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Gisel

Bewertungen

Insgesamt 142 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2024
Rode, Tibor

Lupus


ausgezeichnet

Wissenschaftsthriller voller Nervenkitzel

Der Vater von Tierärztin Jenny Rausch ist verschwunden. Geblieben ist ein großer Blutfleck und ein Toter unter einem Hochsitz. Zur gleichen Zeit scheinen sich die Angriffe von Wölfen zu häufen, und zwar auf eine sehr brutale Art. Staatsanwalt Bach und Jenny versuchen Antworten zu finden. Sie stoßen dabei auf Spuren von Verbrechen während der Nazi-Zeit. Und plötzlich scheinen beide in größter Gefahr zu sein.

Dieser spannende Thriller verknüpft wissenschaftliche Themen mit echten Geschehnissen, denn ein Projekt Lupus gab es tatsächlich in der Nazi-Zeit. Der Autor Tibor Rode spinnt daraus ein spannendes Was-wäre-wenn und zieht einen Bogen von der Zeit der Forschungen während der Nazi-Zeit bis in das Jahr 2024. Unglaublich erscheint das alles, und doch fragte ich mich am Ende des Buches: Hätte es wirklich so sein können? In mehreren Zeitebenen erzählt das Buch eine Geschichte, die wie ein spannender Wissenschaftsthriller daherkommt und mich von der ersten Seite an zu fesseln vermochte.

Deshalb kann ich das Buch nur unbedingt all jenen weiter empfehlen, die auf der Suche nach einem spannenden Thriller sind. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 04.12.2024
Schweizer, Lotte

Das Vampirtier und die Sache mit dem Grusel / Vampirtier Bd.2


ausgezeichnet

Humorvoll-chaotisch mit einer leicht gruseligen Note

Emma und ihre Geschwister fühlen sich wohl in der neuen Villa, und auch das Vampirtier Brutus und Graf Dracula haben sich gut eingelebt. Doch es droht Gefahr: Der einst gefürchtete Vampir hat seinen Grusel verloren, statt in eine gruselige Fledermaus verwandelt er sich in einen putzigen gelben Kanarienvogel. Wenn er bis Silvester seinen Grusel nicht wiederfindet und zusammen mit Brutus die außerordentliche Gruselprüfung ablegt, müssen die beiden Teil werden der Wilden Jagd. Die übrigens bereits unterwegs ist, und o Graus! in der frisch aufgehängten Wäsche bleibt ein Gespenst hängen. Und plötzlich passieren viele unheimliche Dinge.

Das Buch ist der zweite Teil der Reihe um Emma und ihre Geschwister Lenny und Paul, die nun inzwischen mit ihren Eltern in einer Spukvilla wohnen – zusammen mit Graf Dracula und dem putzigen Brutus, einer Mischung aus Fledermaus und Pudel. Die Weihnachtszeit könnte ganz heimelig werden, sind sie doch alle eingeschneit in der Villa. Doch da steht noch Graf Draculas und Brutus‘ Zukunft aus, und das Gespenst Archie mit seinen sieben Spinnen mischt auch noch kräftig mit. Das kann nur chaotisch werden, vor allem weil Graf Dracula so überhaupt nicht gefährlich gruselig wirkt. Dem muss aber unbedingt abgeholfen werden – und die Einfälle dazu sind äußerst liebevoll-chaotisch geschildert. Die Illustrationen reißen den Leser genauso wie der Text in ihren Bann, da fiebert man mit. Es kommen so einige unvorhergesehene Ereignisse auf die Bewohner der Spukvilla zu. Der Erzählstil der Geschichte ist so humorvoll wie das Problem, das es hier zu lösen gilt und das mit viel Kreativität angegangen wird.

Diese Fortsetzung ist so herzerfrischend mit leichtem Grusel erzählt, dass ich dieses Buch unbedingt weiter empfehlen möchte. Man kann übrigens den zweiten Band auch ohne weitere Vorkenntnisse lesen, aber ich kann nur sagen, da entgeht einem was. Ganz klar vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 04.12.2024
Vaglio Tanet, Maddalena

In den Wald


sehr gut

Unausgesprochene bittere Wahrheiten

Eines Morgens geht die Lehrerin Silvia nicht wie immer in die Schule, sondern in den Wald. Dort bleibt sie, zerfressen von ihren Gedanken über den tragischen Tod einer ihrer Schülerinnen. Auch wenn Silvia gefunden wird, will sie doch nicht zurückkehren in ihr tägliches Leben. Was aber macht man mit einer Lehrerin, die sich verweigert?

Es ist zunächst eine unglaubliche Geschichte, denn wer macht das schon, in den Wald zu gehen und seinem eigenen alltäglichen Leben abzuschwören? Hat derjenige nicht eindeutig einen an der Klatsche? Nach und nach gibt das Buch die Hintergründe zu dieser Verweigerung frei, erzählt von unausgesprochenen Wahrheiten, die ein junges Mädchen das Leben gekostet haben. Etwas blass bleiben die Charaktere letztendlich, doch am Schluss der Erzählung kann man gut nachvollziehen, warum die Lehrerin sich in den Wald zurückzieht.

Diese Geschichte folgt zunächst so gar nicht den Erwartungen des Lesers, doch genau damit hat sie mich voll erwischt, so dass ich unbedingt mehr wissen wollte über die Hintergründe der verschwundenen Lehrerin. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 29.11.2024
Goldfarb, Tobias

Klippo


ausgezeichnet

Rätselhaftes Abenteuer

Eines frühen Morgens wird Klippo aus dem Schlaf gerissen, sofort geht die Flucht los mit seinen Eltern und Kapitän Maddox. Sie wollen auf die Insel Narom Rok, dort werden sie sicher sein vor den gefürchteten Salpeter, Raubritter und Herrscher des Feuers. Auf der Insel lernt Klippo Agnes kennen, sie werden zu Freunden und machen einen Ausflug über die eigentlich verbotene Teufelsbrücke. Bei der Rückkehr sind seine Eltern verschwunden, und Agnes erzählt ihm, dass er doch eigentlich jemand ganz anders sei, er habe seine eigene Geschichte vergessen, als er sich den Kopf gestoßen habe. Und plötzlich stellen sich tausend und noch mehr Fragen…

Schon allein das Cover des Buches fasziniert, weil es gekonnt die zwei Seiten von Klippos Leben darstellt. Bei dieser Geschichte steht vor allem die Frage im Vordergrund, was nun reell ist in Klippos Leben: Ist er der Sohn zweier Spione, die von den Salpetern gejagt wird, oder ist er doch jemand ganz anders? Wer ist Agnes, was sind ihre Beweggründe? Doch jede Frage führt zu einer weiteren, und alle miteinander gipfeln in einem Abenteuer, wie Klippo es bisher nie erlebt hat. Das Spiel mit der Realität bringt immer neue Wendungen in die Geschichte, so dass alles plötzlich in ganz anderem Licht erscheint. Hier bitzelt die Spannung auf jeder Seite des Buches, ich musste es in einem Rutsch durchlesen. Die Illustrationen zu Beginn jedes Kapitels passen zum geheimnisvollen Inhalt des Buches, wobei die Augen natürlich angezogen werden vom Daumenkino mit Hermelin Red auf jeder Buchseite. Genial finde ich die Sprachspiele im Buch, hier hatte ich noch mehr Spaß, dem Autor Tobias Goldfarb auf die Schliche zu kommen.

Dies ist ein Buch, das empfohlen wird ab 10 Jahren, doch es ist in meinen Augen kein reines Kinderbuch. Diese Mischung aus Abenteuer und Verwirrung macht einfach nur Spaß zu lesen, nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 29.11.2024
Corland, Mai

Five Broken Blades / The Broken Blades Bd.1


sehr gut

Eine Geschichte voller Lügen und Verrat

Der König von Yusan muss sterben. Dazu werden die gefährlichsten Attentäter des Reiches zusammengebracht. Sie sollen den Gottkönig Joon töten, denn er ist kein guter Herrscher: Unter ihm werden die Reichen reicher, die Armen werden eingesperrt oder als Sklaven verkauft. Die fünf Attentäter merken schnell, dass sie zusammenhalten müssen. Vor allem aber müssen sie sich vertrauen.

Es ist eine mittelalterlich angehauchte Welt mit leichten magischen Anteilen, in der der Gottkönig regiert, der nun getötet werden soll. Die Attentäter haben alle ihre eigene Geschichte, wobei der Einstieg ins Geschehen gar nicht so einfach ist mit all den vielen Namen. Zusätzlich zu der Abenteuergeschichte gibt es die Liebesgeschichten der Hauptpersonen, die dem Leser recht schnell klar sind, während die Beteiligten sich damit noch etwas schwer tun. Überrascht hat mich zum Schluss die Wendung, die das Geschehen nimmt, das facht die Neugier auf die Fortsetzung an. Hilfreich zur Geschichte ist die beigefügte Karte, so dass man sich ein bisschen daran orientieren kann.

Diese Geschichte voller Lügen und Verrat, die zum Guten führen sollen, hat mich bestens unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 29.11.2024
Andeck, Mara

It's me oder Wie mein Leben plötzlich glitzerte


ausgezeichnet

Bezaubernd

Gwinnys Leben ist auf einmal voller Glitzer: Als der geheimnisvolle Noam an ihrer Schule auftaucht und sich als Fee ausgibt, stellt er ihr nach und nach sieben Aufgaben, jede Woche eine. Da soll sie mal das Gegenteil denken, ihr Zimmer umdekorieren, etwas ganz Neues lernen. Gwinny lernt sich dabei von einer ganz neuen Seite kennen. Als sie dann auch noch etwas von Noams Vergangenheit erfährt, merkt sie, wie sie zu sich selbst findet. Überraschend ist, dass sie beide gemeinsam über sich hinauswachsen.

Es ist eine wunderschöne Geschichte über das Sich-Selbst-Finden, eingebettet in eine fantasievolle und doch äußerst alltägliche Atmosphäre. Noam erscheint von Anfang an sehr rätselhaft, so dass man ihm glaubt, dass er eine Fee ist. Mit Gwinny lässt man sich gern auf die Aufgaben ein und erlebt überrascht, wie einfach es doch ist, sich selbst näher kennenzulernen – eine sehr wichtige Aufgabe für die Vorpubertät und die Pubertät. Dass Gwinny ihre Geschichte als Tagebucheinträge erzählt, lässt die Erzählung äußerst authentisch erscheinen, man ist ganz nah bei ihr dran.

Diese einfühlsam und humorvoll erzählte Geschichte hat einen hohen Wohlfühlfaktor. Ich habe mich gerne in Gwinnys Tagebuch vertieft. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 29.11.2024
Strobel, Arno

Stalker - Er will dein Leben.


ausgezeichnet

Höchst spannend

Eric Sanders ist Schauspieler. Bisher spielte er am Theater, doch nun hat eine kleine Rolle in einem Krimi ihm den Durchbruch verschafft. Alles erscheint äußerst rosig, bis sich jemand anfängt für ihn auszugeben, erst digital, dann ganz persönlich. Und plötzlich soll Eric einen Mord gestehen, einen Mord an einem Kind. Damit er dies auch wirklich tut, gerät unversehens seine Familie in Gefahr.

Wie die bisherigen Thriller von Arno Strobel enthält auch dieses Buch eine Geschichte, die dem Leser schnell einen Schauer nach dem anderen über den Rücken schickt. Vor allem ist es ein Geschehen, das völlig alltäglich erscheint, nur um dann unversehens die Welt aus den Fugen geraten lassen. Erics Suche nach seiner eigenen Vergangenheit gerät zu einem spannenden Rätsel, das mich von der ersten Seite an packte und mich bis zum letzten Wort nicht losließ. Die Bedrohung schimmert auf jeder Seite durch, man fragt sich, wie das alles zusammenpassen soll. Und ja, es passt, man glaubt es erst, wenn man es schwarz auf weiß hat.

Dieser spannende Thriller hat mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 25.11.2024
Weger, Nina Rosa

Die wilden Robbins Bd.1


ausgezeichnet

Pfiffige Kinderbande

Im Stadtteil Sommerrode leben die wilden Robbins: Das sind Rieke, Bretti und Strick-Liesel, inoffiziell gehören auch Riekes kleine Schwester Minna und der Hund Murkel dazu. Sie haben auf auf dem letzten unbebauten Stück der Siedlung ein Baumhaus begonnen zu bauen, sie freuen sich schon darauf, wenn es mal fertig ist. Doch da sind auch die Ritter auf Räder, und die haben sich genau dieselbe Wiese ausgesucht. Der Streit, den die beiden Gruppen austragen, wird aber jäh unterbrochen, als der ehrgeizige Bürgermeister genau auf diesem unbebauten Stück einen hochmodernen Spielplatz errichten möchte. Das aber wollen weder die Robbins noch die Ritter. Und so finden sie zähneknirschend zur Zusammenarbeit, um den Spielplatz zu verhindern.

Es ist ein idyllisches Fleckchen, das sich sowohl die Robbins wie auch die Ritter für ihre Freizeit ausgesucht haben. Dass sich keiner von hier vertreiben lassen will, kann man sehr gut nachvollziehen. Sie kommen dafür auch auf echt kreative Ideen, wie sie die jeweils andere Gruppe vertreiben können. Doch als klar wird, dass sie erstmal die Ideen der Erwachsenen bekämpfen müssen, finden sie gut zusammen in ihrem Kampf gegen den Spielplatz. Es ist aber auch dringend nötig, tätig zu werden, soll der Spielplatz doch in kürzester Zeit eröffnet werden. Und hier werden die Kinder richtig kreativ, da geht man mit der Geschichte einfach nur mit. Freundschaft und Zusammenhalt sind wirklich sehr wichtig, da kann man sogar den Erwachsenen ein Schnippchen schlagen. Die Illustrationen passen sehr gut zur Geschichte.

Dieses Kinderbuch erzählt auf erfrischende Weise von den Bemühungen der Kinder um ihr eigenes Reich. Da freut man sich auf die Fortsetzung ihrer Abenteuer. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 25.11.2024
Yagisawa, Satoshi

Die Abende in der Buchhandlung Morisaki


gut

Lange nicht so gut wie das Vorgängerbuch

Takako hat sich wieder glücklich verliebt und eine Arbeit gefunden, kommt aber immer noch sehr gerne in die Buchhandlung Morisaki. Während ihr Freund Wada eine Idee für einen Roman hat, der im Antiquariat des Onkels und der Tante spielen soll, geht das Leben weiter für alle im Umkreis der Buchhandlung. Da stellt sich heraus, dass Onkel und Tante die Hilfe von Takako wieder brauchen…

Das Buch ist eine Fortführung des Romans „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“. Der Titel und das Coverbild des vorliegenden Buches spielen darauf an, so dass der Erkennungswert sofort gegeben ist. War jedoch das erste Buch eher spannungsarm, so ist hier noch weniger Spannung in der Erzählung. Nur kurz ploppte ein bisschen Spannung auf, vor allem gegen Ende der Geschichte wurde es etwas lebendiger, doch im wesentlichen plätschert der Alltag der handelnden Personen vor sich hin. Wobei diese seltsam blass bleiben, so dass ich mich im Gegensatz zum Vorgängerbuch wenig auf die Geschichte einlassen konnte. Immer wieder gibt es einige Referenzen an Bücher, doch diese beziehen sich auf die japanische Literatur, in der ich überhaupt nicht bewandert bin. Man könnte vermuten, hier will jemand eher vergebens an den Hype des Vorgängerbuches anknüpfen...

Insgesamt ist das also eher ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 19.11.2024
Geiger, Arno

Reise nach Laredo


gut

Am Ende eines Lebens

Der zurückgetretene König Karl hat sich in ein abgelegenes Kloster in Spanien zurückgezogen. Er ist krank und gebrechlich, wartet dort auf sein Ende. Als der elfjährige Geronimo auftaucht, sein illegitimer Sohn, der allerdings nicht weiß, wer sein Vater ist, beschließen die beiden gemeinsam, auf ein Abenteuer aufzubrechen. Nachts treffen sie sich, Pferd und Maulesel sind gesattelt, und auf geht es, in einige ungewisse Tage. Karl lernt einiges kennen, was er bisher trotz seiner Funktion als König nie kennenlernen konnte: Freundschaft, Liebe, Unbeschwertheit, ja Freiheit, das Leben allein im Augenblick.

Es mutet fantastisch an, trotz all der Gebrechlichkeit des sterbenden Königs auf ein Abenteuer aufzubrechen, das ihm die Augen öffnet für ein Leben, das er nie haben durfte. Ist es Realität, ist es eher ein Traum, der den alternden König so kurz vor dem Tod noch einige Höhepunkte beschert? So richtig weiß man es nicht, man ahnt es nur. Doch irgendwann überwiegt die Düsternis der Erzählung, und hier konnte ich mit der Geschichte nicht mehr wirklich mitgehen. Vor allem aber fehlte mir die Spannung in der Erzählung, meistens plätschert die Geschichte ein bisschen vor sich hin.

So richtig überzeugt hat mich das Buch nicht, so dass ich 3 von 5 Sternen vergebe.