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Benutzername: 
haberlei
Wohnort: 
Wien
Über mich: 
Begeisterte Leserin von Krimis, Thrillern, Humorvollem, historischen (Frauen-)Romanen, Biografien

Bewertungen

Insgesamt 320 Bewertungen
Bewertung vom 23.10.2023
10 Wochen zu früh - Ein einschneidendes Erlebnis
Fechtig, Vera

10 Wochen zu früh - Ein einschneidendes Erlebnis


sehr gut

Als Mutter ein eigenes Unternehmen führen – es geht!

Mit „10 Wochen zu früh“ erzählt Vera Fechtig nicht nur, wie die Geburt ihrer Zwillinge ihr Leben veränderte, sondern will mit ihrer Geschichte anderen Frauen, die unternehmerische Selbstständigkeit mit Mutterschaft verbinden wollen, Mut machen, ihr Leben passend zu den eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten.

Klappentext (adaptiert):
Die Autorin ist selbstständige Grafikdesignerin. In diesem Buch beschreibt sie, wie sie ihren eigenen Weg geht und ihr Leben so gestaltet, wie es für sie selbst, ihren Mann und ihre Zwillinge richtig ist. Ganz unabhängig von Normen, Zwängen, Erwartungen der Gesellschaft - aber auch der eigenen Erwartungen, was man tun muss und wie man zu sein hat. Das hört sich ganz wunderbar an. Doch erlauben wir uns das selbst wirklich?

Ursprünglich wollte Vera Fechtig das Buch nur für sich selbst schreiben, um die Emotionen und Erlebnisse der letzten fünfeinhalb herausfordernden Jahre zu verarbeiten, entschied sich letztlich zur Veröffentlichung, um anderen Frauen in ähnlicher Situation Impulse zu geben. Gegliedert ist das Buch in mehrere, jeweils kurz gehaltene Kapitel, die mit auf die Thematik des jeweiligen Abschnittes hinweisenden Titeln versehen sind. Es gibt auch ein Inhaltsverzeichnis. Das Schriftbild ist gut leserlich, der Schreibstil flüssig. Man fliegt recht flott durch die rund 190 Seiten. Einzig das stetige Gendern fand ich persönlich lästig.

Das Buch ist einerseits biografisch, andererseits soll es beispielhaft als Sachbuch bzw. Ratgeber fungieren. Die Autorin erzählt über ihr Leben, in etwa beginnend beim Kennenlernen ihres Mannes 2007, bis ins Jahr 2021, dem Erscheinungsjahr des Buches. Schwerpunktmäßig geht es um die Schwangerschaft, die Frühgeburt ihrer Zwillinge im Jahr 2016 und die ersten Jahre mit den Kleinkindern. Und natürlich darum, wie es ihr gelang, trotz Mutterschaft ihre von Kreativität geprägte selbstständige Berufstätigkeit auszuüben. Trotz der Offenheit und Ehrlichkeit, mit der die Autorin ihr Leben ausbreitet, empfand ich vom Erzählstil her die Geschichte als emotional gebremst, etwas distanziert, was natürlich daran liegen mag, dass es sich nicht um ein Tagebuch handelt, in dem Gefühle des Augenblicks festgehalten werden, sondern um eine Niederschrift aus der Erinnerung. Natürlich werden Ängste, Bedenken, Sorgen, Glücksgefühle, auch die Schwierigkeiten zu Coronazeiten erwähnt, sachlich, als Fakten, aber die Emotionen sind nicht hautnah zu spüren. Ist vermutlich auch nicht die Intention der Autorin gewesen, das zu vermitteln. Es ist eben kein Roman, sondern ein Ratgeber dahingehend, sich anhand ihres Beispiels nicht von Konventionen und der Meinung anderer davon abhalten zu lassen, das zu tun, was für einen selbst das Beste ist.

Ich fand die Story durchaus lesenswert, auch wenn ich als Pensionistin keineswegs der angesprochenen Zielgruppe angehöre und auch früher nie angehört hätte als unselbständige Angestellte. Frau Fechtigs Zielstrebigkeit, ihre Energie und ihr Selbstbewusstsein, kombiniert mit gut dosiertem Egoismus, nötigte mir Respekt und Bewunderung ab. Statements, wie dass es keine Schande sei, sich Hilfe zu holen, ob privat oder beruflich, haben wohl für jedermann Gültigkeit, nicht nur für selbstständige Unternehmerinnen, ebenso wie die Tatsache, dass familiärer Zusammenhalt und Unterstützung eine unerlässliche Grundvoraussetzung darstellen, um einer Frau den nötigen Freiraum zu geben, sich beruflich zu verwirklichen. Nämlich nicht nur in kreativen, privilegierten Berufssparten, sondern auch als Verkäuferin, die z.B. sich zur Filialleiterin hinaufarbeitet.

Ein lesenswertes Buch. Nicht nur für Frauen, denke ich. Denn die Art und Weise, wie Frau Fechtig von ihrem Mann mit einer Selbstverständlichkeit unterstützt wurde, ist vorbildhaft.

Bewertung vom 22.10.2023
MordsZeit (eBook, ePUB)
Österreichs, KrimiautorInnen

MordsZeit (eBook, ePUB)


sehr gut

Mörder sind hier und überall

„MordsZeit“ beinhaltet auf rund 100 Seiten 21 abgeschlossene mörderische Geschichten für zwischendurch, verfasst von folgenden österreichischen KrimiautorInnen (in alphabetischer Reihenfolge): Mina Albich, Gerhard Appelshäuse, Constanze Dennig, Beate Ferchländer, Leopold Fröhlich, Veronika A. Grager, Petra K. Gungl, Eva Holzmair, Alexander Kautz, Gerhard Loibelsberger, Nicole Makarewicz, Eric Manz, Sabine Marx, Sabina Naber, Christine Neumeyer, Günther Pfeifer, Karina Pfolz, Eva Reichl, Rhena Weiss, Helmut Scharner und Franz Zeller.

So verschieden wie die Schreibstile der einzelnen VerfasserInnen, so abwechslungsreich sind auch die Geschichten, von amüsant bis gruselig, von beklemmend bis makaber. Da ist wohl für jeden Geschmack etwas darunter. Auch ich hatte einige Favoriten. Wirklich das Ideale für Wartezeiten beim Arzt, U-Bahn-Fahrten oder dergleichen. Ob sie sich, wie in der Inhaltsangabe empfohlen, als Einschlafstories eignen, möchte ich persönlich bei einigen bezweifeln. Manche hätte mir wohl Albträume verursacht.

Das Büchlein erschien 2022. Es verfügt über eine Inhaltsangabe am Anfang und ausführliche Informationen zu den AutorInnen samt Foto am Ende. Zudem ist es optisch sehr ansprechend gestaltet mit wunderschönen Illustrationen von Karina Pfolz.

Interessant ist, wie dieses Buch entstand. Alljährlich präsentieren die Österreichischen KrimiautorInnen auf der BuchWien „FünfMinutenKrimis“. Hiermit folgte man dem steten Aufruf der Leserschaft nach Veröffentlichung.

Abgesehen davon, dass die Geschichten Lesevergnügen bereiten, unterstützt dieses Buch die Kinderkrebshilfe.

Bewertung vom 21.10.2023
Zwischen euch verschwinden
Lerchbaum, Gudrun

Zwischen euch verschwinden


ausgezeichnet

Das Gesetz des Handelns

„Zwischen euch verschwinden“ von Gudrun Lerchbaum ist kein 0815 Whodunit-Kriminalroman, sondern die packende Geschichte einer Frau, die durch Verkettung unglücklicher Umstände, auch durch diverse Todesfälle, in immer mehr Abhängigkeit, Illegalität und Unterdrückung gerät.

Bereits das Cover mit diesem undeutlichen Frauengesicht assoziiert das Verwaschene einer Existenz. Das Buch erschien 2023 und spielt in der Gegenwart. Das Buch gliedert sich in Teil eins, Marias Zeit als Kellnerin, und Teil zwei als Pflegerin. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft. Die detaillierten Beschreibungen des Umfelds erzeugen anschauliche Bilder im Kopf und machen Stimmungen nachempfindbar.

Man ist von der ersten Seite an mitten im Geschehen, versucht Marias Reaktionen und Handlungen nachzuvollziehen, was mir nicht von Anfang an gelang. Man spürt deutlich das bedrückende Ambiente, die Einengung, unter der sie zu Lebzeiten der Mutter litt. Als niemand mehr da ist, der Entscheidungen fällt, überfordert sie die plötzliche Freiheit. Verunsichert ergreift sie die Flucht. Schwer verständlich anfangs. Doch je länger ich Marias Werdegang mit verfolgte, desto klarer wurde mir ihr Charakter. Die Wesenszüge eines Menschen, dem es völlig an Selbstwertgefühl fehlt. Maria wurde immer bevormundet, von dominanten Menschen unterdrückt, von den Eltern, dem Ex-Mann. Das hat sie geprägt und führt dazu, dass sie immer wieder in prekäre Situationen, in Abhängigkeit gerät, immer von Neuem ausgenutzt wird, zu einem leichten Opfer wird, als Schwarzarbeiterin, als Pflegekraft.

Normalerweise ist es für mich wichtig, mich mit einer Figur des Romans identifizieren zu können. Das gelang mir bei Maria nicht, zu kontrovers waren ihre Aktionen. Aber sie war mir von Beginn an sympathisch. Sie tat mir leid, wie sie jeweils vom Regen in die Traufe schlitterte, scheinbar chancenlos, aus diesem Tief jemals herauszukommen. Marias Gedanken geben tiefe Einblicke in ihre Psyche, ihre Hilflosigkeit, ihre Wut. Viel zu lange verhält sie sich zu passiv, zu lange nimmt sie alles schweigend hin. Dennoch, Maria lernt dazu, Maria lernt sich zu wehren, lernt sich mehr und mehr durchzusetzen, lernt, ihre Position zu verbessern. Jede Begegnung mit Menschen, ob diese ihr wohlgesinnt sind oder ihr Böses wollen, trägt zu ihrer Entwicklung bei. Maria erkennt, wie sie es nennt, das Gesetz des Handelns. Von Seite zu Seite wünschte ich ihr ein besseres Leben, ein bisschen Glück. Der dramatische Showdown führt zu einer überraschenden Wende und lässt hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

Abgesehen von dem Schicksal der Protagonistin, das einem unmittelbar packt, weil man mit ihr leidet und dieselbe Wut gegen all jene spürt, die sie ausnutzen, bedrängen und attackieren, ist es die Kernthematik des Romans, die einen nachdenklich stimmt. Maria steht stellvertretend für Tausende und Abertausende Menschen, denen es tatsächlich so geht, ob mit der eigenen Identität oder wie Maria mit einer falschen. Illegale Arbeitskräfte, in Privathaushalten agierende Pflegekräfte, ich denke, da gibt es viele, die ebenso schamlos ausgenutzt, diskriminiert und unterdrückt werden.

„Zwischen euch verschwinden“ ist ein Buch, das man gelesen haben sollte. Von mir eine eindeutige Leseempfehlung mit 5 Sternen.

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Bewertung vom 20.10.2023
Eiskalte Übernahme
Willem, J. H.

Eiskalte Übernahme


ausgezeichnet

Manipuliert

„Eiskalte Übernahme“ von J.H. Willem ist ein spannender Kurzkrimi mit aktueller Thematik, mittlerweile bereits der dritte Band dieser trotz Leichen unblutigen Cosy-Krimi-Reihe.

Der Schreibstil liest sich flüssig. Die Kapitel sind kurz gehalten, ohne Zeit- oder Ortsangaben. Das Buch erschien 2023 und spielt in der Gegenwart. Das Büchlein umfasst nur rund 140 Seiten, entpuppte sich aber trotz der Kürze als ausgezeichnet konzipierter Krimi mit zahlreichen Spannungsmomenten, Cliffhangern und Action. Die Handlungsorte, das Umfeld und die Charaktere sind gut vorstellbar beschrieben. Die Symbolik des Covers durchschaut man allerdings erst, sobald man die entsprechende Stelle im Buch gelesen hat.

Die Handlung verläuft geradlinig und übersichtlich. Man ist auch sofort mitten in der Geschichte. Ein Kurzkrimi bietet wenig Raum für mehrere ineinander verschlungene Handlungsstränge und langwierige Verfolgung in die Irre führender Spuren. Trotzdem hält sich die Spannung durchgehend auf gutem Niveau. Der Plot fasziniert und erschreckt zugleich anhand der Mordidee. Ist ein Fremdzugriff auf die Software eines Autos Utopie oder technisch tatsächlich bereits machbar? Da wird man schon nachdenklich. Den Täter vermutet man bald, doch dessen Motiv und wer in Wirklichkeit im Hintergrund die Fäden zieht, zeigt sich erst im dramatischen Showdown.

Das Duo Adam und Lizzie wirkt sympathisch und lebendig, allerdings weiß man relativ wenig über die beiden, auch nicht übers Privatleben. Das liegt eben an der Kürze des Romans. Würde mir fast wünschen, der Autor würde diesen Bereich in Zukunft etwas ausschmücken.

„Eiskalte Übernahme“ hat mir ausgezeichnet gefallen. Aufgrund seiner Kürze eignet sich der Krimi ideal für zwischendurch, man kann das Buch locker in einem Rutsch auslesen. Es hat mir spannende Lesestunden bereitet und große Lust auf weitere Fälle der beiden gemacht. Dafür gibt es von mir 5 Sterne.

Bewertung vom 18.10.2023
Nebel über der Uckermark
Brandes, Richard

Nebel über der Uckermark


ausgezeichnet

Hellseherei - ein Fake?

„Nebel über der Uckermark“ von Richard Brandes ist ein extrem spannender Kriminalroman, ein richtiger Pageturner, und er entführt in einen Landstrich, der wohl nicht vielen vertraut ist.

Klappentext:
Kriminalhauptkommissarin Carla Stach wird mit einem ungewöhnlichen Fall konfrontiert: Eine Hellseherin behauptet, einen Mord vorhergesehen zu haben. Kurz darauf wird eine junge Frau als vermisst gemeldet, und ihr Aussehen gleicht exakt dem des Mordopfers, das die Hellseherin beschrieben hat. Carla ist skeptisch, denn sie glaubt nicht an derlei Hokuspokus – und doch wird sie unruhig. Schließlich wurde ihr auch prophezeit, dass sie selbst in Gefahr geraten wird ...

Das Cover passt ausgezeichnet zum Titel und unterstreicht die Stimmung, das Unheimliche, das Nebulöse, einerseits im einsamen, unendlich scheinenden Wald, andererseits symbolisch auch im Hinblick auf das Diffuse von seherischen Fähigkeiten. Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel sind kurz gehalten, ohne Orts- und Zeitangaben. Das Buch erschien 2023. Die Handlung spielt in der Gegenwart.

Dies ist bereits der dritte Band der Reihe mit Kriminalhauptkommissarin Carla Stach und ihrem Team. Ich kannte bereits den Vorgängerband, mir waren somit die Protagonisten und ihre Beziehungen zueinander vertraut. Dennoch denke ich, dass auch Neueinsteiger nicht nur problemlos in den für sich stehenden Fall hineinkommen, sondern auch den relevanten Personenkreis rasch überblicken.

Nach dem Prolog, der schon einen Hauch von Übersinnlichem vermittelt, ist man bereits mitten in Szenerien, die Gänsehautfeeling erzeugen: da irrt eine Frau ziellos durch den Wald und ein Ehepaar wird brutal ermordet; wie sich herausstellt, sind sie weitere Opfer eines Serienmörders. In der Folge entwickeln sich zwei Handlungsstränge. Einerseits ermittelt Carlas Kollege Maik undercover in einer rechtsradikalen Klimawandelverschwörungs-Gruppe, da man in diesem Kreis den Serienmörder vermutet, andererseits beginnen Carla und ihre Kollegin Julia aufgrund eines Hinweises einer Hellseherin, in einem Vermisstenfall zu recherchieren. Durch die stetigen Perspektiven- bzw. Ortswechsel, etliche brenzlige Situationen, in die die Protagonisten geraten, die Kürze der Kapitel, die noch dazu meist mit einem Cliffhanger enden, wird das Spannungsniveau derart hoch gehalten, dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen möchte. Zudem erlebt an ein wahres Wechselbad der Gefühle: man bangt um den in die Verbrecherbande eingeschleusten Polizisten, ängstigt sich mit dem flüchtenden Opfer vor dem Killer und hofft doch, dass es überlebt. Zudem macht man sich Gedanken, inwieweit diese hellseherischen Vorhersagen stimmen oder reine Erfindung sind, natürlich auch, wie die beiden Fälle zusammenhängen. Es mangelt weder an Verdächtigen noch an in die Irre führenden Spuren. Man tappt bis zuletzt in Dunkeln, wer der geheimnisvolle Mörder ist. Letztlich fügen sich, was die Morde anbelangt, alle Fäden schlüssig zusammen. Was die Hellseherin nun tatsächlich „vorhergesehen“ bzw. „gespürt“ hatte und wo sie Informationen hatte und geschwindelt hat, blieb teilweise vage.

Sehr ausgewogen ist mit den Ereignissen rund um die Kriminalfälle auch das Privatleben des Ermittlerteams eingearbeitet. Die primär sympathischen Protagonisten werden sehr anschaulich, sehr lebendig charakterisiert, zeigen Gefühle, Stärken und Schwächen, auch Ängste. Sie wirken realistisch, wie z.B. Carla, etwas übergewichtig und dem Pensionsalter nicht mehr so fern, die manchmal an ihre körperlichen Grenzen stößt, ihre mangelnde Fitness spürt. Die farbige Julia wird immer wieder mit Diskriminierung und Vorurteilen konfrontiert, meistert diese Aversionen in der Regel sehr professionell und cool. Auf Esoterik und Übersinnlichem reagieren die einen mit mehr, die anderen mit weniger Skepsis. Maik ist charakterlich nicht optimal für den Undercover-Einsatz geeignet, er verfügt nicht über die nötige psychische Stärke. Auch Nebenfiguren sind gut vorstellbar beschrieben, entsprechen positiverweise auch nicht immer Klischees. So ist einer der Kriminellen mit sympathischen Zügen behaftet, ein im Herzen Guter, schwach, leicht manipulierbar und beeinflussbar, der in schlechte Gesellschaft geriet. Sehr liebenswert sind auch die Tiere, der Dackel Bruno und die Katze Glöckchen, deren tagelanges Verschwinden auch den Leser beunruhigt.

Mich beeindruckte die Vielschichtigkeit des Romans. Ein packender Plot, fundierte psychologische Kenntnisse, die Thematik Hellsehen, wobei die Widersprüchlichkeit zwischen rein wissenschaftlicher Sichtweise und dem Vorhandensein von Esoterik gut herausgearbeitet ist. Auch das Thema der Verschwörungstheorien, hier im Zusammenhang mit dem Klimawandel, verbunden mit Rechtsbürgern wird gestreift. Last but not least wird auch Rassismus angesprochen.

„Nebel über der Uckermark“ - diesen Krimi empfehle ich wärmstens, und nicht nur diesen Band, sondern die gesamte Reihe.

Bewertung vom 14.10.2023
Graffitikatz
Panizza, Kaspar

Graffitikatz


ausgezeichnet

Frau Merkel trifft Banksy

„Graffitikatz“ von Kaspar Panizza ist ein humorvoller Wohlfühlkrimi, mit bayrischem Lokalkolorit und gemütlichem Flair, in dem aber wie stets bei dieser Reihe auch ein wenig Gesellschaftskritik steckt, wie eben diesmal Gedanken über die Sinnhaftigkeit übermäßiger Tätowierungen und das Trara, das rund um den die Öffentlichkeit scheuenden Künstler Banksy gemacht wird.

Bereits das Cover assoziiert den Zusammenhang mit Banksy-Graffitis. Es ist ganz im Stil dieses berühmten Zeichners gehalten. Das Buch erschien 2023 und ist bereits der 8. Band dieser Reihe. Der Schreibstil ist flott und flüssig, die wochentagweise Einteilung der Kapitel sehr übersichtlich. Obwohl jeder Fall für sich abgeschlossen ist, empfiehlt es sich, mit Band 1 zu beginnen. Der Roman verfügt über eine Personenliste, die ich, auch wenn es für mich ein Wiedersehen mit bereits bekannten Protagonisten war, wiederum sehr geschätzt habe. Die Handlung spielt in der Gegenwart.

Man ist sofort mitten im Geschehen: soeben wurde ein Mord verübt. Und von Beginn fragt man sich in welchem Zusammenhang mit den Morden die Tagesbucheintragungen stehen, die immer wieder als weiterer Handlungsstrang zwischen den Ermittlungsfortschritten eingeschoben sind. Man tappt lange im Dunkeln, rätselt mit, bis sich die verschlungenen Fäden entwirren und der doch recht komplexe Fall aufgelöst wird, zwar logisch und nachvollziehbar, aber nicht wirklich dank akribischer Ermittlungsarbeit, sondern eher Kommissar Zufall verdankend.

Die Stamm-Protagonisten sind durchwegs sympathisch gezeichnet, mit liebenswürdigen Vorlieben und Eigenheiten; vor allem im Team Steinböck herrscht Harmonie und eine familiäre Arbeitsatmosphäre. Als besondere Menschen stechen Kommissar Emil Mayer junior als Farbiger und Rollstuhlfahrer sowie die gebürtige Vietnamesin und gewiefte ITlerin Huong hervor. Nebenfiguren sind ebenfalls gut vorstellbar beschrieben. Aber Mittelpunkt und der Star dieser Reihe ist unbestritten die Katze Frau Merkel mit ihren vorlauten, besserwisserischen, lästernden und amüsanten Kommentare, ebenso wie ihre unverfrorene Art, sich immer in den Vordergrund zu spielen, die besten Häppchen zu ergattern. Die Dialoge von Steinböck mit der Katz sind einfach zum Zerkugeln.

Bei „Graffitikatz“ stehen eindeutig leichte, humorvolle Unterhaltung und liebenswerte Charaktere im Mittelpunkt, nicht Action und prickelnde Spannung. Mir als begeisterter Fan der Katze Frau Merkel hat dieses Buch wieder höchstes Lesevergnügen beschert. Ich freue mich auf weitere Fälle. Eine Leseempfehlung für jeden, der amüsante Krimis liebt und für den ausgeklügelte Ermittlungsarbeit nicht das Wichtigste ist.

Bewertung vom 02.10.2023
Mord auf Zelluloid
Winger, Luc

Mord auf Zelluloid


ausgezeichnet

Tödliche Neugier

„Mord auf Zelluloid – Seine letzte Rolle“ von Luc Winger ist bereits der 20. Band der St. Tropez-Reihe mit der Kommissarin Lucie Girard im Mittelpunkt. Es ist dies eine Cosy-Krimi-Reihe.

Klappentext:
Großes Kino an der Côte d'Azur.
Cannes 1978. Premiere des Kinofilms - Das offene Geheimnis, ein Krimi mit dem berühmten Detektiv Fabrice Petit. Während der Uraufführung erfahren die Zuschauer vom Tod des Hauptdarstellers René Carriere. Seine Frau, die im Publikum sitzt, glaubt nicht an einen natürlichen Tod. Sie beschuldigt die anwesende Filmcrew des Mordes an ihrem geliebten Mann. Als Gast der Vorführung nimmt sich Commissaire Lucie Girard des Falles an. Obwohl sie auf fremden Terrain ermittelt …

Bereits das Cover verbreitet südfranzösisches Flair, das nicht nur durch anschauliche Beschreibungen des elitären Ambientes in Cannes dargestellt wird, sondern auch durch im Text eingestreute französische Begriffe oder Phrasen in Dialogen. Der Schreibstil ist flüssig, die kurzen Kapitel sind mit Orts- und Zeitangaben versehen, was ich persönlich immer sehr schätze, insbesondere bei häufigen Rückblenden. Das Buch erschien 2023. Die Handlung spielt im Jahr 1978. Ich kenne die Serie fast seit Beginn und finde es stets interessant, die technische und gesellschaftliche Entwicklung in den 70er Jahren zu verfolgen. So wird in diesem Band u.a. die Zunahme von sog. Popcorn-Filmen anstelle von literarisch anspruchsvollen Werken thematisiert. Das Publikum will Action sehen, ausgefeilte geistreiche Dialoge sind nicht mehr gefragt.

Das Besondere dieser Reihe ist der Variantenreichtum der Fälle. Die Morde ereignen sich in den verschiedensten Milieus, mit der Handlung ist teilweise das Familiäre von Lucie Girard mehr, manchmal weniger verwoben. Im Übrigen ist jeder Band dieser Reihe ohne Kenntnis der Vorgängerbände problemlos lesbar und der Personenkreis ist überschaubar.

Die Spannung entwickelt sich, nicht nur indem sich Puzzlesteinchen zu Puzzlesteinchen fügt, sondern die Rückblenden zu den Vorkommnissen bevor der Schauspieler verstarb, bieten dem Leser maßgeblichen Wissensvorsprung gegenüber der Polizei. Ein toter Schauspieler, eine mysteriöse Todesursache, war es tatsächlich Mord? Diese Frage befeuert die Spannung von Kapitel zu Kapitel, denn der Schauspieler war ein schwieriger Mensch, Neuem gegenüber nicht aufgeschlossen und kapriziös, folglich nicht beliebt. So gibt es etliche Verdächtige und Raum zum Miträtseln. Und letztlich klären sich die Umstände, unter denen der Schauspieler zu Tode kam, ganz anders als erwartet.

Womit der Autor auch von Band zu Band immer wieder überrascht, ist die charakterliche Entwicklung von Lucie Girard. Man entdeckt immer wieder neue Eigenschaften an ihr. Eines schien mir bis jetzt immer unumstößlich: ihre Begeisterung für den Beruf, ihr stetiges Engagement, wobei die Familie leider manchmal zurückstecken musste. Dass sie nunmehr eine Auszeit wünscht, mehr Zeit für die Familie, einen Tapetenwechsel, ist ein ganz neuer Zug an ihr. Eine erstaunliche Wende, die es für die Leserschaft zusätzlich spannend macht. Was erwartet Lucie, was erwartet uns im nächsten Band? Überraschend war auch Patrics Typveränderung, mit ein Grund für Lucies neue Zukunftsvision. Auch die übrigen handelnden Personen wurden gut vorstellbar und lebendig gezeichnet.

Wiederum hat mir eine Story rund um Lucie Girard spannende Lesestunden beschert und Neugierde nicht nur auf einen weiteren Kriminalfall entfacht, sondern auch darauf, wie es für die Kommissarin privat und dienstlich weitergehen wird. Voller Vorfreude auf den nächsten Fall gebe ich hiermit eine unbedingte Leseempfehlung ab!

Bewertung vom 30.09.2023
Grenzenlose Gier
Brun, Georg

Grenzenlose Gier


sehr gut

Wissenschaftsspionage

„Grenzenlose Gier“ von Georg Brun bildet den Abschlussband der Trilogie rund um die Strafverteidigerin Olga Swatschuk, thematisch interessant und anspruchsvoll.

Worum geht es?
Olgas Mandantin, eine Immunologin, vermutet einen Verräter im Forschungsinstitut und will diesen mit getürkten Forschungsergebnissen enttarnen. Sie ersucht Olga um rechtliche Unterstützung. Mit Hilfe ihrer Freunde, dem Privatdetektiv Alex und der IT-Spezialistin Sonja, steckt Olga bald in einem äußerst verzwickten Fall mit gefährlichen Gegnern.

Der Schreibstil ist flüssig, wenn einem auch sowohl die wissenschaftlichen Fakten als auch technischen Aktionen einiges an Konzentration abverlangen, um inhaltlich einigermaßen folgen zu können. Die Kapitel sind kurz, ohne Zeit- oder Ortsangaben. Das Buch erschien 2023. Die Handlung spielt in der nicht näher beschriebenen Gegenwart.

Ich kannte Band 1 und 2 bereits, somit waren mir die handelnden Personen vertraut. Ich denke, auch Neueinsteiger kommen problemlos in die Geschichte hinein. Es sind ausreichend Informationen zu den Protagonisten eingeflochten, sodass man ihre Beziehungen und ihre Vorgeschichte ansatzweise erfährt. Will man die Personen wirklich gut kennenlernen, sollte man die Vorgängerbände nachlesen bzw. die Reihe überhaupt bei Band 1 beginnen.

Die Spannung entwickelt sich analog zu den schwierigen Recherchen langsam. Bis sich die Ereignisse überstürzen: eine Cyberattacke legt das Institut lahm, es gibt eine Entführung, auch Erpressung ist im Spiel. Die Suche nach dem Verräter wird immer dringender, doch der Fall erweist sich anhand zahlreicher Verdächtiger als komplexer und unübersichtlicher als gedacht. Informationen gewinnen Olga, Alex und Sonja mehrheitlich übers Internet, vieles dank Sonjas Fähigkeiten auf nicht ganz legale Art und Weise. Zum Miträtseln bietet sich viel Raum, aber man tappt lange im Dunkeln und wird letztlich nach einem dramatischen und tragischen Showdown noch einigermaßen überrascht.

Nicht nur die Protagonisten sind lebendig charakterisiert und ihre Handlungen nachvollziehbar, sondern auch die Nebenfiguren, insbesondere die beiden Forscherinnen Cleo und Nina, sind sehr ausführlich beschrieben, nämlich nicht nur ihre gegenwärtige Situation, sondern auch ihre Vorgeschichte. Als Kennerin der Vorbände fand ich im Vergleich mit diesen die Einblicke ins Privatleben von Olga, Sonja und Alex besser dosiert.

„Grenzenlose Gier“ ist ein Krimi ohne Blutvergießen und packenden Actionszenen. Die Handlung wirkt realitätsnah und stimmt nachdenklich und macht skeptisch, inwieweit veröffentliche Forschungsergebnisse nicht doch irgendwie geschönt sind. Es ist ein Markenzeichen dieser Serie, dass zwar alle nach Gerechtigkeit streben und wollen, dass sämtliche Schuldigen bestraft werden, sich jedoch am Ende immer wieder herausstellt: Recht und Gerechtigkeit ist nicht dasselbe. Mit dieser realitätsnahen, doch frustrierenden Erkenntnis schließt man das Buch. Wie der Autor im Nachwort anmerkt, endet hiermit zwar die Trilogie rund um Olga gemeinsam mit Alex, aber auf das Team Olga und Sonja werden noch weitere Fälle zukommen. Darüber freue ich mich und bin gespannt auf die weitere Entwicklung.

Bewertung vom 26.09.2023
Lapislazuli & Mr Wichtig
Kürschner, Marita

Lapislazuli & Mr Wichtig


ausgezeichnet

Facettenreiche Katzencharaktere

„Lapislazuli & Mr. Wichtig – Die Rache des Don Cannelloni“ ist der zweite Katzenkrimi von Marita Kürschner, spannend, amüsant und romantisch in einem.

Kurz zum Inhalt:
Der ehemalige Straßenkater Anton (bzw. Mr. Wichtig) hat zwar nun ein Zuhause bei Lapislazuli (auch Lucy genannt) gefunden, dennoch zieht es ihn immer wieder hinaus, vor allem dorthin, wo er Leckerbissen kommt, wie z.B. vom Pizzabäcker Jacomo. Anton wird Zeuge von Jacomos Entführung und hat nur noch ein Ziel: Jacomo zu retten. Er wendet sich an Don Cannelloni, den Boss einer Katzen-Gang um Hilfe …

Das Cover ist analog Band 1 schlicht, aber doch ins Auge fallend gehalten, und fokussiert auf die zwei Katzen, die ja im Mittelpunkt des Geschehens stehen – die schöne Weiße und ihr dunkelgrauer Verehrer. Auch das Innere ist liebevoll gestaltet. Katzenpfoten zieren die Ecken der Seiten und die Kapitelanfänge. Die Kapitel sind kurz gehalten, ohne Zeit- oder Ortsangaben. Die Handlung spielt in der Gegenwart. Das Buch erschien 2023.

Für mich war es ein beglückendes Wiedersehen mit diesen putzigen Katzen und ihrem tierischen und menschlichen Umfeld. Doch auch ohne Vorgeschichte kommt man problemlos in die Geschichte hinein. Aber die Story, wie alles anfing mit Lapislazuli und Anton, ist einfach so entzückend, dass man sie unbedingt lesen sollte.

Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und humorvoll, insbesondere die Dialoge zwischen Anton und Lucy lassen einen schmunzeln. Die Art der Kommunikation untereinander, aber auch zu auserwählten Menschen, die sich die Autorin ausgedacht hat, ist bezaubernd. Überhaupt sind alle Katzen, nicht nur die Protagonisten, facettenreich charakterisiert. Da gibt es herrische, selbstbewusste und schüchterne, mutige und ängstliche, zerzauste und gepflegte, gutmütige, mütterliche, aber auch boshafte Kreaturen. Sie wirken wunderbar lebendig und gut vorstellbar. Und man muss sie einfach mögen, nicht alle, aber fast alle. Die einfallsreichen Aktionen sind katzengemäß. Krönung von allem ist Don Cannellonis Rache!

Die Handlung ist von Beginn an spannend, noch spannender als der erste Band. Dazu tragen u.a. die Perspektivenwechsel bei, wenn Anton und Lapislazuli voneinander getrennt Abenteuer erleben, in prekäre Situationen geraten. Cliffhanger am Kapitelende lassen den Leser um die Katzen bangen und so treibt man sich von Kapitel zu Kapitel, will das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Das Büchlein hat mir wunderschöne Lesestunden beschert. Ich liebe dieses Katzenpärchen und freue mich schon sehr auf dessen nächsten Coup gegen die Verbrecherwelt.
5 Sterne für den süßesten Katzenkrimi ever.

Bewertung vom 22.09.2023
Steinkalt
Klink, Isa

Steinkalt


ausgezeichnet

Das Grauen geht um im Schwarzwald

„Steinkalt“ von Isa Klink ist der Auftakt zu einer neuen Reihe, die im Schwarzwald beheimatet ist.

Kurz zum Inhalt:
Die Angst geht um im Schwarzwald, wo ein Serienmörder scheinbar willkürlich seine Opfer auswählt. Die Kriminalpsychologin Cora Brecht ist eigentlich nur in der Gegend, um den Verkauf ihres Elternhauses abzuwickeln, wird aber unversehens in den Fall hineingezogen, gerät sogar in Verdacht. Durch die Ermittlungen trifft sie ihren Jugendfreund Till von der Mordkommission wieder. Schließlich beginnt sie auf eigene Faust, nach dem Mörder zu forschen. Ein gefährliches Unterfangen …

Das Cover vermittelt ausgezeichnet die diffuse, unheimliche Stimmung in jenem Wald, wo der Serienmörder sein Unwesen treibt. Das Buch erschien 2023, die Handlung spielt in der nicht näher beschriebenen Gegenwart. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft, detailreich. Die Kapitel sind kurz, ohne Zeit- oder Ortsangaben, wodurch man chronologisch nicht gut nachvollziehen kann, über welchen Zeitraum sich die Handlung de facto hinzieht. Sehr interessant fand ich den Bezug zu dem Hauff-Märchen „Das kalte Herz“.

Der Einstieg ist gleich heftig – ein Mörder entnimmt seinem Opfer das warme, pulsierende Herz und ersetzt es durch einen kalten Stein, somit ist auch der Titel des Krimis klar. Nach diesem ersten Spannungsmoment lernt man die Protagonisten Cora und Till kennen. Die Spannung steigt erst wieder nach dem Fund der ersten Leiche und steigert sich so nach und nach bis zum dramatischen Showdown. Etliche Spuren und mehrere Verdächtige geben Raum zum Miträtseln. Diverse Perspektivenwechsel gestalten die Handlung abwechslungsreich, insbesondere jene, die in die Gedankenwelt und die Aktionen des Täters führen. Die Einblicke in Coras Privatleben und die aufkeimende Liebesbeziehung zwischen ihr und Till verjagt zwischendurch so manch verstörende Bilder aus dem Kopfkino und lässt die Gänsehaut wieder abklingen. Das fand ich wohltuend.

Die Protagonisten sind einmal ganz gut vorgestellt worden, mit Stärken und Schwächen. So einiges aus ihrer Vergangenheit wurde offenbart, beide haben Erlebnisse hinter sich, die sie geprägt haben. Cora erschien mir für eine Psychologin etwas zu impulsiv und emotional. Till blieb neben ihr noch etwas farbloser, aber sehr sympathisch. Bin neugierig, wie sich die beiden in den Fortsetzungsromanen entwickeln werden. Auch die Nebenfiguren wirken authentisch und lebendig.

„Steinkalt“ ist ein vielversprechender Auftakt zu einer neuen Serie. Ich freue mich schon auf die nächsten Fälle – mit dem Team Cora und Till! Mir hat die Lektüre fesselnde Lesestunden beschert – ich vergebe 5 Sterne!