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omami
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Lannach

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Insgesamt 228 Bewertungen
Bewertung vom 24.02.2022
Vida, Vendela

Die Gezeiten gehören uns


ausgezeichnet

Ein eher nichtssagendes Cover mit einem leicht nostalgischen Inhalt.
Die Geschichte handelt von der Schülerin Eulabee und ihrer Freundin Maria Fabiola, beide besuchen eine gute Privatschule samt Schuluniform und dem gesamten Procedere solcher Institutionen.
Die Autorin Vendela Vida führt ihre Leserschaft zurück in das recht konservative Amerika der 80er Jahre.
Die Mädchen machen in ihrer Freizeit die Straßen von Sea Cliff, Californien, unsicher ( bzw. was sie darunter verstehen)
Eulabee und Maria Fabiola haben für sich eine Technik entwickelt, wie sie bei Ebbe von einem Strand zum anderen wechseln können, ohne über die scharfkantigen Klippen klettern zu müssen, denn damals waren die Strände noch wild und rau.
Eines Tages fragt ein Mann in einem weissen Auto die beiden Mädchen nach der Uhrzeit, und von da an hat die Freundschaft der beiden eine tiefen Riss. Maria Fabiola hat etwas gesehen, das Eulabee nicht wahrgenommen hat, und plötzlich ist Eulabee in der Schule und auch privat zur " Verräterin " geworden, sie wird von den Mitschülerinnen geschnitten.
Und dann verschwindet Maria Fabiola von einem Tag auf den anderen.....
Der Roman ist sehr flüssig geschrieben, die Autorin fängt die Gedanken von Eulabee ein, viele kleine Gemeinheiten und vermeintliche Bösartigkeiten, wie sie im Alter der Mädchen eben vorkommen, sind humorvoll beschrieben und lassen Erinnerungen an die eigene Schulzeit aufkommen.
Eine wunderschöne Zeit, die man nicht missen möchte.

Bewertung vom 20.02.2022
Crimp, Imogen

Unser wirkliches Leben


ausgezeichnet

Imogen Crimp hat hier einen sehr langsamen, dafür umso tiefer gehenden Roman abgeliefert.
Die junge Anna studiert in London Gesang. Ihre Eltern können sie nicht unterstützen, darum nimmt sie Jobs an, sie kellnert in einem Hotel und dort singt sie auch Jazz. Ihre Freundin Laurie und sie teilen sich ein Zimmer, damit sie einigermaßen über die Runden kommen.
Eines Abends lernt Anna in der Bar einen Banker namens Max kennen, sie unterhält sich mit ihm , findet ihn recht verschlossen, sie tauschen die Handynummern und gehen bald miteinander aus. Er führt sie in gute Restaurants und nimmt sie bald mit in seine Wohnung. Es kommt, wie es kommen muß, sie werden ein Paar, aber Anna hat immer das Gefühl, daß er ihr etwas verschweigt.
Ihre Karriere läuft ganz gut, sie geht zu Castings und kleineren Veranstaltungen, hat sogar eine Einladung zum Vorsingen in Paris, kann dort aber nur hinfahren, weil Max ihr Geld gibt und das Hotel und die Fahrt bezahlt. Sie nimmt alles an, will es aber zurückzahlen.
Eines Tages, bei einem recht sonderbaren Vorsingen, hat sie eine Panikattacke und meldet sich im Konservatorium krank.
Sie will mit Max darüber reden, aber er reagiert anders, als sie erwartet, meint, wenn es ihr keinen Spaß macht, soll sie doch etwas anderes machen.
Er besorgt ihr eine kleine Wohnung zur Miete und verfügt eigentlich über Anna, die alles tut, um ihn zufrieden zu stellen und ihm zu gefallen.
Es ist spannend zu lesen, wie sich diese Beziehung zu etwas entwickelt, wie es Anna nie wollte.
Max ist manchmal sehr zärtlich, dann wieder kalt und Anna kann bald nicht mehr so weitermachen. Als Max wieder einmal geschäftlich nach New York muß, beendet sie die Beziehung.
Sie leidet sehr darunter, zieht wieder bei Laurie ein und ganz langsam findet sie wieder zu sich.
Ein Roman, der dem Leser Geduld abfordert, dafür aber mit etwas belohnt, das man in so manchem Buch nicht mehr findet.
Alles in allem ein sehr gut zu lesendes, verständlich geschriebenes Buch.
Das Cover zeigt zwei gesichtslose Figuren.

Bewertung vom 19.01.2022
Gill, Anjana

Die perfekte Wunschformulierung


ausgezeichnet

......aber mach es perfekt.

Anjana Gills Anleitung für die perfekte Wunschformulierung samt Checkliste dafür ist klasse.

Man bekommt die Anleitung, wie man es machen soll, aber auch, was man auf keinen Fall in so eine Wunschformulierung hineinschreiben soll. Es gibt da nämlich die berühmten Teufelchen, die manches übersehen oder erst gar nicht lesen.

Man kann mit dem handlichen Büchlein auch perfekt Freude schenken, denn Wünsche hat nun mal jeder.

Ein Eyecatcher- Cover hat jedenfalls den Wunsch der Autorin nach Aufmerksamkeit bereits erfüllt.

Danke, liebes Universum!

Bewertung vom 19.01.2022
Fröhling, Heike

Weil Träume unendlich sind


ausgezeichnet

Im zweiten Band der Geschichte um Frauen in der DDR geht es um Ruth, die Schwester von Marlies aus Band eins der Romane von Heike Fröhling.

Lena, die Tochter von Susanne, und Enkelin von Marlies, sucht in diesem Band auch Marlies´ Schwester Ruth.

Die Lebensgeschichte von Ruth ich hochdramatisch und trotzdem nachvollziehbar. Ruth wollte immer studieren, aber wegen ihrer Aufmüpfigkeit wurde ihr der Zugang verweigert und sie musste eine Arbeit als Forstgehilfin auf Usedom annehmen.

Eine Zeitung war für sie der Wendepunkt ihres Lebens, denn darin erfuhr sie von der Fledermausforschung. Sie meldete sich in Dresden, arbeitete ehrenamtlich dort mit, bekam mit viel Glück eine Anstellung und zog in eine Hütte im Wald, um dort ihre Beobachtungen zu machen.

Das jedoch gefiel nicht allen im Ort.....

Unbedingte Leseempfehlung !!

Bewertung vom 15.01.2022
Brella, Christine M.

Die Brücken zur Freiheit - 1864


sehr gut

Annika und Nick sind die Hauptpersonen in diesem geschichtlich an den amerikanischen Bürgerkrieg angelehnten Roman. Die Autorin Christine M. Brella versucht mit viel Feingefühl die Erlebnisse der fiktiven Protagonisten in zwei getrennten Erzählsträngen darzustellen.

Da ist auf der einen Seite Nick, der seinen beiden in den Krieg gezogenen Brüdern versprochen hatte, auf die Farm und ihre Bewohner gut acht zu geben, was ihm, der ja noch fast ein Kind ist, natürlich nicht gelingt, denn da sind auch noch raue Kerle im Spiel, die ihre Mordlust völlig ungebremst an hilflosen Personen ausleben,

Nick, der die Last der Verantwortung nicht erträgt, beschließt daraufhin, seine Brüder aus dem Kampf zurück zu holen und gerät ebenfalls in die Fänge des Krieges.

Und auf der anderen Seite ist Annika, die auf Wunsch ihrer Stiefmutter ein Internat besucht, wo sie sich Manieren und Wissen erarbeiten soll. Sie möchte aber lieber zu Hause die Pferdezucht ihres Vaters übernehmen. Durch Zufall gerät sie ausserdem an eine Organisation, die Sklaven die Flucht nach Kanada ermöglicht.

Als Annika auf Einladung ihrer Stiefmutter nach Hause zurückkehrt, lernt sie auf dem Debütantinnenball, den ihre Stiefmutter für sie gibt, zwei Männer kennen.

Und da ist auch noch George, der Sohn der Haushälterin, der in Kindertagen zusammen mit Annie die Schulbank gedrückt hat und mit ihr viele Streiche ausgeheckt hat.

Wie sich die beiden Erzählstränge einander annähern, ergibt eine gefühlvolle und aber auch grausame Geschichte, die eine große Überraschung für die Leser bereit hält.

Bewertung vom 02.01.2022
Trost, Dirk

Blutgold


ausgezeichnet

Der Autor Dirk Trost, von dem man schon die Jan de Fries Krimiserie kennt, hat nun eine neue Ermittlerin, und da geht es wirklich rund.

Thyra König, eine Investigativ-Reporterin, hat gerade mit viel Glück die Recherchen für eine Reportage überstanden und diese gut in den Medien gepostet, und viel Aufsehen damit erregt, denn es geht um einen ekeligen Fleischskandal in den Werken eines bekannten deutschen Unternehmers.

Kaum ist die Reportage online, gehen die Wellen hoch, und zu allem Überfluss meldet sich ein Unbekannter bei Thyra und deutet an, dass der Sohn des Unternehmers, ein Europa-Politiker, ebenfalls in dunkle Machenschaften verwickelt sein soll.

Thyra spitzt die Ohren, denn der Unbekannte bietet ihr an, auf einer Kreuzfahrt noch weitere Geheimnisse um den Politiker zu lüften. Da kann Thyra nicht widerstehen, ist aber so clever, sich Verstärkung zu organisieren. Ein ehemaliger Freund lehnt zwar ab, ist dann aber doch zur Stelle.

Was dann auf der Kreuzfahrt alles passiert, was der Politiker an Leichen im Keller hat und welche Folgen die Aktion insgesamt auslöst, läßt das Herz jedes Krimifans höher schlagen.

Das Titelbild passt wunderbar zum Thema.

Bewertung vom 22.12.2021
Hector, Wolf

Die Brücke der Ewigkeit / Die Baumeister Bd.1


ausgezeichnet

Wer schon einmal über die Karlsbrücke in Prag spaziert ist, wird dieses Buch lieben. Wer das Buch gelesen hat, wird unbedingt nach Prag wollen und Geschichte erleben.
Der Autor Wolf Hector erzählt in seinem Roman nicht nur die Geschichte der historischen Brücke, sondern man erfährt im Roman viel über die Hintergründe des Baus und viel über die Menschen in diesem rauen Jahrhundert und wie damals gelebt, gearbeitet und geliebt wurde.
Jan Otlin und Peter Parler sind keine erfundenen Gestalten, sie haben wirklich die Brücke geplant und gebaut.
Nicht immer ist alles gut gelaufen, aber die Brücke der Ewigkeit steht heute noch.
Der Roman besteht aus mehreren Teilen, insgesamt 500 Seiten mit spannenden, traurigen und humorvollen Geschichten bekommt man da in sehr flüssiger Schreibweise zu lesen.
Eine schöne historische Ansicht der Karlsbrücke ziert das Cover.

Bewertung vom 16.12.2021
Winger, Luc

Mord im Milieu


ausgezeichnet

Lucie Girard hat wieder einen neuen, besonders brisanten Fall zu lösen.

Ganz Frankreich wird gerade von einer neuen, nationalistisch gefärbten, radikalen Gruppierung, der Front Nationale, überrollt.

Aber das ist noch lange nicht alles. Menschen aus Minderheiten, Schwarze, Clochards sind das Ziel und Opfer vieler Übergriffe. Und da ist noch etwas.....

Lucie ist indirekt sogar selbst betroffen, als der Bruder ihrer schwarzen Au-Pair des Mordes bezichtigt wird.

Und ihr Vorgesetzter macht ganz eigenartige Ansagen.

Aber Lucie wäre nicht Lucie, wenn sie sich davon abhalten ließe, gegen das Unrecht zu kämpfen.

Doch diesmal wird ihr alles beinahe zu viel.

Im 13. Fall der Romanserie von Autor Luc Winger geht es ans Eingemachte.

Eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.12.2021
Piskulla, Christian

Pacific Crest Trail Killer


ausgezeichnet

Der Autor Christian Piskulla hat mit dem Buch "Pacific Crest Traíl Killer" ein absolut lesenswertes Buch geschrieben.

Der Weitwanderweg an sich, die Herausforderung, gut 6 Monate nur mit dem Nötigsten auf Wanderschaft zu gehen, weitgehend unberührte Natur genießen zu können, selbst zu bestimmen, wann und wie lange, alleine oder mit anderen Hikern auf 4300 Kilometern, ist ein Geschenk.

Viel Wissenswertes über die amerikanische Gesellschaft, über soziale Schwächen, über engagierte und effizient arbeitende Polizisten, über die Denkweisen der Menschen, das alles wird mehr als gut vermittelt.

Piskulla hat aber auch noch einen Serienmörder auf den Trail geschickt, der der Mordkommission des FBI ganz schön zusetzt .

In der Handlung geht es um den Ex-Militär-Polizisten Mark Stetson, der sich auf diese Wanderung gemacht hat, um nach acht Jahren im Ausland wieder in seiner Heimat anzukommen. Er wird ungewollt in die Ermittlungen einbezogen, nachdem er zufällig nach dem ersten Mord an einer jungen Frau vor Ort war.

Der Chef der Mordkommission des FBI erkennt , daß Mark geeignet ist, in diesem Fall undercover zu ermitteln.

Und so nimmt die Geschichte, spannend und unterhaltend, mit vielen wissenswerten Details, ihren Lauf. Der Mörder schlägt wieder zu, aber er hinterläßt keine Spuren, die Ermittler stochern im Nebel. Aber nach und nach kristallisiert sich doch einiges heraus, die Jagd nach dem Mörder nimmt Fahrt auf.

Man erfährt, wie die Polizei denkt, und ebenso, wie der Mörder denkt, aber erst am Ende der Reise eröffnet der Autor die Beweggründe des Mörders. Ein großartiges Finale läßt den Leser bis ganz am Schluß das Buch nicht aus der Hand legen.

Ein schönes Cover, ein tolles Buch, eine spannende Geschichte.

Ich will mehr davon !!!