Benutzer
Benutzername: 
Lianne

Bewertungen

Insgesamt 247 Bewertungen
Bewertung vom 30.08.2024
Sanders, Anne

Liebe kann doch jedem mal passieren / Chestnut Road Bd.1


ausgezeichnet

Ich bin sehr froh, dass ich diese Geschichte noch für mich entdeckt habe, denn hinter dem für mich eher unscheinbaren Cover, verbirgt sich eine süße und humorvolle Geschichte über Selbstfindung und einer großen Liebe. Forced Proximity ist zwar nicht mein liebstes Trope, aber hier ist es richtig schön und herzerwärmend umgesetzt.
Julie hat Zahnmedizin studiert, könnte die Praxis ihrer Eltern übernehmen, doch genau dieser Gedanke versetzt sie in Unruhe, genau das will sie nicht. Um zu sich selbst zu finden, hat sie ein Zimmer gemietet, doch beim Bezug stellt sie fresh, das „halbes Zimmer“ bedeutet, dass sie es sich teilen muss. Ausgerechnet mit Workaholic und angehenden Anwalt Alex. Er ist zwar selten da, weil er neben dem Job in der Kanzlei auch noch Nachts unterwegs ist und Sonntags immer seine Großmutter trifft, dennoch wünscht Julie sich Rückzugsmöglichkeiten. Freunde hingegen findet sie in dem neuen Ort schnell, dank des italienischen Restaurants im Erdgeschoss des Hauses. Aus Forced Proximity wird schnell Fake Dating, als die Großmutter von Ales zu Besuch kommt. Und obwohl das Buch sich einiger Klischees bedient habe ich es sehr geliebt, wie Julie und Alex sich langsam wirklich kennenlernen, zueinander finden aber auch ihre eigenen Wünsche besser verstehen. Denn die Selbstfindung von Julie steht klar im Vordergrund, aber auch Alex wird erkennen, dass sein arbeitslastiger Lebensstil nicht das ist, was ihn glücklich macht.

Ich habe das Hörbuch gehört und habe beiden Stimmen sehr gerne gelauscht.

Bewertung vom 29.08.2024
Nicholls, David

Zwei in einem Leben


ausgezeichnet

Marnie hat sich in den letzten Jahren zurückgezogen. Während ihr die Phase des Einigelns durch die Pandemie gelegen kam, findet die Lektorin nun nicht wirklich daraus hinaus und vereinsamt. Und sie braucht mehr als nur einen Ruck, um sich einer Wandergruppe von Küste zu Küste anzuschließen.

Zwar wandert Michael gerne, doch die Sache mit der Einsamkeit kennt er auch. Trauer und Frust sind seine Päckchen, die der Lehrer unterwegs mit sich herumschleppt.

Und so wird eine Wanderung von einer Küste Englands zur anderen auch zu einem Weg zu sich selbst und auch dazu, wieder andere Menschen ins eigene Leben zu lassen. Eine schön erzählte, zarte Liebesgeschichte und auch eine Ode an das Wandern. Für mich kamen ein paar Erinnerungen an meine Wanderung in England zurück und wie heilsam es sein kann, einfach zu laufen, wandern oder zu pilgern.

Bewertung vom 29.08.2024
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens (MP3-Download)


sehr gut

Es war das erste Buch des Autoren, das ich bisher gelesen habe. Daher weiß ich nicht, ob das unerwartete mystische, teilweise wie ein Fantasy Roman anmutende Element des Romanes typisch ist. Vom Klappentext her hätte ich es jedenfalls nicht erwartet.
Grace ist bereits pensionierte Lehrerin, als sie plötzlich und komplett unerwartete ein Haus auf Ibiza erbt. Von einer früheren Freundin, mit der sie jedoch schon lange keinen Kontakt hatte, die aber in ihrem neuen Domizil immer wieder betont hatte, dass Grace ihr mal das Leben gerettet hatte, als sie ihr einen Rat gab.
So taucht Grace ab in die neue Umgebung, versucht das mysteriöse Verschwinden ihrer Freundin zu entschlüsseln und entdeckt dabei unglaubliche Kräfte und Fähigkeiten.
Sehr gut hat mir der Aufhänger des Romans gefallen, dass sich ein ehemaliger Schüler bei Grace meldet und sie ihm dann diese abenteuerliche Geschichte erzählt. Aber mir wurde es dann zwischenzeitlich etwas zu mystisch. Ich mag zwar Fantasy, aber so unerwartet und eigentlich in einem Roman, der einige spannende Botschaften unserer realen Welt vermitteln kann, war es mir etwas zu viel.

Bewertung vom 28.08.2024
Seck, Katharina

Die Vermesserin der Worte


ausgezeichnet

Ida ist Autorin, doch eine Schreibblockade verhindert das finden der richtigen Worte. Da sie so nicht mehr lange ihre finanzielle Situation bewahren kann, nimmt sie eine Stelle als Hausmädchen bei einer älteren Dame an. Während Ida die Worte für ihren nächsten Roman sucht, verliert die Hausdame langsam ihre Erinnerungen. Schnell wird klar, dass diese an Demenz leidet, doch hinter der Fassade einer Frau, die scheinbar nicht gerade der geselligste Mensch ist, verbirgt sich eine interessante Geschichte. Und so wie von jeder Autorin ein wenig von sich selbst in ihre Geschichten einfließen, sorgt die Geschichte ihrer neuen Arbeitgeberin bei Ida dafür, neue Worte zu finden. Berührend erzählt, wie man gegen das Vergessen und vergessen werden ankämpft, wie Erinnerungen andere Bewegen können und die Kraft des geschriebenen Wortes.

Bewertung vom 22.08.2024
Marczak, Weronika Anna

Shine Bright Like a Treasure / The Monet Family Bd.1


sehr gut

Für Hailie ändert sich schlagartig alles, als ihre Mutter bei einem Autounfall stirbt. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt und als sie plötzlich zu einem Vincent Monet in die USA ziehen soll, ist ihre erste Vermutung, man habe diesen über seine Tochter informiert. Doch ihr Vater lebt nicht mehr, stattdessen holt ihr großer Bruder sie zu sich. Es stellt sich heraus, dass sie insgesamt 5 Halbbrüder hat, die alle zusammen in einem großen Anwesen leben. Wer sind diese jungen Männer und stimmen die Gerüchte, die in der Schule erzählt werden? Nur langsam kann Hailei die teilweise ihr gegenüber sehr verschlossenen Brüder kennenlernen und die Geheimnisse lüften.

Ein spannendes Jugendbuch, bei dem auch Action nicht zu kurz kommt. Was mich allerdings störte war die Selbstverständlichkeit von Gewalt, die die Jungs Anwesen, um Hailei zu schützen. Strenge Regeln, die sie nicht nachvollziehen kann und immer wieder das Schweigen über die Wahrheit. Zum Glück löst sich alles verständlich auf (was die Gewalt dennoch nicht entschuldigt und bei einem Jugendbuch wäre da etwas Sensibilität angebracht).

Bewertung vom 21.08.2024
Groh, Kyra

Farbenrauschen / Sweet Lemon Agency Bd.2


ausgezeichnet

Es war so schön, die bekannten Figuren auf Zeilenflüstern wiederzusehen. Clara und Noel nun aus anderen Augen zu sehen. Hier geht es nun um Franka, die mir schon im ersten Band mit ihrer taffen Art positiv aufgefallen ist. Hier zeigt sie auch ganz klar, dass sie für sich einsteht, man lernt aber auch ihre verletzliche Seite kennen, was mir sehr gut gefallen hat. Auch Felix hat sein Päckchen zu tragen. Sein beruflicher Ehrgeiz war mit zwar etwas zu ausgeprägt, passt aber zu seiner Biografie ziemlich gut. Ich mochte sehr, wie die beiden miteinander agieren und wie sie ihre Einstellung zu einigen ihrer Familienmitglieder mehr verbindet, als sie vermuteten. Wieder ein tolles Buch der Autorin, deren Schreibstil ich sehr mag. Hier findet sich noch deutlich mehr spice als im ersten Band (mir zu viel aber auch hier passt e es perfekt zu den Figuren).

Bewertung vom 21.08.2024
Lynch, Paul

Das Lied des Propheten


sehr gut

Das Lied des Propheten spielt in Irland, das als Insel auch ein perfektes Setting für eine Dystopie in unserer realen Welt geeignet ist. Zunächst wird Larry, der Mann von Eilish gefangengenommen, was zunächst wie eine Kontrolle zu Unstimmigkeiten oder Steuerbetrug eines Geschäftsvorstandes erscheint, entwickelt sich schnell zu einer erschreckenden Situation, in der Eilish auch Angst um den ältesten Sohn hat, der eingezogen werden könnte. Mit einem Baby und zwei weiteren mittleren Kindern, bangt sie um Nahrung, Wasser, Strom, sieht die dramatische Entwicklung des Landes und muss eine Flucht planen. Mitten in Europa eine solche Situation? Gar nicht so abwegig, wenn man sich anschaut, was in der Welt los ist. Nichts ist sicher. Dabei beschwört der Autor immer wieder poetische Bilder, es ist also total verständlich, dass es ein preisgekröntes Buch ist. Mich persönlich hat der Schreibstil nicht ganz überzeugt. Besonders am Ende die vielen Satzanfänge mit Und wirken gehetzt um es schnell zu einem Abschluss zu bringen, was irgendwie aber auch für die Situation der Figuren stehen kann, es soll schnell gehen und schnell besser werden …
Das Hörbuch ist toll eingesprochen 4,5

Bewertung vom 20.08.2024
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


sehr gut

Das Rebecca Yarros schreiben kann, hat sie schon mehrfach bewiesen. Auch hier ist ihr toller Schreibstil anzutreffen.
Ein Brief als Einstieg, ein Brief, der an einen unbekannten Adressaten nur auf Empfehlung des Bruders der Protagonistin verfasst wurde.
Ein Einstieg zu einer schönen Liebesgeschichte mit einigen Umwegen und Dramen.
Was mich ein wenig gestört hatte, war, dass im Klappentext mit keinem Wort erwähnt wird, dass auch Kinder eine Rolle spielen, dass die Protagonistin eine alleinerziehende Mutter ist. Ein Thema, zu dem ich nicht greifen würde, daher hätte ich mir da einen Hinweis im Klappentext gewünscht. Ich hatte zwar die Leseprobe angeschaut, aber das machen ja nicht alle. Zudem finde ich die Einstellung „pass auf meine Schwester auf“ wieder einen totalen Rückschritt zur Selbstbestimmung von Frauen, es impliziert, als könnten Frauen nicht für sich selbst (und ihre Kinder) einstehen und brauchen einen Mann. Und Ella zeigt oft genug, dass sie es alleine hinbekommt. Aber das ist eine Randbeobachtung, denn es kommt nicht von den Protagonisten.
Für mich war das Buch etwas zu lang, aber dennoch ein schönes Leseerlebnis.

Bewertung vom 17.08.2024
Spierer, Céline

Bevor es geschah


ausgezeichnet

Familie sucht man sich nicht aus, die Probleme, die eine Familie innerhalb der vier Wände zu bewältigen haben, auch nicht, aber man kann beeinflussen, wie damit umgegangen wird. Ein wunderbarer Roman, der zeigt, wie viel hinter den Kulissen zu entdecken ist, wenn man eine Familie betrachtet und wie viel manchmal nicht einmal die engsten Angehörigen einer Familie nicht wissen oder auf der anderen Seite verschweigen, den Schein wahren, um die andren zu schützen. So wie eine Tochter weiß, dass der Vater fremdging, es aber verschweigt, um das Bild von ihm bei ihren Geschwistern nicht zu erschüttern, oder ein anderes Familienmitglied eines der Kinder missbraucht, sie aber schweigt oder ihr nicht geglaubt wird, weil der Vater seinen Bruder schützt. Oder aber die ganzen schweifen mit der die andere Schwester zu kämpfen hat. Oder der große Bruder, der versucht alles zusammenzuhalten, der Fels in der Brandung ist, während die Schwester alle mit ihren festen und dem tollen Essen glücklich machen will. Und die Mutter, die keinerlei Gefühlsregungen zulässt … man sieht, vertraute Dinge, die man eventuell aus der eigenen Familie kennt und ein starker Roman, der genau das beleuchtet. Sie viele Geheimnisse, die alle langsam innerlich auffressen. Wie wichtig wäre Kommunikation aber oft schützt man die Lieben vermeintlich indem man schweigt.

Bewertung vom 17.08.2024
Niemeitz, Merit

Delicate Dream / Evergreen Empire Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Dieses Buch entführt uns in die wunderbare Welt des Geruchssinns und die Kunst der Parfümherstellung. Gerüche wecken Erinnerungen und genau darum geht es in diesem Buch. Odell soll das Erbe der Familie antreten, doch dazu muss er erst ein Parfüm kreieren. Eigentlich kein Problem, wenn er nicht durch einen Unfall den Geruchssinn verloren hätte. Also braucht er die Hilfe seiner früheren Nachbarin und besten Freundin Emmeline. So erfahren wir die Vergangenheit der beiden und dass da immer schon mehr war als Freundschaft, während sie auf der Suche nach den perfekten Bausteinen für den neuen Duft machen.

Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr und sie schafft hier wieder wunderbare Bilder. Blumig und man hat das Gefühl, die Düfte im Raum so haben. Leider war es mir aber etwas zu langwierig und das hin und her zwischen den beiden in Gedanken und Taten war mir etwas zu viel. Overthinking bei Enmeline und Entscheidung für beide ohne richtige Kommunikation von Odell (was für mich auch schon eine kleine red flag war). Dabei war es schon vorhersehbar, was kommen wird. Das hätte etwas zügiger erzählt werden können, aber ansonsten hat mich das Buch in die schöne Welt des Parfüms entführt.