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san1

Bewertungen

Insgesamt 257 Bewertungen
Bewertung vom 22.10.2021
Selbstliebe-Tagebuch. Resilienz, Selbstliebe und Selbstreflexion im 12-Wochen-Programm. Übungsbuch für 12 Wochen. Ritual für morgens und abends mit 12 Wochenaufgaben
Wirth, Lisa;Ribbert, Oliver

Selbstliebe-Tagebuch. Resilienz, Selbstliebe und Selbstreflexion im 12-Wochen-Programm. Übungsbuch für 12 Wochen. Ritual für morgens und abends mit 12 Wochenaufgaben


ausgezeichnet

Wir beschäftigen uns tagtäglich mit so vielen Aufgaben und Belangen, dass wir eigentlich gar keinen Kopf mehr für etwas anderes haben. Sind die Kinder versorgt? Denkt der Ehemann an seine Termine? Doch was ist mit uns selbst? Mir persönlich fällt es sehr schwer mir die Zeit dafür zu nehmen über mich selbst nachzudenken. Wie kann ich mich selbst bewusster wahrnehmen und dadurch auch mit meiner Umgebung besser interagieren?

"Bewusster Leben" habe ich mir vor einiger Zeit vorgenommen und stieß dann auf dieses Buch. Es dient mir als eine Art Wegweiser, so dass ich mich nicht komplett in unnötigen Überlegungen verlaufe sondern eher gezielt über Fragen zu meinem Tag oder meinen Bedürfnissen nachdenken.

Die Idee eines 12-Wochen Programms fand ich sehr spannend und auch machbar. Natürlich hatte ich gleichzeitig auch etwas Angst vor dem "Aufwand", jedoch lernt man sich auch hier eine Gewohnheit an, was mich doch erstaunt hat.

Die Gestaltung ist sehr hübsch und ansprechend. Ich muss zwar zugeben, dass ich das Design etwas mädchenhaft empfinde, jedoch genieße ich das auch die paar Minuten, die ich das Buch in der Hand habe.

Besonders die kurzen Sprüche und Weisheiten für jeden Tag haben es mir angetan und es fühlt sich täglich gut an etwas ganz für sich alleine zu machen.

Ich freue mich auch, dass ich das Experiment überhaupt gestartet habe und nun diesen Weg gehen möchte um mir selbst einen Gefallen zu tun.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.10.2021
Der kleine Tigerhase sieht die Welt mit anderen Augen
Steenken, Stefanie

Der kleine Tigerhase sieht die Welt mit anderen Augen


ausgezeichnet

Der kleine Tigerhase ist gelangweilt und findet einfach keine spannende Beschäftigung für sich. Nachdem er Mama eine Zutat zum Kochen aus dem Garten holt, hat er jedoch eine spannende Entdeckung zu berichten: neue Nachbarn ziehen ein. Jedoch scheint der neue Nachbarsjunge so gar nicht selbständig zu sein und winkt nicht einmal zurück. Ist er unfreundlich oder was ist nur mit ihm los?

Eine unheimlich liebevolle Geschichte, die zeigt, dass viele Dinge nicht so sind wie sie vorerst scheinen. Meiner Meinung nach werden hier viele unterschiedliche Themen angeschnitten, die im alltäglichen Leben unserer Kinder regelmäßig vorkommen. Beginnend bei der normalen Langeweile und Unentschlossenheit, über zu schnelles Urteilen und fast schon unfreundliches Verhalten (wenn auf irgendwie gerechtfertigt) anderen gegenüber. Das Auseinandersetzen mit etwas Neuem und das stetige Lernen im Leben begleitet einen immerzu und die Weichen des damit umgehens werden schon im Kindesalter gelegt.Offen sein gegenüber anderen, auch wenn sie nicht so wie wir selbst zu sein scheinen. Ohne Scheu neuen Herausforderungen gegenüber stehen und auch dabei die positiven Seiten entdecken.
Die süße Freundschaft der beiden Hasen kann natürlich auch ohne jedweden moralisierenden Hintergrundgedanken gelesen werden und macht trotzdem unheimlichen Spaß. 
Mein Sohn hat sich die Geschichte nun schon mehrfach von mir vorlesen lassen und er liebt die bunten Illustrationen die super zum Text passen. Besonders das Thema "blind sein" interessiert ihn nun und hat schon den ein oder anderen Selbstversuch losgetreten. 

Freundschaft hat nichts mit dem Äußeren zu tun.

Bewertung vom 19.09.2021
Totentier: Psychothriller
Siemer, Nicole

Totentier: Psychothriller


sehr gut

Ein Serienmörder treibt sein Unwesen, doch Kriminalhauptkommissar Markus Penning steckt so voll eigener Probleme, dass er eigentlich keine Nerven für die Ermittlung aufbringen kann. Nach einer viermonatigen Auszeit von seiner Arbeit, aufgrund eines einschneidenden Erlebnisses, wird er Leiter der "SoKo Tierrächer". Wie wird er mit seinen immer wieder auftretenden Aussetzern zurecht kommen? Warum wacht er nachts draußen auf? Sind seine Nerven stark genug? Warum kommt das komische Gefühl auf, er habe etwas mit den Morden zu tun?

Totentier ist ein Psychothriller nach meinem Geschmack. Markus Penning wirkte auf mich eher wie ein Antiheld als der große Ermittler der im Handumdrehen alle Zusammenhänge erkennen würde. Sein Verlust machte ihn für mich sehr schnell sympathisch und man fühlt mit ihm. Er wird von anfang an nicht auf das erhöhte Treppchen des Kommissars gestellt, sondern kommt mehr schlecht als recht durch seinen Tag. Ich zweifelte selbst daran, dass er seine wieder aufgenommene Arbeit auf die Reihe bekommen würde.

Auch vom Tempo her fand ich die Geschichte sehr angenehm erzählt. Weder reihen sich belanglose Nebengeschichten aneinander und lenken vom eigentlichen Geschehen ab, noch folgt blutige Szene auf das nächste Horrorbild. Dementsprechend bleibt man in der Geschichte gefangen und kann ohne Ablenkungen weiter rätseln.

Ein sehr schöner Spannungsaufbau startet eigentlich schon zu Beginn der Geschichte. Auch der Fokus auf dem Thema Gewalt gegen Tiere empfand ich als neu und sehr interessant. Meiner Meinung nach verstärkte dies die Beziehung zum Täter und man findet sich selbst in einer Art Zwickmühle.
Die Charaktere sind interessant gewählt, fallen aber nicht übermäßig negativ in ihrer Umgebung auf. Mich stört es z.B. wenn Autoren übertriebene Figuren aneinander reihen und somit das Interesse vom Lesenden erzielen möchten.

Ein Psychothriller der seinen Namen verdient und mich sehr gut unterhalten hat.

Bewertung vom 10.09.2021
Sankt Nimmerlein und die verschwundenen Träume
Klein, Anna

Sankt Nimmerlein und die verschwundenen Träume


sehr gut

Sankt Nimmerlein hütet an einem Ort hinter den Sternen geplatzte Träume. Das Kerlchen merkt, wenn auf der Erde die Träume in tausend Teile zerspringen und sammelt diese auf um daraufhin auf diese aufzupassen und ihnen gut zuzureden. Im besten Falle kehrt nämlich einer wieder zur Erde zurück.

Ein unheimlich schönes und auch wichtiges Thema das hier in den Vordergrund gerückt wird. Insbesondere Kinder haben noch sehr viele Träume und möchten auch ihre Zukunft phantasievoll und aufregend gestalten. Normen, Wunschvorstellungen der Eltern oder der allgemeine Druck von außen können diese Träume jedoch komplett in den Hintergrund verbannen oder sogar ganz verdrängen. Wir geben lieber schon vornherein auf und beginnen gar nicht unseren Träumen im Ansatz nachzujagen.
Genau diese Beeinflussung von außen darf nicht unterschätzt werden. Man stellt sich selbst genug Hürden und ist sich oftmals selbst im Weg, da bedarf es nicht noch der "Sabotage" von außen. Dementsprechend empfinde ich das Thema als besonders wichtig für ein Vorlesebuch! Auch Erwachsene (Eltern, Paten, Großeltern) sind Vorbildern und sollten den Kindern keine unnötigen Steine in den Weg legen, auch wenn diese natürlich nur gut gemeint sind.

Die Illustrationen sind sehr schön und für Kinder gibt es auf den Bildern viel zu entdecken. Die Farbigkeit ist ansprechend und besonders die gut ausgearbeitete Mimik fand ich sehr passend.Auch die Schriftmenge pro Doppelseite ist für das angegebene Alter von 4 Jahren angemessen.Meiner Meinung nach ist die Wortwahl bzw. das Erzählniveau noch nicht für 4jährige geeignet. Mein Sohn kann sich leider weder unter der Zahl 625 etwas vorstellen, noch kannte er die Floskel bezüglich des Sankt Nimmerleinstags. Auch die Gefühlsregungen des Sankt Nimmerlein Männchens ließen meinen Sohn nicht kalt, so dass die Geschichte, meiner Meinung nach, nicht ohne gewisse Zusatzinfos oder Gespräche vorgelesen werden kann. Die oben genannte Tiefgründigkeit hat somit auch gewisse "Nachteile", wenn man das so sagen möchte. Dementsprechend wäre meine Empfehlung zum Lesealter etwas höher ausgefallen.

Insgesamt möchte ich hier auch eine Empfehlung für alle Tanten, Onkels, Paten etc. aussprechen, die z.B. nach einem passenden Geschenk suchen. Mit diesem Buch verschenkt man eine wichtige Message an das Verfolgen von Zielen, passioniertes Handeln und an das zukünftige Glücklichsein mit seinen ganz individuellen Träumen.

Bewertung vom 31.08.2021
Rosalie, die Feuerwanze
Krauser, Uwe

Rosalie, die Feuerwanze


ausgezeichnet

Kinderbücher gibt es wie Sand am Meer, jedoch bin ich als Mutter sehr versucht ganz besondere Schätzchen für meinen Sohn zu finden. Hier möchte ich behaupten, dass ich fündig geworden bin.

Rosalie, die kleine Feuerwanze, befreit sich todesmutig aus ihrer Gefangenschaft - einem Glas im Kinderzimmer von Theodor. Jedoch hat sie ein großes Problem, denn nachdem sie den Weg aus dem Haus geschafft hat, kann sie weder den anderen Tieren erklären wer sie ist, noch weiß sie, wo sie zu ihrer Familie zurück findet. Paul, der stinkende Marienkäfer, ist der erste, aber definitiv nicht der letzte, der Rosalie auf ihrem Weg begleitet. Abenteuerlustig wird eine Etappe nach der nächsten auf sich genommen. Wird Rosalie zu Hause ankommen?

Ein wunderbares Buch mit der richtigen Prise Abenteuerlust, kleinen Adrenalinkicks und helfenden Zeitgenossen. Ich war anfangs etwas skeptisch, denn wer entscheidet sich genau für eine Feuerwanze als Hauptfigur? Man sieht, auch ich als Erwachsene bekam eine kleine Lektion, denn letztendlich sind alle Tiere wichtig und auch eine Feuerwanze ist kein Tier das als Haustier in ein Glas gesteckt werden sollte.
Mir gefällt es wie leicht sowohl interessante Informationen über die einzelnen Tiere mit in die Geschichte eingebaut werden und auch gleichzeitig Werte vermittelt werden. Hilfsbereitschaft, Vertrauen und besonders auch das Wissen und Können anderer ist unheimlich wichtig um letztendlich eine Aufgabe zu schaffen. Jeder hat seine Eigenheiten aber auch gleichzeitig positive Attribute die geschätzt und respektiert werden müssen. Nur weil man anderen gegenüber skeptisch ist, sollte man trotzdem aufgeschlossen sein.

Meinen Sohn konnte die Geschichte sehr begeistern. Da er leidenschaftlich gerne draußen spielt und dort z.B. mit vielen Insekten in Kontakt kommt, hatte er keine Probleme sich in die Geschichte einzufinden. Der stinkende Marienkäfer war natürlich ein Highlight und auch das Hunde-Taxi konnte ihm ein Kichern entlocken.
Die kurzen Kapitel erleichtern auch das selbständige Lesen älterer Kinder und die Illustrationen am Kapitelbeginn und am unteren Seitenrand sind liebevoll gestaltet.

Ich empfinde es als unheimlich positiv, dass sich für die Geschichte nicht nur ein Aspekt herausgegriffen wurde, wie z.B. nur Informationen zu den einzelnen Tieren, sondern ein komplettes Konzept erstellt wurde und dies meiner Meinung nach intensiv durchdacht wurde.

Bewertung vom 30.08.2021
GRIMM - Killing Passion (Band 3)
Mon, Mika D.

GRIMM - Killing Passion (Band 3)


sehr gut

Band 3 folgt auch inhaltlich sofort auf Band 2 und zeigt die Reaktionen auf den Cliffhänger des vorangehenden Buches. Dario kann nicht hinter Schloss und Riegel gebracht werden, denn er ist geflüchtet und somit Lucia wieder akut in Gefahr. Was wird sie tun? Fliegt sie zurück nach Kolumbien und leitet von dort aus die Familiengeschäfte? Bleibt Grimm an ihrer Seite?

Fragen über Fragen häufen sich in diesem Band und das Autorinnen Duo hat die Geschichte dadurch noch spannender gestaltet. Vorhersehbar empfand ich kaum etwas und ließ mich auch unheimlich gerne überraschen.Ich empfand es als äußerst interessant, dass der Fokus von Lucia etwas weg ging, denn sie war in den zwei Bänden davor nicht mein favorisierter Charakter. Leider empfand ich ihre Figur immer sehr schwankend zwischen Opfer und tougher Mafia-Braut. Dies hat sich nun in diesem Band etwas gebessert und sie wurde mir sympathischer.Grimm rückt nun mehr in den Vordergrund und wir erfahren auch deutlich mehr über seine Vergangenheit. Ich liebte diese Einblicke und fand sie auch sehr passend zu seinem Charakter. Allgemein weitet sich nun das "Blickfeld" und mehr Personen bekommen Raum im "Grimm-Kosmos", was mich sehr gefreut hat. Dadurch wird auch die Geschichte dynamischer und es bleibt mehr Spielraum für verschiedenste Aktionen, was die Autorinnen definitiv perfekt ausgenutzt haben.Von Ben konnte ich kaum genug bekommen und habe die Informationen zu ihm nur so eingesogen. Er stellt eine gewisse Balance her und greift immer wieder als das "gute Gewissen" ins Geschehen ein. Besonders die Dynamik zwischen Grimm und ihm hat mir besonders gut gefallen, obwohl es ab und an auch eher eine Disharmonie war.

Das Buch lebt vor allem durch die Spannung, interessante und anziehende Charaktere sowie leichte Erotik. Eigentlich total absurd, dass man die kolumbianische Mafia-Killer-Stimmung in Deutschland platziert und hier Grimm und Lucia immer intensiver aufeinander treffen. Doch es funktioniert so gut!

Was für mich leider ein kleiner Turn-off war, ist das Ende. Mir ist natürlich klar, dass sich die Autorinnen die Möglichkeit für Fortsetzungen lassen, jedoch empfand ich Lucias Einfall zu moralisierend, Leider fällt mir kein besseres Wort dazu ein. Ich hätte mir einen spektakuläreren Abschluss mit den beiden gewünscht.

Wir sind nun wohl alle gespannt, was die weiteren Bände für uns bereit halten.

Bewertung vom 29.06.2021
#DerApotheker. Die Wahrheit über unsere Medikamente
#DerApotheker

#DerApotheker. Die Wahrheit über unsere Medikamente


sehr gut

#DerApotheker war mir schon zuvor durch Twitter ein Begriff und er tauchte nun besonders im vergangenen Jahr des Öfteren in meiner Timeline auf. Seine etwas provokante Art empfinde ich doch als amüsant und freute mich nun auch auf das Buch. Da ich mit einer Mutter aufgewachsen bin, die Homöopathie in den Himmel lobt und von der "Schulmedizin" größtenteils Abstand nimmt, bin ich diesbezüglich wohl gebrandmarkt und konnte mir besonders bei diesen Kapiteln das Grinsen nicht verkneifen.

#DerApotheker nimmt uns in seinen Alltag als Apotheker mit und zeigt durch Kundengespräche komplett fehlendes Wissen oder aber auch "Falschwissen" auf. Hierbei handelt es sich dann um kurze Kapitel, die sich auch ganz einfach mal Zwischendurch lesen lassen und mich doch öfter überraschten als ich dachte.Ich bin auch positiv überrascht, dass so viele Krankheiten oder Alltagswehwehchen aufgegriffen werden, die man auch aus dem eigenen Umfeld kennt. Sei es nun die Einnahme von Schmerzmitteln oder der Schilddrüsenmedikamenten. Es wird gut erklärt, was die Medikamente in unserem Körper so anstellen und wieso es z.B. durch bestimmte Lebensmittel zu einem Nicht-Wirken kommen kann oder aber auch die Uhrzeit der Einnahme eine Rolle spielen kann. Mir waren die Erklärungen weitgehend verständlich, jedoch gehe ich davon aus, dass mir nicht jeder Fachterminus im Gedächtnis bleiben wird.Der Autor mag mit seiner etwas forscheren und definitiv ehrlichen Art nicht jedem Zusagen, jedoch ist der Großteil der Kundengespräche amüsant formuliert. Etwas überspitzte Charaktere wurden wohl eingebaut um keine Langeweile aufkommen zu lassen, jedoch musste ich diesbezüglich auch ab und an etwas Schmunzeln. Das Szenario dieser Kundengespräche hat somit Vor- und Nachteile, jedoch kann sich jeder, der längere Zeit mit Kunden arbeiten musste, ganz gut vorstellen, dass mehr Wahrheit drin steckt als man glauben mag.

Ich persönlich empfand die kurzen Kapitel und besonders die vielen Informationen in den jeweiligen sehr gut. Man kann dadurch Wissen auffrischen und vertiefen, genauso auch komplett neue Informationen entnehmen. Der eher amüsante Erzählstil darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier die Gesundheit betreffende Informationen weitergegeben werden und die Kunden davor geschützt werden mit den Medikamenten - eher unbewusst - mehr Schaden an ihrem Körper anzurichten.

Ich wurde definitiv positiv überrascht und bereue es keinesfalls das Buch gelesen zu haben. Mein Allgemeinwissen wurde schnell und kompakt erweitert. Auch von meinem Apotheker würde ich mir so eine Beratung wünschen.

Bewertung vom 29.04.2021
Der Braune Bär fliegt erst nach Mitternacht
Romberg, Johanna

Der Braune Bär fliegt erst nach Mitternacht


gut

Was passiert mit unserer heimischen Natur? Lebensgrundlagen für allerlei Getier wird zerstört, teilweise ohne es überhaupt zu wissen. Pflanzen sind in gleichem Maße betroffen. Johanna Romberg zeigt aber in diesem Buch auf, dass es auch Erfolgsgeschichten geben kann oder Menschen mit vollem Einsatz eine Umkehr einfordern und bewirken wollen. Positive Leitbilder wecken Hoffnung und auch das Bedürfnis näher hinzusehen!

In 9 Kapiteln werden Versuche unsere umliegende Natur zu schützen aufgezeigt. Mir gefällt besonders, dass unterschiedlichste Bereiche hierfür ausgewählt wurden - von der Muschel, bis zum Uhu und auch die Pflanzenwelt. Natürlich trifft man in den "Berichten" noch auf andere Tiere und Pflanzen die genauso von den bestimmten Problemen betroffen sind. Es fühlte mich für mich demnach nach einer "runden Sache" an. Auch die jeweiligen Personen und Gruppen, die sich dem Bewahren der Naturschätze verschrieben haben, hat Romberg meiner Meinung nach sehr gut und individuell eingefangen.

Ich bin jedoch noch etwas unschlüssig, ob ich hier nicht ein sehr persönliches "Werk" vor mir habe, denn Johanna Romberg lässt sehr viel von ihrem eigenen Empfinden einfließen. Ihr ganz eigener Erzählstil ist mir oft zu ausgeschmückt und euphorisch-kindlich. Mir persönlich wird an einigen Stellen einfach zu sehr vom Charakter des Sachbuches abgewichen und lenkt in eine belletristisch ausschmückende Schiene. Auch ellenlange Pflanzenbeschreibungen empfand ich als zu ausschweifend, besonders für mich als Laie.Ja, ich gebe zu, ich bin kein besonderer Pflanzenkenner. Weder kenne ich die Namen jeder Pflanze in meinem Garten, noch am nahegelegenen Waldrand. Dementsprechend hatte ich ab und an das Gefühl vom aufzählenden Wissen Frau Rombergs überfallen zu werden. Das hat den Lesefluss leider gestört und von der eigentlichen wichtigen "Message" abgelenkt.Auch das versetzen der Gegenwart in ein fiktives Zukunftsszenario scheint derzeit bei den Autoren sehr beliebt zu sein. Als befänden wir uns gerade im Jahre 2050, berichtet Frau Romberg in einem Kapitel über den Lebensraum Moor. Für mich ist dies eine unnötige Spielerei.

Im Allgemeinen empfand ich die gelieferten Informationen als sehr interessant und ich wurde oft mit neuen Fakten überrascht. Dementsprechend war das Buch informativ schon eine Bereicherung für mich, jedoch hätte ich mir einen anderen Erzählstil gewünscht.

Frau Romberg hat in mir das Interesse geweckt mich mit einigen Bereichen näher auseinander zu setzen und mehr Informationen dazu zu suchen. Auch werde ich bei den nächsten Waldspaziergängen definitiv besser zuhören und hinsehen.Letztendlich geht es ums Hinsehen! Um das Bemerken! Der Wald soll für uns nicht still sein und auch in unserem Garten sollte reges Getümmel an Insekten herrschen. Nur so können wir Begreifen und auch Angreifen...nämlich eine mögliche Veränderung. Viel mehr Menschen sollten mit positivem Beispiel vorangehen und an einer Hoffnung arbeiten. Nur aktiv kann sich etwas ändern und genau das machen die wunderbaren Menschen in "Der Braune Bär fliegt erst nach Mitternacht" vor.