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Glueckskinderbuch.de

Bewertungen

Insgesamt 144 Bewertungen
Bewertung vom 20.08.2021
Völzow, Daniel

Wie ich Pepa fand und mein Pech verlor


ausgezeichnet

Der 12-jährige Fritz und seine alleinerziehende Mutter sind wirklich Pechspilze. Ja genau, Pechspilze – das Gegenteil von Glückspilze. Alles läuft irgendwie immer schief, wenn es drauf ankommt. Doch dann taucht Pepa, die neue Haushaltshilfe in ihrem Leben auf und auch das Glück hält endlich bei ihnen Einzug. Denn obwohl es rein äußerlich nichts Besonderes an Pepa gibt und er noch dazu als Haushaltshilfe nicht wirklich etwas taugt, versteht er es doch dank seines Optimismus, Fritz und seine Mutter auf die richtige Glücksfährte zu stupsen. Von nun an sind Fritz und Pepa als geheime Wunscherfüllungsagenten unterwegs und Fritz lernt sehr viel über das Glück, über Freundschaft und über das Leben.

Der Autor Daniel Völzow erzählt die Geschichte überaus einfühlsam, flüssig und bisweilen auch äußerst spannend. Ich flog beim Lesen nur so von Seite zu Seite. Oft vergaß ich, dass das Buch ein erwachsener Mann und nicht ein Junge geschrieben hat, so authentisch wirkte die Ich-Erzählperspektive. Das Buch eignet sich zum Vorlesen und aufgrund der großen Schrift und der kurzen Kapitel ebenso für Leseanfänger.

Der liebevolle Humor, auch auf den schwarz-weiß Illustrationen von Meike Töpperwien, und das glaubwürdige und lebensnahe Zusammenspiel der Figuren machten dieses Buch zu einem angenehmen Leseerlebnis und hinterließen ein wohliges Gefühl in mir. Vor allem die Szenen zwischen Fritz und seiner chronisch kranken Mutter sind oft berührend und wurden vom Autor feinfühlig herausgearbeitet. Trotz des zuweilen auftauchenden Tiefgangs, wirkt die Geschichte nie schwer und strahlt immer eine Grundstimmung der Leichtigkeit und der positiven Weltsicht aus.

Die Hauptbotschaft von "Wie ich Pepa fand und mein Pech verlor" lautet: Wir sind unseres eigenen Glückes Schmied und haben alles in der Hand. Wenn man anderen eine Freude macht, entfaltet sich die Freude im eigenen Leben auch viel öfter. Was wir aussenden, kommt doppelt und dreifach zu uns zurück.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2021
Schindler, Anna

Valentins Wunderbaum


sehr gut

Kennt ihr das auch? Ihr hattet einen intensiven Traum und kurz vorm Aufwachen, im Halbschlaf, ist er noch ganz nah in eurem Bewusstsein. Sobald ihr die Augen öffnet und die Außenwelt hinein lasst, verflüchtigt sich der Traum jedoch. So geht es Valentin. Doch ihm gelingt es, seinen Traum einzufangen und zu bewahren und als kleine grüne Bohne in die Erde zu pflanzen. Sein Traum wird zu einem riesigen Baum, in dessen Stamm der Junge eine Tür entdeckt. Inmitten des Baumes erlebt Valentin nun einige phantasievolle Abenteuer.

"Valentins Wunderbaum" regt die Phantasie der Leser und Zuhörer an und bietet eine gute Vorlage, um über seine eigenen Träume aus der Nacht zu berichten und sich auszutauschen. Die Autorin Anna Schindler erzählt die Geschichte in sehr kurzen und knappen Sätzen, die beim Vorlesen vielleicht den Redefluss etwas beeinträchtigen, jedoch für Leseanfänger perfekt sind.

Wir lernen drei rauchende Ratten beim Glücksspiel, eine Blätter strickende Eule, den Waschbären Igor, der Wolken bäckt und noch viele andere wundersame Gestalten kennen. Wie auch wir es von unseren Träumen manchmal kennen, ist die Handlung oft etwas verrückt, wirr und überhöht und für den Tagesverstand unlogisch.

Die Illustrationen von Katrin Dageför sind großzügig und bunt gehalten und unterstützen auf kindgerechte Art den Text. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und auf jeder Seite gibt es viele Dinge zu entdecken.

Das Buch lädt zum Phantasieren ein und nimmt die Leser mit auf eine Reise in die wundersame Welt der Träume, in der wirklich alles möglich ist!

Bewertung vom 02.08.2021
Kunnas, Noora

Flora Salmanteri und die Mini-Piraten Band 1


sehr gut

Die Kinder Lilli und Mikko müssen aufgrund einer Dienstreise der Eltern ihre Sommerferien bei Onkel Jim verbringen. Dieser hat allerdings rein gar nichts für Kinder und auch nichts für seine Nichte und seinen Neffen übrig. Dies zeigt er ihnen auch in jeder Sekunde recht deutlich. Zum Glück sind die Ferien nicht ganz verloren, denn da ist ja noch Onkel Jims liebenswerte Nachbarin Flora Salmanteri, die die Kinder unter ihre Fittiche nimmt. Die ältere Dame ist einfach großartig! Sie lebt mit einem sprechenden Hahn zusammen, druckt Mini-Piraten aus dem 3D-Drucker und singt in der Rentner-Band "Die urigen Walrösser". Doch dann erweckt Mikko aus Versehen die Mini-Piraten zum Leben... Haben sie etwas mit dem Einbruch im Juweliergeschäft zu tun und wird der jährliche Blumenschmuckwettbewerb stattfinden können?
Eine rasante Geschichte von Noora Kunnas aus Finnland voller skurriler Charaktere und einer äußerst lebhaften Handlung!

Das Buch ist voller weiterer schrulliger Figuren. Da wären Floras guter Freund Holzbein-Vorsteen, der wie sein Name vermuten lässt, ein Holzbein hat und dazumal Pirat war. Er betreibt als Rentner nun ein Blumengeschäft und möchte endlich einmal den Blumenwettbewerb gewinnen. Später in der Geschichte lernen wir Monika kennen - eine ehemalige Punksängerin, die ins Schlagergeschäft eingestiegen ist. Und dann gibt es noch den peruanischen Tanzlehrer Eduardo Lazrese, dessen Schnurrbart immer wie verrutscht aussieht. Doch am allerbesten hat mir der sprechende (und wunderschön singende!) Hahn Pedro gefallen, der mit seiner schwarzen Kunstlederjacke und den goldenen Glitzerboots stets gute Laune verbreitet. Immer wenn er in der Geschichte auftauchte, musste ich schmunzeln. :)

Die schwarz-weiß Illustrationen von Teemu Juhani passen mit ihrem comic- bisweilen auch karikaturartigen witzigen Charme perfekt zu der etwas verrückten und sehr dynamischen Handlung.

Hervorheben möchte ich noch das Talent der Übersetzerin Anke Michler-Janhunen. Beim Lesen habe ich mehrere Male gedacht, wie gelungen die Übersetzung geworden ist. Sie kommt locker, flott und flüssig daher.

Ein kurzweiliger Kinderroman vollgepackt mit Abenteuer und Lebensfreude!

Bewertung vom 27.07.2021
Langen, Annette

Erste Briefe von Felix


ausgezeichnet

Mit "Erste Briefe von Felix" haben Annette Langen, Constanza Droop und der Coppenrath Verlag ein liebevoll gestaltetes und durchdachtes Pappbilderbuch für unsere allerkleinsten Mitmenschen geschaffen. Der seit vielen Jahren bekannte und beliebte Hase Felix nimmt Kinder ab etwa 18 Monaten mit auf seine Reise ans Meer, in die Luft mit einem Heißluftballon, nach Afrika und auf eine kleine Insel.

Einfache Fragen ermuntern die Leser oder Zuhörer zum Mitmachen und übertragen die Erlebnisse von Felix auf ihre eigenen Erfahrungswelten ("Was isst du denn am liebsten?", "Welche Tiere kennst du denn schon?"). Felix fordert die Kinder auch dazu auf, körperlich an der Geschichte teilzunehmen ("Puste auch du wie der Wind.", "Kannst du auch brüllen wie ein Löwe?"). So wird ganz spielerisch die Sprachmuskulatur trainiert.

Die Illustrationen von Constanza Droop sind in kräftigen Farben, fröhlich, klar und kindgerecht gezeichnet. Die Bilder sind nicht überladen und doch gibt es einiges auf ihnen zu entdecken und besprechen, zum Beispiel die Tiere.
Anders als bei den Felix-Büchern für ältere Kinder, in denen Felix' Briefe geöffnet und aus dem Umschlag genommen werden, können kleine Kinderhände in diesem Buch den Brief wie bei einer Klappkarte einfach nur aufklappen. Die fünf Briefe gefallen mir am allerbesten. Sie wurden wunderschön und mit Herz gestaltet. Auch die Briefmarken auf den Umschlägen sind ein Hingucker!
Im Gegensatz zu den bisher erschienen Felix-Ausgaben, schreibt der sympathische Kuschelhase hier nicht an seine Menschenfreundin Sophie, sondern richtet sich direkt an die kleinen Leser.

Auch Leseanfängern dürfte dieses Buch noch Freude bereiten, da die Texte einfach und auf das Wesentliche gehalten sind, die Illustrationen das Geschriebene unterstützen und die schöne Gestaltung der Briefe neugierig macht, wovon der reiselustige Felix wohl zu berichten weiß.