeichnet, aufzählen möchte, weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll: Da sind die unheimlich süßen und detaillierten Bilder fast auf jeder Seite. Dann finde ich die Idee von einem kleinen Drachen, der immer zu Weihnachten kommt, wirklich außergewöhnlich. Und natürlich liebe ich die Art, wie Spekulatius spricht, denn aus jedem A wird ein Ä und aus jedem O wird ein Ö. Ich kann ihn quasi beim Lesen hören und musste darüber sehr schmunzeln. Und genauso schön sind auch die restlichen Texte geschrieben und lassen Kinderherzen höherschlagen. Aber am allerbesten finde ich die Einteilung in 24 Kapitel, sodass man jeden Abend ein bisschen mehr von Spekulatius lesen kann, was ein richtig schönes Weihnachtsritual ist.
Man merkt es vielleicht: ich bin ganz begeistert von dem kleinen Weihnachtsdrachen und zumindest meine kleinen Lesefreunde hat er voll und ganz abgeholt!

Bewertung vom 04.12.2023
Mueller, Dagmar H.

Das vorschriftsmäßige Retten von Prinzessinnen / Der kleine Raubdrache Bd.2


ausgezeichnet

Ein modernes Märchen

Wer hat eigentlich gesagt, dass Drachen böse sind? Oder dass Prinzessinnen, die von Drachen entführt wurden, von Prinzen gerettet werden möchten? Das klingt doch alles furchtbar altmodisch und deshalb räumt der kleine Raubdrache damit mal auf!
Die Prinzessin, die vom kleinen Raubdrachen verschleppt wurde, ist nämlich gar nicht traurig oder unglücklich. Denn sie darf mit ihm und den anderen Drachen im Drachendorf leben, dort in die Schule gehen und lustige Abenteuer erleben. Irgendwann jedoch hat sie genug vom Drachendorf und möchte den kleinen Drachen mit in ihr Heimatkönigreich Tiefentauch und Perlensee nehmen. Das wiederrum findet der Drache gar nicht so lustig und auch das gewählte Reisemittel in Form eines Heißluftballons passt ihm gar nicht. Als dann auf der Reise noch ein fieser Zauberer droht, einen Strich durch die Rechnung zu machen, wird die Geschichte richtig spannend. Aber gemeinsam meistern der kleine Drache und die Prinzessin jede Herausforderung, befreien sogar weitere Prinzen und Prinzessinnen und räumen mit allerhand Vorurteilen auf.
Dieses Buch ist ganz niedlich geschrieben und bietet besonders für kreative Kinder, die Wortspiele lieben, allerlei Wortkreationen. Besonders mochte ich aber, dass weder der Drache noch die Prinzessin noch die anderen Figuren auch nur irgendeinem Klischee aus den alten Märchen entsprechen. Damit zeigen sie für mich, dass jeder sein kann, wie er möchte und dass man niemanden in eine Schublade stecken sollte. Das ist neben den detailreichen Bildern und der besonderen Spannung, als der Zauberer besiegt werden muss, eins der Highlights an diesem Buch für mich.
Für Drachenliebhaber und Fans von mutigen Prinzessinnen in Pack-an-Mentalität ist dieses Buch definitiv ein Must-Read!

Bewertung vom 04.12.2023
Voelpel, Sven;Matthaei, Bettina

7 Jahre jünger in 7 Wochen


ausgezeichnet

Spannend geschrieben und mit leckeren Rezepten leichtgemacht

Wer träumt nicht davon, die eigene Lebensuhr so lange wie möglich am Laufen zu halten, ewig jung zu bleiben oder zumindest ein paar Extrajahre dazu zu gewinnen? Dass das nichts mit Hokus Pokus zu tun hat, sondern sich wissenschaftlich belegt tatsächlich beeinflussen lässt, zeigt dieses Buch von Prof. Dr. Sven Voelpel.
Als Altersforscher hat er im Bereich Data- und Demografie-Management die Frage, was uns altern lässt und was den Alterungsprozess hemmt, wissenschaftlich beleuchtet und stellt in seinem Meta-Ernährungscode die wichtigsten Erkenntnisse zusammen. Anhand von plastischen Beispielen wie dem Vergleich des menschlichen Körpers mit einem Oldtimer nimmt er den Leser mit auf eine spannende Entdeckungsreise, was unserem Körper guttut und jung bleiben lässt. In einem einführenden Grundlagenkapitel präsentiert Prof. Dr. Voelpel besonders herausstechende Lebensmittel wie Sprossen oder Gewürze und wie sich der pflanzenbasierte Ernährungsweg positiv auswirkt und erklärt darüber hinaus weitere Einflussfaktoren auf den Alterungsprozess des Körpers. Dabei ist alles wirklich leicht verständlich aber sehr fundiert geschrieben und durch die zusätzlichen Erklärkästchen und Grafiken festigen sich die besonders relevanten Informationen. Ich habe unheimlich viel gelernt und war richtig fasziniert von dem ganzen neuen Wissen.
Besonders schön fand ich dann auch den Übergang zu Beispielrezepten, die wirklich sehr lecker aussehen und gar nicht diesen Anschein nach Gesund-aber-schmeckt-nicht haben. Sie sind sehr ansprechend bebildert und die Zubereitung so leicht beschrieben, dass man eigentlich keinen Grund mehr hat, sofort mit der eigenen Verjüngung zu beginnen.

Bewertung vom 04.12.2023
Högl, Birgit

Besser schlafen


sehr gut

Sachbuch zum Schlaf und seiner Bedeutung

Jeder von uns kennt das schreckliche Gefühl, wenn man nach zu wenig Schlaf morgens wie gerädert aus dem Bett kriecht. Da steht der Tag schon unter keinem guten Stern. Doch was unserem Körper wirklich wiederfährt, wenn wir dauerhaft schlecht oder zu wenig schlafen, wissen vermutlich die Wenigsten. Damit und mit noch vielen weiteren Fakten zum Schlafen räumt Prof. Dr. Birgit Högl auf.
Neben dem Kapitel zu den Gründen, warum wir schlafen müssen und dem Kapitel zu den Basisfakten zu einem guten Schlaf, erklärt die Autorin auch, welche Krankheiten rund um das Schlafen existieren und was bei Schlafmangel im Körper passiert. Das letzte Kapitel dann gibt Tipps, wie man zu besserem Schlaf kommen kann.
Die Kapitel haben einen sehr gut verfolgbaren roten Faden, auch wenn man keinen medizinischen Background hat. Darüber hinaus ist es gut verständlich und bietet mit Grafiken und Mythos-Realität-Gegenüberstellungen eine gute Nachvollziehbarkeit gepaart mit gut recherchierten Fakten. Ich habe unheimlich viel über Schlaf und seine Bedeutung gelernt und es war auf keiner Seite langweilig. Dennoch hatte ich mir gerade den Anteil an Tipps und Tricks zu besserem Schlaf höher vorgestellt: Ich hätte mir gewünscht, dass es hier noch deutlichere Hinweise und vielleicht auch Beispiele von Menschen gibt, die ihre Schlafoptimierung in die Hand genommen haben. Generell hatte ich also eher ein Praxishandbuch oder zumindest einen höheren Ratgeberanteil erwartet.
Dennoch finde ich dieses Buch wirklich gelungen, wenn man mehr über den Schlaf lernen möchte.

Bewertung vom 04.12.2023
Helmstetter, Kristen

Tea Time für die Seele


ausgezeichnet

Einfach mal ein bisschen Mut am Nachmittag zusprechen

Selbstgespräche zu führen wirkt wohl auf die allermeisten Menschen befremdlich. Doch eigentlich tut es jeder den ganzen Tag über, denn die eigenen Gedanken sind schließlich auch nichts anderes als ein Monolog an uns selbst. Wie wir dabei zu uns selbst denken, hinterfragen wir oft gar nicht. Würde aber jemand anders so mit uns reden, wie wir die Gedanken an uns richten, so wären wir sowohl über den Ton als auch über die überzogenen Erwartungen entsetzt. Und genau hier setzen Kristen Helmstetters Bücher an.
Nachdem ich schon Bettgeflüster für die Seele und Dolce Vita für die Seele gelesen habe, war es klar, dass ich mich auch deren Nachfolger widmen werde. Denn mit Tea Time für die Seele findet das Selbstgesprächsritual auch Einzug in den Nachmittag. Obwohl ich zu Beginn der Selbstgesprächsbücher noch wirklich skeptisch war, muss ich sagen, dass sich meine eigene Gedankenwelt stark verändert hat. Denn wenn man sich mal bewusster beim Denken zuhört, dann sticht der harsche Ton, den die meisten Menschen mit selbst haben, sofort ins Auge. Bereits aus den ersten Büchern habe ich das mitgenommen und gehe seitdem netter mit mir um. Mir kommt es nur so vor, als bräuchte mein Gehirn von Zeit zu Zeit eine Auffrischung, sodass mir dieses Buch gerade recht kam. Das Schöne an Tea Time für die Seele ist, dass direkt im Einführungstext eine kleine Wiederholung für die Selbstgespräche mitgegeben wird. Und anders als beim Bettgeflüster für die Seele wird hier nicht geraten, immer den gleichen Text zu nehmen, sondern sogar tageweise zu variieren. Das finde ich sehr angenehm, denn so kann man auf das spezielle Empfinden und Bedürfnis des Tages eingehen.
Ich mochte darüber hinaus auch, dass die Einleitung deutlich knapper gehalten wurde und dafür noch mehr Textvorschläge enthalten sind. Hier dürfte für jeden etwas dabei sein. Und auch wenn sich die Selbstgespräche am Anfang komisch anfühlen, kann ich nur sagen „probiert es aus, es hilft“. Ich stelle mir bei den Texten vor, dass ich das nicht zu mir selbst sage, sondern es mir ein Freund sagt, um mich zu stärken. So fühlt es sich richtig gut und ganz normal an.