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Bineira
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Neunkirchen

Bewertungen

Insgesamt 192 Bewertungen
Bewertung vom 06.03.2022
Calligarich, Gianfranco

Der letzte Sommer in der Stadt


gut

Das Cover in Schwarz-gelb zeigt einen jungen Mann im Anzug und mit Sonnenbrille, der betont cool auf einer Balkonbrüstung sitzt und raucht. In Hintergrund erkennt man im Dunst die Dächer Roms.

Die Geschichte spielt Anfang der siebziger Jahre, die Originalausgabe von "Der letzte Sommer in der Stadt" erschien 1973 und wird erst jetzt in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt.

Der junge Leo kommt aus Mailand nach Rom , wo er das wahre Leben sucht. Schnell findet er eine Wohnung, Freunde und einen Job bei einer Sportzeitung. Doch das alles bedeutet ihm nichts. Genau wie die anderen jungen Männer in seiner Clique lässt er sich treiben, trinkt und feiert er über seine Verhältnisse. Dann lernt Leo die undurchschaubare Arianna kennen, in die er sich hoffnungslos verliebt.

Der Roman ist in einer wunderschönen, bildhaften Sprache geschrieben. Karin Krieger hat ihn hervorragend ins Deutsche übersetzt. Die sommerglühende Stadt wird vor dem inneren Auge des Lesers lebendig, und die Melancholie des Scheiterns ist spürbar.

Dennoch hat mich die Geschichte nicht so fesseln können, wie ich nach dem sehr starken Anfang angenommen hatte. Zuviel Selbstmitleid war mir hier im Spiel, zu wenig sympathisch waren mir die Protagonisten.

Bewertung vom 27.02.2022

Selber backen statt kaufen


sehr gut

Ich backe möglichst viel selbst, weil ich die Zusätze in gekauftem Brot oder Kuchen oft nicht gut vertrage. Auf der Suche nach neuen Ideen habe ich das smarticular Backbuch durchgearbeitete und bin dabei auf viele unkomplizierte Rezepte und noch mehr gute Tipps rund um das Backen gestoßen.

Das handliche Buch ist benutzerfreundlich aufgebaut und macht einen angenehm undogmatischen Eindruck.

Eingangs findet man grundlegende Erläuterungen zu Mengenangaben, den wichtigsten klassischen Backzutaten und "smarten" Alternativen.

Dann folgt ein umfassender Rezeptteil, der von Broten und Brötchen über Kuchen und Kekse bis zu herzhaften Knabbereien reicht. Hier findet sicher jeder etwas, das ihm zusagt. Alle Rezepte sind bebildert und so gehalten, dass auch Anfänger damit zurecht kommen sollten. Bei jedem steht ein Hinweis auf die entsprechende smarticular- webseite, wo man Hilfe findet , wenn es doch mal hakt.

Ich finde das Backbuch insgesamt gut gelungen. Allerdings stört mich die viel zu kleine Schrift, die das lLesen sehr erschwert.

Bewertung vom 26.02.2022

Wieso? Weshalb? Warum? junior AKTIV: Feuerwehr


sehr gut

Der Mitmachblock aus der Reihe Wieso? Weshalb? Warum? junior AKTIV zum Thema "Feuerwehr" ist eine kleine Schatzkiste.

Schon auf dem farbenfroh illustrierten Cover erkennt man, was alles damit möglich ist. Malend, Bastelnd und Rätselnd lernen die Kleinen im Kindergartenalter interessante Details über die wichtige Arbeit der Feuerwehr.

Die Struktur des Buches ist angenehm klar.

Auf den linken Seiten werden Fragen gestellt und auch beantwortet. Zum Beispiel: Was brauchen Feuerwehrleute für ihren Einsatz? Wie löschen sie ein Feuer? Und mit welchen Fahrzeugen sind sie unterwegs?

Auf den rechten Seiten stehen die Aufgaben. Da sollen Puzzleteile ausgeschnitten und in passende Lücken geklebt werden. Oder es warten schöne große Bilder darauf, ausgemalt zu werden. Und ein paar Rätsel gilt es auch zu knacken.

Der großformatige Block hat stabile Seiten, die sich allerdings leicht aus der Bindung lösen.

Für die Zielgruppe hält er mit wunderschönen, detaillierten Zeichnungen und kindgerechten kurzen Texten viel aktiven Lernspaß bereit.

Bewertung vom 21.02.2022
Garmus, Bonnie

Eine Frage der Chemie


sehr gut

Bonnie Garmus' Debütroman um eine kämpferische Frau spielt Anfang der 1960er Jahre in Kalifornien. Elizabeth Zott ist eine intelligente und selbstbewusste junge Chemikerin. In einem renommiertem Institut arbeitet sie als einzige Frau nicht im Sekretariat, sondern in der Forschung. In dieser reinen Männerdomäne ist sie ständig den Anfeindungen und Intrigen ihrer Kollegen und Vorgesetzten ausgesetzt, doch ihr Wunsch, eine anerkannte Wissenschaftlerin zu werden, ist so groß, dass sie dem enormen Druck standhält. Als Elizabeth den berühmten Chemiker Calvin Evans kennen lernt, beginnt für die beiden eine große Liebe, die viel zu früh durch Calvins Tod endet.

Nun muss die attraktive junge Frau sich und das gemeinsame nichteheliche Kind Madeline allein durchbringen. Wegen des Geldes nimmt sie widerstrebend das Angebot eines Fernsehsenders an, eine Kochshow zu präsentieren. Die Sendezeit nutzt sie, um den Hausfrauen im Land neben gesunden Gerichten auch die Grundzüge der Chemie und ihre Lebensphilosophie zu präsentieren. Ihr Credo lautet: "Chemie bedeutet Veränderung. Verändern Sie nicht bloß den Speiseplan, sondern Ihre Rolle in der Welt!"

Der Roman beginnt temporeich und verknüpft einige Schicksale miteinander. Da ist Madeline, Elizabeths und Calvins hochintelligente Tochter, die im Alter von vier Jahren witzig und geistreich mit einem Pfarrer über Geheimnisse und das Lügen diskutiert. Oder Harriet, die hilfreiche Nachbarin, die unter ihrer unglücklichen Ehe leidet. Auch Calvins Vergangenheit spielt eine wichtige Rolle. Der charmanteste Sidekick ist Halbsieben, ein riesiger Findelhund, der sich so seine eigenen Gedanken über das Geschehen macht.

Es wird viel geredet in diesem Buch. Nicht jede Wendung erschien mir schlüssig, und das Ende war nicht überraschend. Insgesamt hat mich der Roman trotz einiger Längen gut unterhalten.
Mein Leben verändern wird er jedoch nicht. ;-)

Bewertung vom 03.02.2022
Schroeder, Bernd

Fast am Ende der Welt


sehr gut

Attila , ein umtriebiger vermögender Antiquitätenhändler um die 50, wird wegen eines dubiosen Geschäfts mit einem gestohlenen Kunstwerk von der Münchner Schickeria verstoßen. Josef, ein eigenbrötlerischer Eisenwarenverkäufer, geht in Rente und verliert mit seinem Beruf praktisch seinen Lebensinhalt.

Die beiden alleinstehenden Männer lernen sich im Brauhaus kennen und verfallen auf die Idee, München den Rücken zu kehren und zusammen auf einen einsamen Bauernhof zu ziehen. Gesagt. Getan. Nach einigen Hindernissen haben Attila und Josef tatsächlich ihr eigenes Paradies am Ende von Bayern geschaffen. Dabei werden sie von Attilas Geschäftsfreunden und ein paar Einheimischen tatkräftig und gegen gute Bezahlung unterstützt. Alles scheint sich wunderbar zu fügen, bis ein schwerer Schicksalsschlag die ländliche Idylle zerstört. Hält die Freundschaft der beiden Aussteiger diese Belastung aus?

Bernd Schroeder begleitet in seinem Roman mit großer Sympathie die Entwicklung der Freundschaft zwischen Attila und Josef. Er beschreibt anschaulich, wie der eine stets die treibende Kraft und der andere eher zögerlich ist. Letzten Endes sind die beiden Männer jeder auf seine Weise einsam, und sie suchen nach einem Ort. wo sie sich heimisch fühlen können. Dies wird in einer leichtfüßigen Sprache, garniert mit bayerischen Ausdrücken, sehr angenehm erzählt.

Nur die Nebenfiguren sind für meinen Geschmack zu stereotyp geraten. Vor allem die Frauen kommen bis auf eine gar nicht gut weg. Das hat meine Freude an dem Buch etwas getrübt.

Bewertung vom 01.02.2022
Schaefer, Fritz

Strahlemann


gut

Der hellblaue Hintergrund auf dem Buchumschlag unterstreicht den sonnigen Titel "Strahlemann", der skeptische Blick des Autors auf dem Kinderfoto passt dagegen gut zum Untertitel "Das Leben nimmt mich ganz schön mit".

Dieser Widerspruch zieht sich auch durch das Buch, denn Fritz Schaefer hat früh beschlossen, dem Leben und seinen Mitmenschen immer ein lächelndes Gesicht zu zeigen, egal was ihm passiert. Damit wollte er seine alleinerziehende berufstätige Mutter entlasten, die mit der Betreuung der schwerbehinderten Schwester genug um die Ohren hatte. Um ihn sollte sie sich nicht auch noch sorgen müssen. Also machte er zu den bösen Streichen der Mitschüler, den Attacken des Mathelehrers, seinem in der Autotür eingeklemmten Daumen und auch zu seiner Jugendliebe, die ihn nur als guten Freund wollte, eine gute Miene. Dies brachte ihm vom Großvater den Spitznamen „Strahlemann“ ein.

Das Buch ist in einem flüssigen, leicht lesbaren Stil geschrieben. Es hat skurrile und humorvolle Momente, vor allem die sich ständig streitenden Großeltern sind ein netter running gag. Aber nach der Hälfte der Seiten war mein Bedarf an den zeitlich stark springenden Anekdoten gedeckt, und der Rest zog sich eher dahin. Die Thematik "Geschwisterkind eines schwerbehinderten Kindes", auf die im Klappentext extra hingewiesen wird, kommt leider viel zu kurz.

Bewertung vom 31.01.2022

Wieso? Weshalb? Warum? junior AKTIV: Unsere Natur


sehr gut

Der Mitmachblock aus der Reihe Wieso? Weshalb? Warum? junior AKTIV zum Thema "Unsere Natur" ist eine kleine Schatzkiste.

Schon auf dem farbenfroh illustrierten Cover erkennt man, was alles damit möglich ist. Malend, Bastelnd und Rätselnd lernen die Kleinen im Kindergartenalter interessante Details über die heimische Tier- und Pflanzenwelt.

Die Struktur des Buches ist angenehm klar.

Auf den linken Seiten werden Fragen gestellt und auch beantwortet. Zum Beispiel: Wie schwimmen Biber? oder Wann sind Erdbeeren reif?

Auf den rechten Seiten stehen die Aufgaben. Da sollen Puzzleteile ausgeschnitten und in passende Lücken geklebt werden. Oder es warten schöne große Bilder darauf, ausgemalt zu werden. Und ein paar Rätsel gilt es auch zu knacken.

Der großformatige Block hat stabile Seiten, die sich allerdings leicht aus der Bindung lösen.

Für die Zielgruppe hält er mit wunderschönen, detaillierten Zeichnungen und kindgerechten kurzen Texten viel aktiven Lernspaß bereit.

Bewertung vom 10.01.2022
Kessel, Carola von

Pferde / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.6


ausgezeichnet

Der Band "Pferde" aus der Reihe Wieso? Weshalb? Warum? für Erstleser hat ein freundliches Cover in fröhlichen Farben. Junge Pferdeliebhaber werden sich bestimmt von den schönen Fotos und Illustrationen angesprochen fühlen. Der Einband ist stabil, und die Innenseiten sind nicht zu dünn für Kinderhände.

Die angenehme Bildgestaltung setzt sich im Innern des Buches fort. Echte Fotos wechseln mit liebevollen detaillierten Zeichnungen ab und erleichtern den Leseanfängern das Verständnis der Texte.

Diese sind in klarer großer Fibelschrift gedruckt und für die Zielgruppe sehr gut lesbar. Sie vermitteln in kurzen Kapiteln und altersgerechter Sprache grundlegendes Wissen rund um Herkunft, Aussehen und Verhalten, Haltung und Pflege von Pferden. Auch verschiedene Reitsportarten und die Reitschule werden vorgestellt.

Zwischendurch lockern Leserätsel den Inhalt auf, und am Ende warten ein Memoryspiel und Sticker auf die Kinder.

Ich finde, das Buch ist schön gestaltet und sehr gut geeignet für Erstleser.