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Insgesamt 173 Bewertungen
Bewertung vom 16.07.2022
Jean, Emiko

Prinzessin auf Probe / Tokyo ever after Bd.1


sehr gut

In "Tokyo ever after" wird die Geschichte von Izumi erzählt, einem Mädchen, dass das Herz auf der Zunge trägt und die zwischen zwei Kulturen aufgewachsen ist: Ihrer japanischen, die ihr in die Wiege gelegt worden ist und die amerikanische, in die sie hineingeboren ist. Zu allem Überfluss erfährt sie im Alter von 18 Jahren, dass niemand geringerer als der Kronprinz von Japan ihr Vater ist - Chaos vorprogrammiert.

Die Geschichte wird dabei aus Izumis Sicht erzählt, was manchmal durch verschiedene Zeitungsausschnitte ergänzt wurde. Mit Izumi hatte ich zunächst so meine Probleme, denn sie wirkt anfangs sehr verspielt und nimmt wenig ernst, auch ihre Reise nach Japan und die damit verbundenen, royalen Pflichten nicht. Mit der Zeit hat sich diese Sicht immer mehr gewandelt und Izumi zeigt, dass sie zwar das Leben eher leicht nimmt, aber dennoch immer mit ganzem Herzen dabei ist. In dem Moment, als Izumi bei ihrer Zofe feststellt, dass diese doch tatsächlich mag, musste ich ebenso feststellen, dass Izumi sich immer mehr in mein Herz geschlichen hatte. Ich mochte auch ihre "Durchschnittlichkeit" - kein besonderes Hobby und auch keine Bestnoten und trotzdem war sie eine tolle, liebenswürdige Protagonistin, mit der man sich gerne identifiziert.

Die anderen Charaktere mochte ich überwiegend sehr gerne und viele von ihnen werden mit eigenen Problemchen gezeigt. Vieles blieb dennoch eher oberflächlich, was bei der kurzen Seitenanzahl wohl auch nicht anders möglich ist. Manche Charaktere wurden auch recht stereotyp gezeichnet, die Zwillinge, die identisch handeln, habe ich jetzt schon sehr oft gelesen und finde es langsam ermüdend. Auf der anderen Seite gab es zum Schluss hin auch hier eine Überraschung, die ich so gar nicht erwartet hatte.

Die Geschichte wurde mit der Zeit auch immer tiefgründiger und es steht nicht nur die Vater-Tochter-Beziehung im Vordergrund, sondern auch Izumis Suche nach ihrer Identität, ebenso wie eine zarte Liebesgeschichte. Akio, Izumis Leibwächter, fand ich auch soo toll und reflektiert, die Gespräche von den beiden waren meine liebsten und ich habe mit den beiden mit gefiebert.

An den Schreibstil musste ich mich ebenso wie an Izumi erst gewöhnen, aber irgendwann gefiel mir die lockere, humorvolle Art gut. Alles in allem will ich auf jeden Fall lesen, wie es weitergeht, denn Izumi findet sicher noch das ein oder andere Fettnäpfchen, in das sie mit vollem Karacho reinspringt.

Bewertung vom 18.05.2022
Faber, Henri

Kaltherz


ausgezeichnet

Nachdem mich "Ausweglos" von Henri Faber bereits in seinen Bann ziehen konnte, wollte ich unbedingt "Kaltherz" lesen. Ebenso wie sein Vorgänger konnte mich auch dieser Thriller durchweg überzeugen, was insbesondere an Fabers Schreibstil und seinen gelungenen Perspeltivwechseln liegt.

Hinzu kommt bei "Kaltherz" die etwas andere Ermittlerin, bei der ich mir ab Mitte des Buches einfach nur noch dachte: "Wie cool ist sie denn bitte?" Etwas, was nicht gerade häufig passiert.

Aber zurück zum Anfang. In "Kaltherz" begleiten wir Komissarin Kim Lansky, die mehr oder weniger über einen Fall eines vermissten Mädchens stolpert, der sie nicht mehr loslässt. Auch die Mutter, der Vater und das verschwundene Kind geben Einblicke in die Entführung. Das Spiel mit den Perspektiven gelingt Faber auch hier grandios und man kann gewiss sein, dass nichts ist, wie es scheint.

Die Protagonisten werden dabei toll dargestellt, alle mit ihren Eigenarten und Dämonen und eigentlich traut man keinem so richtig über den Weg. Kim Lansky ist derb, unverblümt und macht einfach, was ihr in den Sinn kommt, oftmals ohne die Konsequenzen zu überdenken. Man merkt aber, dass sie ihr Herz am richtigen Fleck hat und ich würde wirklich gerne mehr von ihr lesen, auch wenn das wohl nicht geplant ist.

Fabers Schreibstil ist rasant und fesselnd und fängt die Atmosphäre toll ein. Dazu kommen immer wieder unerwartete Wendungen und emotionsgeladene Szenen. All das führte dazu, dass ich das Buch nicht mehr beiseite legen konnte und innerhalb eines Tages durchlesen musste.

Fazit: Lesen!

Bewertung vom 12.04.2022
Jensen, Svea

Nordwestnacht / Soko St. Peter-Ording Bd.3


sehr gut

"Nordwest-Nacht" ist mein erster Nordsee-Krimi und ich empfand die raue Atmosphäre als tolles Setting für einen Kriminalfall. Auf St. Peter-Ording läuft vieles wie in einer kleinen Gemeinde ab, fast jeder kennt jeden und auch die Ermittler haben zwar so einiges, was sie mit sich herumschleppen, wirkten auf mich aber nahbarer als in vielen anderen Krimis, wo sie doch meist Unmenschliches durchgemacht hatten.

Bei diesem Krimi war nicht nur das Setting besonders für mich, sondern auch das Thema rundum den Dreh einer Serie, bei der mit einem Mal ein Mitarbeiter und eine Schauspielerin ins Fadenkreuz der Ermittlungen geraten - einer tot, die andere verschwunden. Die Autorin schafft es hier super, dass sich in das Team vor und hinter der Kulissen einfühlen kann.

Die beiden Ermittler Hendrik Norberg und Anna Wagner sind, wie bereits erwähnt, sehr nahbar und sympathisch. Vor allem Anna mochte ich mit ihrer ruhigen, besonnenen, aber auch willensstarken Art super gerne. Auch mit dem etwas blauäugigen Nils habe ich mitgelitten und gefiebert. Man bekommt hier als Leser einfach ein super empathisches und kompetentes Ermittler-Team vorgesetzt.

Der Schreibstil von Svea Jensen liest sich sehr flüssig - ich bin durch die Seiten geflogen. Nur die Dialoge wirkten mitunter ruhiger und langgezogener, da hat mir mitunter die Lebendigkeit gefehlt. Auch zum Ende hin wurde die Auflösung bereits lange angebahnt, sodass es keine überraschende Wendung mehr gab, die ich sonst sehr gerne lese.

Alles in allem ein toller, realistischer Krimi mit einem sympathischen Ermittler-Team.

Bewertung vom 10.04.2022
Simon, Lars

Der vergessene Geschmack von Glück


ausgezeichnet

"Der vergessene Geschmack von Glück" erzählt die Geschichten von Anna-Greta Olsson und Leif Söderberg. Beide leben für das Kochen, doch während Anna- Greta diese Leidenschaft lebte, hat Leif sein Traum aus den Augen verloren. In der Villa Hemland treffen die Geschichten der beiden aufeinander, denn Anna-Gretas Vermächtnis wurde einst beschmutzt. Nun liegt es an Leif, nicht nur seine Liebe zum Kochen wiederzuentdecken, sondern auch herauszufinden, was damals wirklich geschah. Doch das ist in der Villa Hemland gar nicht so einfach, denn ein Fluch scheint auf dem Hotel zu liegen.

Ich finde bereits den Umschlag des Buches wunderschön, denn er versprüht diesen magisch-mystischen Flair - ungefähr so stelle ich mir das Kochbuch von Anna-Greta Olsson vor. Es passt perfekt zur Geschichte, die ebenso viele ernste wie magische Töne beinhaltet. Lars Simons Schreibstil ist sehr eingängig, bildhaft und sachlich. Es fiel mir leicht, durch die Seiten zu schweben und die beiden Hauptprotagonisten mit ihrer Liebe zum Kochen kennenzulernen. Und obwohl im Buch wirklich viele Rezepte beschrieben wurden, wurde ich dieser nicht überdrüssig, sondern bekam stattdessen Hunger und hätte am liebsten auch in den Restaurants gesessen.

Die Protagonisten sind beide sympathisch, auch wenn ich mich in Leif noch ein Stück weit mehr hineinversetzen konnte, einfach weil er eine ehrliche, von Grund auf gute Haut ist. Anna-Greta dagegen wirkt ungemein selbstbewusst und auch intelligent, denn sie kann Menschen innerhalb weniger Interaktionen analysieren. Zu meinem Lieblingscharakter hat sich recht schnell der Beihilfskoch Miikaa gemausert, weil er einfach so unkompliziert ist.

Zu guter Letzt konnte ich mich auch die Geschichte überzeugen. Ich habe immer mit gefiebert, wenn aufs Neue in der verfluchten Küche gekocht wurde. Die Idee ist (zumindest für mich) erfrischend neu und transportiert dabei noch eine wichtige Botschaft, auch wenn der fantastische Teil eher in den Hintergrund rückt.

Bewertung vom 26.03.2022
MacKay, Nina

Fluchbrecher / Legend Academy Bd.1


sehr gut

Graylee kann vergangene Tragödien sehen, weshalb sie sich schon bald an der Swanlake Academy (von ihr auch Legend Academy genannt) wiederfindet. Gemeinsam mit verschiedenen Legenden (Walküren, Sirenen, Selkies, Chimären, ...) besucht sie dort den Unterricht in Vorkursen, bevor das Schuljahr richtig beginnt. Graylee selbst wird darauf getestet, welcher Legende sie eigentlich angehört, doch das stellt sich als schwieriger heraus, als gedacht ...

Der Besuch der Swanlake-Academy macht unglaublich viel Spaß. Dazu trägt zum einen Nina MacKays witziger, locker-leichter Schreibstil bei, der einen nur so durch die Seiten fliegen lässt. Insbesondere die Dialoge sind immer von Humor geprägt und Graylee ist nie verlegen, einen Kommentar loszulassen.

Außerdem gibt es viele spannende Elemente: Schülerinnen, die verschwinden, ein alter Fluch, ein mysteriöser Mann, ein Todesdatum, das verhindert werden soll. Gemeinsam mit Graylee rätselt man, wie alles zusammenhängen könnte, während sie selbst versucht, alles und jeden zu retten.

Auch die Nebenprotagonisten sind sympathisch, allen voran die kleinen Kolibris, mit denen Graylee gleich zu Beginn Freundschaft schließt. Jeder an der Swanlake-Academy scheint seine Macken und Eigenarten zu haben, aber die machen sie auch sympathisch.

Zwei Kleinigkeiten haben mein Lesevergnügen minimal getrübt. Zum einen finde ich den Zeitverlauf schwierig, denn innerhalb eines Tages passierte unglaublich viel, was ich mir einfach nicht vorstellen konnte. Auch im Nachhinein erklärt sich mir nicht, wieso bestimmte Personen vom Fluch getroffen wurden, obwohl sie erst ungefähr 1 Woche an der Academy gewesen sind.

Außerdem verhalten die Lehrkräfte sich nicht so, wie es Aufsichtspersonen tun sollten. Eigentlich hätte man sie sich in ihrer Funktion auch komplett wegdenken können, denn sie tuen nichts, was dem Schutz der SchülerInnen dient.

Fazit: Ein Buch, das beim Lesen einfach riesigen Spaß macht. Insbesondere die Protagonistin und die Kolibris bringen einiges an Leben an die Swanlake-Academy!

Bewertung vom 20.03.2022
Böhm, Nicole

Golden Hill Touches / Golden Hill Bd.1


sehr gut

Für mich war die literarische Reise nach Golden Hill auch als Leserin pure Entspannung. Ich konnte beim Lesen zur Ruhe kommen, da Nicole Böhm es durch ihren angenehm visuellen und bedächtigen Schreibstil schaffte, mich direkt nach Golden Hill zu bringen.

Das Buch besticht durch seine idyllische Kleinstadtatmosphäre und das Leben auf einer Ranch inmitten wilder Natur. Man begleitet Parker dabei, wie er sich sein Leben im Örtchen Boulder Creek wieder aufbaut, nachdem er vor Jahren als Jugendlicher überstürzt abgehauen ist und so einige Probleme zurückgelassen hat. Eines davon betrifft auch Clay, seine damalige große Liebe. So begleitet man Parkee dabei, wie er die Ranch wieder aufbaut und sich dem Kleinstadthass immer wieder stellen muss, während Clays Leben durch sein Auftauchen ebenfalls gehörig durcheinander gebracht wird.

Abwechselnd wird die Geschichte aus Clays und Parkers Perspektive erzählt, ebenso gibt es Rückblenden in die Vergangenheit. Die Geschichte selbst wird sehr gemächlich erzählt und man erhält immer wieder Einblicke in die Figuren und deren Gefühlen. Trotz recht langsam voranschreitenden Handlung konnte mich das Buch durchweg unterhalten, auch wenn ich mir manchmal mehr Spannung gewünscht hätte und insbesondere im Mittelteil weniger passiert. Nicole Böhm schafft es trotzdem, einen authentischen, entspannten Roman zu schaffen, der ganz ohne überzogenes Drama auskommt.

Fazit: Tolles Buch zum runterkommen und abschalten

Bewertung vom 05.03.2022
Schäfer, Jana

The Way We Fall / Edinburgh-Reihe Bd.1


weniger gut

"The way we fall" erzählt die Liebesgeschichte von Amelia und Jasper, die beide ihr Päckchen mit sich tragen und sich gerade deshalb ineinander verlieben. Während Amelie den Tod ihrer Eltern und den daraus folgenden Mutismus ihrer Schwester versucht zu verarbeiten, lässt Jasper aufgrund seiner von Gewalt und Suchtmitteln geprägten Kindheit niemanden in sein Leben.

Gestartet bin ich in die Geschichte sehr gut. Amelias und Jaspers erster Schlagabtausch hat Spaß gemacht und man spürte, dass die beiden zueinander passen könnten. Amelia wirkte sympathisch und ein wenig quirlig, während Jasper sehr selbstbewusst daherkam. Auch der Schreibstiel gefiel mir.

Doch mit der Zeit hat mich die Geschichte vollkommen verloren. Die Wortwechsel zwischen Amelia und Jasper wirkten immer unauthentischer und geradezu kitschig. Das ständige Gerede von Dunkelheit und Licht ließ mich irgendwann mit den Augen rollen. Vieles, was sie dachten und sagten, wiederholte sich und wirkte dadurch künstlich in die Länge gezogen. Wenn der eine gerade Bedenken hatte, musste der andere bestätigen und andersherum. Inhaltlich passierte daher in der Geschichte über eine lange Zeit recht wenig, außer, dass Jasper und Amelie sich im Kreis drehten, um dann doch wieder festzustellen, wie sehr sie einander eigentlich liebten.

Die anderen Handlungsstränge wurden auch nicht tiefergehend dargestellt. Das Schweigen der Schwester wurde zum Ende hin recht schnell "geheilt", ohne darzustellen, wie. Die Psychologin macht zwar Andeutungen, lässt den/ die LeserIn aber nicht daran teilhaben, wo sie Ursachen vermutet. Dass es sich hierbei (höchstwahrscheinlich) um selektiven Mutismus handelt, wurde auch nie beim Namen genannt.

Auch der Roadtrip und das komplette schottische Setting wurde mich nicht vermittelt. Sprüche we "verdammte Axt" katapultierten mich eher nach Deutschland zurück. Irgendwann hatte mich die Autorin daher leider einfach verloren. Das Ende, das wieder mit etwas mehr Inhalt daherkommt, konnte mich nicht mehr fesseln, obwohl die Spannung noch einmal stieg.

Bewertung vom 05.03.2022
Trutnau, Gloria

Viele Träume führen ans Ziel


ausgezeichnet

"Viele Träume führen ans Ziel" von Gloria Trutnau erzählt die Geschichte von Leni und Jonas, die beide gleichermaßen eine kleine Sinneskrise in ihrem jungen Leben haben. Während Leni noch nicht weiß, was das Leben für sie nach dem Abitur bringt (nur, dass es definitiv kein Jura-Studium sein wird), möchte Jonas sich von seiner Serien-Rolle und seinem Profit gierigem Vater loseisen. Beide treffen beim Set von Jonas aktueller Serie aufeinander und spüren schon bald, dass sie einiges verbindet. Eine Zweckgemeinschaft, geboren aus ihrer beider Verzweiflung, tut ihr Übriges ...

Der Schreibstil der Autorin ist super angenehm und man fliegt förmlich durch die Seiten. Dieses Buch würde ich von der Perspektive aus auch "Lesemuffeln" empfehle, weil man sich nicht durch die Seiten schlagen muss, sondern das Buch durch den einfachen, leichten Schreibstil schnell lesen kann.

Die Story schließt hier an. Während das Leben am Filmset gut rübergebracht wird und ein interessantes, neues Setting darstellt, konnten mich die Probleme und Hindernisse in Lenis und Jonas' Leben nicht ganz überzeugen. Die Bösewichte sind doch sehr schwarz-weiß gehalten und so manches Mal habe ich mich gefragt, warum auch andere Charaktere deren Machenschaften nicht durchschauen. So wirkte manches unnötig über dramatisiert. Auf der anderen Seite lösen sich viele Probleme zum Schluss wiederum recht schnell, sodass mir die Tiefe gefehlt hat.

Dies geht mit den Charakteren einher, wobei Leni und Jonas sehr sympathisch sind und man ihnen gerne folgt. Was ich auch noch einmal ganz besonders hervorheben will, sind die tollen Freundschaften in dem Buch, die für mich positive Vorbilder darstellen. Insbesondere Jonas' besten Freund, der ihn immer unterstützt, habe ich schnell in mein Herz geschlossen.

Fazit: Eine locker-leichte Geschichte, die mich aufgrund der fehlenden Tiefe nicht gänzlich überzeugen konnte, die aber durch einen tollen Schreibstil besticht.

Bewertung vom 05.02.2022
Ley, Aniela

Als Zofe ist man selten online / #London Whisper Bd.1


ausgezeichnet

In #LondonWhisper begleitet der/die LeserIn Zoe, ein 15-jähriges Mädchen, das eigentlich nur innerhalb eines Austauchjahres nach London gereist ist, um dort zur Schule zu gehen. Allerdings reist Zoe plötzlich durch die Zeiten und findet sich im Jahr 1816 als Zofe der schüchternen Miss Lucie wieder.

Das Buch ist stark geprägt durch einen jugendlichen, humorvollen Schreibstil, durch den man das Buch sehr schnell lesen kann. Es liest sich gut, allerdings habe ich mich als Zielgruppe einfach nicht angesprochen gefühlt und konnte mich dadurch mit Zoe auch schwieriger identifizieren. Es ist definitiv an jüngere LeserInnen gerichtet. Bei manchen Büchern fällt das für mich nicht so stark ins Gewicht, doch hier war manches für mich zu kindlich.

Zoe ist als Hauptprotagonistin erfrischend positiv. Sie nimmt sich jeder Herausforderung an und sprudelt nur so vor Leben. Ich mochte sie sehr gerne, ebenso wie Miss Lucie oder auch Hayden, der einen späteren Auftritt hat. Die Antagonisten sind im Buch dagegen sehr blass und haben kaum Auftritte - was auch an der Handlung liegt.

Diese ist nämlich gar nicht auf nur ein Buch ausgelegt, was aus der Buchbeschreibung nicht ersichtlich wird. In dem Buch dreht sich vieles um Zoes Zofenleben und ihr Ankommen im 19. Jahrhundert, wodurch sich die Handlung streckenweise zieht. Zum Ende hin ergeben sich eine Schwierigkeiten, doch die Meisterung dieser bleibt offen, denn das Buch endet sehr offen, was ich schade fand. Cliffhanger schön und gut, aber hier endet die Handlung gefühlt mittendrin.

Fazit: Jüngere LeserInnen werden ihren Spaß mit diesem Buch haben, sollten sich aber darauf einstellen, dass dies der 1.Teil einer Reihe ist.

Bewertung vom 28.12.2021
Gier, Kerstin

Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1


ausgezeichnet

Erst einmal - wie schön ist bitte das Cover? Hätte ich die Autorin und ihren tollen Schreibstil nicht bereits gekannt, hätte mich spätestens das Cover zum Kauf bewegt.

Kerstin Gier hat mich erneut nicht enttäuscht. Ich liebe ihren witzigen, frischen Schreibstil mit den frechen Kommentaren, bei denen man selbst gut mitfühlen kann (ich mache mich auch gerne mal über Kalendersprüche lustig :)) Folglich haben mir auch die Charaktere super gefallen, allen voran Matilda, die ihrer Außenseiterin-Rolle schnell entwächst und sich als schlagfertig, mutig und loyal entpuppt. Quinn war auch immer für einen frechen Spruch zu haben, aber auch ein wenig abgehoben (was er ja zumindest gut reflektiert) - nichtsdestotrotz habe ich das Buch am liebsten aus Matildas Perspektive gelesen.

Die 2 nehmen einen großen Teil des Buches ein, die Nebencharaktere könnten noch mehr Raum bekommen, vor allem, da es so viele sind. Mit manchen muss ich noch ein wenig "Zeit verbringen", damit sie mir ans Herz wachsen.

Storytechnisch ist eine magische Geschichte, auch wenn bisher vieles nur oberflächlich angerissen wurde. Das große Ganze fehlt mir noch ein wenig und konnte mich daher auch noch nicht vollständig in seinen Bann ziehen, vielleicht auch, weil bisher nur Quinn die magische Welt erkunden konnte.

Alles in allem hatte ich super viel Spaß mit dem Buch. Der Zauber, den die Edelstein-Trilogie und die Silber-Trilogie auf mich hatten, blieb allerdings (noch) aus. Vielleicht bin ich aber auch einfach nicht mehr die Zielgruppe.